Manche streiten zwar nicht ab, dass Feste wie Weihnachten heidnische Ursprünge haben, finden es aber trotzdem nicht verkehrt, sie zu feiern. Die meisten Menschen machen sich ohnehin keine Gedanken darüber, ob ein bestimmter Feiertag etwas mit falscher Anbetung zu tun hat. Feiertage bieten auch Gelegenheiten, als Familie zusammen zu sein. Wer so denkt, dem fällt es vielleicht schwer, für die wahre Anbetung einzutreten — nicht weil er an der falschen Religion hängt, sondern weil er seine Familie liebt.
Jehova, der Urheber der Familie, wünscht, dass wir ein gutes Verhältnis zu unseren Angehörigen haben, das ist sicher. Aber wir können den Zusammenhalt in der Familie auch stärken, ohne Gott zu missfallen. Der Apostel Paulus schrieb, was unser Hauptanliegen sein sollte: „Vergewissert euch fortwährend dessen, was für den Herrn annehmbar ist“. Manch einer ist der Meinung, dass die Art und Weise, wie Feiertage heute gefeiert werden, herzlich wenig mit ihren Ursprüngen zu tun hat.
Veranschaulichung:
Stellen wir uns vor, wir sehen eine Süßigkeit am Straßenrand liegen. Würden wir sie aufheben und essen? Natürlich nicht! Sie ist ja schmutzig. Wie diese Süßigkeit mögen auch Feiertage angenehm süß erscheinen, aber es klebt viel Unreines an ihnen. Wenn wir für die richtige Anbetung eintreten möchten, müssen wir wie der Prophet Jesaja eingestellt sein, der wahre Anbeter ermahnte: „Rührt nichts Unreines an“.
Wenn wir Feiertage nicht mitfeiern, kann das Herausforderungen mit sich bringen. Kollegen fragen sich vielleicht, warum wir bei bestimmten Feiertagsgepflogenheiten am Arbeitsplatz nicht mitmachen. Oder jemand will uns etwas zu Weihnachten schenken. Wäre es verkehrt, das Geschenk anzunehmen? Was ist, wenn der Ehepartner andere Glaubensansichten hat? Wie kann man sichergehen, dass sich Kinder nicht benachteiligt fühlen, wenn sie Feiertage nicht mitfeiern?
Man muss gut abwägen, was in der jeweiligen Situation am besten ist.Wenn uns jemand beiläufig schöne Feiertage wünscht, könnten wir uns einfach bedanken. Anders ist es bei Personen, mit denen wir auf der Arbeit oder sonst irgendwie regelmäßig zu tun haben. Ihnen möchten wir vielleicht etwas mehr sagen. Dabei sollten wir immer taktvoll bleiben. Die Bibel gibt den Rat: „Eure Rede sei stets gefällig, mit Salz gewürzt, damit ihr wisst, wie ihr jedem zu antworten habt“. Hüten wir uns vor Respektlosigkeit. Legen wir vielmehr unseren Standpunkt taktvoll dar. Machen wir klar, dass wir nichts gegen das Schenken oder gegen ein schönes Zusammensein einzuwenden haben — aber zu einer anderen Zeit.
Was können wir tun, wenn uns jemand etwas schenken möchte? Das hängt sehr von den Umständen ab. Vielleicht sagt der Betreffende: „Ich weiß, dass du das Fest nicht feierst, aber ich wollte dir das hier geben.“ Der eine oder andere entscheidet sich unter diesen Umständen womöglich, das Geschenk anzunehmen, weil er das nicht als ein Mitfeiern betrachtet.
Falls allerdings jemand ganz bewusst darauf abzielt, zu zeigen, dass wir doch nicht so fest zu unserer Überzeugung stehen oder dass wir wegen materieller Vorteile Kompromisse machen würden, dann wäre es klug, sein Geschenk abzulehnen.
Wie ist es, wenn Familienangehörige andere Glaubensansichten haben als wir selbst? Auch dann ist Takt gefragt. Man muss nicht aus jedem Brauch oder jeder Feierlichkeit der Verwandten einen großen Streitpunkt machen. Stattdessen sollten wir ihr Recht auf eine eigene Meinung respektieren, denn wir erwarten ja, dass sie dieses Recht auchunszugestehen.
Matthäus 7:12: „Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun; in der Tat, das ist es, was das Gesetz und die Propheten bedeuten.“
Vermeiden wir es, uns an Feiertagen in irgendeiner Form aktiv am Feiern zu beteiligen. Doch seien wir vernünftig, wenn es um Dinge geht, die nicht auf ein tatsächliches Mitfeiern hinauslaufen. Natürlich sollten wir uns immer so verhalten, dass wir ein gutes Gewissen haben können.
Was können Eltern tun, damit ihre Kinder nicht das Gefühl haben, etwas zu versäumen, wenn sie unbiblische Feste nicht mitfeiern? Das hängt sehr davon ab, was die Eltern an den übrigen Tagen des Jahres tun. Manche beschenken ihre Kinder zu bestimmten anderen Zeiten. Eines der wertvollsten Geschenke, die Eltern ihren Kindern machen können, ist Zeit und liebevolle Aufmerksamkeit.
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