Donnerstag, 1. November 2012
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GOTTES VORHABEN ZUM NUTZEN DER MENSCHEN – 4. Teil

Bald näherte sich Israel dem Land Kanaan, das in der Bibel das Land der Verheißung genannt wird. Es war von mächtigen Völkern bewohnt, die von sittlich entwürdigenden Praktiken durchsetzt waren. Der Schöpfer hatte sie 400 Jahre lang gewähren lassen, aber jetzt entschied er sich gerechterweise dafür, das Land an das Volk Israel zu übergeben . Als Vorbereitung sandte Moses 12 Kundschafter in das Land. 10 von ihnen glaubten nicht, daß Jehova die Macht hatte, sie zu retten. Auf Grund ihres Berichts murrte das Volk gegen Gott und verschwor sich, nach Ägypten zurückzukehren. Daraufhin verurteilte Gott die Israeliten zu 40 Jahren Wildniswanderung.

Obwohl sie gegenüber Jehova beleidigend gehandelt hatten, erhielt er sie am Leben und zeigte so, daß sie von ihm abhängig waren. Zum Beispiel blieben sie in der Wildnis am Leben, weil er die Nation mit Manna versorgte, einer eßbaren Substanz, die wie Flachkuchen mit Honig schmeckte. Aus dem, was sie dort erlebten, hätten sie viel lernen sollen. Es sollte beweisen, wie wichtig es war, dem barmherzigen Gott zu gehorchen und sich auf ihn zu verlassen.

Nach dem Tod des Moses beauftragte Gott Josua, Israel anzuführen. Dieser tapfere, loyale Mann brachte die Nation nach Kanaan und nahm mutig die Eroberung des Landes in Angriff. Innerhalb kurzer Zeit besiegte Josua 31 Könige und besetzte den größten Teil des Landes der Verheißung. Der spannende Geschichtsbericht ist in dem Buch Josua nachzulesen.

Während des gesamten Wildnisaufenthalts und in den ersten Jahren im Land der Verheißung wurde die Nation von Moses und danach von Josua geführt. Die Israeliten brauchten keinen menschlichen König, denn Jehova war ihr Souverän. Er sorgte dafür, daß ernannte ältere Männer am Stadttor Rechtsfälle anhörten. Diese Männer erhielten die Ordnung aufrecht und standen den Menschen in geistiger Hinsicht bei.


5. Mose 16:18: "Du solltest dir Richter und Beamte einsetzen innerhalb all deiner Tore, die Jehova, dein Gott, dir nach deinen Stämmen gibt, und sie sollen das Volk mit gerechtem Gericht richten."


Einen faszinierenden kurzen Einblick in die Art und Weise, wie die älteren Männer einen Rechtsfall behandelten, gestützt auf das Gesetz in 5. Mose 25:7-9: "Wenn nun der Mann kein Gefallen daran findet, die Witwe seines Bruders zu nehmen, dann soll seines Bruders Witwe zum Tor hinaufgehen zu den älteren Männern und sprechen: Der Bruder meines Mannes hat sich geweigert, den Namen seines Bruders in Israel zu bewahren. Er hat nicht eingewilligt, die Schwagerehe mit mir zu vollziehen. Und die älteren Männer seiner Stadt sollen ihn rufen und zu ihm reden, und er soll dastehen und sagen: Ich habe kein Gefallen daran gefunden, sie zu nehmen. Darauf soll die Witwe seines Bruders vor den Augen der älteren Männer an ihn herantreten und ihm die Sandale von seinem Fuß ziehen und ihm ins Angesicht speien und antworten und sagen: So sollte dem Mann getan werden, der seines Bruders Haus nicht aufbauen wird" vermittelt das Buch Ruth.


Im Verlauf der Jahre zogen sich die Israeliten als Nation oft Gottes Mißfallen zu, weil sie ihm wiederholt nicht gehorchten und sich kanaanitischen Göttern zuwandten. Wenn sie aber in eine schwere Notlage gerieten und zu Jehova um Hilfe riefen, gedachte er ihrer. Er erweckte Richter, die sie bei der Befreiung anführten und sie aus der Hand tyrannischer Nachbarvölker retteten. Im Buch Richter werden die Großtaten von 12 dieser mutigen Richter lebhaft geschildert.

Der Bericht lautet: "In jenen Tagen gab es keinen König in Israel. Jeder war es gewohnt zu tun, was in seinen eigenen Augen recht war" (Richter 21:25). Das Gesetz enthielt sittliche Normen, so daß das Volk, unterstützt von den älteren Männern und unterwiesen von den Priestern, eine Grundlage dafür hatte, "zu tun, was in seinen eigenen Augen recht war", und dadurch geschützt zu sein.

Außerdem sah das Gesetz eine Stiftshütte oder einen transportablen Tempel vor, wo Opfer dargebracht wurden. Sie diente als Zentrum der wahren Anbetung und trug damals dazu bei, die Nation zu einigen.

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Mittwoch, 31. Oktober 2012
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GOTTES VORHABEN ZUM NUTZEN DER MENSCHEN – 3. Teil

Nachdem Moses und das Volk Ägypten verlassen hatten, zogen sie durch die Wüste zum Berg Sinai. Was sich dort abspielte, sollte für die nächsten Jahrhunderte die Handlungsweise Gottes mit der Nation bestimmen. Er sorgte für Gesetze. Natürlich hatte der Schöpfer eine unermeßlich lange Zeit zuvor die Gesetze festgelegt, denen die Materie im Weltall unterworfen ist, Gesetze, die immer noch bestehen. Am Berg Sinai gebrauchte er jedoch Moses, um nationale Gesetze niederzulegen. Wie Gott vorging und welchen Wortlaut er dem Gesetzeskodex gab, ist im zweiten Buch Mose nachzulesen sowie in den drei nachfolgenden Büchern 3. Mose, 4. Mose und 5. Mose. Nach der Ansicht von Gelehrten hat Moses auch das Buch Hiob geschrieben.

Noch heute kennen Millionen Menschen weltweit die Zehn Gebote und bemühen sich, diese zentralen sittlichen Anweisungen der vollständigen Gesetzessammlung zu beachten. Dieser Gesetzeskodex enthält jedoch viele andere Anweisungen, die wegen ihres hohen Niveaus bewundert werden. Verständlicherweise drehten sich viele Bestimmungen um das damalige Leben der Israeliten, um Hygiene, Abfallbeseitigung und Krankheiten. Die Gesetze waren zwar ursprünglich für ein Volk in alter Zeit gedacht, aber sie spiegeln eine Kenntnis wissenschaftlicher Tatsachen wider, die der Mensch erst vor etwa hundert Jahren entdeckt hat. Man frage sich: "Wie kam es, daß die Gesetze, die dem Volk Israel gegeben wurden, ein Wissen und eine Weisheit verraten, die den Erkenntnisstand anderer Nationen jener Zeit weit übertrafen?" Eine vernünftige Antwort lautet, daß diese Gesetze vom Schöpfer stammten.

Die Gesetze trugen auch dazu bei, Abstammungslinien zu bewahren, und sahen religiöse Pflichten vor, die die Israeliten erfüllen mußten, bis der Same erscheinen würde. Ihre Zustimmung zu allem, was Gott forderte, erlegte ihnen die Verantwortung auf, nach dem Gesetz zu leben. Zugegeben, sie konnten das Gesetz nicht vollkommen halten. Doch selbst das diente einem guten Zweck. Ein Rechtsgelehrter nannte später einen Zweck des Gesetzes: "Übertretungen offenbar zu machen, bis der Same gekommen wäre, dem die Verheißung gegeben worden war". Das Gesetz sonderte die Israeliten als Volk ab, es erinnerte sie daran, daß sie den Samen oder Messias brauchten, und es bereitete sie darauf vor, ihn willkommen zu heißen.

Die Israeliten, die am Berg Sinai versammelt waren, willigten ein, sich an das Gesetz Gottes zu halten. Dadurch traten sie in eine Vereinbarung oder in einen Bund ein, wie die Bibel es nennt. Der Bund wurde zwischen der Nation und Gott geschlossen. Trotz ihrer Bereitschaft, in diesen Bund einzutreten, erwiesen sie sich als ein halsstarriges Volk. Zum Beispiel machten sie sich ein goldenes Kalb als Darstellung Gottes. Das war eine Sünde, weil Götzenverehrung eine direkte Übertretung der Zehn Gebote war. Außerdem beklagten sie sich über ihre Versorgung, rebellierten gegen den von Gott ernannten Führer (Moses) und ließen sich auf unmoralische Beziehungen mit fremdländischen Frauen ein, die Götzen anbeteten. Aber warum sollte uns das interessieren, zumal wir so lange nach Moses' Zeit leben?

Wiederum handelt es sich hier nicht einfach um alte Geschichte. Die Bibelberichte über die Reaktion Gottes auf das undankbare Verhalten der Israeliten beweisen, daß er wirklich an den Menschen interessiert ist. Wie die Bibel sagt, stellten die Israeliten Jehova "immer wieder" auf die Probe und "kränkten ihn" und "bereiteten ihm Schmerz". Daraus ist zu erkennen, daß der Schöpfer Gefühle hat und es ihm nicht gleichgültig ist, was die Menschen tun.

Von unserem Standpunkt aus könnte man meinen, Israels Unrechttun hätte zwangsläufig dazu geführt, daß Gott seinen Bund mit ihnen aufgelöst und vielleicht eine andere Nation erwählt hätte, damit sich seine Verheißung erfüllt. Doch so ging er nicht vor. Statt dessen bestrafte er die schamlosen Missetäter, übte aber Barmherzigkeit an der eigenwilligen Nation als Ganzem. Gott blieb gegenüber seiner Verheißung loyal, die er seinem treuen Freund Abraham gegeben hatte.

Auszüge aus 2. Mose 20:2-17:

"1. Du sollst keine anderen Götter wider mein Angesicht haben.
2.Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen noch eine Gestalt wie irgend etwas, was oben in den Himmeln oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen noch dich verleiten lassen, ihnen zu dienen, . . .
3.Du sollst den Namen Jehovas, deines Gottes, nicht in unwürdiger Weise gebrauchen, denn Jehova wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen in unwürdiger Weise gebraucht.
4.Des Sabbattages gedenkend, um ihn heiligzuhalten, sollst du sechs Tage Dienst leisten und all deine Arbeit tun. Aber der siebte Tag ist ein Sabbat für Jehova, deinen Gott. . . .
5.Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit sich deine Tage als lang erweisen auf dem Erdboden, den Jehova, dein Gott, dir gibt.
6.Du sollst nicht morden.
7.Du sollst nicht ehebrechen.
8.Du sollst nicht stehlen.
9.Du sollst nicht falsch zeugen als Zeuge gegen deinen Mitmenschen.
10.Du sollst nicht das Haus deines Mitmenschen begehren. Du sollst nicht die Frau deines Mitmenschen begehren noch seinen Sklaven, noch seine Sklavin, noch seinen Stier, noch seinen Esel, noch irgend etwas, was deinem Mitmenschen gehört."

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Dienstag, 30. Oktober 2012
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GOTTES VORHABEN ZUM NUTZEN DER MENSCHEN – 2. Teil

Wie kam es dazu, daß sich Israel mit Moses am Berg Sinai befand? Das erste Buch Mose liefert die Vorgeschichte. Als Jakob (auch Israel genannt) nordöstlich von Ägypten wohnte, brach in der ganzen damals bekannten Welt eine Hungersnot aus. Aus Sorge um seine Angehörigen versuchte Jakob, Nahrungsmittel aus Ägypten zu beschaffen, denn dort lagerten große Getreidevorräte. Jakob stellte fest, daß der Nahrungsmittelverwalter sein Sohn Joseph war, den er viele Jahre für tot gehalten hatte. Jakob und seine Familie zogen nach Ägypten und wurden eingeladen, dort zu bleiben. Nach Josephs Tod berief ein neuer Pharao Jakobs Nachkommen jedoch zur Zwangsarbeit ein, und die Ägypter "verbitterten ihr Leben fortgesetzt durch harten Sklavendienst bei Lehmmörtel und Ziegelsteinen".

Der lebensnahe Bericht darüber und weit mehr ist in dem Bibelbuch 2. Mose nachzulesen.

Die Israeliten litten jahrzehntelang unter der Mißhandlung, und "ihr Hilferuf . . . stieg fortwährend zu dem wahren Gott empor". Sich an Jehova zu wenden war genau das richtige. Er war an den Nachkommen Abrahams interessiert und war entschlossen, seinen Vorsatz zu verwirklichen und für einen künftigen Segen für alle Völker zu sorgen. Jehova "hörte Israels Stöhnen und nahm Kenntnis davon", was anzeigt, daß der Schöpfer mitfühlend ist gegenüber Menschen, die geknechtet werden und leiden. Er erwählte Moses, die Israeliten aus der Knechtschaft zu befreien. Als Moses und sein Bruder Aaron jedoch vor den Pharao Ägyptens traten und ihn baten, das geknechtete Volk ziehen zu lassen, entgegnete dieser herausfordernd: "Wer ist Jehova, daß ich seiner Stimme gehorchen und Israel wegsenden sollte?".

Könnten wir uns vorstellen, daß sich der Schöpfer des Universums durch eine solche Herausforderung, auch wenn sie vom Herrscher der damals größten Militärmacht kam, einschüchtern ließe? Jehova schlug Pharao und die Ägypter mit einer Reihe von Plagen. Nach der zehnten Plage willigte Pharao schließlich ein, die Israeliten freizulassen. Auf diese Weise lernten die Nachkommen Abrahams Jehova als wirkliche Person kennen — als jemand, der zu seiner Zeit für Befreiung sorgt. Ja, wie sein Name anzeigt, erwies sich Jehova als jemand, der auf dramatische Weise seine Verheißungen in Erfüllung gehen läßt. Pharao und die Israeliten sollten indes kennenlernen, daß mit diesem Namen noch mehr verbunden ist.

Dazu kam es, weil Pharao sich bald anders besann. Er übernahm selbst die Führung seines Heeres, jagte den davonziehenden Sklaven nach und holte sie am Roten Meer ein. Die Israeliten saßen in der Falle — vor ihnen das Meer und hinter ihnen das ägyptische Heer. Dann griff Jehova ein und öffnete den Weg durch das Rote Meer. Pharao hätte das als Kundgabe der unbesiegbaren Macht Gottes erkennen sollen. Statt dessen führte er seine Streitkräfte blindlings hinter den Israeliten her — nur um mit seinem Heer zu ertrinken, als Gott das Meer zu seinem normalen Stand zurückkehren ließ. Der Bericht in 2. Mose sagt nicht, wie Gott diese Großtaten vollbrachte. Wir können sie zu Recht als Wunder bezeichnen, weil die Handlung und der Zeitpunkt außerhalb des menschlichen Einflußbereichs lagen. Für denjenigen, der das Weltall und die darin geltenden Gesetze geschaffen hat, war das bestimmt nichts Undurchführbares.

Jenes Geschehen führte den Israeliten vor Augen — und es sollte auch uns deutlich machen —, daß Jehova ein Retter ist, der gemäß seinem Namen handelt. Wir sollten aus dem Bericht jedoch noch mehr über Gottes Wege erkennen. Er sprach zum Beispiel Recht über eine Bedrückernation, während er seinem Volk, aus dem der Same kommen sollte, liebende Güte erwies. Was wir im zweiten Buch Mose lesen, ist vor allem angesichts des genannten Samens weit mehr als alte Geschichte; es bezieht sich auf den Vorsatz Gottes, allen einen Segen zugänglich zu machen.

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Montag, 29. Oktober 2012
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GOTTES VORHABEN ZUM NUTZEN DER MENSCHEN – 1. Teil

Etwa drei Millionen Menschen stehen vor einem hohen Berg auf der Halbinsel Sinai. Wolken verhüllten den Berg Sinai, es blitzte und donnerte und der Boden bebte. Unter diesen denkwürdigen Umständen führte Moses die Israeliten in ein formelles Verhältnis zum Schöpfer des Himmels und der Erde.

Warum offenbarte sich der Schöpfer des Universums auf besondere Weise einer einzelnen Nation und noch dazu einer der kleineren? Moses gibt darüber den folgenden Aufschluß: 5. Mose 7:6-8: "Denn du bist ein heiliges Volk für Jehova, deinen Gott. Dich hat Jehova, dein Gott, erwählt, sein Volk zu werden, ein besonderes Eigentum, aus allen Völkern, die auf der Oberfläche des Erdbodens sind. Es war nicht, weil ihr das volkreichste von allen Völkern wäret, daß Jehova Zuneigung zu euch bekundete, so daß er euch erwählte, denn ihr wart das geringste von allen Völkern. Sondern es war, weil Jehova euch liebte und weil er seinen Schwur hielt, den er euren Vorvätern geschworen hatte, daß Jehova euch mit starker Hand herausführte, damit er dich aus dem Sklavenhaus, aus der Hand Pharaos, des Königs von Ägypten, erlöse."

Eine solche Äußerung läßt erkennen, daß die Bibel weit mehr Informationen für uns enthält als Angaben über die Entstehung des Weltalls und des Lebens auf der Erde. Sie hat viel über die Handlungsweise des Schöpfers mit den Menschen — sei es in der Vergangenheit, in der Gegenwart oder in der Zukunft — zu sagen. Die Bibel ist das am meisten studierte und am weitesten verbreitete Buch; jeder, der auf Bildung Wert legt, sollte mit ihrem Inhalt vertraut sein. Verschaffen wir uns daher einen Überblick über das, was in der Bibel zu finden ist, und konzentrieren wir uns dabei zunächst auf den Teil, der oft das Alte Testament genannt wird. Wir erhalten dadurch einen wertvollen Einblick in die Persönlichkeit des Schöpfers des Universums und Autors der Bibel.

In der griechischen und in anderen Mythologien wird eine Zeit beschrieben, als die Götter und Halbgötter Umgang mit den Menschen hatten. Auch Anthropologen berichten, daß es überall auf der Erde Sagen von einer Flut in alter Zeit gibt, die den größten Teil der Menschheit auslöschte. Solche Mythen zu ignorieren ist vielleicht nicht ganz unbegründet. Ist es aber nicht interessant, daß nur in 1. Mose die historischen Hintergrundinformationen über Ereignisse enthalten sind, die später in solchen Mythen und Sagen ihren Widerhall fanden? (1. Mose, Kapitel 6, 7).

Im ersten Buch Mose lesen wir auch von Männern und Frauen — geschichtliche Personen, mit denen wir uns identifizieren können —, die wußten, daß der Schöpfer existiert, und die seinen Willen in ihrem Leben berücksichtigten. Wir sind es uns selbst schuldig, etwas über Männer wie Abraham, Isaak und Jakob kennenzulernen, die zu den von Moses erwähnten "Vorvätern" gehörten.

Der Schöpfer wurde mit Abraham bekannt und bezeichnete ihn als "seinen Freund". Warum? Jehova hatte Abraham beobachtet und setzte dann Vertrauen in ihn als einen Mann des Glaubens. Abrahams Erfahrung zeigt, daß Gott zugänglich ist. Seine Macht und seine Fähigkeiten sind zwar ehrfurchteinflößend, aber er ist keine rein unpersönliche Kraft oder Ursache. Er ist eine wirkliche Person, zu der wir Menschen ein respektvolles Verhältnis haben können — zu unserem bleibenden Nutzen.

Jehova verhieß Abraham: "Durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde . . . segnen" (1. Mose 22:18). Diese Zusage stützt sich auf — und erweitert — die Verheißung, die zur Zeit Adams in bezug auf einen künftigen "Samen" gemacht wurde. Das, was Jehova zu Abraham sagte, bestätigte die Hoffnung, daß jemand, nämlich der Same, zur rechten Zeit erscheinen würde und für alle Völker ein Segen wäre. Man wird feststellen, daß es sich dabei um ein zentrales Thema handelt, das sich durch die ganze Bibel zieht, und dadurch wird deutlich, daß es sich bei dem Buch nicht um eine Sammlung verschiedener Schriften menschlichen Ursprungs handelt. Wenn man dieses Thema der Bibel kennt, ist es leichter, sich zu vergegenwärtigen, daß Gott eine Nation in alter Zeit gebrauchte — mit dem Ziel, alle Nationen zu segnen.

Das Ziel, das Jehova vor Augen hatte, als er mit Israel handelte, läßt erkennen, daß "er nicht parteiisch ist". Überdies waren Menschen aus anderen Nationen, obwohl Gott hauptsächlich mit den Nachkommen Abrahams handelte, ebenfalls willkommen, Jehova zu dienen. Und wie wir noch sehen werden, geht Gottes Unparteilichkeit so weit, daß wir alle — ungeachtet unserer nationalen oder ethnischen Herkunft — in der Lage sind, ihn kennenzulernen und ihm zu gefallen.

Wir können aus der Geschichte der Nation, mit der der Schöpfer über Jahrhunderte handelte, viel lernen. Teilen wir die Geschichte in drei Teile auf. Während wir diese Teile betrachten, sollten wir darauf achten, wie Jehova entsprechend der Bedeutung seines Namens — "Er veranlaßt zu werden" — handelte und wie seine Persönlichkeit in seinen Handlungen mit Menschen zum Ausdruck kam, die wirklich gelebt haben.

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Sonntag, 14. Oktober 2012
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GOTT KENNENLERNEN DURCH DIE BIBEL – 7. Teil

1. Mose 2:16, 17: "Von jedem Baum des Gartens darfst du bis zur Sättigung essen. Was aber den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tag, an dem du davon ißt, wirst du ganz bestimmt sterben"

Jenes Gebot verlangte von der Menschheit, Gottes Recht auf Gehorsam ihm gegenüber anzuerkennen. Von den Tagen Adams bis in unsere Zeit mußten Menschen das Gesetz der Schwerkraft anerkennen und sich danach ausrichten; es zu mißachten wäre töricht und schädlich. Warum sollten Menschen es daher ablehnen, sich an ein anderes Gesetz oder Gebot zu halten, das von dem großzügigen Schöpfer stammt? Er machte zwar deutlich, welche Folgen es hätte, sein Gesetz abzulehnen, dennoch räumte er Adam und Eva die Möglichkeit ein, ihm freiwillig zu gehorchen.

Aus dem Bericht über die frühe Geschichte des Menschen ist leicht zu erkennen, daß der Schöpfer dem Menschen Entscheidungsfreiheit gewährt. Doch er möchte, daß seine Geschöpfe überaus glücklich sind, und dieses Glück stellt sich auf natürliche Weise ein, wenn sie sich an die guten Gesetze halten, die er erläßt.

Es wurde schon erwähnt, daß der Schöpfer vernunftbegabte unsichtbare Geschöpfe hervorbrachte — Geistgeschöpfe. Wie der Bericht über die Anfangsphase der Menschheit erkennen läßt, war eines dieser Geistwesen später von dem Gedanken besessen, die Stellung, die Gott innehatte, an sich zu reißen.

Hesekiel 28:13-15: "In Eden, dem Garten Gottes, befandest du dich. Jeder kostbare Stein war deine Decke: Rubin, Topas und Jaspis; Chrysolith, Onyx und Jade; Saphir, Türkis und Smaragd; und aus Gold war die Arbeit deiner Fassungen und deiner Vertiefungen an dir. An dem Tag, an dem du erschaffen wurdest, wurden sie bereitet. Du bist der gesalbte Cherub, der schirmende, und ich habe dich eingesetzt. Auf dem heiligen Berg Gottes befandest du dich. Inmitten feuriger Steine wandeltest du umher. Du warst untadelig in deinen Wegen von dem Tag deiner Erschaffung an, bis Ungerechtigkeit an dir gefunden wurde."

Es mißbrauchte die von Gott gewährte Entscheidungsfreiheit und stiftete die ersten Menschen zu einem Verhalten an, das man einfach als offene Rebellion bezeichnen muß. Durch trotzigen Ungehorsam — das Essen vom "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" — machte das erste Menschenpaar Unabhängigkeit von der Herrschaft Gottes geltend. Darüber hinaus ließen sie durch ihre Vorgehensweise erkennen, daß sie der Behauptung beipflichteten, der Schöpfer enthalte dem Menschen Gutes vor. Es war, als forderten Adam und Eva das Recht, selbst zu bestimmen, was gut und was böse ist — ohne Rücksicht darauf, wie ihr Erschaffer es beurteilen würde.

Wie unvernünftig es für Männer und Frauen wäre, sich gegen das Gesetz der Schwerkraft zu entscheiden und diesem, weil es ihnen mißfällt, zuwiderzuhandeln! Ebenso irrational war es, daß Adam und Eva die Sittenmaßstäbe des Schöpfers ablehnten. Bestimmt müssen Menschen mit negativen Folgen rechnen, wenn sie Gottes grundlegendes Gesetz übertreten, das von ihnen Gehorsam fordert, ebenso wie sich schädliche Folgen für alle einstellen, die sich über das Gesetz der Schwerkraft hinwegsetzen.

Aus der Geschichte wissen wir, daß Jehova etwas unternahm. Von dem "Tag" an, an dem Adam und Eva den Willen des Schöpfers verwarfen, ging es mit ihnen abwärts, genau wie Gott es ihnen angekündigt hatte, abwärts in Richtung Tod. ( 2. Petrus 3:8: "Indes möge diese e i n e Tatsache eurer Kenntnis nicht entgehen, Geliebte, daß e i n Tag bei Jehova wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie e i n Tag".)

Dadurch wird ein anderes Wesensmerkmal des Schöpfers offenbar. Er ist ein Gott des Rechts und der Gerechtigkeit, der einen derart eklatanten Ungehorsam nicht einfach hinnimmt und unbeachtet läßt. Er hat weise und gerechte Maßstäbe, für die er eintritt.

In Übereinstimmung mit seinen hervorragenden Eigenschaften setzte er dem menschlichen Leben barmherzigerweise nicht gleich ein Ende. Warum nicht? Es geschah aus Rücksicht auf Adams und Evas Nachkommen, die noch nicht einmal empfangen worden waren und auch nicht unmittelbar für das sündige Verhalten ihrer Vorfahren verantwortlich waren. Gottes Fürsorge für das noch ungezeugte Leben vermittelt uns ein Bild davon, was für ein Schöpfer er ist. Er ist kein rücksichtsloser Richter, dem jedes Mitgefühl abgeht. Er ist vielmehr fair, bereit, jedem eine Gelegenheit zu geben, und er respektiert die Heiligkeit des menschlichen Lebens.

Damit ist nicht gemeint, daß die folgenden Generationen von Menschen unter denselben wunderbaren Umständen leben sollten wie das erste Menschenpaar. "Die stoffliche Welt wurde" dadurch, daß der Schöpfer Adams Nachkommen ins Dasein kommen ließ, "der Frustration unterworfen". Dennoch handelte es sich nicht um eine völlige Frustration oder eine ausweglose Hilflosigkeit. In Römer 8:20, 21 heißt es auch, daß der Schöpfer "ihr die Hoffnung gab, daß sie eines Tages befreit werde".

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Samstag, 13. Oktober 2012
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GOTT KENNENLERNEN DURCH DIE BIBEL – 6. Teil
Während der Name Gottes einen Vorsatz erkennen läßt, finden es viele Menschen schwer, für sich einen Daseinszweck zu erkennen. Sie sehen, wie die Menschheit von einer Krise in die andere taumelt — Kriege, Naturkatastrophen, epidemische Krankheiten, Armut und Verbrechen. Selbst die wenigen, denen es vergönnt ist, solchen schädlichen Auswirkungen irgendwie zu entkommen, geben zu, daß sie ständig Zweifel an der Zukunft und am Sinn ihres Lebens haben.

In der Bibel wird darüber folgendes gesagt: "Die stoffliche Welt wurde der Frustration unterworfen, nicht durch eigenen Wunsch, sondern durch den Willen des Schöpfers, der, indem er sie so machte, ihr die Hoffnung gab, daß sie eines Tages befreit werde . . . und an der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes teilhabe" (Römer 8:20, 21, The New Testament Letters von J. W. C. Wand).

Der Bericht im ersten Buch Mose zeigt, daß die Menschen einmal Frieden mit Gott hatten. Zufolge menschlichen Fehlverhaltens unterwarf Gott die Menschheit zu Recht einer Situation, die in gewisser Weise Frustration hervorrief. Betrachten wir, wie es dazu kam, was es über den Schöpfer aussagt und was wir für die Zukunft erwarten können.

Gemäß jenem schriftlich aufgezeichneten Geschichtsbericht, dessen Genauigkeit auf vielerlei Weise nachprüfbar ist, hießen die ersten menschlichen Geschöpfe Adam und Eva. Der Bericht zeigt, daß sie nicht sich selbst überlassen wurden, ohne Sinn im Leben oder ohne Anweisungen, den Willen Gottes betreffend. Wie jeder liebevolle und rücksichtsvolle menschliche Vater seinen Nachkommen nützliche Anweisungen geben würde, so tat es auch der Schöpfer. Er sagte zu ihnen: "Seid fruchtbar, und werdet viele, und füllt die Erde, und unterwerft sie euch, und haltet euch die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel untertan und jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde regt".

Das Leben der ersten Menschen hatte somit einen Sinn und Zweck. Zu ihren Aufgaben gehörte es, sich der Ökologie der Erde anzunehmen und sie mit verantwortungsbewußten Menschen zu bevölkern.

Niemand kann dem Schöpfer zu Recht die Schuld für den gegenwärtigen Zustand unseres verschmutzten Planeten anlasten und sich damit herausreden, er habe den Menschen den Vorwand dafür geliefert, daß sie mit der Erde Raubbau treiben und sie ruinieren könnten.


Das Wort "unterwerfen" war kein Freibrief für Raubbau. Es bedeutete, daß die Menschen die Erde, die sie verwalten sollten, pflegen und sich um sie kümmern müßten. Außerdem konnten sie diese sinnvolle Aufgabe ohne zeitliche Begrenzung erfüllen. Die Aussicht des Menschen, nicht zu sterben, stimmt damit überein, daß die Kapazität des menschlichen Gehirns weit über das hinausgeht, was der Mensch heute in 70, 80 oder sogar 100 Jahren nutzen kann. Das Gehirn war auf unbegrenzten Gebrauch ausgelegt.

Jehova Gott, der die Schöpfung hervorbrachte und ihr Anweisungen gibt, räumte den Menschen Spielraum ein, was die Art betrifft, wie sie seinen Vorsatz hinsichtlich der Erde und der Menschheit verwirklichen würden. Er forderte weder zuviel von ihnen, noch schränkte er sie über Gebühr ein.

Adam gab er zum Beispiel einen Auftrag, von dem jeder Zoologe begeistert gewesen wäre — das Studium und die Benennung von Tieren. Nachdem Adam ihre Eigenarten beobachtet hatte, gab er ihnen Namen, von denen viele beschreibender Natur waren. Das ist nur ein Beispiel, wie die Menschen ihre Begabungen und Fähigkeiten in Übereinstimmung mit dem Vorsatz Gottes gebrauchen konnten.

Es versteht sich, daß es für den weisen Schöpfer des ganzen Universums ein leichtes wäre, jede Situation auf der Erde zu beherrschen, selbst wenn Menschen einen törichten oder schädlichen Lauf einschlagen würden. Wie aus der historischen Darstellung zu ersehen ist, gab Gott Adam nur ein einziges einschränkendes Gebot: "Von jedem Baum des Gartens darfst du bis zur Sättigung essen. Was aber den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tag, an dem du davon ißt, wirst du ganz bestimmt sterben".

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Freitag, 12. Oktober 2012
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GOTT KENNENLERNEN DURCH DIE BIBEL – 5. Teil

Wir werden mit jemandem bekannt, wenn wir mit ihm sprechen und sehen, wie er unter verschiedenen Umständen reagiert. Beides ist uns möglich, um andere Menschen nach und nach kennenzulernen; aber wie verhält es sich damit, den Schöpfer kennenzulernen? Wir vermögen nicht, uns mit ihm direkt zu unterhalten. Doch wie wir festgestellt haben, offenbart er viel über sich selbst in der Bibel — sowohl durch seine Äußerungen als auch durch seine Handlungsweise. Darüber hinaus werden wir in diesem einzigartigen Buch eingeladen, ein Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln. Darin ergeht die dringende Aufforderung: "Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen".

Betrachten wir einen ersten Schritt: Wenn wir jemandes Freund sein möchten, interessieren wir uns bestimmt für seinen Namen. Wie lautet der Name des Schöpfers, und was sagt er über ihn aus?

Aus dem hebräischen Teil der Bibel (oft Altes Testament genannt) kennen wir den einzigartigen Namen des Schöpfers. In alten Handschriften wird er durch vier hebräische Konsonanten dargestellt, die als YHWH oder JHVH transliteriert werden können.

Der Name des Schöpfers erscheint ungefähr 7 000mal in der Bibel, weit öfter als die Titel Gott oder Herr.

Jahrhundertelang haben Leser der Hebräischen Schriften diesen Eigennamen gebraucht. Mit der Zeit kam jedoch bei vielen Juden eine abergläubische Furcht auf, den göttlichen Namen auszusprechen, und daher wurde die Aussprache nicht überliefert.

"Die ursprüngliche Aussprache ging schließlich verloren; neuzeitliche Wiederfindungsversuche beruhen auf Vermutungen", heißt es in einem jüdischen Kommentar zum zweiten Buch Mose. Zugegeben, wir können nicht mit Bestimmtheit sagen, wie Moses den göttlichen Namen ausgesprochen hat, den wir in 2. Mose 3:16 und 6:3 finden. Wer würde sich aber, offen gesagt, heute verpflichtet fühlen, den Namen von Moses oder Jesus genau gleichklingend und im gleichen Tonfall auszusprechen, wie er damals ausgesprochen wurde, als sie auf der Erde waren?

Wir scheuen uns nicht, die Namen Moses oder Jesus zu gebrauchen, wenn wir von ihnen sprechen. Kommt es nicht darauf an, die in unserer Sprache gebräuchliche Aussprache des Namens Gottes zu benutzen, statt übermäßig darum besorgt zu sein, wie ein Volk in alter Zeit seinen Namen in einer anderen Sprache ausgesprochen hat? Der Name "Jehova" findet zum Beispiel seit Jahrhunderten im englischen Sprachraum als der Name des Schöpfers breite Anerkennung, und auch im Deutschen ist seit über 400 Jahren dieser Name in Gebrauch.

Wichtiger als Einzelheiten über die Aussprache des Namens ist jedoch etwas anderes: seine Bedeutung. In Hebräisch handelt es sich bei dem Namen um die Kausativform des Verbs hawáh, das "werden" oder "sich erweisen" bedeutet. In dem Werk The Oxford Companion to the Bible wird als Bedeutung " ‚er veranlaßt‘ oder ‚wird veranlassen zu sein‘ " angegeben. Somit können wir sagen, daß der Eigenname des Schöpfers wörtlich "Er veranlaßt zu werden" bedeutet. Zu beachten ist, daß die Betonung nicht auf der Tätigkeit des Schöpfers in ferner Vergangenheit liegt, woran manche gedacht haben mögen, wenn sie den Ausdruck "Urgrund aller Dinge" gebraucht haben. Warum nicht?

Weil der göttliche Name mit dem verbunden ist, was sich der Schöpfer zum Vorsatz macht. Hebräische Verben haben im Grunde nur zwei Aktionsarten, und die bei dem Namen des Schöpfers verwendete Art "zeigt Handlungen . . . wie in einem Entwicklungsvorgang an. Sie drückt nicht lediglich die Fortdauer einer Handlung aus . . ., sondern deren Entwicklung von ihrem Anfang bis zu ihrer Vollendung" (A Short Account of the Hebrew Tenses).

Durch seinen Namen offenbart Jehova, daß er als ein Vorsatzfassender tätig ist. Daraus ersehen wir, daß er — während er fortschreitend handelt — derjenige wird, der Verheißungen wahr werden läßt. Viele erfüllt es mit Befriedigung und innerer Ruhe, zu wissen, daß der Schöpfer seine Vorsätze stets verwirklicht.

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Donnerstag, 11. Oktober 2012
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GOTT KENNENLERNEN DURCH DIE BIBEL – 4.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als manche noch bezweifelt haben mögen, daß Jesaja, Kapitel 53 Jahrhunderte vor der Geburt Jesu geschrieben wurde. Inzwischen haben jedoch Entdeckungen im wesentlichen jedem Zweifel den Boden entzogen. 1947 entdeckte ein Hirte aus einem Beduinenstamm in der Nähe des Toten Meeres eine alte Schriftrolle des gesamten Buches Jesaja. Paläographen datierten die Schriftrolle in die Zeit zwischen 125 und 100 v. u. Z. Später ergab eine Kohlenstoff-14-Analyse der Rolle ein Datum zwischen 202 und 107 v. u. Z.

Diese berühmte Jesaja-Rolle war tatsächlich schon recht alt, als Jesus geboren wurde. Was ergeben Vergleiche mit neuzeitlichen Bibeln?

Bei einem Besuch in Jerusalem kann man Fragmente der Schriftrollen vom Toten Meer besichtigen. Auf einer Tonbandaufnahme erklärt der Archäologe Professor Yigael Yadin: "Zwischen der Zeit, als die Worte Jesajas gesprochen wurden, und der Herstellung dieser Abschrift im 2. Jahrhundert v. Chr. vergingen höchstens fünf- bis sechshundert Jahre. Es ist erstaunlich, wie genau die im Museum aufbewahrte Rolle, die über 2 000 Jahre alt ist, der Bibel entspricht, die wir heute entweder in Hebräisch lesen oder in den Übersetzungen, die aus dem ursprünglichen Hebräisch gemacht worden sind."

Das sollte sich auf unsere Ansicht auswirken. Inwiefern? Es sollte alle kritischen Zweifel ausräumen, wonach das Buch Jesaja nur Geschichte im Gewand der Prophetie sei. Es ist jetzt wissenschaftlich erwiesen, daß eine Abschrift der Schriften Jesajas weit über hundert Jahre vor der Geburt Jesu und lange vor der Verwüstung Babylons angefertigt wurde. Wie kann es dann irgendeinen Zweifel daran geben, daß in den Schriften Jesajas sowohl das Ende Babylons als auch das dem Messias zu Unrecht zugefügte Leid, die Art seines Todes und seine Behandlung vorhergesagt wurden? Und die geschichtlichen Tatsachen nehmen der Frage, ob Jesaja die Gefangenschaft der Juden und ihre Freilassung aus Babylon genau vorausgesagt hat oder nicht, jede Grundlage.

Das Eintreffen solcher Vorhersagen bildet nur einen der vielen Beweise, daß der Schöpfer wirklich der Autor der Bibel ist und daß die Bibel von Gott inspiriert ist.

2. Timotheus 3:16: "Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit."

Es gibt viele weitere Anzeichen für die göttliche Autorschaft der Bibel. Dazu gehören ihre Genauigkeit auf astronomischem, geologischem und medizinischem Gebiet; die innere Harmonie ihrer Bücher, die Dutzende Männer über viele hundert Jahre geschrieben haben; ihre Übereinstimmung mit vielen Tatsachen der weltlichen Geschichte und der Archäologie sowie ihr Sittenkodex, der die Kodexe der Nachbarvölker jener Zeiten übertraf und noch heute als unvergleichlich gilt.

Auf Grund dieser und anderer Beweise sind zahllose gewissenhafte, ehrliche Menschen überzeugt, daß die Bibel ein authentisches Buch ist und von unserem Schöpfer stammt.

Dies kann uns auch helfen, einige maßgebliche Schlußfolgerungen über unseren Schöpfer zu ziehen, wodurch wir seine Eigenschaften besser erkennen. Bezeugt nicht seine Fähigkeit, die Zukunft vorauszusehen, daß sein Wahrnehmungsvermögen über das des Menschen hinausreicht? Menschen wissen nicht, was in ferner Zukunft geschehen wird, und sie können die Zukunft auch nicht beeinflussen. Der Schöpfer kann es. Er kann sowohl die Zukunft voraussehen als auch Ereignisse so steuern, daß sein Wille ausgeführt wird.

Jesaja 46:9, 10: "Gedenkt der ersten Dinge von langer Zeit her, daß ich der Göttliche bin, und da ist kein anderer Gott noch irgendeiner wie ich; der von Anfang an den Ausgang kundtut und von alters her die Dinge, die nicht getan worden sind; der spricht: Mein eigener Beschluß wird bestehen, und alles, was mir gefällt, werde ich tun"

Jesaja 55:11: ". . so wird sich mein Wort erweisen, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht ergebnislos zu mir zurückkehren, sondern es wird gewiß das tun, woran ich Gefallen gehabt habe, und es wird bestimmt Erfolg haben in dem, wozu ich es gesandt habe."

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Mittwoch, 10. Oktober 2012
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GOTT KENNENLERNEN DURCH DIE BIBEL – 3. Teil

Die Voraussagen sind echt!

Betrachten wir, was Jesaja darüber schrieb, wie es mit Babylon ausgehen sollte: "Babylon, die Zierde der Königreiche, die Schönheit des Stolzes der Chaldäer, soll werden wie Sodom und Gomorra, als Gott sie umkehrte. Sie wird niemals bewohnt werden, noch wird sie Generation um Generation verweilen". Welchen Verlauf nahm das Geschehen?

Tatsache ist, daß Babylon über lange Zeit auf ein komplexes Bewässerungssystem von Dämmen und Kanälen angewiesen war, die zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris verliefen. Allem Anschein nach wurde dieses Wasserversorgungssystem um 140 v. u. Z. bei der Eroberung durch die Parther so stark beschädigt, daß es im Grunde funktionsunfähig wurde. Die Folgen? In der Encyclopedia Americana heißt es: "Der Boden wurde mit Mineralsalzen gesättigt, und an der Oberfläche bildete sich eine Kruste von Alkalien, so daß die landwirtschaftliche Nutzung unmöglich wurde." Etwa 200 Jahre später war Babylon zwar immer noch eine volkreiche Stadt, aber sie blieb es nicht mehr lange. Im 3. Jahrhundert beschrieb der Historiker Dio Cassius (um 150 bis 235 u. Z.) einen Besucher Babylons, der nichts vorfand als "Dämme und Steine und Trümmer" (LXVIII, 30). Bezeichnenderweise lebte Jesaja derzeit schon lange nicht mehr, und sein vollständiges Buch war bereits seit Jahrhunderten im Umlauf. Würden wir Babylon heute besuchen, sähen wir von dieser ehemals herrlichen Stadt nur Trümmer. Alte Städte wie Rom, Jerusalem und Athen bestehen heute noch, aber Babylon ist verwüstet, unbewohnt und eine Trümmerstätte; es ist genauso, wie Jesaja es vorhersagte. Die Voraussage traf ein.

Befassen wir uns jetzt mit Jesajas Beschreibung des kommenden Messias. Gemäß Jesaja 52:13 sollte dieser besondere Diener Gottes schließlich "hochgestellt und sehr erhöht sein". Doch im darauffolgenden Kapitel (Jesaja 53) wurde prophezeit, daß der Messias vor dieser Erhöhung eine überraschend andere Erfahrung durchmachen müßte. Die in diesem Kapitel aufgezeichneten Einzelheiten erstaunen uns vielleicht; es ist ein Kapitel, das als messianische Prophezeiung breite Anerkennung gefunden hat.

Wie darin zu lesen ist, würde der Messias von seinen Landsleuten verachtet werden. In der Gewißheit, daß dies geschehen würde, schrieb Jesaja es so, als habe es sich bereits ereignet: "Er war verachtet und war von Menschen gemieden" (Vers 3). Diese schlechte Behandlung wäre völlig ungerechtfertigt, weil der Messias den Menschen Gutes tun würde. "Unsere Krankheiten hat er selbst getragen", schrieb Jesaja und schilderte damit die Heilungen, die der Messias vollbrachte (Vers 4). Ungeachtet dessen würde der Messias angeklagt und ungerechterweise verurteilt werden, würde aber vor seinen Anklägern schweigen (Vers 7 und 8). Er würde sich ausliefern lassen, um zusammen mit Verbrechern getötet zu werden; bei seiner Hinrichtung sollte sein Leib durchstochen werden (Vers 5, 12). Obwohl er wie ein Verbrecher sterben würde, sollte er wie ein Reicher begraben werden (Vers 9). Wiederholt sagte Jesaja auch, daß der zu Unrecht erlittene Tod des Messias sündensühnende Kraft hätte und die Übertretungen anderer Menschen zudecken würde (Vers 5, 8, 11, 12).

All das bewahrheitete sich. Die historischen Darstellungen, die von Jesu Zeitgenossen — Matthäus, Markus, Lukas und Johannes — aufgezeichnet wurden, bestätigen, daß das, was Jesaja vorausgesagt hatte, tatsächlich eintraf. Einige der Ereignisse trugen sich nach dem Tod Jesu zu, und somit hatte er die Gegebenheiten nicht manipulieren können .

Die vollständige Erfüllung der messianischen Prophezeiung Jesajas hat sich die Jahrhunderte über nachhaltig auf aufrichtige Bibelleser ausgewirkt, auch auf solche, die vorher nicht an Jesus glaubten. Der Gelehrte William Urwick bemerkt: "Viele Juden, die den Grund für ihre Bekehrung zum Christentum schriftlich niederlegten, gestanden, daß die Lektüre dieses Kapitels (Jesaja 53) ihren Glauben an ihr früheres Glaubensbekenntnis und ihre früheren Lehrer erschüttert hatte" (The Servant of Jehovah).

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Dienstag, 9. Oktober 2012
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GOTT KENNENLERNEN DURCH DIE BIBEL – 2. Teil

Voraussagen, die eingetroffen sind

Nicht wenige Bibelschreiber zeichneten Prophezeiungen auf. Ihnen lag es fern, für sich zu beanspruchen, sie könnten die Zukunft voraussagen; diese Schreiber gaben dem Schöpfer die Ehre. Jesaja zum Beispiel bezeichnete Gott als den, "der von Anfang an den Ausgang kundtut".

Die Fähigkeit, Ereignisse vorherzusagen, die sich Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte später zutragen sollten, kennzeichnet den Gott Jesajas als einzigartig; er ist kein bloßer Götze gleich denen, die in der Vergangenheit angebetet wurden und auch heute noch verehrt werden. Prophezeiungen liefern uns überzeugende Beweise, daß die Bibel keinen menschlichen Autor hat.

Ein Vergleich des Inhalts des Buches Jesaja mit historischen Daten ergibt, daß das Buch um das Jahr 732 v. u. Z. geschrieben wurde. Jesaja sagte den Bewohnern von Jerusalem und Juda Unheil voraus, weil sie Blutschuld auf sich geladen und sich des Götzendienstes schuldig gemacht hatten. Das Land sollte, wie Jesaja vorhersagte, verwüstet werden, Jerusalem und sein Tempel würden zerstört und die Überlebenden in die Gefangenschaft nach Babylon geführt werden. Doch Jesaja prophezeite auch, daß Gott die Gefangenen als Nation nicht vergessen würde. In dem Buch wird vorausgesagt, ein fremdländischer König namens Cyrus würde Babylon erobern und die Juden befreien, damit sie in ihr Heimatland zurückkehren könnten. Ja, Jesaja beschreibt Gott als den, "der von Cyrus spricht: ‚Er ist mein Hirt, und alles, woran ich Gefallen habe, wird er ausführen‘; auch indem ich von Jerusalem sage: ‚Es wird wieder erbaut werden‘ und vom Tempel: ‚Deine Grundlage wird dir gelegt werden‘ ".

In Jesajas Tagen, im 8. Jahrhundert v. u. Z., mögen solche Vorhersagen eher unglaubhaft geklungen haben. Zu jener Zeit war Babylon alles andere als eine Militärmacht. Es unterstand dem assyrischen Großreich, der eigentlichen Weltmacht jener Tage. Nicht weniger abwegig wäre der Gedanke gewesen, daß ein besiegtes Volk, das in ein fernes Land ins Exil geführt worden war, freikommen und sein Land zurückfordern konnte. "Wer hat so etwas gehört?" schrieb Jesaja.

Was stellen wir aber fest, wenn wir zweihundert Jahre weitergehen? Der anschließende Verlauf der Geschichte der Juden bewies, daß sich Jesajas Prophezeiung in allen Einzelheiten erfüllte. Babylon erstarkte tatsächlich und zerstörte dann Jerusalem. Der Name des persischen Königs (Cyrus), seine Eroberung Babylons und die Rückkehr der Juden sind historisch unbestritten. Die Prophezeiung erfüllte sich so genau bis ins einzelne, daß Kritiker im 19. Jahrhundert behaupteten, das Buch Jesaja sei gefälscht; im Grunde sagten sie: "Jesaja könnte die ersten Kapitel geschrieben haben, aber ein anderer Schreiber, der in der Zeit des Königs Cyrus lebte, hat später den übrigen Teil des Buches so gestaltet, daß es sich wie eine Prophezeiung liest." Jemand könnte zwar so etwas aufbringen, aber wie lauten die Tatsachen?

Die Voraussagen in dem Buch Jesaja beschränken sich nicht auf Ereignisse um Cyrus und die jüdischen Exilanten. Jesaja sagte auch voraus, wie es mit Babylon enden würde, und sein Buch liefert zahlreiche Details über einen kommenden Messias oder Befreier, der zunächst leiden würde und dann verherrlicht werden sollte. Können wir herausfinden, ob diese Vorhersagen lange im voraus niedergeschrieben wurden und somit wirklich Prophezeiungen waren, die sich erfüllten?

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