Jede große Religion hat ihr Buch oder ihre Bücher. Diese mögen zwar "in der Form, im Umfang, im Alter und im Grad der Heiligkeit sehr unterschiedlich sein", so die New Encyclopaedia Britannica, "doch ihr gemeinsames Merkmal besteht darin, daß ihre Worte für den Gläubigen als heilig gelten". Allein die Tatsache, daß es zahlreiche heilige Bücher gibt, beweist, daß die Menschheit religiös veranlagt ist.
Was ihre Namen bedeuten:
BUDDHISMUS: Tripitaka, aus dem Sanskrit für "drei Körbe (Sammlungen)"
CHRISTENTUM: Bibel, aus dem Griechischen für "kleine Bücher"
HINDUISMUS: Veda, aus dem Sanskrit für "Wissen"
ISLAM: Koran, aus dem Arabischen für "Lesung"
JUDAISMUS: Talmud, aus dem Hebräischen für "Lernen, Lehre"
KONFUZIANISMUS: Lun-yü, chinesisch für "Gespräche"
SCHINTOISMUS: Kodschiki und Nihongi, japanisch für "Geschichte der Begebenheiten im Altertum" und "Annalen Japans"
TAOISMUS: Tao-te Ching, chinesisch für "Klassiker des Weges der Macht"
ZOROASTRISMUS: Awesta, nach dem Awestischen benannt, der toten iranischen Sprache, in der es geschrieben wurde
Einige religiöse Bestseller sind äußerst umfangreich. Der Koran, der nur ein Viertel des Umfangs der Bibel hat, bildet dabei eine Ausnahme. Eine Sammlung hinduistischer heiliger Werke allein — die Samhitas — enthält schätzungsweise über eine Million Strophen. Die King-James-Bibel hat dagegen nur 31 173 Verse. Und im Vergleich zu den 773 746 Wörtern, die sie enthält, hat der Babylonische Talmud rund 2,5 Millionen. Der chinesische buddhistische Kanon ist noch umfangreicher; er umfaßt, wie man sagt, nahezu hunderttausend Druckseiten.
Die Bibel und der Koran gehören zu den religiösen Bestsellern.
Andere Bücher werden zwar nicht von irgendeiner organisierten Religion als ihr anerkanntes heiliges Buch betrachtet, sind aber religiöser Natur. Dies trifft auf den Kodschiki und den Nihongi zu, Bücher, die seit Jahrhunderten einen starken Einfluß auf das Leben in Japan und auf den Schintoismus haben. Ähnlich ist das Leben in China von den 13 konfuzianischen Klassikern beeinflußt worden. Sie gründen sich auf die Lehren des Konfuzius, eines chinesischen Philosophen, der fast noch ein Kind war, als im Jahre 539 v. u. Z. Babylon von Medo-Persien erobert wurde. Lun-yü, das Hauptlehrbuch des Konfuzianismus, soll in seinen 496 Abschnitten die eigenen Aussprüche des Konfuzius enthalten.
Auch neuere religiöse Schriften haben den Rang heiliger Bücher erhalten. Einige gelten als Ergänzungen bereits anerkannter Schriften. Die Anhänger der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage beispielsweise glauben, das Buch Mormon sei von einem Propheten namens Mormon auf goldene Tafeln geschrieben worden, sein Sohn Moroni habe es später vergraben und rund 1 400 Jahre danach, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, habe es ein Engel gefunden und Joseph Smith gegeben, der es übersetzte.
Das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, das 1875 zunächst unter dem Titel Wissenschaft und Gesundheit erschien, wird ähnlich beurteilt. Jahrelang war die Autorin dagegen, ihr Buch in andere Sprachen übersetzen zu lassen, doch schließlich gab sie nach und bestimmte: "Diese neue Ausgabe soll wechselseitig in der englischen und deutschen Sprache gedruckt werden, so daß eine Seite die göttlich inspirierte, englische Version enthält, welche die Norm sein soll, die andre Seite den deutschen Text in Form einer Übersetzung".
Selbst nichtreligiöse Bücher sind in den Rang heiliger Schriften erhoben worden. In diese Kategorie fallen Schriften des 19. und 20. Jahrhunderts von Männern wie Charles Darwin, Karl Marx und Mao Tse-tung, deren evolutionistisches und kommunistisches Gedankengut von Millionen mit religiösem Eifer verteidigt wird.
Die meisten heiligen Überlieferungen wurden ursprünglich mündlich weitergegeben, mitunter jahrhundertelang. Doch irgendwann wurde es meist für notwendig erachtet, festzulegen, welche Teile des gesammelten — mündlichen oder schriftlichen — Stoffes für eine bestimmte Religion als kanonisch gelten sollten. Das Wort "Kanon" wird als "Sammlung oder maßgebliche Liste von Büchern, die als heilige Schriften anerkannt werden", definiert.
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1. Warum sollte man sich seine Freunde gut aussuchen?
Die meisten von uns wünschen sich, von anderen akzeptiert zu werden. Deswegen passt man sich oft den Menschen in seinem Umfeld an. Unser Freundeskreis kann unser Denken und unsere Gefühle sehr stark prägen. Was für ein Mensch wir sind, hängt daher nicht zuletzt von unseren Freunden ab. Sprüche 13:20: "Wer mit Weisen wandelt, wird weise werden, wer sich aber mit den Unvernünftigen einläßt, dem wird es schlecht ergehen."
Der Bibelschreiber David überlegte sich gut, wen er als Freund haben wollte. Er hielt sich an Menschen, die ihm halfen, treu zu Gott zu stehen. Psalm 26:4, 5: "Ich habe nicht bei Menschen der Unwahrheit gesessen; und bei denen, die verhehlen, was sie sind, trete ich nicht ein. Ich habe die Versammlung der Übeltäter gehaßt, und bei den Bösen sitze ich nicht." Seine Freundschaft mit Jonathan beispielsweise war für ihn etwas sehr Kostbares, denn Jonathan ermutigte ihn, auf Jehova zu vertrauen. 1. Samuel 23:16-18: "Jonathan, der Sohn Sauls, machte sich nun auf und ging zu David nach Horesch, damit er seine Hand im Hinblick auf Gott stärke. Und er sprach weiter zu ihm: "Fürchte dich nicht; denn die Hand Sauls, meines Vaters, wird dich nicht finden, und du selbst wirst König über Israel sein, und ich meinerseits werde Zweiter nach dir werden; und auch Saul, mein Vater, hat hiervon Kenntnis." Dann schlossen beide einen Bund vor Jehova; und David blieb in Horesch wohnen, und Jonathan seinerseits ging zu seinem Haus."
2. Wie wird man ein Freund Gottes?
Niemand ist mächtiger als Jehova. Trotzdem können wir seine Freunde werden. Abraham zum Beispiel war ein Freund Gottes. Jehova sah ihn als seinen Freund an, weil er ihm vertraute und auf ihn hörte. Wenn wir Jehova vertrauen und tun, was er von uns erwartet, können auch wir seine Freunde werden. Psalm 15:1, 2: "O Jehova, wer wird Gast sein in deinem Zelt? Wer wird weilen auf deinem heiligen Berg? Wer untadelig wandelt und Gerechtigkeit übt. Und die Wahrheit redet in seinem Herzen."
3. Warum sind gute Freunde so wertvoll?
Echte Freunde halten fest zusammen und üben einen guten Einfluss aufeinander aus. Sprüche 18:24: "Es gibt Gefährten, die bereit sind, einander zu zerschlagen, aber da ist ein Freund, der anhänglicher ist als ein Bruder." Jonathan beispielsweise dürfte 30 Jahre älter gewesen sein als David und wäre normalerweise der nächste König in Israel geworden, doch als Gott dann David als König auswählte, hielt Jonathan trotzdem treu zu ihm. Echte Freunde trauen sich auch, etwas zu sagen, wenn sie sehen, dass man etwas Unvernünftiges tut. Freunde, die Gott lieben, helfen einem, sich gute Gewohnheiten anzueignen. 1. Korinther 15:33: "Laßt euch nicht irreführen. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten."
Leider werden wir auch von Freunden, die Gott lieben, manchmal enttäuscht. Dann ist es gut, nicht gleich gekränkt zu sein. Prediger 7:9: "Sei nicht eilig in deinem Geist, gekränkt zu werden, denn sich gekränkt zu fühlen ruht im Busen der Unvernünftigen." Schließlich sind Freunde, deren Herz für Gott schlägt, wirklich viel wert, und keiner ist vollkommen. Die Bibel legt uns nahe, über Fehler wegzusehen. Kolosser 3:13: "Fahrt fort, einander zu ertragen und einander bereitwillig zu vergeben, wenn jemand Ursache zu einer Klage gegen einen anderen hat. So, wie Jehova euch bereitwillig vergeben hat, so tut auch ihr."
4. Was ist, wenn uns "Freunde" Hindernisse in den Weg legen?
Wenn jemand Gottes Wort verstehen möchte und sich dabei helfen lässt, haben frühere Freunde nicht selten etwas dagegen. Sie sehen womöglich nicht, wie nützlich die Bibel ist, und verstehen nicht, was für eine sichere Zukunftsperspektive sie bietet. Aber vielleicht lassen sie ja mit sich reden.
Manche machen sich auch lustig über die gute Botschaft in Gottes Wort. 2. Petrus 3:3, 4: "Denn dies wißt zuerst, daß in den letzten Tagen Spötter mit ihrem Spott kommen werden, die gemäß ihren eigenen Begierden vorgehen und sagen: "Wo ist diese seine verheißene Gegenwart? Ja, von dem Tag an, da unsere Vorväter im Tod entschlafen sind, gehen alle Dinge genauso weiter wie von Anfang der Schöpfung an." Vielleicht lästern sie, wenn man nach Gottes Maßstäben leben will. 1. Petrus 4:4: "Daß ihr diesen Lauf zu demselben Tiefstand der Ausschweifung nicht mit ihnen fortsetzt, befremdet sie, und sie reden fortgesetzt lästerlich von euch."
Dann ist die Frage: Soll man zu ihnen halten oder zu Gott? Wer sich für Gott entscheidet, trifft die allerbeste Wahl.
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1. Wie konkret sind biblische Prophezeiungen?
Nur der allmächtige Gott kann in die Zukunft schauen und genau sagen, was passieren wird. Zum Beispiel hat er lange im Voraus das Kommen des Messias oder Christus angekündigt. Der Messias sollte ein Nachkomme des treuen Abraham sein. Unter seiner Herrschaft würden gehorsame Menschen wieder in Vollkommenheit und ohne Krankheiten leben können. 1. Mose 22:18: "Und durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde zufolge der Tatsache segnen, daß du auf meine Stimme gehört hast."
Jesaja 53:4, 5: "Wahrlich, unsere Krankheiten hat er selbst getragen; und was unsere Schmerzen betrifft, er hat sie auf sich geladen. Wir aber hielten ihn für geplagt, von Gott geschlagen und niedergedrückt. Aber er wurde für unsere Übertretung durchstochen; er wurde für unsere Vergehungen zerschlagen. Die Züchtigung, die zu unserem Frieden diente, lag auf ihm, und seiner Wunden wegen ist uns Heilung geworden."
Der verheißene Messias sollte aus Bethlehem kommen. Micha 5:2: "Und du, o Bethlehem-Ephratha, das zu klein ist, um schließlich unter den Tausenden Judas zu sein, aus dir wird mir der hervorgehen, der Herrscher in Israel werden soll, dessen Ursprung aus frühen Zeiten ist, aus den Tagen unabsehbarer Zeit."
Dieser Messias war Jesus. Er wurde von einer Jungfrau geboren und von den Menschen verachtet. Er gab sein Leben für die Sünden vieler und wurde bei den Reichen begraben. Das alles stand schon über 700 Jahre im Voraus in den heiligen Schriften. Auch wurde über 500 Jahre vorher in den Schriften vorausgesagt, dass er auf einem Esel in Jerusalem einreiten und man ihn für 30 Silberstücke verraten würde. Alles hat sich bis ins Detail erfüllt. Sacharja 11:12: "Dann sagte ich zu ihnen: "Wenn es gut ist in euren Augen, gebt mir meinen Lohn; wenn aber nicht, so laßt es." Und sie zahlten mir dann meinen Lohn, dreißig Silberstücke."
2. Sagt Gott genaue Daten voraus?
Über 500 Jahre bevor der Messias erschien, kündigte die Bibel das genaue Jahr an. Die Zeitspanne bis zu seinem Erscheinen wurde in sogenannten Jahrwochen angegeben; eine "Woche" dauerte sieben Jahre. Es würden 7 Wochen plus 62 Wochen, also insgesamt 69 Jahrwochen oder 483 Jahre, vergehen. Wann begannen sie zu zählen? Die Bibel gibt die Antwort: Als Gottes Diener Nehemia nach Jerusalem kam und mit dem Wiederaufbau der Stadt begann. Wie Quellen zur persischen Geschichte zeigen, war das 455 vor unserer Zeitrechnung. Exakt 483 Jahre später, das heißt im Jahr 29 unserer Zeitrechnung, wurde Jesus getauft und war von da an der Messias.
3. Erfüllen sich biblische Prophezeiungen in unserer Zeit?
Jesus sagte bedeutende Ereignisse voraus, von denen wir heute Augenzeugen sind. Er sprach von der guten Botschaft von Gottes Königreich, das Menschen, die Gott lieben, auf der ganzen Erde Erleichterung bringen wird. Durch Gottes Reich wird das böse System von heute restlos beseitigt werden.
Matthäus 24:14: "Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen." Matthäus 24:21, 22: "Denn dann wird große Drangsal sein, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird. Tatsächlich, wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden."
Biblische Prophezeiungen beschreiben die Schlussphase des gegenwärtigen Weltsystems ziemlich genau: In einem Zeitalter des Fortschritts werden die Menschen paradoxerweise die Erde zerstören. Kriege, Hunger, Erdbeben und Epidemien werden zu immer mehr Leid und Elend führen. Lukas 21:11: "Und es wird große Erdbeben geben und an einem Ort nach dem anderen Seuchen und Lebensmittelknappheit; auch wird es furchteinflößende Anblicke und große Zeichen vom Himmel her geben."
Man wird Moralmaßstäbe mit Füßen treten. In derart schwierigen Zeiten werden Nachfolger Jesu allen Nationen die gute Botschaft von Gottes Königreich predigen. 2. Timotheus 3:1-5: "Dieses aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten dasein werden, mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, nicht loyal, ohne natürliche Zuneigung, für keine Übereinkunft zugänglich, Verleumder, ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten, Verräter, unbesonnen, aufgeblasen vor Stolz, die Vergnügungen mehr lieben als Gott, die eine Form der Gottergebenheit haben, sich aber hinsichtlich deren Kraft als falsch erweisen; und von diesen wende dich weg."
4. Wie sieht die Zukunft der Menschheit aus?
Der allmächtige Gott hält für treue Menschen viel Gutes bereit. Jesus Christus, der Messias, wird gemeinsam mit anderen vom Himmel aus über die Erde regieren. Sie bilden zusammen Gottes Regierung, die 1 000 Jahre im Amt sein wird. Die Toten werden auferstehen und können beweisen, dass sie ewiges Leben verdienen. Auch werden alle, die dann leben, wieder vollkommen gesund werden. Krankheiten und Tod wird es nicht mehr geben.
Offenbarung 21:4, 5: "Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen." Und der, der auf dem Thron saß, sprach: "Siehe! Ich mache alle Dinge neu." Auch sagt er: "Schreibe, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr."
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Was kann jeder selbst tun um Sinn und Zweck in seinem Leben zu finden? Wir können einen großen Schritt in diese Richtung tun, indem wir unsere Stellung vor dem Schöpfer wahrnehmen. In gewisser Hinsicht kann uns das zunehmende Wissen über das Universum eine Hilfe sein. David stellte die Frage: "Wenn ich deine Himmel sehe, die Werke deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der sterbliche Mensch, daß du seiner gedenkst, und der Sohn des Erdenmenschen, daß du für ihn sorgst?".
Aber wir müssen über das Eingeständnis hinausgehen, daß Jehova die Sonne, den Mond und die Sterne erschuf und danach dafür sorgte, daß die Erde und alles darauf von Lebewesen wimmelte. Wie wir zuvor gesehen haben, läßt Jehovas einzigartiger Name erkennen, daß er ein Gott mit einem Vorsatz ist und der einzige, der seinen Willen völlig ausführen kann.
Jesaja schrieb: "ER, der wahre Gott, der Bildner der Erde und der sie gemacht hat, ER, der ihr festen Bestand gab, der sie nicht einfach umsonst erschuf, der sie bildete, damit sie auch bewohnt werde." Dann zitierte Jesaja die Worte Jehovas: "Ich bin Jehova, und sonst gibt es keinen". Und später sagte Paulus über Mitchristen: "Wir sind sein Gebilde und sind in Gemeinschaft mit Christus Jesus für gute Werke geschaffen worden." Das wichtigste dieser guten Werke ist, "die überaus mannigfaltige Weisheit Gottes gemäß seinem ewigen Vorsatz" bekanntzumachen. Wir können und sollten logischerweise auf ein Verhältnis zum Schöpfer Wert legen und dies zeigen, indem wir uns bemühen, seinen Vorsatz herauszufinden und uns danach auszurichten.
Die Erkenntnis, daß es einen liebevollen und fürsorglichen Schöpfer gibt, wird uns zur Tat anspornen. Beachten wir zum Beispiel die Verbindung zwischen einem solchen Erkennen und der Art, wie wir andere behandeln.
Sprüche 14:31: "Wer den Geringen übervorteilt, hat seinen Erschaffer geschmäht, wer aber dem Armen Gunst erweist, verherrlicht IHN."
Maleachi 2:10: "Ist es nicht e i n Gott, der uns erschaffen hat? Warum handeln wir denn treulos miteinander . . .?"
Zu erkennen, daß es einen fürsorglichen Schöpfer gibt, sollte uns dazu bewegen, anderen gegenüber, die auch seine Geschöpfe sind, noch fürsorglicher zu sein als bisher.
Wir sind dabei nicht auf uns gestellt. Der Schöpfer kann uns beistehen. Obwohl Jehova gegenwärtig keine neuen irdischen Schöpfungen bildet, kann doch gesagt werden, daß er in anderer Weise immer noch schöpferisch tätig ist. Er steht Menschen, die seine Anleitung suchen, mit Rat und Tat zur Seite. Nachdem David gesündigt hatte, äußerte er die Bitte: "Schaffe in mir auch ein reines Herz, o Gott, und leg einen neuen, einen festen Geist in mich". Und die Bibel fordert Christen auf, "die alte Persönlichkeit abzulegen", die nach der Welt, in der sie leben, geformt ist, und "die neue Persönlichkeit anzuziehen, die nach Gottes Willen geschaffen worden ist". Ja, Jehova kann in Menschen ein neues sinnbildliches Herz schaffen, was ihnen hilft, eine Persönlichkeit zu entwickeln, die sein Bild widerspiegelt.
Epheser 4:22-24: ". . . daß ihr die alte Persönlichkeit ablegen sollt, die eurem früheren Wandel entspricht und die gemäß ihren trügerischen Begierden verdorben wird; daß ihr aber erneuert werden sollt in der Kraft, die euren Sinn antreibt, und die neue Persönlichkeit anziehen sollt, die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist."
Dies sind jedoch nur erste Schritte. Es gilt, mehr zu tun. Paulus sagte zu einigen gebildeten Athenern: "Der Gott, der die Welt und alles, was darin ist, gemacht hat, verordnete die bestimmten Zeiten für die Menschen, damit sie ihn suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und wirklich finden mögen, obwohl er tatsächlich einem jeden von uns nicht fern ist".
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Ganz gleich, wo wir leben, wir hören von wissenschaftlichen Entdeckungen. Biologen, Ozeanographen und andere erweitern ständig das Wissen des Menschen über die Erde und das Leben darauf. Astronomen und Physiker suchen in einer anderen Richtung und lernen immer mehr über unser Sonnensystem, die Sterne und sogar über ferne Galaxien. Worauf weist das hin?
Viele scharfe Denker stimmen den Worten König Davids aus alter Zeit zu: "Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes; und die Ausdehnung tut das Werk seiner Hände kund". Es ist richtig, daß manche sagen, sie stimmten dem nicht zu oder sie seien sich nicht sicher. Haben wir aber nach der Betrachtung der angeführten Beweise nicht hinreichend Grund, an die Existenz eines Schöpfers zu glauben, der hinter dem Universum und unserem Leben steht?
Der Apostel Paulus bemerkte: "Die Menschen können nicht sagen, sie wüßten nichts über Gott. Von Anfang der Welt konnten die Menschen durch das, was Er gemacht hat, sehen, was für ein Gott Er ist. Das zeigt Seine Macht, die für immer bleibt. Es zeigt, daß Er Gott ist" ( Holy Bible—New Life Version). Das, was hier über die Schöpfung gesagt wurde, erleichterte es, zu "sehen, was für ein Gott Er ist", "seine unsichtbaren Eigenschaften" (Neue-Welt-Übersetzung) zu erkennen. Die Erkenntnis, daß die stoffliche Schöpfung den Schöpfer bezeugt, darf indes nicht Selbstzweck sein. Warum nicht?
Viele Wissenschaftler widmen sich der Erforschung des Weltalls, verspüren aber immer noch eine innere Leere und finden keinen bleibenden Sinn in ihrem Leben. Der Physiker Steven Weinberg schrieb zum Beispiel: "Je begreiflicher uns das Universum wird, um so sinnloser erscheint es auch." Und über die Ansicht des Astronomen Alan Dressler hieß es in der Zeitschrift Science: "Wenn Forscher sagen, die Kosmologie offenbare den ‚Plan‘ oder die ‚Handschrift‘ Gottes, schreiben sie dem Göttlichen das zu, was letztlich vielleicht das Unbedeutendere am Universum ist — sein stofflicher Aufbau." Dressler wies darauf hin, daß der Daseinszweck des Menschen viel wichtiger ist. Er erklärte: "Man hat die alte Ansicht aufgegeben, der Mensch stehe im dinglichen Mittelpunkt des stofflichen Universums, muß aber zu dem Glauben zurückkehren, daß wir im Mittelpunkt des Daseinszwecks stehen."
Bestimmt sollte uns allen sehr an unserem Daseinszweck gelegen sein. Nur zuzugeben, daß es den Schöpfer oder Meisterkonstrukteur gibt und man von ihm abhängig ist, verleiht dem Leben wahrscheinlich keinen Sinn und Zweck. Das ist vor allem deshalb so, weil das Leben kurz erscheint.
Menschen auf der ganzen Welt gehen mit diesen Worten einig; wenn sie aber selbst in eine Krise geraten, rufen sie womöglich doch zu Gott um Hilfe. Elihu, ein weiser Mann in alter Zeit, bemerkte: "Wegen der Menge der Bedrückungen rufen sie ständig um Hilfe; sie schreien ständig um Hilfe . . . Und doch hat niemand gesagt: Wo ist Gott, mein großer Erschaffer . . .? Er ist es, der uns mehr belehrt als die Tiere der Erde, und er macht uns weiser als selbst die fliegenden Geschöpfe der Himmel".
Elihus Worte unterstreichen, daß wir Menschen nicht der wahre Mittelpunkt des Daseinszwecks sind. Unser großer Schöpfer ist dieser Mittelpunkt, und irgendein wirklicher Sinn und Zweck unseres Daseins hängt logischerweise mit ihm zusammen und von ihm ab. Um einen solchen Sinn und die damit verbundene tiefe Befriedigung zu finden, müssen wir den Schöpfer kennenlernen und unser Leben mit seinem Willen in Übereinstimmung bringen.
Moses gab realistisch zu: "Die Tage unserer Jahre an sich sind siebzig Jahre; und wenn sie zufolge besonderer Kraft achtzig Jahre sind, geht ihr Drang doch nach Ungemach und schädlichen Dingen." Diese Erkenntnis stimmte Moses nicht düster oder pessimistisch; sie half ihm, sich dessen bewußt zu sein, wie wertvoll es ist, sich dem Schöpfer zuzuwenden. Moses betete: "Zeige uns, wie wir unsere Tage auf eine Weise zählen sollen, daß wir ein Herz der Weisheit einbringen. Sättige uns am Morgen mit deiner liebenden Güte, damit wir jubeln und uns freuen während all unserer Tage. Und möge die Lieblichkeit Jehovas, unseres Gottes, über uns sein".
"Am Morgen mit liebender Güte gesättigt, jubeln während all unserer Tage, die Lieblichkeit Gottes über uns'" — lassen solche Worte nicht erkennen, daß der Betreffende einen Sinn im Leben gefunden hat, einen Sinn, den die Menschen im allgemeinen erfolglos suchen?
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Manasse war einer der Könige Judas, die sich von der wahren Anbetung abwandten. "Er ließ seinen eigenen Sohn durch das Feuer gehen, und er trieb Magie und schaute nach Omen aus und stellte Geistermedien an und berufsmäßige Vorhersager von Ereignissen. Er tat in großem Ausmaß, was böse war in Jehovas Augen, um ihn zu kränken". König Manasse verleitete sein Volk dazu, "Schlimmeres zu tun als die Nationen, die Jehova . . . vertilgt hatte". Nachdem der Schöpfer Manasse und sein Volk wiederholt gewarnt hatte, erklärte er: "Ich werde Jerusalem einfach auswischen, wie man die henkellose Schüssel auswischt".
Zum Auftakt ließ Jehova Manasse von den Assyrern gefangennehmen und in Kupferfesseln wegführen. Im Exil kam Manasse zur Besinnung und "demütigte sich ständig tief wegen des Gottes seiner Vorväter". Wie reagierte Jehova darauf? "Gott hörte sein Flehen um Gunst und brachte ihn nach Jerusalem in sein Königtum zurück; und Manasse erkannte, daß Jehova der wahre Gott ist." König Manasse und sein Enkel, König Josia, führten nötige Reformen durch. Trotzdem wandte sich die Nation nicht endgültig von der umfassenden sittlich-religiösen Entartung ab.
Bedeutsamerweise sandte Jehova eifrige Propheten aus, um seine Ansicht über das kundzutun, was sich anbahnte. Jeremia berichtete Jehovas Worte: "Von dem Tag an, da eure Vorväter aus dem Land Ägypten herauskamen, bis zu diesem Tag . . . sandte ich ständig alle meine Knechte, die Propheten, zu euch, indem ich mich täglich früh aufmachte und sie sandte." Aber das Volk hörte nicht auf Gott. Es handelte schlimmer als seine Vorväter. Er warnte es immer wieder, "denn er hatte Mitleid mit seinem Volk". Doch es weigerte sich, positiv zu reagieren. Daher gestattete er den Babyloniern, Jerusalem zu zerstören und das Land im Jahre 607 v. u. Z. zu verwüsten. 70 Jahre lang blieb es verlassen.
Dieser kurze Überblick über Gottes Handlungen sollte es uns ermöglichen, Jehovas Interesse und seine gerechte Handlungsweise mit seiner Nation besser zu erkennen. Jehova hielt sich nicht abseits und wartete nicht einfach ab, was das Volk tun würde, als ob es ihm gleichgültig gewesen wäre. Er wurde initiativ und versuchte, dem Volk zu helfen.
Wir können verstehen, warum Jesaja sagte: "Und nun, o Jehova, du bist unser Vater. Wir sind der Ton, und du bist unser Töpfer; und wir alle sind das Werk deiner Hand." (Jesaja 64:8). Demgemäß bezeichnen heute viele den Schöpfer als "Vater", denn er reagiert wie ein liebevoller, interessierter menschlicher Vater. Allerdings erkennt er auch an, daß wir die Verantwortung für unser Tun und die Folgen tragen müssen.
Nachdem die Nation 70 Jahre Gefangenschaft in Babylon erlebt hatte, ließ Gott seine Prophezeiung in Erfüllung gehen, daß Jerusalem wiederhergestellt werden sollte. Das Volk wurde befreit und durfte in sein Heimatland zurückkehren, um "das Haus Jehovas, das in Jerusalem war, wieder aufzubauen". In einer Reihe von Bibelbüchern ist von dieser Wiederherstellung die Rede, von dem Wiederaufbau des Tempels und den Ereignissen danach. Eines dieser Bücher, Daniel, ist von besonderem Interesse, weil darin genau vorhergesagt wurde, wann der Same oder Messias erscheinen würde, und weil es Entwicklungen des Weltgeschehens in unserer Zeit beschreibt.
Der Tempel war zwar schließlich wieder aufgebaut worden, aber Jerusalem befand sich in einem mitleiderregenden Zustand. Die Stadtmauern und Tore lagen in Trümmern. Deshalb erweckte Gott Männer wie Nehemia, um die Juden zu ermuntern und zu organisieren. In einem Gebet, das in Nehemia, Kapitel 9 nachzulesen ist, wird Jehovas Handlungsweise mit den Israeliten gut zusammengefaßt. Wie aus dem Gebet hervorgeht, ist Jehova "ein Gott der Vergebungen, gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte". Aus dem Gebet geht ebenfalls hervor, daß Jehova im Einklang mit seinem vollkommenen Rechtsmaßstab handelt. Selbst wenn er berechtigt ist, seine Macht auszuüben und ein Urteil zu vollstrecken, ist er bei aller Gerechtigkeit dennoch bereit, Liebe zu üben. Sein bewundernswert ausgeglichenes Vorgehen erfordert Weisheit. Ohne Zweifel sollten wir uns auf Grund der Art und Weise, wie der Schöpfer mit der Nation Israel verfuhr, zu ihm hingezogen fühlen, es sollte uns anspornen, seinen Willen zu tun.
Beim Abschluß dieses Teils der Bibel (des Alten Testaments) waren Juda und sein Tempel in Jerusalem wiederhergestellt, aber das Land befand sich unter heidnischer Herrschaft. Wie sollte Gottes Bund mit David in bezug auf einen "Samen", der "für immer" regieren sollte, eingehalten werden? Die Juden warteten immer noch sehnsüchtig auf das Erscheinen eines ‘Messias, eines Führers', der Gottes Volk befreien und ein theokratisches (von Gott regiertes) Reich auf der Erde aufrichten würde. War das jedoch der Vorsatz Jehovas? Wenn nicht, wie sollte der verheißene Messias dann die Befreiung herbeiführen?
Und wie wirkt sich das auf uns heute aus?
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Davids Sohn Salomo war wegen seiner Weisheit berühmt, und wir können sie uns zunutze machen, wenn wir die Bücher Sprüche und Prediger lesen. Das letztgenannte Buch ist besonders für Personen nützlich, die wie einst der weise König Salomo auf der Suche nach dem Sinn ihres Lebens sind. Salomo, dem ersten israelitischen König, der in einer königlichen Familie geboren worden war, boten sich enorme Möglichkeiten. Er führte grandiose Bauvorhaben durch, hatte eine beeindruckende Vielfalt von Speisen auf seiner Tafel und erfreute sich an Musik und der Gemeinschaft mit angesehenen Gefährten. Dennoch schrieb er: "Ich, ja ich, wandte mich all meinen Arbeiten zu, die meine Hände getan hatten, und der harten Arbeit, die zu vollbringen ich hart gearbeitet hatte, und siehe, alles war Nichtigkeit". Worauf wies dies hin?
Salomo schrieb: "Der Abschluß der Sache, nachdem man alles gehört hat, ist: Fürchte den wahren Gott, und halte seine Gebote. Denn das ist des Menschen ganze Pflicht. Denn der wahre Gott selbst wird jederlei Werk ins Gericht über alles Verborgene bringen im Hinblick darauf, ob es gut ist oder böse" (Prediger 12:13, 14). In Übereinstimmung damit nahm Salomo ein siebenjähriges Bauprojekt in Angriff, um einen prachtvollen Tempel zu bauen, in dem die Menschen Gott anbeten konnten.
Viele Jahre lang zeichnete sich Salomos Herrschaft durch Frieden und Überfluß aus . Dennoch erwies sich sein Herz nicht wie das Herz Davids als ungeteilt gegenüber Jehova. Salomo nahm sich viele fremdländische Frauen und ließ zu, daß sie sein Herz ihren Göttern zuneigten. Schließlich sagte Jehova: "Ich werde dir ganz bestimmt das Königreich entreißen . . . Einen Stamm werde ich deinem Sohn geben um Davids, meines Knechtes, willen und um Jerusalems willen".
Nach dem Tod Salomos im Jahre 997 v. u. Z. sagten sich zehn nördliche Stämme vom Reich los. Diese bildeten das Königreich Israel, das die Assyrer 740 v. u. Z. besiegten. Die Könige in Jerusalem herrschten über zwei Stämme. Dieses Königreich, Juda, bestand, bis die Babylonier 607 v. u. Z. Jerusalem einnahmen und dessen Bewohner in die Gefangenschaft führten. Juda lag 70 Jahre lang verödet da.
Als Salomo starb, kam sein Sohn Rehabeam an die Macht und erschwerte dem Volk das Leben. Das führte zu einem Aufstand, und zehn Stämme sagten sich los, um das Königreich Israel zu bilden. Mit den Jahren entfernte sich das Nordreich von dem wahren Gott. Das Volk beugte sich oft vor Götzen in Form eines goldenen Kalbes nieder und verfiel anderen Formen der Götzenverehrung. Einige Könige wurden ermordet, und Usurpatoren entmachteten die Dynastien. Jehova übte große Nachsicht und sandte ständig Propheten aus, um die Nation vor dem Unheil zu warnen, das ihr drohte, wenn sie in ihrer Abtrünnigkeit verharrte. Die Bücher Hosea und Amos wurden von Propheten geschrieben, in deren Botschaften das Nordreich im Mittelpunkt stand. Im Jahre 740 v. u. Z. führten die Assyrer schließlich die Tragödie herbei, die Gottes Propheten vorausgesagt hatten.
Im Süden herrschten bis 607 v. u. Z. nacheinander 19 Könige des Hauses Davids über Juda. Die Könige Asa, Josaphat, Hiskia und Josia übten ihre Herrschaft wie ihr Vorfahr David aus und erlangten Gottes Gunst. Als diese Könige regierten, segnete Jehova die Nation. In dem Werk The Englishman's Critical and Expository Bible Cyclopædia heißt es: "Das überragende konservative Element Judas waren der auf Gottes Geheiß errichtete Tempel, die Priesterschaft, das geschriebene Gesetz und die Anerkennung des einen wahren Gottes Jehova als sein theokratischer König. . . . Dieses Einhalten des Gesetzes . . . brachte eine Folge von Königen hervor, die viele weise und gute Monarchen aufwies . . . Folglich überlebte die Nation Juda ihre volkreichere nördliche Schwesternation." Jene guten Könige waren denjenigen, die nicht in den Wegen Davids wandelten, zahlenmäßig weit unterlegen.
Doch Jehova lenkte alles so, daß "David, sein Knecht, weiterhin stets eine Leuchte vor ihm hatte in Jerusalem, der Stadt, die Gott für sich erwählt hatte, um seinen Namen dorthin zu setzen".
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Als Samuel Richter in Israel war, verlangte das Volk einen menschlichen König. Die ersten drei Könige — Saul, David und Salomo — regierten jeweils 40 Jahre in der Zeit von 1117 bis 997 v. u. Z. Israel erreichte den Gipfel seines Wohlstands und seines Ruhms, und der Schöpfer unternahm wichtige Schritte, um das Königtum des kommenden Samens vorzubereiten.
Samuel kümmerte sich als Richter und Prophet gut um das geistige Wohlergehen Israels, aber seine Söhne waren anders als er. Schließlich forderte das Volk von Samuel: "Setze nun einen König für uns ein, der uns richten soll, wie ihn alle Nationen haben." Jehova erklärte Samuel, was ihre Forderung eigentlich bedeutete: "Hör auf die Stimme des Volkes . . .; denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, damit ich nicht König über sie sei." Jehova sah die traurigen Folgen dieser Entwicklung voraus.
Doch gemäß ihrer Forderung ernannte er einen bescheidenen Mann namens Saul zum König über Israel. Trotz eines verheißungsvollen Anfangs offenbarte Saul, nachdem er König geworden war, eigensinnige Neigungen und übertrat Gottes Gebote. Gottes Prophet gab bekannt, daß das Königtum einem Mann gegeben werde, der Jehova angenehm sei. Das sollte uns einprägen, wie sehr der Schöpfer Gehorsam schätzt, der von Herzen kommt.
David, der der nächste König über Israel sein sollte, war der Jüngste in einer Familie des Stammes Juda. Was seine überraschende Auswahl anlangt, sagte Gott zu Samuel: "Der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist". Ist es nicht ermunternd, daß der Schöpfer auf das sieht, was wir im Innern sind, und nicht auf das Äußere? Saul hatte allerdings seine eigenen Vorstellungen. Von der Zeit an, wo Jehova David zum künftigen König erwählte, war Saul von dem Gedanken besessen, David aus dem Weg zu räumen. Jehova ließ es nicht zu, und schließlich starben Saul und seine Söhne in einer Schlacht gegen ein kriegerisches Volk, die Philister.
David herrschte als König von der Stadt Hebron aus. Dann nahm er Jerusalem ein und machte es zur Hauptstadt. Er dehnte auch die Grenzen Israels bis zur vollen Größe des Landes aus, das Gott den Nachkommen Abrahams verheißen hatte. Der Bericht über diesen Zeitabschnitt (und die Geschichte späterer Könige) ist in den sechs geschichtlichen Büchern der Bibel nachzulesen. Daraus geht hervor, daß das Leben Davids nicht problemlos verlief. Zum Beispiel gab er einer menschlichen Begierde nach, beging Ehebruch mit Bathseba, einer ausgesprochen schönen Frau, und machte sich anderer unrechter Taten schuldig, um seine Sünde zu verbergen. Jehova konnte als ein Gott des Rechts und der Gerechtigkeit das Vergehen Davids nicht einfach übersehen. Aber wegen Davids tiefempfundener Reue forderte Gott nicht, daß er mit der ganzen Strenge des Gesetzes bestraft wurde; doch David hatte zufolge seiner Sünden zahlreiche Probleme innerhalb seiner Familie.
Durch all jene Krisen lernte David Gott als Person kennen — als jemand, der Gefühle hat. Er schrieb: "Jehova ist nahe allen, die ihn anrufen, . . . und ihren Hilferuf wird er hören". Davids Aufrichtigkeit und Hingabe kommen deutlich in den wunderschönen Liedern zum Ausdruck, die er schrieb, Lieder, die etwa die Hälfte der Psalmen ausmachen. Millionen haben aus dieser Lyrik Trost und Ermunterung geschöpft. Beachten wir die Tiefe der Verbundenheit zwischen David und Jehova, die in Psalm 139:1-4 zum Ausdruck kommt: "O Jehova, du hast mich durchforscht, und du kennst mich. Du selbst hast mein Sitzen und mein Aufstehen erkannt. Du hast meine Gedanken von fern bemerkt. Mein Wandern und mein Liegen hast du ermessen, und du bist ja mit all meinen Wegen vertraut geworden. Denn da ist kein Wort auf meiner Zunge, doch siehe, o Jehova, du weißt es schon ganz."
David war sich besonders dessen bewußt, daß Jehova die Macht hatte zu retten. Jedesmal, wenn er sie spürte, wuchs sein Vertrauen in Jehova. Oder lesen wir Psalm 51, den David schrieb, nachdem er wegen seiner Sünde mit Bathseba zurechtgewiesen worden war. Wie erquickend es doch ist, daß wir uns ohne weiteres gegenüber dem Schöpfer äußern und sicher sein können, daß "Jehova nicht überheblich ist, sondern demütig und bereit zuzuhören!" David hat seine Wertschätzung für Jehova nicht nur durch Erfahrungen erlangt. "Ich habe nachgesonnen über all dein Tun", schrieb er, "willig befaßte ich mich fortwährend mit dem Werk deiner eigenen Hände".
Jehova schloß mit David einen besonderen Bund für ein ewiges Königreich. Vermutlich verstand David nicht die volle Bedeutung jenes Bundes, aber späteren Aufzeichnungen in der Bibel können wir entnehmen, daß Gott andeutete, daß der verheißene Same aus der Linie Davids kommen sollte.
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Bald näherte sich Israel dem Land Kanaan, das in der Bibel das Land der Verheißung genannt wird. Es war von mächtigen Völkern bewohnt, die von sittlich entwürdigenden Praktiken durchsetzt waren. Der Schöpfer hatte sie 400 Jahre lang gewähren lassen, aber jetzt entschied er sich gerechterweise dafür, das Land an das Volk Israel zu übergeben . Als Vorbereitung sandte Moses 12 Kundschafter in das Land. 10 von ihnen glaubten nicht, daß Jehova die Macht hatte, sie zu retten. Auf Grund ihres Berichts murrte das Volk gegen Gott und verschwor sich, nach Ägypten zurückzukehren. Daraufhin verurteilte Gott die Israeliten zu 40 Jahren Wildniswanderung.
Obwohl sie gegenüber Jehova beleidigend gehandelt hatten, erhielt er sie am Leben und zeigte so, daß sie von ihm abhängig waren. Zum Beispiel blieben sie in der Wildnis am Leben, weil er die Nation mit Manna versorgte, einer eßbaren Substanz, die wie Flachkuchen mit Honig schmeckte. Aus dem, was sie dort erlebten, hätten sie viel lernen sollen. Es sollte beweisen, wie wichtig es war, dem barmherzigen Gott zu gehorchen und sich auf ihn zu verlassen.
Nach dem Tod des Moses beauftragte Gott Josua, Israel anzuführen. Dieser tapfere, loyale Mann brachte die Nation nach Kanaan und nahm mutig die Eroberung des Landes in Angriff. Innerhalb kurzer Zeit besiegte Josua 31 Könige und besetzte den größten Teil des Landes der Verheißung. Der spannende Geschichtsbericht ist in dem Buch Josua nachzulesen.
Während des gesamten Wildnisaufenthalts und in den ersten Jahren im Land der Verheißung wurde die Nation von Moses und danach von Josua geführt. Die Israeliten brauchten keinen menschlichen König, denn Jehova war ihr Souverän. Er sorgte dafür, daß ernannte ältere Männer am Stadttor Rechtsfälle anhörten. Diese Männer erhielten die Ordnung aufrecht und standen den Menschen in geistiger Hinsicht bei.
5. Mose 16:18: "Du solltest dir Richter und Beamte einsetzen innerhalb all deiner Tore, die Jehova, dein Gott, dir nach deinen Stämmen gibt, und sie sollen das Volk mit gerechtem Gericht richten."
Einen faszinierenden kurzen Einblick in die Art und Weise, wie die älteren Männer einen Rechtsfall behandelten, gestützt auf das Gesetz in 5. Mose 25:7-9: "Wenn nun der Mann kein Gefallen daran findet, die Witwe seines Bruders zu nehmen, dann soll seines Bruders Witwe zum Tor hinaufgehen zu den älteren Männern und sprechen: Der Bruder meines Mannes hat sich geweigert, den Namen seines Bruders in Israel zu bewahren. Er hat nicht eingewilligt, die Schwagerehe mit mir zu vollziehen. Und die älteren Männer seiner Stadt sollen ihn rufen und zu ihm reden, und er soll dastehen und sagen: Ich habe kein Gefallen daran gefunden, sie zu nehmen. Darauf soll die Witwe seines Bruders vor den Augen der älteren Männer an ihn herantreten und ihm die Sandale von seinem Fuß ziehen und ihm ins Angesicht speien und antworten und sagen: So sollte dem Mann getan werden, der seines Bruders Haus nicht aufbauen wird" vermittelt das Buch Ruth.
Im Verlauf der Jahre zogen sich die Israeliten als Nation oft Gottes Mißfallen zu, weil sie ihm wiederholt nicht gehorchten und sich kanaanitischen Göttern zuwandten. Wenn sie aber in eine schwere Notlage gerieten und zu Jehova um Hilfe riefen, gedachte er ihrer. Er erweckte Richter, die sie bei der Befreiung anführten und sie aus der Hand tyrannischer Nachbarvölker retteten. Im Buch Richter werden die Großtaten von 12 dieser mutigen Richter lebhaft geschildert.
Der Bericht lautet: "In jenen Tagen gab es keinen König in Israel. Jeder war es gewohnt zu tun, was in seinen eigenen Augen recht war" (Richter 21:25). Das Gesetz enthielt sittliche Normen, so daß das Volk, unterstützt von den älteren Männern und unterwiesen von den Priestern, eine Grundlage dafür hatte, "zu tun, was in seinen eigenen Augen recht war", und dadurch geschützt zu sein.
Außerdem sah das Gesetz eine Stiftshütte oder einen transportablen Tempel vor, wo Opfer dargebracht wurden. Sie diente als Zentrum der wahren Anbetung und trug damals dazu bei, die Nation zu einigen.
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Nachdem Moses und das Volk Ägypten verlassen hatten, zogen sie durch die Wüste zum Berg Sinai. Was sich dort abspielte, sollte für die nächsten Jahrhunderte die Handlungsweise Gottes mit der Nation bestimmen. Er sorgte für Gesetze. Natürlich hatte der Schöpfer eine unermeßlich lange Zeit zuvor die Gesetze festgelegt, denen die Materie im Weltall unterworfen ist, Gesetze, die immer noch bestehen. Am Berg Sinai gebrauchte er jedoch Moses, um nationale Gesetze niederzulegen. Wie Gott vorging und welchen Wortlaut er dem Gesetzeskodex gab, ist im zweiten Buch Mose nachzulesen sowie in den drei nachfolgenden Büchern 3. Mose, 4. Mose und 5. Mose. Nach der Ansicht von Gelehrten hat Moses auch das Buch Hiob geschrieben.
Noch heute kennen Millionen Menschen weltweit die Zehn Gebote und bemühen sich, diese zentralen sittlichen Anweisungen der vollständigen Gesetzessammlung zu beachten. Dieser Gesetzeskodex enthält jedoch viele andere Anweisungen, die wegen ihres hohen Niveaus bewundert werden. Verständlicherweise drehten sich viele Bestimmungen um das damalige Leben der Israeliten, um Hygiene, Abfallbeseitigung und Krankheiten. Die Gesetze waren zwar ursprünglich für ein Volk in alter Zeit gedacht, aber sie spiegeln eine Kenntnis wissenschaftlicher Tatsachen wider, die der Mensch erst vor etwa hundert Jahren entdeckt hat. Man frage sich: "Wie kam es, daß die Gesetze, die dem Volk Israel gegeben wurden, ein Wissen und eine Weisheit verraten, die den Erkenntnisstand anderer Nationen jener Zeit weit übertrafen?" Eine vernünftige Antwort lautet, daß diese Gesetze vom Schöpfer stammten.
Die Gesetze trugen auch dazu bei, Abstammungslinien zu bewahren, und sahen religiöse Pflichten vor, die die Israeliten erfüllen mußten, bis der Same erscheinen würde. Ihre Zustimmung zu allem, was Gott forderte, erlegte ihnen die Verantwortung auf, nach dem Gesetz zu leben. Zugegeben, sie konnten das Gesetz nicht vollkommen halten. Doch selbst das diente einem guten Zweck. Ein Rechtsgelehrter nannte später einen Zweck des Gesetzes: "Übertretungen offenbar zu machen, bis der Same gekommen wäre, dem die Verheißung gegeben worden war". Das Gesetz sonderte die Israeliten als Volk ab, es erinnerte sie daran, daß sie den Samen oder Messias brauchten, und es bereitete sie darauf vor, ihn willkommen zu heißen.
Die Israeliten, die am Berg Sinai versammelt waren, willigten ein, sich an das Gesetz Gottes zu halten. Dadurch traten sie in eine Vereinbarung oder in einen Bund ein, wie die Bibel es nennt. Der Bund wurde zwischen der Nation und Gott geschlossen. Trotz ihrer Bereitschaft, in diesen Bund einzutreten, erwiesen sie sich als ein halsstarriges Volk. Zum Beispiel machten sie sich ein goldenes Kalb als Darstellung Gottes. Das war eine Sünde, weil Götzenverehrung eine direkte Übertretung der Zehn Gebote war. Außerdem beklagten sie sich über ihre Versorgung, rebellierten gegen den von Gott ernannten Führer (Moses) und ließen sich auf unmoralische Beziehungen mit fremdländischen Frauen ein, die Götzen anbeteten. Aber warum sollte uns das interessieren, zumal wir so lange nach Moses' Zeit leben?
Wiederum handelt es sich hier nicht einfach um alte Geschichte. Die Bibelberichte über die Reaktion Gottes auf das undankbare Verhalten der Israeliten beweisen, daß er wirklich an den Menschen interessiert ist. Wie die Bibel sagt, stellten die Israeliten Jehova "immer wieder" auf die Probe und "kränkten ihn" und "bereiteten ihm Schmerz". Daraus ist zu erkennen, daß der Schöpfer Gefühle hat und es ihm nicht gleichgültig ist, was die Menschen tun.
Von unserem Standpunkt aus könnte man meinen, Israels Unrechttun hätte zwangsläufig dazu geführt, daß Gott seinen Bund mit ihnen aufgelöst und vielleicht eine andere Nation erwählt hätte, damit sich seine Verheißung erfüllt. Doch so ging er nicht vor. Statt dessen bestrafte er die schamlosen Missetäter, übte aber Barmherzigkeit an der eigenwilligen Nation als Ganzem. Gott blieb gegenüber seiner Verheißung loyal, die er seinem treuen Freund Abraham gegeben hatte.
Auszüge aus 2. Mose 20:2-17:
"1. Du sollst keine anderen Götter wider mein Angesicht haben.
2.Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen noch eine Gestalt wie irgend etwas, was oben in den Himmeln oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen noch dich verleiten lassen, ihnen zu dienen, . . .
3.Du sollst den Namen Jehovas, deines Gottes, nicht in unwürdiger Weise gebrauchen, denn Jehova wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen in unwürdiger Weise gebraucht.
4.Des Sabbattages gedenkend, um ihn heiligzuhalten, sollst du sechs Tage Dienst leisten und all deine Arbeit tun. Aber der siebte Tag ist ein Sabbat für Jehova, deinen Gott. . . .
5.Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit sich deine Tage als lang erweisen auf dem Erdboden, den Jehova, dein Gott, dir gibt.
6.Du sollst nicht morden.
7.Du sollst nicht ehebrechen.
8.Du sollst nicht stehlen.
9.Du sollst nicht falsch zeugen als Zeuge gegen deinen Mitmenschen.
10.Du sollst nicht das Haus deines Mitmenschen begehren. Du sollst nicht die Frau deines Mitmenschen begehren noch seinen Sklaven, noch seine Sklavin, noch seinen Stier, noch seinen Esel, noch irgend etwas, was deinem Mitmenschen gehört."
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