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Freitag, 27. September 2013
„SEELE“ UND „GEIST“ - 1. Teil
Woran denken wir, wenn wir die Wörter „Seele“ und „Geist“ hören? Viele glauben, dass es sich dabei um etwas Unsichtbares, Unsterbliches handelt, das beim Tod eines Menschen aus dem Körper entweicht und getrennt davon weiterexistiert. Da dieser Glaube so verbreitet ist, sind viele ganz erstaunt, wenn sie erfahren, dass die Bibel das überhaupt nicht lehrt. Aber was lehrt sie dann über die Seele und den Geist?
DAS WORT „SEELE“ IN DER BIBEL
Wenden wir uns als Erstes dem Wort „Seele“ zu. Wie schon erwähnt, wurde die Bibel ursprünglich zum größten Teil in Hebräisch und Griechisch geschrieben. Wenn die Bibelschreiber über die Seele schrieben, gebrauchten sie das hebräische Wort néphesch beziehungsweise das griechische Wort psyche. Diese beiden Wörter kommen in der Heiligen Schrift weit über 800 Mal vor und sie werden in der Neuen-Welt-Übersetzung durchweg mit „Seele“ wiedergegeben. Wenn man untersucht, wie das Wort „Seele“ beziehungsweise „Seelen“ in der Bibel gebraucht wird, stellt man fest, dass es sich hauptsächlich auf 1. Menschen, 2. Tiere und 3. das Leben einer Person oder eines Tieres bezieht. Betrachten wir einige Bibeltexte, aus denen diese verschiedenen Bedeutungen hervorgehen.
Menschen.
In 1. Petrus 3:20 wird berichtet, dass „in den Tagen Noahs wenige Personen, nämlich acht Seelen, sicher durch das Wasser getragen wurden“. Mit den hier erwähnten „Seelen“ sind eindeutig Menschen gemeint, und zwar Noah, seine Frau, seine drei Söhne und deren Frauen. In 2. Mose 16:16 werden Anweisungen für das Einsammeln von Manna erwähnt. Den Israeliten wurde aufgetragen: „Lest etwas davon auf nach der Zahl der Seelen, die jeder von euch in seinem Zelt hat.“ Wie viel Manna sie einsammeln sollten, richtete sich also nach der Anzahl der Personen in jeder Familie. Weitere biblische Belegstellen, in denen „Seele“ oder „Seelen“ auf einen beziehungsweise mehrere Menschen angewandt wird, sind 1. Mose 46:18, Josua 11:11, Apostelgeschichte 27:37 und Römer 13:1.
Tiere.
Im biblischen Schöpfungsbericht lesen wir: „Gott sprach weiter: Die Wasser sollen ein Gewimmel lebender Seelen hervorwimmeln, und fliegende Geschöpfe mögen an der Vorderseite der Ausdehnung der Himmel über der Erde fliegen. Und Gott sprach weiter: Die Erde bringe lebende Seelen nach ihren Arten hervor, Haustiere und sich regende Tiere und wild lebende Tiere der Erde nach ihrer Art. Und so wurde es“. Hier wird für Fische, Haustiere und wild lebende Tiere ein und dasselbe Wort gebraucht, nämlich „Seelen“. Auch Vögel und andere Tiere werden „Seelen“ genannt, wie 1. Mose 9:10, 3. Mose 11:46 und 4. Mose 31:28 zeigen.
Das Leben einer Person.
In manchen Fällen ist mit „Seele“ das Leben einer Person gemeint. Jehova sagte zu Moses: „Alle Männer, die deiner Seele nachstellten, sind tot“. Worauf hatten es die Feinde von Moses abgesehen? Auf sein Leben. Von Rahel, die einige Zeit früher lebte, heißt es, dass bei der Geburt ihres Sohnes Benjamin „ihre Seele ausging (weil sie starb)“. Rahel verlor bei dieser Geburt das Leben. Beachten wir auch, dass Jesus sagte: „Ich bin der vortreffliche Hirte; der vortreffliche Hirte gibt seine Seele zugunsten der Schafe hin“. Jesus gab seine Seele, sein Leben, für die Menschheit hin. In diesen Bibeltexten bezieht sich das Wort „Seele“ eindeutig auf das Leben einer Person. Weitere Belege für diese Bedeutung von „Seele“ sind 1. Könige 17:17-23, Matthäus 10:39, Johannes 15:13 und Apostelgeschichte 20:10.
Wenn man weiterforscht, stellt man fest, dass in der Bibel das Wort „Seele“ nirgendwo mit den Begriffen „unsterblich“ oder „ewig“ in Verbindung gebracht wird. Stattdessen sagt die Heilige Schrift, dass eine Seele sterblich ist. Deshalb wird ein Toter in der Bibel einfach als „tote Seele“ bezeichnet.
Hesekiel 18:4: „Siehe! Alle Seelen — mir gehören sie. Wie die Seele des Vaters, ebenso die Seele des Sohnes — mir gehören sie. Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben.“
Hesekiel 18:20: „Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben. Ein Sohn wird keine Schuld tragen wegen des Vergehens des Vaters, und ein Vater seinerseits wird keine Schuld tragen wegen des Vergehens des Sohnes. Die Gerechtigkeit des Gerechten wird auf ihm selbst sein, und die Bosheit eines Bösen wird auf ihm selbst sein.“

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