Samstag, 27. Juli 2013
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WAS SIND DER SCHEOL UND DER HADES?
Das hebräische Wort „Scheol“ und das entsprechende griechische Wort „Hades“ kommen im Urtext der Bibel über 70 Mal vor. Beide Wörter haben etwas mit dem Tod zu tun. Sie werden in Bibelübersetzungen unter anderem mit „Tote“, „Totenreich“, „Hölle“, „Tod“, „Unterwelt“, „Grab“ und „Grube“ übersetzt. In den meisten Sprachen gibt es keine genaue Entsprechung für das hebräische beziehungsweise das griechische Wort. Was ist mit diesen Wörtern nun wirklich gemeint? Sehen wir uns dazu an, wie sie an verschiedenen Stellen in der Bibel gebraucht werden.

Prediger 9:10: „Es gibt weder Wirken noch Planen noch Erkenntnis noch Weisheit in dem Scheol, dem Ort, wohin du gehst.“

Bedeutet das, dass mit „Scheol“ eine ganz bestimmte, individuelle Grabstätte gemeint ist, zum Beispiel das Grab, in dem einer unserer Angehörigen liegt? Nein. An Stellen, an denen in der Bibel von einer ganz bestimmten Grabstätte oder einem Grab die Rede ist, findet man nicht Scheol oder Hades, sondern andere hebräische beziehungsweise griechische Wörter. Das Wort „Scheol“ wird in der Bibel auch nicht für ein Grab gebraucht, in dem mehrere Tote zusammen begraben sind, etwa ein Familiengrab oder ein Massengrab.

Worauf bezieht sich „Scheol“ dann? Wie die Heilige Schrift zeigt, bezieht sich „Scheol“ oder „Hades“ auf etwas viel Umfassenderes, noch umfassender als selbst ein großes Massengrab. In Jesaja 5:14 lesen wir beispielsweise, dass sich der Scheol „weit gemacht und . . . sein Maul über die Maßen aufgerissen“ hat. Obwohl der Scheol schon unzählige Tote gleichsam verschlungen hat, scheint er unersättlich nach mehr zu verlangen. Eine buchstäbliche Grabstätte kann immer nur eine bestimmte Zahl von Toten aufnehmen, aber „der Scheol wird nicht satt“. Der Scheol wird nie voll. Er hat keine Grenzen.
Der Scheol oder Hades ist also kein bestimmbarer buchstäblicher Ort. Es ist vielmehr das allgemeine Grab der Verstorbenen, der sinnbildliche Ort, an dem ein Großteil der Menschheit im Tod schläft.
Scheol und Hades werden in der Heiligen Schrift mit einer bestimmten Art von Tod in Verbindung gebracht, dem Tod, aus dem es eine Auferstehung geben wird. Weiteren Aufschluss über die Bedeutung von „Scheol“ und „Hades“ erhalten wir durch die biblische Lehre von der Auferstehung.
Außerdem zeigt Gottes Wort, dass sich im Scheol oder Hades nicht nur diejenigen befinden, die Jehova gedient haben, sondern auch viele, die ihm nicht gedient haben. In Übereinstimmung damit lehrt die Bibel, dass es „eine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben wird“.

Im Gegensatz dazu wird von den Toten, die nicht auferweckt werden, nicht gesagt, sie seien im Scheol oder im Hades, sondern „in der Gehenna“.

Die Bezeichnung Gehenna geht auf einen Müllabladeplatz zurück, der außerhalb des alten Jerusalem lag. Dort wurden Unrat und Leichen verbrannt. Die Menschen, deren Leichname dort verbrannt wurden, hielt man bei den Juden eines Begräbnisses und einer Auferstehung nicht für würdig. Die Gehenna ist somit ein passendes Sinnbild für ewige Vernichtung. Obwohl Jesus beim Richten der Lebenden und der Toten eine Rolle spielen wird, ist doch Jehova der höchste Richter. Er wird niemand auferwecken, den er als böse und unverbesserlich beurteilt.

Wie der Scheol und der Hades, so ist auch die Gehenna kein buchstäblicher Ort.

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