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GIBT ES EINE UNSTERBLICHE SEELE?
Der Ursprung der Lehre
Ein 70jähriger Gelehrter und Lehrer ist der Gottlosigkeit angeklagt und wird zudem beschuldigt, den Sinn junger Menschen durch seine Lehre zu verderben. Obwohl er in seinem Prozeß eine brillante Verteidigung vorbringt, wird er von befangenen Geschworenen schuldig gesprochen und zum Tod verurteilt. Wenige Stunden vor seiner Hinrichtung legt der betagte Lehrer den Schülern, die sich um ihn versammelt haben, eine ganze Reihe von Argumenten vor, um zu bekräftigen, daß die Seele unsterblich sei und man den Tod nicht fürchten müsse.
Der Verurteilte ist niemand anders alsSokrates, der berühmte griechische Philosoph des 5. Jahrhunderts v. u. Z. Sein Schüler Platon berichtet über diese Ereignisse in seinen Abhandlungen Apologie und Phaidon. Sokrates und Platon sollen zu den ersten Förderern der Vorstellung von einer unsterblichen Seele gehört haben. Sie waren allerdings nicht die Urheber dieser Lehre.
Die Ursprünge der Vorstellung von menschlicher Unsterblichkeit reichen noch viel weiter zurück. Sokrates und Platon gaben der Auffassung allerdings einen gewissen Schliff und machten daraus eine philosophische Lehre, wodurch sie für die gebildeten Schichten sowohl ihrer Tage als auch späterer Zeiten größere Anziehungskraft erhielt.
Bereits vor Sokrates und Platon glaubten die Griechen, die Seele überlebe beim Tod. Pythagoras, der berühmte griechische Mathematiker des 6. Jahrhunderts v. u. Z., war der Ansicht, die Seele sei unsterblich und der Seelenwanderung unterworfen. Vor ihm hatte bereits Thales von Milet, der als frühester bekannter griechischer Philosoph gilt, die Meinung vertreten, nicht nur Menschen, Tiere und Pflanzen hätten eine unsterbliche Seele, sondern auch Gegenstände wie Magnete, da sie ja Eisen bewegen können. Die alten Griechen behaupteten, die Seelen der Toten würden nach der Fahrt über den Fluß Styx in einen weitläufigen Bereich unter der Erde gelangen, der als Unterwelt bezeichnet wurde. Dort würden Richter das Urteil über die Seelen fällen, ob sie in einem von hohen Mauern umgebenen Gefängnis gequält werden oder in die Seligkeit des Elysiums eingehen sollten.
Im 7. Jahrhundert v. u. Z. trat weiter östlich, im Iran (oder Persien), ein Prophet namens Zoroaster auf. Er führte eine Anbetungsform ein, die als Zoroastrismus bekannt wurde. Es war die Religion des persischen Großreiches, das die Szene der Welt beherrschte, bevor Griechenland Großmachtstellung erlangte. Die zoroastrischen Schriften enthalten folgende Aussage: „In Unsterblichkeit soll die Seele des Gerechten ewig in Freude sein, aber in Qual soll die Seele des Lügners gewiß sein. Und diese Gesetze hat Ahura Masda (Bedeutung: „der weise Herr“) bestimmt durch seine souveräne Autorität.“
Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele war bereits ein Bestandteil der präzoroastrischen iranischen Religion gewesen. Die altiranischen Stämme sorgten zum Beispiel für die Seelen der Verstorbenen, indem sie diesen Nahrung und Kleidung opferten, die ihnen in der Unterwelt von Nutzen sein sollten.
Der Glaube an ein Leben nach dem Tod stand im Mittelpunkt der ägyptischen Religion. Nach Ansicht der Ägypter wurde die Seele des Toten von Osiris, dem Hauptgott der Unterwelt, beurteilt. In einem Papyrusdokument, das aus dem 14. Jahrhundert v. u. Z. stammen soll, wird gezeigt, wie Anubis, der Totengott, die Seele des Schreibers Hunefer vor Osiris führt. Auf einer Waage wird das Herz des Schreibers, das sein Gewissen darstellt, gegen die Feder aufgewogen, die die Göttin der Wahrheit und Gerechtigkeit auf ihrem Kopf trägt. Thot, ein anderer Gott, hält die Ergebnisse fest. Weil Hunefers Herz nicht mit schwerer Schuld beladen ist, wiegt es weniger als die Feder, und Hunefer wird der Eintritt in das Reich des Osiris gewährt, wo er Unsterblichkeit erlangt. In dem Papyrus wird auch ein weibliches Ungeheuer dargestellt, das neben der Waage steht, bereit, den Verstorbenen zu verschlingen, falls sein Herz die Prüfung nicht besteht. Da die Ägypter glaubten, das Überleben der Seele sei von der Bewahrung des Körpers abhängig, mumifizierten sie ihre Toten auch und bewahrten die Körper der Pharaonen in eindrucksvollen Pyramiden auf.
Verschiedene Zivilisationen der alten Zeit hatten somit e i n e Lehre gemeinsam: die Unsterblichkeit der Seele. Diese Lehre ist nicht biblisch!
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GIBT ES EIN LEBEN NACH DEM TOD ? - 1. Teil
Moses: „Es gibt Hoffnung selbst für einen Baum. Wenn er umgehauen wird, wird er nämlich wieder sprossen. Wenn ein kräftiger Mann stirbt, kann er wieder leben?“
Das ist eine Frage, die Menschen seit Jahrtausenden Kopfzerbrechenbereitet. „So direkt danach gefragt, geraten selbst Theologen manchmal in Verlegenheit“, erklärte Hans Küng, ein katholischer Gelehrter. Diese Frage hat Menschen sämtlicher Kulturkreise zu allen Zeiten beschäftigt, und groß ist die Zahl der Antworten, die man darauf zu geben versucht hat.
Viele nominelle Christen glauben an Himmel und Hölle. Die Hindussind dagegen von einer Wiedergeburt überzeugt. Über die Auffassung der Muslimesagte Amir Muawiyah, ein Mitarbeiter eines islamischen Religionszentrums: „Wir glauben, daß es nach dem Tod einen Gerichtstag geben wird, an dem man vor Gott, Allah, kommt, ganz ähnlich, als würde man vor Gericht stehen.“ Gemäß islamischer Glaubenslehre wird Allah dann das Leben eines jeden bewerten und den Betreffenden entweder für das Paradies oder für die Feuerhölle bestimmen.
In Sri Lanka lassen sowohl Buddhisten als auch Katholiken Türen und Fenster weit offen, wenn es in der Familie zu einem Todesfall gekommen ist. Eine Öllampe wird angezündet, und der Sarg wird so aufgestellt, daß die Füße des Verstorbenen in Richtung der Haustür zeigen. Man glaubt, dadurch würde es dem Geist oder der Seele des Verstorbenen erleichtert, das Haus zu verlassen.
Wie Ronald M. Berndt von der University of Western Australia berichtete, ist nach Ansicht der australischen Ureinwohner „das Geistige des Menschen unzerstörbar“. Bestimmte afrikanische Stämme glauben, daß die Menschen im allgemeinen nach dem Tod zu gewöhnlichen Geistern werden, prominente Personen dagegen zu Ahnengeistern, die man als die unsichtbaren Führer des Familienverbandes oder Stammes ehren soll und an die man Bitten richten darf.
In manchen Ländern ist der Glaube an die vermeintliche Seele der Toten eine Mischung aus einheimischem Brauchtum und nominellem Christentum. Unter vielen westafrikanischen Katholiken und Protestanten ist es beispielsweise üblich, bei einem Todesfall die Spiegel zu verhängen, damit niemand darin den Geist des Toten erblickt. Vierzig Tage nach dem Tod einer Person veranstalten Angehörige und Freunde ein Fest, um die Himmelfahrt der Seele zu feiern.
Die Antworten auf die Frage, was mit uns geschieht, wenn wir sterben, sind so unterschiedlich wie die Bräuche und Glaubensansichten der Menschen, die diese Antworten geben. Doch in e i n e r grundlegenden Vorstellung stimmen die meisten Religionen überein: Etwas einer Person Innewohnendes — eine Seele oder ein Geist — ist unsterblich und lebt nach dem Tod weiter.
Der Glaube an die Unsterblichkeit der Seele ist in den Tausenden von Kirchen und Religionsgemeinschaften der Christenheit fast durchweg anzutreffen. Auch im Judentum wird er offiziell gelehrt. Im Hinduismus ist dieser Glaube die Grundlage für die Reinkarnationslehre. Nach muslimischer Auffassung kommt die Seele mit dem Körper ins Dasein, lebt aber weiter, wenn der Körper tot ist. Andere Glaubensrichtungen wie der afrikanische Animismus, der Schintoismus und in gewisser Weise auch der Buddhismus lehren solche Vorstellungen in abgewandelter Form.
Es gibt allerdings auch einige, die die gegenteilige Ansicht vertreten, nämlich daß DAS BEWUSSTE LEBEN BEIM TOD ENDET. Für sie entbehrt die Vorstellung jeder Grundlage, daß psychisches und intellektuelles Leben in einer unpersönlichen, schattenhaften, vom Körper getrennten Seele fortdauern soll. Miguel de Unamuno, ein spanischer Schriftsteller und Gelehrter des 20. Jahrhunderts, schrieb, „daß der Glaube an die Unsterblichkeit der Seele ein Wollen ist, aber ein so starkes, daß es die Vernunft umstoßend über sie hinwegeilt“. Zu denjenigen, die sich weigerten, an eine persönliche Unsterblichkeit zu glauben, gehörten im Altertum die bekannten Philosophen Aristoteles und Epikur, der Arzt Hippokrates, der schottische Philosoph David Hume, der arabische Gelehrte Averroes und Jawaharlal Nehru, Indiens erster Ministerpräsident nach Erlangung der Unabhängigkeit.
Frage: HABEN WIR WIRKLICH EINE UNSTERBLICHE SEELE?
Frage: Sollte die Seele allerdings nicht unsterblich sein, wie konnte dann solch eine falsche Lehre zu einem festen Bestandteil der meisten heutigen Religionen werden?
Frage: Wo nahm die Vorstellung ihren Anfang?
Frage: Welche Hoffnung gibt es überhaupt für die Toten, wenn die Seele beim Tod tatsächlich zu bestehen aufhört?
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HISTORISCHER HINTERGRUND DES KREUZES
„Verschiedene Gegenstände, die aus Zeiten stammen, welche weit vor der christlichen Zeitrechnung liegen, und die mit Kreuzen verschiedener Form bezeichnet sind, sind gefunden worden, und dies in fast jedem Teil der alten Welt. In Indien, Syrien, Persien und Ägypten sind zahllose Beispiele zu finden. Man kann wahrscheinlich annehmen, daß das Kreuz in vorchristlichen Zeiten und unter nichtchristlichen Völkern sozusagen allgemein als religiöses Symbol galt, und in sehr vielen Fällen war es mit irgendeiner Form des Naturkultes verbunden“ (Encyclopædia Britannica, 1946, Bd. 6, S. 753).
„Die Form des Kreuzes (zwei rechtwinklig angeordnete Balken) hatte ihren Ursprung im alten Chaldäa und wurde dort und in den angrenzenden Ländern, einschließlich Ägyptens, als das Symbol des Gottes Tammuz (in der Form des mystischen Buchstabens Tau, des Anfangsbuchstabens seines Namens) gebraucht.
Um die Mitte des 3. Jh.s n. Chr. waren die Kirchen von gewissen Lehren des christlichen Glaubens abgewichen oder hatten diese entstellt. Um das Prestige des abgefallenen Kirchensystems zu heben, wurden Heiden, ohne durch den Glauben reformiert worden zu sein, in die Kirchen aufgenommen, und es wurde ihnen erlaubt, ihre heidnischen Zeichen und Symbole weitgehend beizubehalten. Somit wurde das Tau oder T in seiner meistverbreiteten Form — mit gesenktem Querbalken — als das Kreuz Christi darstellend angenommen“ (W. E. Vine, An Expository Dictionary of New Testament Words, London, 1962, S. 256).
„Es ist eine merkwürdige, doch feststehende Tatsache, daß das Kreuz Jahrhunderte vor der Geburt Christi als heiliges Symbol gedient hat und daß es in Ländern, die von den Lehren der Kirche unberührt geblieben sind, ebenfalls als heiliges Symbol dient. Ein kreuzförmiges Zeichen war bei den Verehrern des griechischen Bacchus, des tyrischen Tammuz, des chaldäischen Bel und des nordgermanischen Odin das Sinnbild dieser Götter“ (G. S. Tyack, The Cross in Ritual, Architecture, and Art, London, 1900, S. 1).
„Die ägyptischen Priester und Priesterkönige hatten als Zeichen ihrer Macht — sie waren Priester des Sonnengottes — das Kreuz in Form der Crux Ansata (Henkelkreuz), das als „Symbol des Lebens“ bekannt war, in ihrer Hand“ (Oberst J. Garnier, The Worship of the Dead, London, 1904, S. 226).
„Auf vielen ägyptischen Denkmälern und in ägyptischen Gräbern sind verschiedene Kreuze zu sehen. Diese werden von zahlreichen Autoritäten als Sinnbilder des Phallus (Darstellung des männlichen Geschlechtsorgans) oder des Koitus angesehen. In ägyptischen Gräbern findet man das Henkelkreuz neben dem Phallus“ (H. Cutner, A Short History of Sex-Worship, London, 1940, S. 16, 17; siehe auch The Non-Christian Cross, S. 183).
„Diese Kreuze wurden als Symbole für den babylonischen Sonnengott verwendet und erschienen das erstemal auf einer Münze des Julius Cäsar (100—44 v. u. Z.) und dann auf einer von Cäsars Thronfolger (Augustus) geprägten Münze (20 v. u. Z.). Auf Konstantins Münzen ist das häufigste Symbol; aber dasselbe Symbol wird ohne den es umgebenden Kreis und mit den vier gleich langen Armen in senkrechter und waagrechter Richtung verwendet; und das war das besonders als „Sonnenrad“ verehrte Symbol. Es sollte erwähnt werden, daß Konstantin ein Anbeter des Sonnengottes war und sich, erst ungefähr ein Vierteljahrhundert nachdem er gemäß der Legende ein solches Kreuz am Himmel gesehen hatte, der „Kirche“ anschloß“ (The Companion Bible, Anhang Nr. 162; siehe auch The Non-Christian Cross, S. 133—141).
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DAS KREUZ UND DIE WAHRE ANBETUNG
Das Kreuz wird von Millionen Menschen hoch geachtet und verehrt. Die Encyclopædia Britannica bezeichnet es als „Hauptsymbol der christlichen Religion“. In der wahren Anbetung wird das Kreuz jedoch nicht gebraucht. Warum nicht?
Ein wichtiger Grund besteht darin, dass Jesus Christus nicht an einem Kreuz starb. Das griechische Wort, das gewöhnlich mit „Kreuz“ übersetzt wird, lautet staurós. In seiner Grundbedeutung bezeichnet es „einen aufrecht stehenden Pfahl oder Stamm“. In einer Bibelausgabe heißt es: „staurós bedeutet nie zwei in irgendeinem Winkel übereinander angebrachte Holzstücke . . . Es gibt im griechischen Neuen Testament keine einzige Stelle, die auf zwei Stücke Holz schließen ließe“ (The Companion Bible).
An manchen Stellen der Bibel wird für das Hinrichtungswerkzeug, an dem Jesus starb, ein anderes griechisches Wort gebraucht, nämlich xýlon. Dieses Wort bedeutet einfach „Holz“, „Baum“ oder „Stange, Stock, Knüppel“.
In dem Buch Das Kreuz und die Kreuzigung von Hermann Fulda wird erklärt, warum bei Hinrichtungen oft einfache Pfähle verwendet wurden, und gesagt: „Bäume gab es aber nicht überall auf den zu öffentlicher Hinrichtung ausgewählten Plätzen. Man grub dann einen einfachen Balken, wie er grade zu finden war, in den Boden. An diesen wurden die Geächteten mit aufwärts gereckten Händen und häufig auch mit den Füßen angebunden oder angenagelt.“
Das überzeugendste Argument ist jedoch in Gottes Wort zu finden. Der Apostel Paulus schreibt:
Galater 3:13: „Christus hat uns vom Fluch des Gesetzes losgekauft, indem er an unserer Statt ein Fluch geworden ist, denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der an einen Stamm („Pfahl“, Einheitsübersetzung) gehängt ist“.
Paulus bezieht sich hier auf 5. Mose 21:22, 23, wo eindeutig von einem Stamm oder einem Pfahl die Rede ist und nicht von einem Kreuz. Da ein Verurteilter durch diese Hinrichtungsart zu einem „Fluch“ wurde, wäre es nicht richtig, wenn Christen ihr Zuhause mit Darstellungen des hingerichteten Christus schmücken würden.
Es liegen keine Beweise vor, dass diejenigen, die sich Christen nannten, in den ersten 300 Jahren nach Jesu Tod bei der Anbetung das Kreuz verwendeten. Nachdem sich der heidnische Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert zum abtrünnigen Christentum bekannt hatte, wurde das Kreuz als Symbol der Christenheit gefördert. Welche Gründe Konstantin auch gehabt haben mag,das Kreuz hatte mit Jesus Christus nichts zu tun. In Wirklichkeit kommt es aus dem Heidentum. In einer katholischen Enzyklopädie heißt es: „Das Kreuz ist sowohl in vorchristlichen als auch in nichtchristlichen Kulturen zu finden“ (New Catholic Encyclopedia). Nach anderen maßgeblichen Quellen stand das Kreuz mit Naturreligionen und heidnischen Sexualritualen in Verbindung.
Warum wurde dieses heidnische Symbol dann gefördert? Offensichtlich um den Heiden die Bekehrung zum „Christentum“ zu erleichtern. Das ändert allerdings nichts daran, dass die Bibel es eindeutig verurteilt, bei der Anbetung irgendwelche heidnischen Symbole zu verwenden. Auch verbietet sie jede Art Götzendienst. Es gibt also gute Gründe, warum das Kreuz in der wahren Anbetung nicht gebraucht wird.
Selbst wenn man die Beweise außer acht ließe und annähme, Jesus sei an einem Kreuz gestorben, würde sich die Frage erheben: Sollte man das Kreuz verehren? Nein, denn Jesus wurde wie die Männer neben ihm als Verbrecher hingerichtet, und die Art seines Todes war die schlimmste Falschdarstellung seiner selbst. Die Christen des ersten Jahrhunderts hätten das Werkzeug, das zu seiner Hinrichtung diente, nie als heilig betrachtet. Es zu verehren hätte bedeutet, die Untat zu verherrlichen, die in Verbindung damit begangen wurde: die Ermordung Jesu.
Wenn dein liebster Freund aufgrund von Falschanklagen hingerichtet worden wäre, würdest du dir dann ein Bildnis des Hinrichtungswerkzeuges (z. B. der Schlinge des Henkers oder des elektrischen Stuhls oder eines Gewehrs des Erschießungskommandos) machen, diese Nachbildung küssen, Kerzen davor anzünden oder es als heiligen Schmuck um den Hals tragen? So etwas wäre unvorstellbar. Jedoch ist die Verehrung des Kreuzes nichts anderes. Der Umstand, daß das Kreuz heidnischen Ursprungs ist, macht die Sache nur noch schlimmer.
Die Verehrung des Kreuzes ist unchristlich. Sie verrät keine Liebe zu Gott und Christus, sondern Verachtung. Sie verletzt Gottes Gebote in bezug auf den Götzendienst. Man verehrt dadurch ein heidnisches Symbol unter einem christlichen Deckmantel. Ein heidnisches Symbol als heilig zu betrachten bedeutet, das Gebot Gottes zu verletzen:
2. Korinther 6:14,: „Laßt euch nicht in ein ungleiches Joch mit Ungläubigen spannen. Denn welche Gemeinschaft besteht zwischen Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Teilhaberschaft hat Licht mit Finsternis?
2. Korinther 6:17: „Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab, spricht Jehova, und hört auf, das Unreine anzurühren; und ich will euch aufnehmen.“
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DER VATER, DER SOHN, DER HEILIGE GEIST
Menschen, die an die Dreieinigkeitslehre glauben, sagen, dass in Gott drei Personen sind: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Jeder der drei sei allmächtig, ohne Anfang und den anderen gleich. Gemäß der Dreieinigkeitslehre ist der Vater Gott, der Sohn ist Gott und der Heilige Geist ist Gott, aber es ist nur ein einziger Gott.
Viele Gläubige räumen ein, dass sie die Dreieinigkeit nicht erklären können, doch sie gehen wahrscheinlich davon aus, dass es eine biblische Lehre ist. Bemerkenswerterweise kommt das Wort "Dreieinigkeit" in der Bibel kein einziges Mal vor.Ist aber dann die Lehre von einer Dreieinigkeit in der Bibel zu finden? Um diese Frage zu beantworten, wollen wir uns mit einem Bibeltext befassen, der oft als Stütze für die Dreieinigkeit herangezogen wird.
In Johannes 1:1 heißt es gemäß der Einheitsübersetzung (EÜ): "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott." Aus den nachfolgenden Versen des ersten Kapitels geht klar hervor, dass mit dem "Wort" Jesus gemeint ist. Da das "Wort" als Gott bezeichnet wird, schlussfolgern manche, der Sohn und der Vater müssten Teil ein und desselben Gottes sein.
Hier ist zu berücksichtigen, dass dieser Teil der Bibel in Griechisch verfasst wurde. Der griechische Text wurde später in andere Sprachen übersetzt. Manche Bibelübersetzer entschieden sich allerdings nicht für die Wiedergabe "Das Wort war Gott". Warum nicht? Aufgrund ihrer Kenntnis des biblischen Griechisch kamen sie zu dem Schluss, dass diese Stelle anders übersetzt werden muss. Wie?
Hier einige Beispiele: "Und göttlicher Art war der Logos (das Wort)" (Johannes Schneider, Das Evangelium nach Johannes). "Und ein Gott war der Logos" (Jürgen Becker, Das Evangelium nach Johannes). "Göttliches Wesen hatte das Wort" (Ludwig Albrecht, Das Neue Testament). "Zuerst war das Wort da, Gott nahe und von Gottes Art" (Berger/Nord, Das Neue Testament und frühchristliche Schriften). Gemäß diesen Übersetzungen ist "das Wort" nicht Gott selbst. Wegen seiner hohen Stellung unter Jehovas Geschöpfen wird es stattdessen als "ein Gott" bezeichnet. "Gott" bedeutet in diesem Fall "Mächtiger".
Die meisten Menschen sind mit dem Griechisch der Bibel nicht vertraut. Wie können sie dann wissen, was der Apostel Johannes meinte? Wie können sie sich Klarheit verschaffen? Sie könnten sich um Zusatzinformationen bemühen, um diese Bibelstelle besser zu verstehen.
Auch Johannes 1:1 ist besser zu verstehen, wenn man im Johannesevangelium zusätzliche Informationen über Jesu Stellung sucht. So kann man leichter die richtigen Schlüsse ziehen.
In Kapitel 1, Vers 18 schreibt Johannes zum Beispiel: "Kein Mensch hat Gott (den Allmächtigen) jemals gesehen." Aber es hat Menschen gegeben, die Gottes Sohn, Jesus, gesehen haben, denn Johannes erklärt: "Das Wort (Jesus) ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen" (Johannes 1:14, EÜ). Wenn das so ist, wie kann der Sohn dann ein Teil Gottes, des Allmächtigen, sein? Johannes schreibt außerdem, "das Wort" sei "bei Gott" gewesen.Wie kann jemand bei einer Person sein und gleichzeitig diese Person selbst sein?
Johannes 17:3 zeigt ferner, dass Jesus zwischen sich und seinem himmlischen Vater einen deutlichen Unterschied macht. Er nennt seinen Vater "den allein wahren Gott". Der Apostel Johannes fasst gegen Ende seines Evangeliums die berichteten Dinge wie folgt zusammen: "Diese aber sind niedergeschrieben worden, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes". Man beachte, dass Jesus hier nicht Gott genannt wird, sondern Sohn Gottes. Diese Zusatzinformationen aus dem Johannesevangelium zeigen, wie Johannes 1:1 zu verstehen ist: Jesus, "das Wort", ist insofern "ein Gott", als er eine hohe Stellung bekleidet, aber er ist nicht mit Gott, dem Allmächtigen, gleichzusetzen.
Wem also noch nicht ganz klar ist, was der Bibelschreiber Johannes über das Verhältnis zwischen Jesus und Gott, dem Allmächtigen, wirklich sagen wollte, der könnte bei einem anderen Bibelschreiber nach weiteren Informationen suchen. Interessant ist zum Beispiel, was Matthäus schreibt. Er zitiert folgende Worte Jesu über das Ende des bestehenden Systems der Dinge:
Matthäus 24:36: "Von jenem Tag und jener Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater".
Wie bestätigt dieser Satz, dass Jesus nicht Gott, der Allmächtige, ist? Jesus bringt hier zum Ausdruck, dass der Vater mehr weiß als der Sohn.Wenn Jesus ein Teil Gottes, des Allmächtigen, wäre, wüsste er doch genauso viel wie sein Vater. Folglich können der Vater und der Sohn nicht gleich sein.
Selbst wenn es so wäre, was ist dann mit dem heiligen Geist? Wenn der heilige Geist und der Vater Teil eines dreieinigen Gottes wären, warum sagt Jesus dann nicht, dass der heilige Geist weiß, was der Vater weiß?
Je intensiver man sich mit der Bibel befasst, desto mehr Textstellen lernt man kennen, die Licht auf dieses Thema werfen. Sie untermauern die Wahrheit über den Vater, den Sohn und den heiligenGeist.
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PROPHEZEIUNG ÜBER JESUS CHRISTUS
Um den Messias kenntlich zu machen, inspirierte Jehova Gott viele Schreiber der Bibel, Prophezeiungen mit Einzelheiten über die Geburt, das Wirken und den Tod dieses verheißenen Retters niederzuschreiben. Sie alle haben sich an Jesus Christus erfüllt. Sie sind erstaunlich genau und detailliert. Einige Prophezeiungen über die Geburt und die Kindheit des Messias sollen dies verdeutlichen.
Der Prophet Jesaja sagte voraus, dass der Messias ein Nachkomme König Davids sein würde . So geschah es auch: Jesus wurde in der Linie Davids geboren.
Micha, ebenfalls ein Prophet Gottes, sagte voraus, dieses Kind werde später ein Herrscher sein und es werde in „Bethlehem-Ephratha“ zur Welt kommen. Als Jesus geboren wurde, gab es in Israel zwei Städte mit Namen Bethlehem. Die eine lag mehr im Norden des Landes in der Nähe von Nazareth, die andere unweit von Jerusalem in Juda. Das Bethlehem in der Nähe von Jerusalem hieß in früheren Zeiten Ephratha. Wie in der Prophezeiung vorausgesagt, wurde Jesus genau dort geboren.
Eine weitere Prophezeiung besagte, Gottes Sohn werde „aus Ägypten“ gerufen. Auch diese Prophezeiung erfüllte sich: Der kleine Jesus wurde nach Ägypten gebracht und nach dem Tod des Herodes kehrten seine Eltern mit ihm wieder zurück.
Unten sind in der Spalte „Prophezeiung“ eine Reihe von Bibeltexten aufgeführt, die Einzelheiten über den Messias enthalten. Vergleichen wir sie doch mit den Bibeltexten in der Spalte „Erfüllung“. Das wird uns noch mehr in dem Glauben bestärken, dass Gottes Wort zuverlässig ist.
Beim Lesen dieser Bibeltexte müssen wir im Sinn behalten, dass die prophetischen Aussagen Jahrhunderte vor Jesu Geburt aufgeschrieben wurden. Jesus erklärte: „Alles, was im Gesetz Mose und in den PROPHETEN und Psalmen über mich geschrieben steht, muss sich erfüllen“. Wie wir in unserer eigenen Bibel nachprüfen können, ist genau das geschehen — und zwar in allen Einzelheiten!
PROPHEZEIUNGEN ÜBER DEN MESSIAS
EREIGNIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .PROPHEZEIUNG . .ERFÜLLUNG
Im Stamm Juda geboren . . . . . . . . . 1. Mose 49:10. . Lukas 3:23-33
Von einer Jungfrau geboren . . . . . . . Jesaja 7:14 . . . . Matthäus 1:18-25
Nachkomme König Davids . . . . . . . Jesaja 9:7 . . . . . .Matthäus 1:1, 6-17
Von Jehova als sein Sohn bezeichnet . Psalm 2:7 . .. . Matthäus 3:17
Man glaubte nicht an ihn . . . . . . . . . Jesaja 53:1. . . . . .Joh.12:37,38
Einzug in Jerusalem auf einem Esel . Sacharja 9:9 . . . Matthäus 21:1-9
Von einem engen Gefährten verraten . Psalm 41:9 . .Joh.13:18, 1-30
Für 30 Silberstücke verraten . . . . . . . . Sacharja 11:12 .Matthäus 26:14-16
Schwieg vor seinen Anklägern . . . . .Jesaja 53:7 . . . . .Matthäus 27:11-14
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„SEELE“ UND „GEIST“ - 2. Teil
Woran denken wir, wenn wir die Wörter „Seele“ und „Geist“ hören? Viele glauben, dass es sich dabei um etwas Unsichtbares, Unsterbliches handelt, das beim Tod eines Menschen aus dem Körper entweicht und getrennt davon weiterexistiert. Da dieser Glaube so verbreitet ist, sind viele ganz erstaunt, wenn sie erfahren, dass die Bibel das überhaupt nicht lehrt. Aber was lehrt sie dann über die Seele und den Geist?
WAS DER „GEIST“ IST
Untersuchen wir nun, was in der Bibel mit dem Wort „Geist“ gemeint ist. Manche denken, „Geist“ sei lediglich ein anderes Wort für „Seele“. Doch das ist nicht der Fall. Wie die Bibel deutlich zeigt, beziehen sich „Geist“ und „Seele“ auf zwei verschiedene Dinge. Worin unterscheiden sie sich?
Wenn die Schreiber der Bibel über den „Geist“ schrieben, gebrauchten sie das hebräische Wort rúach beziehungsweise das griechische Wort pneuma. Die Bedeutung dieser beiden Wörter geht aus der Heiligen Schrift selbst hervor. In Psalm 104:29 heißt es zum Beispiel: „Wenn du [Jehova] ihren Geist (rúach) wegnimmst, verscheiden sie, und zu ihrem Staub kehren sie zurück.“ In Jakobus 2:26 wird gesagt, dass „der Leib ohne Geist (pneuma) tot ist“. In diesen Versen bezieht sich „Geist“ also auf etwas, was einem Körper Leben gibt.Ohne Geist ist der Körper tot. Deshalb wird rúach in der Bibel nicht nur mit „Geist“ übersetzt, sondernauch mit „Kraft“ im Sinn von Lebenskraft. Über die Flut der Tage Noahs sagte Gott beispielsweise: „Ich bringe die Sintflut der Wasser über die Erde, um alles Fleisch, in dem die Lebenskraft [Kraft: rúach] wirksam ist, unter den Himmeln zu verderben“. Der „Geist“ ist also eine unsichtbare Kraft (Lebensfunke), die alle Geschöpfe mit Leben erfüllt.
Seele und Geist sind nicht dasselbe. Der Körper braucht den Geist, ähnlich wie ein Radiogerät Strom braucht, nämlich um zu funktionieren. Nehmen wir zum Beispiel ein tragbares Radiogerät. Wenn man Batterien einlegt und das Radio einschaltet, bringt der Strom aus den Batterien sozusagen Leben in das Gerät. Ohne Batterien ist das Gerät tot. Genauso ist es, wenn man bei einem Radio mit Netzanschluss den Stecker aus der Steckdose zieht. Vergleichbar damit ist der Geist die Kraft, die unseren Körper zum Leben bringt. Der Geist kann — wie der Strom — auch nicht fühlen und nicht denken. Er ist eine unpersönliche Kraft. Fehlt dieser Geist, die Lebenskraft, im Körper der Menschen, „verscheiden sie“, wie der Psalmist schrieb, „und zu ihrem Staub kehren sie zurück“.
Prediger 12:7: „Dann kehrt der Staub (des Körpers) zur Erde zurück, so wie er gewesen ist, und der Geist selbst kehrt zu dem wahren Gott zurück, der ihn gegeben hat.“
Wenn der Geist, also die Lebenskraft, aus dem Körper schwindet, stirbt der Körper und kehrt zu dem Ort zurück, von dem er ursprünglich kam — zur Erde. Damit vergleichbar kehrt die Lebenskraft wieder zu dem zurück, von dem sie ausging — zu Gott. Das bedeutet nicht, dass die Lebenskraft buchstäblich zum Himmel aufsteigt. Es bedeutet vielmehr, dass die Hoffnung eines Verstorbenen auf künftiges Leben ganz und gar von Jehova Gott abhängt. Das Leben dieses Menschen liegt dann sozusagen in Gottes Hand. Nur durch Gottes Macht kann der Geist oder die Lebenskraft zurückgegeben werden, sodass eine Person wieder leben kann.
Wie beruhigend ist es doch, zu wissen, dass Gott genau das für all diejenigen tun wird, die „in den Gedächtnisgrüften“ ruhen! Zur Zeit der Auferstehung wird Jehova für eine Person, die im Tod schläft, einen neuen Körper bilden und diesen zum Leben bringen, indem er Geist, das heißt Lebenskraft, in ihn legt. Was für ein Freudentag das doch sein wird!
Johannes 5:28, 29: „Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden, die, welche Gutes getan haben, zu einer Auferstehung des Lebens, die, welche Schlechtes getrieben haben, zu einer Auferstehung des Gerichts.“
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„SEELE“ UND „GEIST“ - 1. Teil
Woran denken wir, wenn wir die Wörter „Seele“ und „Geist“ hören? Viele glauben, dass es sich dabei um etwas Unsichtbares, Unsterbliches handelt, das beim Tod eines Menschen aus dem Körper entweicht und getrennt davon weiterexistiert. Da dieser Glaube so verbreitet ist, sind viele ganz erstaunt, wenn sie erfahren, dass die Bibel das überhaupt nicht lehrt. Aber was lehrt sie dann über die Seele und den Geist?
DAS WORT „SEELE“ IN DER BIBEL
Wenden wir uns als Erstes dem Wort „Seele“ zu. Wie schon erwähnt, wurde die Bibel ursprünglich zum größten Teil in Hebräisch und Griechisch geschrieben. Wenn die Bibelschreiber über die Seele schrieben, gebrauchten sie das hebräische Wort néphesch beziehungsweise das griechische Wort psyche. Diese beiden Wörter kommen in der Heiligen Schrift weit über 800 Mal vor und sie werden in der Neuen-Welt-Übersetzung durchweg mit „Seele“ wiedergegeben. Wenn man untersucht, wie das Wort „Seele“ beziehungsweise „Seelen“ in der Bibel gebraucht wird, stellt man fest, dass es sich hauptsächlich auf 1. Menschen, 2. Tiere und 3. das Leben einer Person oder eines Tieres bezieht. Betrachten wir einige Bibeltexte, aus denen diese verschiedenen Bedeutungen hervorgehen.
Menschen.
In 1. Petrus 3:20 wird berichtet, dass „in den Tagen Noahs wenige Personen, nämlich acht Seelen, sicher durch das Wasser getragen wurden“. Mit den hier erwähnten „Seelen“ sind eindeutig Menschen gemeint, und zwar Noah, seine Frau, seine drei Söhne und deren Frauen. In 2. Mose 16:16 werden Anweisungen für das Einsammeln von Manna erwähnt. Den Israeliten wurde aufgetragen: „Lest etwas davon auf nach der Zahl der Seelen, die jeder von euch in seinem Zelt hat.“ Wie viel Manna sie einsammeln sollten, richtete sich also nach der Anzahl der Personen in jeder Familie. Weitere biblische Belegstellen, in denen „Seele“ oder „Seelen“ auf einen beziehungsweise mehrere Menschen angewandt wird, sind 1. Mose 46:18, Josua 11:11, Apostelgeschichte 27:37 und Römer 13:1.
Tiere.
Im biblischen Schöpfungsbericht lesen wir: „Gott sprach weiter: Die Wasser sollen ein Gewimmel lebender Seelen hervorwimmeln, und fliegende Geschöpfe mögen an der Vorderseite der Ausdehnung der Himmel über der Erde fliegen. Und Gott sprach weiter: Die Erde bringe lebende Seelen nach ihren Arten hervor, Haustiere und sich regende Tiere und wild lebende Tiere der Erde nach ihrer Art. Und so wurde es“. Hier wird für Fische, Haustiere und wild lebende Tiere ein und dasselbe Wort gebraucht, nämlich „Seelen“. Auch Vögel und andere Tiere werden „Seelen“ genannt, wie 1. Mose 9:10, 3. Mose 11:46 und 4. Mose 31:28 zeigen.
Das Leben einer Person.
In manchen Fällen ist mit „Seele“ das Leben einer Person gemeint. Jehova sagte zu Moses: „Alle Männer, die deiner Seele nachstellten, sind tot“. Worauf hatten es die Feinde von Moses abgesehen? Auf sein Leben. Von Rahel, die einige Zeit früher lebte, heißt es, dass bei der Geburt ihres Sohnes Benjamin „ihre Seele ausging (weil sie starb)“. Rahel verlor bei dieser Geburt das Leben. Beachten wir auch, dass Jesus sagte: „Ich bin der vortreffliche Hirte; der vortreffliche Hirte gibt seine Seele zugunsten der Schafe hin“. Jesus gab seine Seele, sein Leben, für die Menschheit hin. In diesen Bibeltexten bezieht sich das Wort „Seele“ eindeutig auf das Leben einer Person. Weitere Belege für diese Bedeutung von „Seele“ sind 1. Könige 17:17-23, Matthäus 10:39, Johannes 15:13 und Apostelgeschichte 20:10.
Wenn man weiterforscht, stellt man fest, dass in der Bibel das Wort „Seele“ nirgendwo mit den Begriffen „unsterblich“ oder „ewig“ in Verbindung gebracht wird. Stattdessen sagt die Heilige Schrift, dass eine Seele sterblich ist. Deshalb wird ein Toter in der Bibel einfach als „tote Seele“ bezeichnet.
Hesekiel 18:4: „Siehe! Alle Seelen — mir gehören sie. Wie die Seele des Vaters, ebenso die Seele des Sohnes — mir gehören sie. Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben.“
Hesekiel 18:20: „Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben. Ein Sohn wird keine Schuld tragen wegen des Vergehens des Vaters, und ein Vater seinerseits wird keine Schuld tragen wegen des Vergehens des Sohnes. Die Gerechtigkeit des Gerechten wird auf ihm selbst sein, und die Bosheit eines Bösen wird auf ihm selbst sein.“
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DANIELS PROPHEZEIUNG ÜBER CHRISTUS
Der Prophet Daniel lebte mehr als 500 Jahre vor Jesu Geburt. Doch Jehova offenbarte ihm Einzelheiten, die genau darauf hinwiesen, wann Jesus gesalbt oder als Messias (Christus) eingesetzt würde. Dem Propheten wurde Folgendes gesagt:
Daniel 9:25: „Du solltest wissen und die Einsicht haben, dass es vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und wieder zu bauen, bis zu dem Messias, dem Führer, sieben Wochen, ferner zweiundsechzig Wochen sein werden“.
Um zu berechnen, wann der Messias kommen würde, muss man zuerst wissen, wann der Zeitabschnitt beginnt, der sich bis zum Messias erstrecken sollte. Gemäß der Prophezeiung begann er mit dem „Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und wieder zu bauen“. Wann war dieses „Ausgehen des Wortes“?
Dem Bibelschreiber Nehemia zufolge erging das Wort, die Mauer rings um Jerusalem wieder aufzubauen, „im zwanzigsten Jahr des Königs Artaxerxes“. Wie Historiker bestätigen, war das erste volle Regierungsjahr des Artaxerxes das Jahr 474 v. u. Z. Sein 20. Regierungsjahr war also das Jahr 455 v. u. Z.
Damit kennen wir das Anfangsjahr des prophetischen Zeitabschnitts: 455 v. u. Z.
Daniel gibt Aufschluss darüber, wie lange es von da an bis zu „dem Messias, dem Führer“, noch dauern würde. Er erwähnt in seiner Prophezeiung „sieben Wochen, ferner zweiundsechzig Wochen“ zusammen also neunundsechzig Wochen. Wie lang ist das?
Verschiedene Bibelübersetzungen zeigen, dass es sich bei diesen Wochen nicht um Einheiten von je sieben Tagen, sondern von je sieben Jahren handelt. Jede Woche umfasst also sieben Jahre. Die Juden in alter Zeit waren mit solchen „Jahrwochen“ oder Zyklen von sieben Jahren gut vertraut. Sie feierten zum Beispiel jedes siebte Jahr ein Sabbatjahr. Die prophetischen 69 Wochen zu je 7 Jahren ergeben somit insgesamt 483 Jahre.
Jetzt braucht man nur noch zusammenzurechnen. Wenn wir von 455 v. u. Z. an 483 Jahre weiterzählen, kommen wir zum Jahr 29 u. Z. Genau in diesem Jahr wurde Jesus getauft und zum Messias gesalbt! Ist es nicht erstaunlich, wie sich diese biblische Prophezeiung erfüllt hat?
Von 455 v. u. Z. bis 1 v. u. Z. sind es 454 Jahre. Von 1 v. u. Z. bis 1 u. Z. verging 1 Jahr
(es gab kein Jahr 0).
Und von 1 u. Z. bis 29 u. Z. sind es dann noch 28 Jahre. Zusammen ergibt das 483 Jahre.
Während der 70. Jahrwoche, im Jahr 33 u. Z., wurde Jesus „abgeschnitten“ oder getötet.
7 Wochen = 49 Jahre
455 v.u.Z.: Das Wort Jerusalem wiederherzustellen
62 Wochen = 434 Jahre
406 v.u.Z.: Jerusalem wieder aufgebaut
1 Woche = 7 Jahre
29 u.Z.: Der Messias erscheint
33 u.Z.: Der Messias abgeschnitten
36 u.Z.: Ende der „siebzig Wochen“
„SiebzigWochen“ = 490Jahre
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DAS „WIRKLICHE LEBEN“ ERGREIFEN – 2. Teil
Jehova belohnt seine treuen Diener mit Leben. Was für ein Leben? Leben wir nicht jetzt schon? Die meisten würden wahrscheinlich sagen: „Natürlich leben wir! Wir atmen doch, wir essen und trinken.“ Und wenn es uns so richtig gut geht, sagen wir vielleicht sogar: „Das ist das wahre Leben!“ Die Bibel weist allerdings darauf hin, dass in einer wichtigen Hinsicht heute kein Mensch das wahre — das wirkliche — Leben genießt.
Gott fordert uns durch die Bibel auf, „das wirkliche Leben fest zu ergreifen“. „Das wirkliche Leben“ist also etwas Zukünftiges, auf das wir hoffen dürfen.Erst wenn wir vollkommen sind, werden wir im wahrsten Sinn des Wortes leben, weil wir erst dann so leben, wie Gott es ursprünglich vorgesehen hatte. Wenn wir völlig gesund in vollkommenem Frieden und Glück auf einer paradiesischen Erde leben, dann genießen wir endlich „das wirkliche Leben“ — ewiges Leben. Ist das nicht eine herrliche Hoffnung?
Wie können wir „das wirkliche Leben fest ergreifen“? Paulus forderte Christen in diesem Zusammenhang auf, „Gutes zu wirken“ und „reich zu sein an vortrefflichen Werken“ .Es kommt also offensichtlich sehr darauf an, wie wir die Wahrheiten aus der Bibel in die Praxis umsetzen. Wollte Paulus damit jedoch sagen, dass wir uns „das wirkliche Leben“ durch gute Taten verdienen können? Nein. Die Aussicht auf eine so herrliche Zukunft hängt vielmehr davon ab, dass uns Gott seine „unverdiente Güte“ schenkt. Aber Jehova freut sich natürlich auch sehr, Menschen zu belohnen, die ihm treu dienen. Er will, dass auch du „das wirkliche Leben“ genießt — ewiges Leben in Frieden und Glück. Ein solches Leben steht all denen in Aussicht, die in Gottes Liebe bleiben.
Jeder von uns sollte sich deshalb fragen: „Bete ich Gott so an, wie er es in der Bibel hat aufschreiben lassen?“ Wenn wir jeden Tag so leben, dass wir diese Frage mit Ja beantworten können, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Wir können darauf vertrauen, dass Jehova unsere Zuflucht ist.
Er wird seine treuen Diener in den letzten Tagen des gegenwärtigen alten Systems der Dinge beschützen. Und er wird uns in das herrliche neue System der Dinge führen, das jetzt so nahe ist. Wie begeisternd es doch sein wird, diese Zeit mitzuerleben! Und wie froh werden wir sein, dass wir in den heutigen letzten Tagen die richtige Wahl getroffen haben!
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