Mittwoch, 15. Mai 2013
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DAS CHRISTENTUM – 3. Teil

Der Glaube, die Hoffnung und die Liebe des frühen Christentums offenbarten sich im christlichen Lebenswandel. Christen wurde geboten, daß sie "die alte Persönlichkeit ablegen" sollten, die dem sündigen Menschen eigen ist, und "die neue Persönlichkeit anziehen sollten, die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit . . . geschaffen worden ist". Das taten sie auch. Interessanterweise sagte der englische Politikwissenschaftler Harold J. Laski: "Der Prüfstein eines Glaubens ist bestimmt nicht die Fähigkeit seiner Anhänger, ihn zu verkünden; der Prüfstein ist seine Fähigkeit, ihr Verhalten im täglichen Leben zu verändern".

Epheser 4:22-24: "...daß ihr die alte Persönlichkeit ablegen sollt, die eurem früheren Wandel entspricht und die gemäß ihren trügerischen Begierden verdorben wird; daß ihr aber erneuert werden sollt in der Kraft, die euren Sinn antreibt, und die neue Persönlichkeit anziehen sollt, die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist."

Durchdrungen von unerschütterlichem Glauben und einer festgegründeten Hoffnung und angetrieben von echter Liebe, machten sich die ersten Christen daran, das letzte Gebot, das Jesus ihnen vor seiner Auffahrt in den Himmel gegeben hatte, in die Tat umzusetzen: "Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie . . ., und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe".

Zu Pfingsten 33 u. Z. wurde Gottes Geist auf 120 christliche Jünger, die in einem Obersaal in Jerusalem versammelt waren, ausgegossen. Die Christenversammlung war ins Dasein gekommen! Ihren Gliedern wurde an jenem Tag durch ein Wunder die Fähigkeit verliehen, in fremden Sprachen zu sprechen, so daß sie sich mit den Juden und Proselyten aus anderen Ländern verständigen konnten, die in Jerusalem dem Fest beiwohnten.

Apostelgeschichte 2:5, 6: "Nun wohnten in Jerusalem Juden, ehrfurchtsvolle Männer aus jeder Nation von denen unter dem Himmel. Als nun dieses Geräusch entstand, kam die Menge zusammen und wurde fassungslos, weil ein jeder sie in seiner eigenen Sprache reden hörte."

Und mit welch einem Ergebnis! An einem einzigen Tag stieg die Zahl der Christen von 120 auf über 3 000!

Jesus hatte seine Predigttätigkeit größtenteils auf die Juden beschränkt. Aber kurz nach Pfingsten wurde der christliche Apostel Petrus gebraucht, um den "Weg" für die Samariter zu eröffnen, die sich an die ersten fünf Bücher der Bibel hielten, und später, im Jahre 36 u. Z., für alle Nichtjuden. Paulus wurde ein "Apostel für die Nationen" und unternahm zu Schiff drei Missionsreisen. Es wurden blühende Versammlungen gegründet.

"Ihr Eifer in der Verbreitung des Glaubens war grenzenlos", heißt es in dem Buch From Christ to Constantine. "Das christliche Zeugnis war sowohl weit verbreitet als auch wirkungsvoll." Durch die Christenverfolgung wurde die Botschaft nicht erstickt, sondern noch weiter getragen, ähnlich wie sich ein Feuer durch Wind schneller ausbreitet. Das Bibelbuch Apostelgeschichte erzählt die spannende Geschichte des unaufhörlichen christlichen Wirkens in der Frühzeit des Christentums.

Apostelgeschichte 9:2: "...und nachdem er ihn gefunden hatte, brachte er ihn nach Antiochia. So kam es, daß sie ein ganzes Jahr lang mit ihnen in der Versammlung zusammenkamen und eine beträchtliche Volksmenge lehrten, und es war zuerst in Antiochia, daß die Jünger durch göttliche Vorsehung Christen genannt wurden."

Das ist nicht das Christentum, das ich kenne!

Ist das deine Reaktion auf die Beschreibung des frühen Christentums? Hast du festgestellt, daß viele sogenannte Christen heute, statt einen starken Glauben zu haben, voller Zweifel sind und nicht recht wissen, was sie glauben sollen? Hast du beobachtet, daß viele, statt von Hoffnung erfüllt zu sein, von Angst ergriffen sind und unsicher in die Zukunft blicken? Stimmst du dem englischen Satiriker des 18. Jahrhunderts, Jonathan Swift, zu, der sagte: "Wir haben gerade genug Religion in uns, einander zu hassen, aber nicht genug, einander zu lieben."?

Paulus sagte diese nachteilige Entwicklung vorher. "Bedrückende Wölfe" — Führer, die nur dem Namen nach Christen wären — würden "aufstehen und verdrehte Dinge reden, um die Jünger hinter sich her wegzuziehen"

Apostelgeschichte 20:29, 30: "Ich weiß, daß nach meinem Weggang bedrückende Wölfe bei euch eindringen und die Herde nicht schonen werden, und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen und verdrehte Dinge reden, um die Jünger hinter sich her wegzuziehen."

Wie weitreichend sollte das sein?

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