Montag, 10. Juni 2013
...bereits 700 x gelesen
KURZ VOR WIEDERHERSTELLUNG DES CHRISTENTUMS – 3. Teil

Offensichtlich war eine Wiederherstellung notwendig — die Wiederherstellung der wahren Anbetung!

Prediger 3:1: "Für alles gibt es eine bestimmte Zeit, ja eine Zeit für jede Angelegenheit unter den Himmeln."

Im ersten Jahrhundert stellte Jesus die wahre Anbetung in Form des Christentums wieder her. Aber er sagte einen Abfall voraus. Er erklärte, wahre Christen — vergleichbar mit Weizen — und falsche Christen — vergleichbar mit Unkraut — würden "zusammen wachsen bis zur Ernte". Zu jener Zeit würden Engel "das Unkraut zusammenlesen und im Feuer verbrennen", während wahre Christen zusammengebracht würden, um in Gottes Gunst zu gelangen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die bestimmte Zeit für die Wiederherstellung der wahren Anbetung gekommen.

Charles Taze Russell kam 1852 in Pittsburgh (Pennsylvanien, USA) zur Welt und bekundete schon als Kind großes Interesse an der Bibel. Er war Anfang 20, als er das Geschäft seines Vaters verließ, um seine ganze Zeit dem Predigen zu widmen. Als er 1916 im Alter von 64 Jahren starb, hatte er laut Berichten über 30 000 Predigten gehalten sowie Bücher geschrieben, die insgesamt über 50 000 Seiten ausmachten.

Russell anerkannte zwar das lobenswerte Werk anderer in Verbindung mit der Bibel, doch er war sich bewußt, daß es nicht ausreichte, lediglich die Bibel zu übersetzen, zu drucken und zu verbreiten. Daher begann er 1879, die Zeitschrift herauszugeben, die heute als Der Wachtturm bekannt ist. In der ersten Ausgabe hieß es: "Wir sind zu sehr geneigt zu fragen: Was sagt meine Kirche über irgendeine Frage?, statt: Was sagt die Heilige Schrift? Es wird zuviel Theologie studiert und die Bibel zuwenig. In dem Gedanken, daß die heiligen Schriften vermögend sind, uns weise zu machen, und daß das Zeugnis Jehovas zuverlässig ist und den Einfältigen weise macht, wollen wir Gottes Wort untersuchen."

Heute, nach 110 Jahren ununterbrochenen Erscheinens, untersucht Der Wachtturm (der nun in über 100 Sprachen erscheint) weiterhin Gottes Wort. Millionen haben erkannt, daß er ihnen hilft, die biblischen Lehren zu untersuchen, zu verstehen und anzuwenden.

Russell unterschied sich von vielen seiner auf Reformen bedachten Zeitgenossen darin, daß er keine neue Art der Hinwendung zu Gott predigte, sich keiner göttlichen Visionen oder Offenbarungen rühmte, keine esoterischen Botschaften in Form verborgener Bücher oder anderem entdeckte und niemals behauptete, physisch Kranke heilen zu können. Außerdem behauptete er nicht, die Bibel auslegen zu können. Als williges Werkzeug in der Hand Gottes widerstand er allen Versuchungen, seine "eigene Kerze" das göttliche Licht überstrahlen zu lassen.

"Die Wahrheit und nicht ihr Diener soll geehrt und verkündigt werden", schrieb Russell 1900. "Man will dem Prediger Wahrheit zuschreiben und vergißt dabei, daß alle Wahrheit von Gott ist, der nach Belieben den einen oder anderen Diener bei ihrer Verkündigung gebraucht." Das ist der Hauptgrund, warum die Verfasser und Übersetzer der Wachtturm-Publikationen sowie die Mitglieder des Übersetzungskomitees der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift anonym bleiben wollen.

Im ersten Jahrhundert kündigte Johannes der Täufer das baldige Erscheinen Jesu als des von Gott bestimmten Königs an. Im 19. Jahrhundert war die Zeit gekommen, das bevorstehende Erscheinen dieses Königs in himmlischer Macht anzukündigen. Deshalb wurde in Zion's Watch Tower in der Ausgabe vom März 1880 erklärt: "Die Heidenzeiten erstrecken sich bis 1914, und das himmlische Königreich wird bis dahin nicht die volle Herrschaft haben."

Die Gruppe, die heute als Jehovas Zeugen bekannt ist, hatte schon vor gut hundert Jahren den Ruf, der Welt bekanntzumachen, daß das Jahr 1914 durch den Beginn des Königreiches Gottes gekennzeichnet würde. Die Inthronisierung des von Gott eingesetzten Königs war ein Schritt, der dem endgültigen Auslöschen der flackernden Kerze der falschen Religion vorausging; dann wird das göttliche Licht nicht länger verdunkelt werden.

Als das 19. Jahrhundert dem Ende zuging, gab es nichts, wodurch sich die Christenheit als Gottes Diener auszeichnete. Sie verdiente es, von Gott verlassen zu werden. Die Zeit ihres Gerichts hatte sich genaht.

... link (6 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 9. Juni 2013
...bereits 519 x gelesen
KURZ VOR WIEDERHERSTELLUNG DES CHRISTENTUMS – 2. Teil

Inmitten des verwirrenden Geflackers einzelner Kerzen geriet das theologische Denken in Verwirrung. Die Bibelkritik — hauptsächlich ein Produkt deutscher Universitäten — legte die Bibel im Licht des "fortschrittlichen" wissenschaftlichen Denkens neu aus. Bibelkritiker sahen in der Heiligen Schrift kaum mehr als die Aufzeichnung jüdischer religiöser Erfahrung. Man zog die Autorität der Bibel bei der Festlegung des Heilsweges in Frage sowie die Vernünftigkeit der Sittenmaßstäbe, die sie vertritt.

Die Bibelkritik wurde bereitwillig unterstützt, besonders von protestantischen Geistlichen. Gemäß einem Bericht hielt 1897 kein einziges Fakultätsmitglied der 20 protestantischen theologischen Universitäten in Deutschland mehr an den traditionellen Ansichten über die Urheberschaft des Pentateuchs oder des Buches Jesaja fest.

Ein paar Jahre später, 1902, kam es auf einer Konferenz der Generalsynode der presbyterianischen Kirchen in Schottland zu einer Kontroverse über die Bibelkritik. Die Edinburgh Evening News berichtete: "Nach Ansicht der Bibelkritiker . . . ist die Bibel eine Sammlung von Mythen, denen ein Prediger ein paar Körnchen Ethik entnehmen kann, ähnlich wie ein befähigter Moralist ein paar Körnchen Ethik aus Äsops Fabeln entnehmen kann." Die Zeitung führte jedoch aus: "Die Arbeiterklasse ist nicht dumm. Sie wird nicht in die Kirche gehen, um Männern zuzuhören, die geistig umnebelt sind."

Ein zweiter Artikel, der einige Tage später erschien, war noch offener. Es hieß darin: "Man darf kein Blatt vor den Mund nehmen. Die protestantische Kirche ist nichts als organisierte Heuchelei, und ihre Geistlichen sind ausgesprochene Betrüger. Es ist tatsächlich so weit gekommen, daß man den Verfasser des "Zeitalters der Vernunft", wenn er heute leben würde, nicht höhnisch als Tom Paine, den Ungläubigen, bezeichnen würde, sondern als Reverend Thomas Paine, Dr. theol., Professor für Hebraistik und alttestamentliche Exegese, United Free College, Glasgow. Er könnte problemlos von einer protestantischen Kanzel aus predigen . . . und als Theologieprofessor ein stattliches Einkommen beziehen."

Von Anfang an betonte der Protestantismus die persönliche Bekehrung und das christliche Erleben, stützte sich hauptsächlich auf die Heilige Schrift und maß den Sakramenten und der Tradition geringere Bedeutung bei.

In den 1830er und 1840er Jahren begannen viele protestantische Evangelikale, das bevorstehende zweite Kommen Christi und damit den Beginn des Tausendjährigen Reiches zu verkündigen. William Miller, ein New Yorker Farmer, wagte es, das zweite Kommen für die Zeit um das Jahr 1843 anzusetzen. Diese chiliastische Bewegung trug dazu bei, die Grundlage für den prominenteren und energischeren Fundamentalismus zu legen.

Der Fundamentalismus war größtenteils ein Gegenschlag gegen den Skeptizismus, das Freidenkertum, den Rationalismus und die moralische Laxheit, die der liberalisierte Protestantismus genährt hatte. Er erhielt seinen Namen von einer Serie von 12 Werken mit dem Titel The Fundamentals, die zwischen 1909 und 1912 vom Moody Bible Institute herausgegeben wurden.

Der Fundamentalismus ist besonders in den Vereinigten Staaten durch seine wirkungsvollen Rundfunk- und Fernsehpredigten, seine Bibelgesellschaften und seine gut publizierten und gefühlsbetonten Erweckungsversammlungen bekannt geworden. Unlängst wurde seinem Ruf jedoch durch die finanziellen und sexuellen Skandale einiger der prominentesten Prediger Schaden zugefügt. Er wird auch wegen seiner zunehmenden politischen Betätigung kritisiert, hauptsächlich seit der Gründung der "Moralischen Mehrheit" im Jahre 1979, die aber vor einiger Zeit wieder aufgelöst wurde.

Der Fundamentalismus, der die Bibel angeblich verteidigt, hat ihr Ansehen eigentlich untergraben. Beispielsweise legt er Bibeltexte wörtlich aus, die ganz offensichtlich nicht wörtlich zu verstehen sind. So behauptet er, die Erde sei, gestützt auf den Schöpfungsbericht, in sechs buchstäblichen 24-Stunden-Tagen erschaffen worden. Es liegt jedoch auf der Hand, daß es sich dabei um symbolische Tage von weit längerer Dauer handelte.

Vergleiche 1. Mose 2:3, 4: "Und Gott ging daran, den siebten Tag zu segnen und ihn zu heiligen, denn an ihm hat er fortan geruht von all seinem Werk, das Gott, um es zu machen, geschaffen hat. Dies ist die Geschichte der Himmel und der Erde zu der Zeit, da sie erschaffen wurden, an dem Tag, an dem Jehova Gott Erde und Himmel machte."

2. Petrus 3:8: "Indes möge diese e i n e Tatsache eurer Kenntnis nicht entgehen, Geliebte, daß e i n Tag bei Jehova wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie e i n Tag."

Der Fundamentalismus untergräbt die Bibel auch, indem er unbiblische Lehren vertritt, wie zum Beispiel die ewige Qual in einer Feuerhölle. Zudem stellt er Verhaltensregeln auf, die über die Bibel hinausgehen — so verbietet er den Genuß alkoholischer Getränke oder den Gebrauch von Make-up für Frauen. Dadurch hat er viele veranlaßt, die Botschaft der Bibel als naiv, unvernünftig und unwissenschaftlich abzulehnen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 8. Juni 2013
...bereits 495 x gelesen
KURZ VOR WIEDERHERSTELLUNG DES CHRISTENTUMS – 1. Teil

Das 19. Jahrhundert wurde als eine der ereignisreichsten Perioden der christlichen Geschichte bezeichnet, vergleichbar mit den ersten Jahrhunderten und der Reformation. Die Gründe für das wachsende religiöse Bewußtsein und die religiöse Betätigung sind vielfältig.

Der Autor Kenneth S. Latourette gibt dafür 13 Faktoren an, von denen einige in der vorherigen Ausgabe dieser Zeitschrift erörtert wurden. Er schreibt: "Nie zuvor hat sich die menschliche Gesellschaft in so kurzer Zeit so tiefgreifend und in so vieler Hinsicht verändert."

In den Vereinigten Staaten war die religiöse Erweckung deutlich wahrnehmbar. Die Zahl der Kirchenmitglieder stieg beispielsweise während des 19. Jahrhunderts von weniger als 10 Prozent der Bevölkerung auf fast 40 Prozent an. Sonntagsschulen, die 1780 in England eingeführt worden waren, erfreuten sich zunehmender Beliebtheit. Ein Grund dafür war, daß im Gegensatz zu Europa in den Vereinigten Staaten die Trennung von Kirche und Staat die religiöse Unterweisung an öffentlichen Schulen ausschloß. Außerdem wurden in den Vereinigten Staaten Dutzende von theologischen Universitäten und interkonfessionellen Bibelgesellschaften gegründet, und in der ersten Hälfte des Jahrhunderts wurden mindestens 25 Seminare eingerichtet.

Weltweit erwachte im Protestantismus ein Missionsgeist. Der englische Schuhmacher und Lehrer William Carey ging 1792 führend voran, indem er ein Buch herausgab mit dem Titel An Enquiry Into the Obligations of Christians to Use Means for the Conversion of the Heathens (Untersuchung über die Pflicht eines Christen, Mittel und Wege für die Bekehrung der Heiden zu nutzen). Während Carey und seine Mitarbeiter als Missionare in Indien dienten, übersetzten sie die Bibel ganz oder teilweise in über 40 indische und andere asiatische Sprachen und Dialekte. Die Arbeit, die eine Reihe dieser ersten Missionare bei der Verbreitung von Bibeln leisteten, ist lobenswert.

Die verhältnismäßig neue Wissenschaft der biblischen Archäologie gewann im neunzehnten Jahrhundert ebenfalls an Bedeutung. Französische Soldaten entdeckten 1799 in Ägypten den Stein von Rosette, eine Tafel aus schwarzem Basalt. Darauf steht dreimal dieselbe Inschrift — zweimal in zwei verschiedenen Arten ägyptischer Hieroglyphen und einmal in Griechisch. Er war von unschätzbarem Wert bei der Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen. Bald darauf wurde auch die assyrische Keilschrift entschlüsselt. Als daher kurze Zeit später in Assyrien und Ägypten Ausgrabungen vorgenommen wurden, erhielten die gefundenen Artefakte eine neue Bedeutung. Viele Bibelberichte wurden bis in kleinste Einzelheiten bestätigt.

Mit dem wachsenden religiösen Interesse wuchs auch die Zahl der Möchtegernreformer. Es war jedoch offensichtlich, daß nicht alle aufrichtig waren. Der zuvor erwähnte Autor Kenneth S. Latourette gibt offen zu, daß einige der neuen Glaubensgemeinschaften "aus Neid, Streit und persönlichem Ehrgeiz ins Leben gerufen wurden". Aber es ist kaum anzunehmen, daß Gott Reformer, die aus persönlichem Ehrgeiz ihre Kerze anzünden, für die Wiederherstellung der wahren Anbetung ausgewählt hat.

Kirche Christi, Wissenschaftler: Diese religiöse Bewegung ist allgemein als Christliche Wissenschaft bekannt. Sie wurde 1879 von Mary Baker Eddy gegründet, die sehr gesundheitsbewußt war. Sie soll 1866 augenblicklich von den Folgen eines schweren Unfalls geheilt worden sein. Dadurch gelangte sie zu der Überzeugung, die Grundlagen entdeckt zu haben, nach denen Jesus Kranke heilte und Tote auferweckte. Ihr 1875 erschienenes Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift lehrt, daß das Geistige dem Physischen überlegen ist, daß Sünde, Krankheit, Tod und andere negative Erscheinungen Illusionen sind, die besiegt werden können durch eine Erkenntnis der Wahrheit und durch positives Denken in Harmonie mit dem Gemüt, das Gott bedeutet.

Disciples of Christ (Jünger Christi): Diese Kirche wurde 1832 von amerikanischen Presbyterianern gegründet, die auf eine Wiederherstellung bedacht waren. Ihr Grundsatz lautete: "Wo die Heilige Schrift spricht, sprechen wir; wo die Heilige Schrift schweigt, schweigen wir." Ein Nachschlagewerk beschreibt sie als "äußerst tolerant in Fragen der Lehre und der Religion". Die Gläubigen wurden während des amerikanischen Bürgerkriegs durch die Politik stark entzweit. 1970 gab es 118 Glaubensgemeinschaften, darunter die Kirchen Christi, die 1906 entstanden sind.

Heilsarmee: William Booth rief diese militärisch organisierte religiöse Gruppe ins Dasein. Booth war mit Anfang 20 zunächst Methodistenprediger und wurde 1861 ein unabhängiger Erweckungsprediger. Er und seine Frau schufen unter den Armen in Ost-London eine Predigtmission. Der Name der Gruppe wurde 1878 von Christliche Mission auf Heilsarmee abgeändert. Die Heilsarmee will "Seelen retten", indem sie Obdachlosen, Hungernden, Mißhandelten und Benachteiligten soziale Hilfe leistet.

Adventisten des Siebenten Tages: Die größte von etwa 200 adventistischen Glaubensgemeinschaften. Ihr Name stützt sich auf den Glauben an das zweite Kommen (Advent) Christi. Die Adventisten gehen auf eine Bewegung William Millers, eines Laienpredigers der Baptisten, zurück, die Anfang der 1840er Jahre aufkam. Sie lehren, die Zehn Gebote seien immer noch in Kraft, und halten am Samstag buchstäblich Sabbat. Einige Gläubige erkennen den Schriften Ellen Gould Whites fast biblische Inspiration zu. Sie war eine der einflußreichsten Führerinnen der Gruppe und behauptete, durch eine Reihe göttlicher Visionen erleuchtet worden zu sein.



... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 7. Juni 2013
...bereits 545 x gelesen
RELIGION, WISSENSCHAFT, AUFKLÄRUNG UND INDUSTRIALISIERUNG – 3. Teil

Zu der aufsehenerregendsten Konfrontation zwischen der Religion und der Wissenschaft kam es nach der Veröffentlichung von Darwins Buch Die Entstehung der Arten (1859), in dem er seine Evolutionstheorie darlegte. Anfänglich verurteilte die Geistlichkeit — besonders in England und in den Vereinigten Staaten von Amerika — die Theorie aufs schärfste. Doch der Widerstand ließ bald nach. In dem Werk The Encyclopedia of Religion heißt es, daß sich die meisten Geistlichen, die sich mit dem Thema befaßten und dazu äußerten, bis zum Tod Darwins zu der Erkenntnis durchgerungen hatten, "daß die Evolution mit einem vorurteilsfreien Verständnis der Heiligen Schrift zu vereinbaren sei".

Das mag erklären, warum der Vatikan die Bücher Darwins nie auf den Index (Verzeichnis der vom Heiligen Stuhl verbotenen Bücher) gesetzt hat. Es mag auch die Reaktion der Zuhörer auf der im Jahre 1893 in Chicago abgehaltenen Konferenz des Weltreligionsparlaments erklären. Ein "christlicher" Redner sagte, während Buddhisten und Hindus zuhörten: "Die Evolutionstheorie füllt eine Lücke aus, die ganz am Anfang unserer Religion besteht, und wenn die Wissenschaft im allgemeinen mit der Evolution als Methode der Schöpfung zufrieden ist, dann sollten diejenigen, die Gottes Wege kennen und lieben, freudig ihre Zustimmung dazu geben." Jene Worte sollen mit großem Beifall quittiert worden sein.

Diese Haltung überrascht nicht, wenn man bedenkt, wie populär im späten 19. Jahrhundert das Fach wurde, das später die Bezeichnung "Religionswissenschaft" erhielt. Dabei handelt es sich um eine wissenschaftliche Untersuchung aller Religionen zu dem Zweck, ihre Beziehung zueinander und ihre Entstehung zu ergründen. Der englische Naturforscher John Lubbock beispielsweise vertrat die Theorie, daß die Menschen vom Atheismus über den Fetischismus, die Naturverehrung und den Schamanismus schließlich zum Monotheismus fanden.

Die Encyclopedia of Religion schreibt jedoch: "Nach einer solchen Auffassung war die Religion indessen keine absolute Wahrheit, die von einer Gottheit geoffenbart worden wäre, sondern der Bericht über die Entwicklung menschlicher Vorstellungen von Gott und der Sittlichkeit." Wer diese Theorie akzeptierte, hatte keine Schwierigkeiten, den Deismus, eine "rationale Nationalreligion" oder eine "allgemeine Menschheitsreligion" als Sprossen der Leiter der religiösen Evolution zu akzeptieren.

Wohin führt eine solche Ansicht letzten Endes? Bereits im 19. Jahrhundert sagte der englische Philosoph Herbert Spencer, die Gesellschaft bewege sich auf ein System des Fortschritts zu, das mit Religion unvereinbar sei. Und in bezug auf das 20. Jahrhundert meinte Professor Nisbet, daß die Soziologen im allgemeinen glauben, die Religion "befriedige gewisse psychologische Bedürfnisse des Menschen, und bis diese Bedürfnisse das Opfer der biologischen Evolution der menschlichen Spezies werden, wird die Religion in der einen oder anderen Form eine hartnäckige Realität der menschlichen Kultur bleiben". Demnach schließen die Soziologen die Möglichkeit nicht aus, daß es zufolge des "evolutionären Fortschritts" eines Tages überhaupt keine Religion mehr geben wird.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts war deutlich erkennbar, daß die Christenheit etwa 200 Jahre lang einen vergeblichen Kampf gegen die Zeit des Umbruchs geführt hatte. Ihre Religion war auf die Stufe weltlicher Philosophie herabgesunken. Millionen aufrichtiger Menschen machten sich Gedanken. Die Forschung nach der wahren Anbetung wurde intensiviert. Es war klar, daß die Christenheit unmöglich zu reformieren war. Erforderlich war eine Wiederherstellung der wahren Anbetung.

Aufwärts- oder Abwärtsentwicklung?

Gemäß der Bibel wurden die Menschen als vollkommene Geschöpfe erschaffen und gelehrt, wie sie ihren Schöpfer auf eine ihm annehmbare Weise anbeten sollten. Aber sie lehnten sich gegen Gott auf, und im Laufe von rund 6 000 Jahren sanken sie sowohl in physischer als auch in sittlicher Hinsicht immer tiefer und entfernten sich dabei immer weiter von der Religion, die sie ursprünglich praktiziert hatten.

Gemäß der Theorie über die biologische und die religiöse Evolution hatten die Menschen einen primitiven Anfang und waren Atheisten ohne eine Religion. Im Laufe von ungezählten Jahrmillionen entwickelten sie sich sowohl in physischer als auch in sittlicher Hinsicht und kamen dem religiösen, sozialen und sittlichen utopischen Zustand immer näher.

Welche Auffassung ist wohl eher in Einklang mit den Tatsachen, wenn man das menschliche Verhalten, den gegenwärtigen Zustand der Menschheit und den Ruf, den die Religion in der heutigen Welt genießt, berücksichtigt?

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 6. Juni 2013
...bereits 662 x gelesen
RELIGION, WISSENSCHAFT, AUFKLÄRUNG UND INDUSTRIALISIERUNG – 2. Teil

Die Aufklärer überzeugten die Menschen davon, daß die Religion für viele soziale Übel verantwortlich war. Die Auffassung, daß "die Gesellschaft nach den Gesetzen Gottes und der Natur strukturiert sein soll", schreibt das Werk The Encyclopedia of Religion, "wurde durch die Auffassung ersetzt, die Gesellschaft sei das Ergebnis der "Tüchtigkeit" oder "Planung" des Menschen (oder könnte es sein). So entstand ein weltlicher, sozialer Humanismus, der die meisten philosophischen und soziologischen Theorien der modernen Welt hervorbrachte."

Zu diesen Theorien gehört die von dem einflußreichen Aufklärer, dem Philosophen Jean-Jacques Rousseau, vertretene "rationale Nationalreligion". Sie hatte kein göttliches Wesen, das angebetet werden sollte, zum Inhalt, sondern die Gesellschaft und die Beteiligung des Menschen an ihren Belangen. Der französische Philosoph Saint-Simon (Claude Henri de Rouvroy) vertrat ein "neues Christentum", während sein Schüler, Auguste Comte, von einer "Menschheitsreligion" sprach.

Im späten 19. Jahrhundert entwickelte sich unter den Protestanten Amerikas eine Bewegung, die "Social Gospel" (soziales Evangelium) genannt wurde. Sie war eng mit dem religiösen Sozialismus in Europa verwandt. Man vertrat die Auffassung, es sei die Hauptaufgabe eines Christen, sich mit sozialen Fragen zu befassen. Bis heute gehören zahlreiche Protestanten zu ihren eifrigen Unterstützern. Die katholische Version davon sind die französischen Arbeiterpriester und die Geistlichen Lateinamerikas, die die Befreiungstheologie lehren.

Wie ein Bericht der Zeitschrift Time aus dem Jahr 1982 zeigt, spiegeln die Missionare der Christenheit diesen Trend wider: "Die Protestanten befassen sich jetzt ebenfalls mehr mit den grundlegenden wirtschaftlichen und sozialen Problemen der Menschen . . . Für eine wachsende Zahl katholischer Missionare bedeutet die Identifizierung mit der Sache der Armen Eintreten für radikale Veränderungen in den politischen und wirtschaftlichen Systemen — selbst wenn diese Veränderungen von revolutionären marxistischen Bewegungen ausgehen. . . . Es gibt sogar Missionare, die glauben, die Bekehrung Andersgläubiger habe im Grunde wenig mit ihrer wahren Aufgabe zu tun." Diese Missionare stimmen offenbar mit dem französischen Soziologen Émile Durkheim überein, der einmal sagte: "Was eigentlich religiös verehrt werden sollte, ist die Gesellschaft und nicht Gott."

Die Christenheit verdrängte Gott offensichtlich sachte, ganz sachte. Außerdem waren auch noch andere Kräfte am Werk.

Die Kirchen hatten keine Lösungen für die Probleme, die durch die industriellen Revolution hervorgerufen wurden. Pseudoreligionen jedoch, das Erzeugnis menschlicher Philosophien, behaupteten, solche Lösungen zu haben, und sie bemühten sich, das entstandene Vakuum eiligst auszufüllen.

Für gewisse Leute bestand das Lebensziel darin, reich zu werden und materielle Güter aufzuhäufen — eine ichbezogene Tendenz, die von der industriellen Revolution genährt wurde. Der Materialismus wurde zu einer Religion. Der allmächtige Gott mußte dem "allmächtigen Geld" weichen. In einer Komödie von George Bernard Shaw wird das angedeutet, indem eine der Personen sagt: "Ich bin ein Millionär, das ist meine Religion."

Andere Leute wandten sich politischen Bewegungen zu. Friedrich Engels, sozialistischer Philosoph und Mitarbeiter von Karl Marx, prophezeite, daß der Sozialismus schließlich die Religion ersetzen werde; er werde selbst die Attribute einer Religion annehmen. Wie der emeritierte Professor Robert Nisbet sagte, war es ein markantes Merkmal des in Europa um sich greifenden Sozialismus, daß sich "die Sozialisten vom Judentum oder vom Christentum weg- und einem Ersatz zuwandten".

Da die Christenheit mit der Zeit des Umbruchs nicht fertig wurde, konnten sich gemäß der World Christian Encyclopedia Kräfte entwickeln wie "Säkularismus, wissenschaftlicher Materialismus, atheistischer Kommunismus, Nationalismus, Nationalsozialismus, Faschismus, Maoismus, liberaler Humanismus und zahlreiche erdachte oder erfundene Pseudoreligionen".

Wenn man an die Früchte denkt, die diese philosophischen Pseudoreligionen hervorgebracht haben, erscheinen einem die Worte des englischen Dichters John Milton höchst passend: "Lauter eitele Weisheit und falsche Philosophie."

Millionen Menschen, die sich in der ungünstigen Situation zwischen untauglichen kirchlichen Systemen einerseits und trügerischen Pseudoreligionen andererseits befanden, hielten Ausschau nach etwas Besserem. Einige dachten, sie hätten es in der Form des Deismus, auch als "natürliche Religion" bekannt, gefunden. Der Deismus erlangte besonders in England während des 17. Jahrhunderts Bedeutung. Er wurde als ein Kompromiß beschrieben, der die Wissenschaft akzeptiert, ohne Gott zu verlassen. Die Deisten waren daher "Freidenker", die einen goldenen Mittelweg gingen.

Wood schreibt: "Deismus besteht hauptsächlich in dem Glauben an einen einzigen Gott und einer religiösen Praxis, die nur auf der "natürlichen" Vernunft basiert und nicht auf einer übernatürlichen Offenbarung." Da der Deismus eine "übernatürliche Offenbarung" nicht gelten ließ, gingen einige Deisten so weit, daß sie die Bibel nahezu ganz ablehnten. Heute wird der Ausdruck Deismus kaum noch gebraucht, obschon sich "Christen", die die kirchliche oder die biblische Autorität zugunsten persönlicher Meinungen oder anderer Lebensphilosophien ablehnen, in Wirklichkeit an seine Grundsätze halten.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 5. Juni 2013
...bereits 695 x gelesen
RELIGION, WISSENSCHAFT, AUFKLÄRUNG UND INDUSTRIALISIERUNG – 1. Teil

"Philosophie" — ein Wort, das von zwei griechischen Wurzelwörtern abgeleitet ist und "Weisheitsliebe" bedeutet — ist schwierig zu definieren. Die New Encyclopædia Britannica bezweifelt die Möglichkeit, "eine allgemeine und umfassende Definition" dieses Wortes geben zu können. Ein erster Schritt in diese Richtung sei vielleicht, daß man "Philosophie entweder als ein Streben nach Erkenntnis über die Vielfältigkeit menschlicher Erfahrung definiert oder als die rationale, methodische und systematische Betrachtung der Fragen, die für den Menschen von größter Bedeutung sind".

Diese Definitionen zeigen klar, warum sich die wahre Religion und die Philosophie nicht versöhnen lassen. Der wahren Religion liegt eine göttliche Offenbarung zugrunde und nicht "die Vielfältigkeit menschlicher Erfahrung". Bei ihr stehen die Belange des Schöpfers im Mittelpunkt, nicht die Fragen, "die für den Menschen von größter Bedeutung sind". Der falschen Religion dagegen liegt wie der Philosophie die menschliche Erfahrung zugrunde, auch stellt sie die Belange des Menschen allem anderen voran. Diese Tatsache zeigte sich vom Beginn des 17. Jahrhunderts an besonders deutlich, als das Ringen der Christenheit mit der Zeit des Umbruchs begann.

Im 17. Jahrhundert, in das die Geburtsstunde der modernen Wissenschaft fiel, schien ein Zusammenprall zwischen ihr und der Religion unvermeidlich zu sein. Durch die revolutionierenden neuen Erkenntnisse wurde die Wissenschaft mit dem Glorienschein der Unfehlbarkeit und der Autorität umgeben, was eine Wissenschaftsgläubigkeit — eine Religion für sich — zur Folge hatte, ja sie wurde eine heilige Kuh. Die religiösen Lehren schienen im Licht wissenschaftlicher "Tatsachen" plötzlich so gut wie unbeweisbar zu sein. Die Wissenschaft war neu und aufregend; die Religion schien überholt und langweilig zu sein.

Diese Einstellung gegenüber der Religion wurde durch die Aufklärung verstärkt, eine Geistesbewegung, die im 17. und 18. Jahrhundert über Europa hinwegbrauste. Sie setzte sich für intellektuellen und materiellen Fortschritt ein und lehnte die staatliche und die kirchliche Autorität sowie die Tradition ab und war bestrebt, alles am Maßstab der Vernunft zu messen. Die Vernunft wurde als die Quelle des Wissens und des Glücks angesehen. "Die Aufklärung wurzelte eigentlich in der griechischen Philosophie", schreibt die New Encyclopædia Britannica.

Die Aufklärung war vorwiegend eine französische Erscheinung. Zu den führenden Köpfen der Aufklärung in Frankreich zählten Voltaire und Denis Diderot. In England setzten sich John Locke und David Hume dafür ein. Befürworter waren auch unter den Gründungsvätern der Vereinigten Staaten zu finden, z. B. Thomas Paine, Benjamin Franklin und Thomas Jefferson. Die in der amerikanischen Verfassung geforderte Trennung von Kirche und Staat geht auf die Gedanken der Aufklärung zurück. Hauptvertreter der Aufklärung in Deutschland waren Christian Wolff, Immanuel Kant und Moses Mendelssohn, Großvater des Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Kant, der der Religion skeptisch gegenüberstand, soll gesagt haben: "Aufklärung ist Erwachen des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit." "Damit meinte Kant", wie Allen W. Wood von der Cornell-Universität schreibt, "den Vorgang, durch den der einzelne Mensch den Mut bekommt, sich selbst Gedanken über die Sittlichkeit, die Religion und die Politik zu machen, anstatt sich seine Meinung von politischen, kirchlichen oder biblischen Autoritäten diktieren zu lassen."

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann die industrielle Revolution, und zwar zuerst in England. Nun spielte nicht mehr die Landwirtschaft die wichtige Rolle, sondern die Herstellung von Waren mit Hilfe von Maschinen und der Chemie. Das löste eine Erschütterung der Agrargesellschaft aus, was dazu führte, daß die Landbevölkerung zu Hunderttausenden in die Städte abwanderte in der Hoffnung, dort Arbeit zu finden. Die Folge war gebietsweise Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, Armut und andere ähnliche Übel.

Würde die Christenheit mit diesen drei Gefahren fertig werden — der Wissenschaft, der Aufklärung und der Industrialisierung?

DURCH DIE MODERNE WISSENSCHAFT
wurde der Glaube an das Unsichtbare geschwächt und entstanden Zweifel in bezug auf Dinge, die die Wissenschaft nicht "beweisen" konnte. Dadurch, daß die Christenheit unbewiesene, angeblich wissenschaftliche Theorien, wie z. B. die Evolutionstheorie, für richtig hielt und von der Wissenschaft erwartete, daß sie — nicht Gottes Königreich — die Probleme der Welt löse, zeigte sie, daß sie untreu handelte und der biblischen Wahrheit keinen Glauben mehr schenkte.

DIE NEUEN POLITISCHEN IDEOLOGIEN (Kapitalismus, Demokratie, Sozialismus, Kommunismus usw.) hatten nationalistische Konflikte und ideologische Streitereien zur Folge, durch die die biblische Wahrheit, daß Gott und nicht der Mensch das Recht hat, über die Erde zu herrschen, verdunkelt wurde. Die Christenheit war gegenüber dem biblischen Grundsatz der christlichen Neutralität untreu und führte Kriege, in denen "Christen" gegen "Christen" kämpften. Die Christenheit hat politische Pseudoreligionen aktiv oder passiv unterstützt.

DER HÖHERE LEBENSSTANDARD, der durch die industrielle und die wissenschaftliche Revolution ermöglicht wurde, förderte egoistische Eigeninteressen und machte die soziale Ungerechtigkeit und Ungleichheit deutlich. Die Christenheit erwies sich auch als untreu, indem sie Gottes Belange vernachlässigte und sich mit menschlichen Belangen — mit sozialen, wirtschaftlichen und politischen Fragen — beschäftigte.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 4. Juni 2013
...bereits 688 x gelesen
MISSIONIERUNG VON "HEIDEN" DURCH "CHRISTEN" - 3. Teil

Die im Glauben der Eingeborenen vorhandenen Spuren der Wahrheit sind von vielen Elementen babylonischer Irrlehren überlagert. Aber das trifft auch auf das abgefallene Christentum zu. Dieses gemeinsame religiöse Erbe erleichterte es den "Heiden", "Christen" zu werden. In dem Buch The Mythology of All Races heißt es: "In keinem Gebiet Amerikas stieß man auf so viele und so auffallende Ähnlichkeiten mit christlichen Riten und Symbolen wie in dem der Maya." Die Verehrung des Kreuzes und andere Ähnlichkeiten in den Riten "ermöglichten den Religionswechsel mit einem Minimum an Konflikten".

Den Afrikanern — von denen viele im Laufe von 450 Jahren von "Christen" entführt und als Sklaven in die Neue Welt verfrachtet wurden — war es ebenfalls möglich, den Religionswechsel "mit einem Minimum an Konflikten" vorzunehmen. Was sprach zum Beispiel dagegen, daß die zum "Christentum" bekehrten "Heiden" afrikanische Ahnengeister verehrten, da doch auch die "Christen" verstorbene Europäer, die "heiliggesprochen" worden waren, verehrten? Das Werk The Encyclopedia of Religion schreibt: "Wodu . . ., ein synkretistischer Kult, der sich aus Elementen westafrikanischer Religionen, der Zauberei, der christlichen Religion und des Volkstums zusammensetzt, ist die eigentliche Religion vieler Haitianer geworden, selbst nomineller Katholiken."

In Concise Dictionary of the Christian World Mission wird zugegeben, daß die Bevölkerung Lateinamerikas und der Philippinen nur oberflächlich bekehrt wurde und daß "das Christentum dieser Gebiete heute von Aberglauben und Unwissenheit durchsetzt ist". Für die Azteken, die Maya und die Inka "bedeutete die Bekehrung lediglich eine zusätzliche Gottheit in ihrem Pantheon".

Über die Stammesgruppe der Akan in Ghana und der Cote-d'Ivoire (Elfenbeinküste) schreibt Michelle Gilbert vom Peabody-Museum für Naturgeschichte: "Die traditionelle Religion besteht weiter, weil sie für die meisten Leute der wirksamste Glaube ist, ein Glaube, der der Welt weiterhin Sinn gibt."

M. F. C. Bourdillon von der Universität von Simbabwe spricht von einer "religiösen Mobilität" unter den Anhängern der Schonareligion. Er erklärt: "Die verschiedenen Formen des Christentums zusammen mit den verschiedenen traditionellen Kulten bilden ein Reservoir religiöser Antworten, zwischen denen der einzelne je nach seinen augenblicklichen Bedürfnissen wählen kann."

Darf man sagen, daß die Christenheit echte Jünger Christi gemacht hat, wenn man bedenkt, daß das Charakteristische an den zum "Christentum" bekehrten "Heiden" Oberflächlichkeit, Unwissenheit, Aberglaube und Vielgötterei ist, wenn sie die traditionelle Religion für wirksamer halten als das Christentum, wenn sie die Religion nur als eine Sache der Bequemlichkeit oder Nützlichkeit betrachten, was es ihnen erlaubt, von einer Religion zur anderen zu wechseln, je nachdem, wie die Umstände es erfordern?

Wohl haben die "christlichen" Missionare Hunderte von Schulen eingerichtet, um die "Ungebildeten" lesen und schreiben zu lehren. Sie haben Krankenhäuser gebaut, in denen die Leidenden gepflegt werden. Und bis zu einem gewissen Grad haben sie die Achtung vor der Bibel und ihren Grundsätzen gefördert.

Hat man aber die "Heiden" mit der festen geistigen Speise des Wortes Gottes ernährt, oder hat man ihnen nur die Spreu des abgefallenen Christentums gereicht? Sind "heidnische" Glaubensansichten und Praktiken über Bord geworfen worden, oder ist ihnen nur ein "christliches" Mäntelchen umgehängt worden? Kurz: Haben die Missionare der Christenheit Herzen für Gott gewonnen, oder haben sie die "Heiden" nur gezwungen, vor "christlichen" Altären niederzuknien?

Ein zum abgefallenen Christentum Bekehrter fügt seinen früheren Sünden der Unwissenheit die neuen Sünden des heuchlerischen "Christentums" hinzu, wodurch er seine Schuldenlast verdoppelt. Auf die Christenheit passen daher die Worte Jesu:

Matthäus 23:15. "Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr das Meer und das trockene Land durchreist, um einen einzigen Proselyten zu machen, und wenn er es wird, macht ihr ihn zu einem Gegenstand für die Gehenna, doppelt so schlimm wie ihr selbst."

Es zeigt sich somit deutlich, daß die Christenheit den Auftrag Christi, Jünger zu machen, nicht erfüllt hat. War sie erfolgreicher darin, mit der Zeit des Umbruchs fertig zu werden?

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 3. Juni 2013
...bereits 1147 x gelesen
MISSIONIERUNG VON "HEIDEN" DURCH "CHRISTEN" - 2. Teil

Bei den Eingeborenenreligionen spielt der persönliche Schutz oder das Gemeinwohl eine wichtige Rolle. Über die Religion der australischen Ureinwohner schreibt z. B. Ronald Berndt: "Sie spiegelte die verschiedenen Belange im täglichen Leben der Menschen wider. In ihrem Mittelpunkt standen soziale Beziehungen, Krisensituationen des menschlichen Daseins und Dinge für die Lebenserhaltung."

Die Ausdrucksformen des religiösen Lebens, die sich mit diesen menschlichen Bedürfnissen befassen, sind als Animismus, Fetischismus und Schamanismus bekannt. Sie kommen in manchen Gesellschaften in verschiedenen Kombinationen und in unterschiedlichen Intensitätsgraden vor.

Animismus: Der Glaube, daß in Dingen wie Pflanzen und Steinen, ja sogar in Naturerscheinungen wie Gewittern und Erdbeben Seelen leben. Er mag auch die Auffassung einschließen, daß es körperlose Geister bzw. Seelen gibt, die das Leben der Menschen auf gute oder schlechte Weise beeinflussen können.

Fetischismus: Das Wort Fetisch stammt aus dem Portugiesischen; es wird unter anderem gebraucht, um Gegenstände zu beschreiben, die angeblich mit übernatürlicher Macht geladen sind und die dem Besitzer Schutz oder Hilfe gewähren. Die portugiesischen Forschungsreisenden benutzten deshalb den Ausdruck, um die Talismane und Amulette zu bezeichnen, die die Westafrikaner bei der Ausübung ihrer Religion verwendeten. Fetischismus ist eng mit Götzendienst verwandt und hat vielerlei Formen. Gewisse Indianer Nordamerikas schreiben z. B. Federn übernatürliche Kräfte zu und halten sie für wirksame Mittel, Gebete oder Botschaften himmelwärts "fliegen" zu lassen.

Schamanismus: Das Wort Schamane stammt aus dem Tungusischen und bedeutet "er, der es weiß". Träger des Schamanismus ist der Schamane, eine Person, die angeblich zu heilen versteht und die Verbindung mit den Geistern herstellen kann. Medizinmänner, Magier oder Zauberinnen (ganz gleich, welches Wort man benutzen möchte) behaupten, die Gesundheit schützen oder die Fortpflanzungsfähigkeit wiederherstellen zu können. Dazu mag es erforderlich sein — z. B. bei den südamerikanischen Waldindianern —, daß man die Unterlippe, die Nase oder das Ohrläppchen durchbohrt, daß man den Körper bemalt oder einen bestimmten Schmuck trägt. Vielleicht wird einem auch gesagt, man solle ein Anregungs- oder Rauschmittel verwenden wie Tabak und Kokablätter.

Die Eingeborenenreligionen kennen sozusagen keine Glaubenslehren, weshalb es ihnen unmöglich ist, eine genaue Erkenntnis über den Schöpfer zu vermitteln. Und dadurch, daß sie menschliche Bedürfnisse über göttliche Interessen stellen, berauben sie Gott dessen, was ihm gebührt. Als die "christlichen" Völker mit ihrer Missionsarbeit begannen, erhob sich daher die Frage: Werden die "Christen" imstande sein, das Herz der "Heiden" für Gott zu gewinnen?

Im 15. Jahrhundert begannen die katholischen Staaten Spanien und Portugal mit ihren Entdeckungsreisen und der Kolonisierung der entdeckten Länder. Der Entdeckung neuer Gebiete folgte die Bekehrung der Eingeborenen durch die Kirche, wodurch die Bevölkerung ihrer neuen "christlichen" Regierung geneigt gemacht wurde. Päpstliche Bullen gaben Portugal das Recht, Afrika und Asien zu missionieren. Nach der Entdeckung Amerikas wurde von Papst Alexander VI. eine Demarkationslinie festgelegt: Spanien durfte im Westen kolonisieren und Portugal im Osten.

Die Protestanten hatten alle Hände voll zu tun, sich gegen den Katholizismus zu behaupten, so daß sie sich keine Gedanken darüber machten, Andersgläubige zu missionieren. Auch waren sie von den Reformatoren nicht dazu ermuntert worden. Offenbar glaubten Luther und Melanchthon, das Ende der Welt sei so nahe, daß es zu spät sei, die "Heiden" zu bekehren.

Im 17. Jahrhundert entwickelte sich jedoch eine Bewegung, die Pietismus genannt wurde. Diese Bewegung des Protestantismus betonte individualistische Frömmigkeit anstelle des Formalismus und legte großes Gewicht auf das Bibellesen und auf religiöses Engagement. Ihre "Vision von einer Menschheit, die das Evangelium Christi braucht", wie ein Schriftsteller es ausdrückte, trug schließlich dazu bei, daß der Protestantismus in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann, sich ebenfalls an der Mission zu beteiligen.

Im Jahr 1500 bekannte sich ungefähr ein Fünftel der Weltbevölkerung zum "Christentum", um 1800 betrug ihr Anteil bereits ein Viertel, und um 1900 war etwa jeder dritte Erdbewohner "Christ". Somit war nun ein Drittel der Weltbevölkerung "christlich"!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 2. Juni 2013
...bereits 538 x gelesen
MISSIONIERUNG VON "HEIDEN" DURCH "CHRISTEN" - 1. Teil

Die Verbreitung der christlichen Lehre unter Andersgläubigen, ein charakteristisches Merkmal des Urchristentums, entspricht dem Gebot Jesu, "Jünger aus Menschen aller Nationen" zu machen und Zeugen von ihm zu sein "bis zum entferntesten Teil der Erde".

Apostelgeschichte 1:8: "Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet Zeugen von mir sein sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judääa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde."

Im 15. Jahrhundert begannen die "christlichen" Völker, die "Heiden" zu missionieren. Wie sah die Religion aus, der diese "Heiden" bis dahin anhingen? Wurde durch ihre Bekehrung zum "Christentum" ihr Herz berührt, oder bewirkte sie nur, daß sie in scheinbarer Unterwürfigkeit ihre Knie beugten?

In Afrika — südlich der Sahara — leben schätzungsweise 700 Stämme. Ursprünglich hatte jeder Stamm seine eigene Religion. Doch die Ähnlichkeiten dieser Religionen verraten einen gemeinsamen Ursprung. Auch in Australien, auf dem amerikanischen Kontinent und auf den Inseln des Pazifiks gibt es Dutzende von Eingeborenenreligionen.

Die meisten dieser Stämme oder Völker glauben an ein höchstes Wesen, aber auch Vielgötterei ist verbreitet; sie verehren jede Menge Sekundärgötter — Familiengötter, Sippengötter oder Volksgötter. Eine Studie über die aztekische Religion ergab mehr als 60 verschiedene und zueinander in Beziehung stehende Götternamen.

In Afrika und auf dem amerikanischen Kontinent glauben die Anhänger der "primitivsten" Religion an eine mythologische Gestalt, "Trickster" genannt. Manchmal wird er als der Weltschöpfer bezeichnet, ein andermal als ein Neuordner der Schöpfung. Er gilt stets als schlau, betrügerisch und wollüstig, doch nicht unbedingt als böswillig.

Der nordamerikanische Indianerstamm der Navajos glaubt, er bestimme, wann jemand sterbe. Der Stamm der Oglala Lakota lehrt, daß er ein gefallener Engel sei, der die Vertreibung der ersten Menschen aus dem Paradies verursacht habe, indem er ihnen ein besseres Leben anderswo versprochen habe. Das Werk The Encyclopedia of Religion schreibt, der Trickster erscheine häufig in "Schöpfungsmythen" als "Widersacher eines Schöpfergottes".

In einigen Eingeborenenreligionen gibt es eine Dreiheit, was an Babylon und Ägypten erinnert. In dem Buch The Eskimos heißt es, daß der Luftgeist, der Meergeist und der Mondgeist eine Dreiheit bilden und "im Grunde sozusagen alles in der Umwelt des Eskimos beherrschen".

Ronald M. Berndt von der Universität von Westaustralien berichtet, daß die australischen Ureinwohner glauben, das Leben werde wie in einem Kreislauf "nach dem Tod fortgesetzt, vom materiellen zum geistigen Leben und zur bestimmten Zeit wieder zum materiellen zurück". Das bedeutet, daß "das Geistige des Menschen unzerstörbar ist".

Bestimmte afrikanische Stämme glauben, daß die Menschen nach dem Tod im allgemeinen gewöhnliche Geister sind, prominente Personen dagegen Ahnengeister, die man als die unsichtbaren Führer des Familienverbandes oder Stammes ehren soll und an die man Bitten richten darf. Die Manus Melanesiens sind davon überzeugt, daß der Geist des Familienoberhauptes oder eines nahen Verwandten von ihm die Familie weiterhin überwacht.

Einige Indianerstämme glaubten, die Zahl der Seelen sei begrenzt, weshalb sie "wiedergeboren werden müßten, und zwar abwechselnd als Mensch und dann entweder als Geist oder als Tier". Die Encyclopedia of Religion sagt: "Wenn ein Mensch stirbt, wird eine Seele für ein Tier oder einen Geist frei und umgekehrt; auf diese Weise sind Menschen, Tiere und Geister in einen Kreis gegenseitiger Abhängigkeit eingebunden."

Die ersten Forscher waren überrascht, als sie bemerkten, daß Eskimoeltern ihre Kinder kaum straften und sie sogar mit "Mutter" oder "Großvater" anredeten. Der Schriftsteller Ernest S. Burch jr. erklärt den Grund wie folgt: Das Kind trägt den Namen der verwandten Person, als die es angesehen wird, und natürlich schreckt ein Eskimovater vor dem Gedanken zurück, "seine Großmutter zu züchtigen, obschon sie in den Leib seines Sohnes eingegangen ist".

Bei verschiedenen nordamerikanischen Indianerstämmen kamen Menschen und Tiere beim Tod in die glücklichen Jagdgründe. Dort wurden sie mit ihren Angehörigen wieder vereint, trafen aber auch mit ihren früheren Feinden zusammen. Gewisse Indianer skalpierten ihre Feinde, nachdem sie sie getötet hatten; damit wollten sie offenbar verhindern, daß diese in die Geisterwelt eingehen konnten.

Beweisen die weitverbreiteten Jenseitsvorstellungen bei den traditionellen Religionen, daß die Christenheit recht hat, wenn sie lehrt, daß dem Menschen eine unsterbliche Seele innewohnt? Nein. Gott sagte in Eden, wo die wahre Religion ihren Anfang nahm, nichts von einem Leben im Jenseits; er stellte den Menschen ewiges Leben im Diesseits in Aussicht und nicht ein Fortleben nach dem Tod in einem Jenseits. Die Idee, daß der Tod das Tor zu einem besseren Leben sei, stammt von Satan und wurde später in Babylon gelehrt.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 27. Mai 2013
...bereits 566 x gelesen
MIT GEZÜCKTEM SCHWERT – FÜR GOTT? - 4. Teil

Die Inquisitoren bestraften Zehntausende von Menschen. Tausende wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt, was den Historiker Will Durant zu der Äußerung veranlaßte: "Bei aller Nachsicht, die von einem Historiker gefordert und die einem Christen erlaubt ist, müssen wir die Inquisition . . . zu den finstersten Flecken in den Annalen der Menschheit zählen." Sie "zeugen von einer Grausamkeit, die selbst den wilden Tieren unbekannt ist".

Was während der Inquisition geschah, erinnert an die Worte Blaise Pascals, eines französischen Philosophen und Wissenschaftlers des 17. Jahrhunderts, der sagte: "Niemals tut man so vollständig und so ruhig das Böse, als wenn man es mit religiösem Gewissen tut." Tatsächlich ist es seit der Zeit, da Kain Abel erschlug, für die falsche Religion kennzeichnend, das Schwert der Verfolgung gegen Menschen mit einer anderen religiösen Überzeugung zu richten.

Nationalistische Differenzen und politische Manöver führten 1309 zur Verlegung der päpstlichen Residenz von Rom nach Avignon. Obgleich sie 1377 wieder nach Rom zurückverlegt wurde, verursachte kurz darauf die Wahl eines neuen Papstes, Urbans VI., weitere Unruhen. Doch dieselbe Gruppe von Kardinälen, die ihn gewählt hatte, wählte einen Gegenpapst, Klemens VII., der in Avignon residierte. Noch größere Verwirrung entstand Anfang des 15. Jahrhunderts, als für kurze Zeit drei Päpste gleichzeitig herrschten.

Diese Situation, das große abendländische Schisma, wurde durch das Konstanzer Konzil beendet. Es richtete sich nach dem Prinzip des Konziliarismus, der Auffassung, daß das allgemeine Konzil und nicht das Papsttum die höchste kirchliche Gewalt besitze. So konnte das Konzil 1417 Martin V. zum neuen Papst wählen. Obwohl die Kirche erneut vereint war, war sie ernstlich geschwächt worden. Aber trotz der Wunden leugnete das Papsttum jegliches Reformbedürfnis. Gemäß John L. Boojamra vom Orthodoxen Theologischen Seminar Sankt Wladimir legte dieser Fehler "die Grundlage für die Reformation des 16. Jahrhunderts".

Der Begründer des Christentums wies seine Nachfolger an, Jünger zu machen, doch er forderte sie nicht auf, dabei Gewalt anzuwenden. Im besonderen wies er darauf hin, daß "alle, die zum Schwert greifen, . . . durch das Schwert umkommen" werden. Auch lehrte er seine Nachfolger nicht, ungünstig Gesinnte körperlich zu mißhandeln. Der christliche Grundsatz, den es zu beachten galt, lautete:

2. Timotheus 2:24, 25: "Ein Sklave des Herrn aber hat es nicht nötig zu streiten, sondern muß gegen alle sanft sein, lehrfähig, der sich unter üblen Umständen beherrscht, der mit Milde die ungünstig Gesinnten unterweist, da Gott ihnen vielleicht Reue gewährt, die zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit führt."

Epheser 6:11-18: "Legt die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Machenschaften des Teufels standhalten könnt; denn unser Ringen geht nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Regierungen, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern. Darum nehmt die VOLLSTÄNDIGE WAFFENRÜSTUNG GOTTES, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alle Dinge gründlich getan habt, standhalten könnt. Steht daher fest, eure Lenden umgürtet mit WAHRHEIT und angetan mit dem Brustpanzer der GERECHTIGKEIT und eure Füße beschuht mit der Ausrüstung der GUTEN BOTSCHAFT DES FRIEDENS. Vor allem nehmt den großen Schild des GLAUBENS, mit dem ihr alle brennenden Geschosse dessen, der böse ist, auslöschen könnt. Auch nehmt den Helm der Rettung und das SCHWERT DES GEISTES, DAS IST GOTTES WORT, entgegen, während ihr fortfahrt, mit jeder Art von Gebet und Flehen bei jeder Gelegenheit im Geist zu beten. Und hierzu bleibt wach mit aller Beharrlichkeit und mit Flehen für alle Heiligen."

Da die Christenheit zu dem buchstäblichen Schwert des Krieges sowie zu dem symbolischen Schwert der Politik und der Verfolgung griff, folgte sie offensichtlich nicht der Führung desjenigen, den sie als ihren Begründer angibt. Sie war bereits durch ihre Uneinigkeit schwer mitgenommen, und nun drohte ihr der völlige Zusammenbruch. Der Katholizismus war eine "Religion, die eine Reform bitter nötig hatte". Würde es aber eine Reform geben? Wenn ja, wann? Und von welcher Seite?

... link (0 Kommentare)   ... comment