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Samstag, 28. September 2013
„SEELE“ UND „GEIST“ - 2. Teil

Woran denken wir, wenn wir die Wörter „Seele“ und „Geist“ hören? Viele glauben, dass es sich dabei um etwas Unsichtbares, Unsterbliches handelt, das beim Tod eines Menschen aus dem Körper entweicht und getrennt davon weiterexistiert. Da dieser Glaube so verbreitet ist, sind viele ganz erstaunt, wenn sie erfahren, dass die Bibel das überhaupt nicht lehrt. Aber was lehrt sie dann über die Seele und den Geist?

WAS DER „GEIST“ IST
Untersuchen wir nun, was in der Bibel mit dem Wort „Geist“ gemeint ist. Manche denken, „Geist“ sei lediglich ein anderes Wort für „Seele“. Doch das ist nicht der Fall. Wie die Bibel deutlich zeigt, beziehen sich „Geist“ und „Seele“ auf zwei verschiedene Dinge. Worin unterscheiden sie sich?
Wenn die Schreiber der Bibel über den „Geist“ schrieben, gebrauchten sie das hebräische Wort rúach beziehungsweise das griechische Wort pneuma. Die Bedeutung dieser beiden Wörter geht aus der Heiligen Schrift selbst hervor. In Psalm 104:29 heißt es zum Beispiel: „Wenn du [Jehova] ihren Geist (rúach) wegnimmst, verscheiden sie, und zu ihrem Staub kehren sie zurück.“ In Jakobus 2:26 wird gesagt, dass „der Leib ohne Geist (pneuma) tot ist“. In diesen Versen bezieht sich „Geist“ also auf etwas, was einem Körper Leben gibt.Ohne Geist ist der Körper tot. Deshalb wird rúach in der Bibel nicht nur mit „Geist“ übersetzt, sondernauch mit „Kraft“ im Sinn von Lebenskraft. Über die Flut der Tage Noahs sagte Gott beispielsweise: „Ich bringe die Sintflut der Wasser über die Erde, um alles Fleisch, in dem die Lebenskraft [Kraft: rúach] wirksam ist, unter den Himmeln zu verderben“. Der „Geist“ ist also eine unsichtbare Kraft (Lebensfunke), die alle Geschöpfe mit Leben erfüllt.
Seele und Geist sind nicht dasselbe. Der Körper braucht den Geist, ähnlich wie ein Radiogerät Strom braucht, nämlich um zu funktionieren. Nehmen wir zum Beispiel ein tragbares Radiogerät. Wenn man Batterien einlegt und das Radio einschaltet, bringt der Strom aus den Batterien sozusagen Leben in das Gerät. Ohne Batterien ist das Gerät tot. Genauso ist es, wenn man bei einem Radio mit Netzanschluss den Stecker aus der Steckdose zieht. Vergleichbar damit ist der Geist die Kraft, die unseren Körper zum Leben bringt. Der Geist kann — wie der Strom — auch nicht fühlen und nicht denken. Er ist eine unpersönliche Kraft. Fehlt dieser Geist, die Lebenskraft, im Körper der Menschen, „verscheiden sie“, wie der Psalmist schrieb, „und zu ihrem Staub kehren sie zurück“.
Prediger 12:7: „Dann kehrt der Staub (des Körpers) zur Erde zurück, so wie er gewesen ist, und der Geist selbst kehrt zu dem wahren Gott zurück, der ihn gegeben hat.“
Wenn der Geist, also die Lebenskraft, aus dem Körper schwindet, stirbt der Körper und kehrt zu dem Ort zurück, von dem er ursprünglich kam — zur Erde. Damit vergleichbar kehrt die Lebenskraft wieder zu dem zurück, von dem sie ausging — zu Gott. Das bedeutet nicht, dass die Lebenskraft buchstäblich zum Himmel aufsteigt. Es bedeutet vielmehr, dass die Hoffnung eines Verstorbenen auf künftiges Leben ganz und gar von Jehova Gott abhängt. Das Leben dieses Menschen liegt dann sozusagen in Gottes Hand. Nur durch Gottes Macht kann der Geist oder die Lebenskraft zurückgegeben werden, sodass eine Person wieder leben kann.
Wie beruhigend ist es doch, zu wissen, dass Gott genau das für all diejenigen tun wird, die „in den Gedächtnisgrüften“ ruhen! Zur Zeit der Auferstehung wird Jehova für eine Person, die im Tod schläft, einen neuen Körper bilden und diesen zum Leben bringen, indem er Geist, das heißt Lebenskraft, in ihn legt. Was für ein Freudentag das doch sein wird!
Johannes 5:28, 29: „Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden, die, welche Gutes getan haben, zu einer Auferstehung des Lebens, die, welche Schlechtes getrieben haben, zu einer Auferstehung des Gerichts.“

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