Das alles ist ein deutlicher Beweis dafür, daß der Protestantismus trotz möglicherweise guter Absichten einzelner Reformatoren und ihrer Anhänger das wahre Christentum nicht wiederhergestellt hat. Statt durch christliche Neutralität den Frieden zu fördern, verwickelte er sich in den Nationalismus.
Das wurde offensichtlich, sobald die Unterteilung der Christenheit in katholische und protestantische Länder Wirklichkeit geworden war. In mindestens einem Dutzend Kriegen hinterließen katholische und protestantische Streitkräfte auf dem europäischen Festland ihre Blutspuren. Die New Encyclopædia Britannica bezeichnet sie als "Religionskriege, die entfacht wurden durch die Reformation in Deutschland und in der Schweiz". Der bekannteste ist der Dreißigjährige Krieg (1618—48), bei dem sowohl politische als auch religiöse Gegensätze zwischen deutschen Protestanten und Katholiken eine Rolle spielten.
In England floß ebenfalls Blut. Zwischen 1642 und 1649 kämpfte König Karl I. gegen das Parlament. Da die meisten Gegner des Königs dem puritanischen Flügel der Kirche von England angehörten, wird der Krieg auch als Puritanische Revolution bezeichnet. Er endete mit der Hinrichtung des Königs und der Aufrichtung einer kurzlebigen puritanischen Republik unter Oliver Cromwell. Obgleich dieser englische Bürgerkrieg nicht in erster Linie ein religiöser Krieg war, sind sich Historiker einig, daß die Religion bei der Bestimmung der gegnerischen Seiten ein entscheidender Faktor war.
Während dieses Krieges kam die religiöse Gruppe der Freunde oder Quäker auf. Diese Gemeinschaft stieß auf die heftige Gegnerschaft ihrer protestantischen "Brüder". Hunderte starben im Gefängnis, und Tausende erlitten Demütigungen. Aber die Bewegung breitete sich bis in die britischen Kolonien in Amerika aus, wo William Penn 1681 von Karl II. die Konzession für die Gründung einer Quäker-Kolonie übertragen wurde, die später der Bundesstaat Pennsylvanien wurde.
Die Quäker waren nicht die einzigen, die anderswo Menschen bekehren wollten. Andere Religionen hatten dies vor ihnen getan. Nun jedoch, nach der protestantischen "Neuerung", verstärkten die Katholiken und eine große Zahl protestantischer Gemeinschaften ihre Anstrengungen, "Ungläubigen" Christi Botschaft der Wahrheit und des Friedens zu überbringen. Aber welche Ironie! Als "Gläubige" waren Katholiken und Protestanten nicht imstande, sich auf eine gemeinsame Definition der göttlichen Wahrheit zu einigen. Und sie vermochten auch nicht, wie Brüder in Frieden und Einheit zusammen zu leben. Was konnte angesichts dieser Situation erwartet werden, als "Christen" und "Heiden" sich begegneten?
1985 hat die Zahl der reformierten Kirchen 22 190 betragen.
ANGLIKANISCHE KIRCHENGEMEINSCHAFT: 25 selbständige Kirchen und sechs weitere Körperschaften, die mit der Kirche von England in Lehre, Verfassung und Liturgie übereinstimmen und den Ehrenprimat des Erzbischofs von Canterbury anerkennen. Die Encyclopedia of Religion sagt, daß der Anglikanismus "den Glauben an die apostolische Sukzession der Bischöfe bewahrt und viele vorreformatorische Bräuche beibehalten hat". Im Mittelpunkt des Gottesdienstes steht das Book of Common Prayer; seine Liturgie ist "die einzige in der Landessprache aus der Reformationszeit, die noch in Gebrauch ist". Die Anglikaner in den Vereinigten Staaten brachen mit der Kirche von England und gründeten 1789 die Protestant Episcopal Church; im Februar 1989 brachen sie erneut mit der Tradition, indem sie zum erstenmal in der anglikanischen Geschichte einen weiblichen Bischof einsetzten.
BAPTISTEN: 369 Religionsgemeinschaften. Sie gehen auf die Wiedertäufer des 16. Jahrhunderts zurück, die die Erwachsenentaufe durch Untertauchen hervorhoben. Wie die Encyclopedia of Religion schreibt, fällt es den Baptisten schwer, "die organisatorische und theologische Einheit zu wahren". Weiter heißt es: "Die Baptistenfamilie in den Vereinigten Staaten ist groß . . ., aber wie in vielen anderen großen Familien sprechen einige Glieder nicht miteinander."
LUTHERISCHE KIRCHEN: 240 Kirchen. Sie können sich von allen protestantischen Religionsgemeinschaften der insgesamt größten Anhängerschaft rühmen. Sie sind "nach wie vor ethnisch etwas entzweit (Deutsche, Schweden usw.)", sagt The World Almanac and Book of Facts 1988. Doch die "hauptsächliche Spaltung besteht zwischen Fundamentalisten und Liberalen". Die Spaltung der Lutheraner in nationalistische Lager wurde während des Zweiten Weltkriegs ersichtlich, als gemäß E. W. Gritsch vom Lutherischen Theologischen Seminar (USA) "eine kleine Minderheit der evangelischen Pfarrer und Gemeinden (in Deutschland) Hitler Widerstand leistete, doch die große Mehrheit der Evangelischen entweder schwieg oder aktiv mit dem Nazi-Regime zusammenarbeitete".
METHODISTENKIRCHEN: 188 Kirchen, die aus einer 1738 von John Wesley ins Leben gerufenen Bewegung innerhalb der Kirche von England entstanden sind. Nach seinem Tod löste sich diese Bewegung von der anglikanischen Kirche. Wesley definierte einen Methodisten als "jemand, der nach der Methode lebt, die in der Bibel dargelegt ist".
REFORMIERTE UND PRESBYTERIANISCHE KIRCHEN: Die reformierten Kirchen, 354 Glaubensgemeinschaften, sind in der Lehre nicht lutherisch, sondern calvinistisch, und betrachten sich selbst als die "katholische Kirche, reformiert". "Presbyterianisch" bezeichnet eine Kirchenleitung durch Älteste (Presbyter); alle presbyterianischen Kirchen sind reformierte Kirchen, aber nicht alle reformierten Kirchen haben eine presbyterianische Leitung.
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Es handelte sich um "organisierte Falschheit", weil der Protestantismus eine Reform der Lehre versprach, aber nicht Wort hielt. Oft war es die Kirchenpolitik, die den Unmut der Reformatoren heraufbeschwor — nicht falsche Lehren. Größtenteils behielt der Protestantismus die vom Heidentum durchsetzten religiösen Vorstellungen und Bräuche des Katholizismus bei. Inwiefern? Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Glaube an die Dreieinigkeit — eine wichtige Voraussetzung für die Aufnahme in den protestantischen Ökumenischen Rat der Kirchen. Man hält zäh an dieser Lehre fest, obwohl sich, wie in der Encyclopedia of Religion zugegeben wird, Exegeten und Theologen heute einig sind, daß sie nirgends in der Bibel ausdrücklich gelehrt wird.
Hat der Protestantismus eine korrupte Form der Kirchenleitung reformiert? Nein. Er "übernahm das Muster der Kirchenführung vom mittelalterlichen Katholizismus", sagt Martin Marty, und "brach lediglich mit der katholischen Einrichtung, um protestantische Versionen zu bilden".
Der Protestantismus versprach auch, die "Einheit im Glauben" wiederherzustellen. Doch diese biblische Verheißung erfüllte sich nicht, wie die Entstehung der vielen uneinigen protestantischen Glaubensgemeinschaften beweist.
Epheser 4:13: "Bis wir alle zur Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zum vollerwachsenen Mann, zum Maße des Wuchses, der zur Fülle des Christus gehört"
Heute ist der Protestantismus in so viele Sekten und Religionsgemeinschaften zerfallen, daß es unmöglich ist, die Gesamtzahl festzustellen. Ehe man zu Ende gezählt hätte, wären neue Gruppen entstanden und andere verschwunden.
Dennoch vollbringt die World Christian Encyclopedia das "Unmögliche", indem sie die Christenheit (Stand 1980) in "20 780 verschiedene christliche Religionsgemeinschaften" unterteilt, wovon mit Abstand die meisten protestantisch sind. Dazu gehören 7 889 klassische protestantische Gemeinschaften, 10 065 vorwiegend protestantische Eingeborenenreligionen, 225 anglikanische Kirchen und 1 345 protestantische Randgruppen.
Als Erklärung dafür, wie es zu dieser verwirrenden Vielfalt kam, die als "Zeichen für Gesundheit und für Krankheit" bezeichnet wird, heißt es in dem Buch Protestant Christianity, daß es "an der menschlichen Kreativität und Begrenztheit liegen kann; noch eher liegt es aber an stolzen Menschen, die zu hoch von ihrer eigenen Lebensanschauung denken".
Wie zutreffend! Ohne der göttlichen Wahrheit genügend Beachtung zu schenken, bieten stolze Menschen neue Alternativen zur Erlangung des Heils, der Befreiung und der Erfüllung an. Religiöser Pluralismus hat in der Bibel keine Stütze.
Durch seine Förderung des religiösen Pluralismus deutet der Protestantismus an, Gott habe keine Richtlinien für seine Anbetung festgesetzt. Ist eine solche organisierte Verwirrung mit einem Gott der Wahrheit vereinbar, von dem die Bibel sagt, daß er "nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens" ist? Ist die oft gehörte protestantische Einstellung, man solle in die Kirche seiner Wahl gehen, etwas anderes als das unabhängige Denken, das Adam und Eva zu irrigen Ansichten verleitete und in Schwierigkeiten stürzte?
Trotz der besonderen Stellung, die die Reformatoren der Bibel zuerkannten, riefen protestantische Theologen später die Bibelkritik ins Leben und "behandelten den biblischen Text", so Marty, "wie jeden anderen alten literarischen Text". Sie maßen "der Inspiration der Bibelschreiber keine besondere Bedeutung" bei.
Dadurch, daß die protestantischen Theologen die göttliche Inspiration der Bibel in Frage zogen, wurde der Glaube an das Buch, das die Reformatoren als eigentliche Grundlage des Protestantismus betrachteten, untergraben. Dies ebnete den Weg für den Skeptizismus, das Freidenkertum und den Rationalismus. Nicht ohne Grund betrachten viele Gelehrte die Reformation als Hauptursache für die heutige Verweltlichung.
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Protestantische Historiker sind der Ansicht, durch die Reformation sei das wahre Christentum wiederhergestellt worden. Katholische Gelehrte hingegen sagen, sie habe zu theologischen Irrtümern geführt. Was läßt der Rückspiegel der Religionsgeschichte erkennen? Hat der Protestantismus wirklich eine Reformation gebracht oder lediglich eine Neuerung, durch die eine mangelhafte Anbetungsform durch eine andere mangelhafte ersetzt wurde?
Die Reformatoren betonten die Wichtigkeit der Heiligen Schrift. Sie lehnten die Tradition ab, obwohl Martin Marty, Redakteur der Zeitschrift The Christian Century, schreibt, daß im vergangenen Jahrhundert "immer mehr Protestanten bereit waren, eine Verbindung zwischen der Bibel und der Tradition zu erkennen". Das traf jedoch auf die "Väter" ihres Glaubens nicht zu. In ihren Augen "nahm die Bibel eine besondere Stellung ein, und die Tradition oder die päpstliche Autorität konnte ihr nie gleichkommen".
Diese Haltung förderte das Interesse am Übersetzen, Verbreiten und Studieren der Bibel. Mitte des 15. Jahrhunderts — über ein halbes Jahrhundert ehe die Reformation ins Rollen kam — versah Johannes Gutenberg den aufkommenden Protestantismus mit einem nützlichen Werkzeug. Als Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern stellte er die erste gedruckte Bibel her. Luther sah in dieser Erfindung große Möglichkeiten und sagte: "Die Druckerey ist die summum et postremum donum (vorzüglichste und letzte Gabe), durch welches Gott die Sache des Euangelii (Evangeliums) fort treibet."
Mehr Menschen konnten nun ihre eigene Bibel besitzen — eine Entwicklung, die die katholische Kirche nicht guthieß. 1559 verfügte Papst Paul IV., daß keine Bibel ohne kirchliche Erlaubnis in der Volkssprache gedruckt werden dürfe. Doch die Kirche erteilte eine solche Erlaubnis nicht. Papst Pius IV. erklärte 1564: "Die Erfahrung lehrt, daß, wenn das Lesen der Bibel in der Volkssprache allen ohne Unterschied gestattet wird, daraus . . . mehr Schaden als Nutzen entsteht."
Die Reformation brachte eine neue Art "Christentum" hervor. An die Stelle der Autorität des Papsttums trat die eigene freie Wahl. Die katholische Messe wich der protestantischen Liturgie, und prunkvolle katholische Kathedralen wurden durch gewöhnlich weniger pompöse evangelische Kirchen ersetzt.
Die Geschichte lehrt uns, daß Bewegungen, die ursprünglich religiöser Natur waren, oft einen sozialen oder politischen Nutzen hatten. Das traf auch auf die Reformation zu. Eugene F. Rice jr., Geschichtsprofessor an der Columbia-Universität, erklärt: "Im Mittelalter war die abendländische Kirche eine europäische Einheit. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zerfiel sie in zahlreiche einzelne Landeskirchen . . ., über die weltliche Herrscher große Macht ausübten." Dies führte zum "Höhepunkt des langen Kampfes zwischen weltlicher und geistlicher Autorität im Mittelalter. . . . Die Machtkonzentration verlagerte sich entscheidend und endgültig von der Kirche auf den Staat und vom Priester auf den Laien."
Für den einzelnen bedeutete dies größere religiöse und bürgerliche Freiheit. Im Unterschied zum Katholizismus hatte der Protestantismus kein zentrales Organ zur Überwachung der Lehre oder der Bräuche, so daß ein breites Spektrum religiöser Anschauungen ermöglicht wurde. Dadurch wiederum entstand allmählich eine religiöse Toleranz und liberale Haltung, die zur Zeit der Reformation noch undenkbar gewesen wäre.
Die größere Freiheit setzte ungenutzte Energien frei. Sie war nach Ansicht einiger der Antrieb, der notwendig war, um die sozialen, politischen und technologischen Entwicklungen in Gang zu setzen, die uns in die Moderne versetzt haben. Die protestantische Arbeitsmoral wurde "auf die Regierung und auf das tägliche Leben übertragen", schrieb der Autor Theodore White. Er bezeichnete sie als "die Überzeugung, daß der Mensch direkt vor Gott für sein Gewissen und seine Handlungen verantwortlich ist, ohne die Vermittlung oder Fürsprache von Priestern. . . . Wenn ein Mann hart arbeitete, seinen Weg ginge, weder nachlässig noch träge wäre und für Frau und Kinder sorgte, würde das Schicksal oder Gott seine Anstrengungen belohnen."
Sollten uns diese anscheinend positiven Gesichtspunkte des Protestantismus für seine Mängel blind machen? Die Reformation war auch "Anlaß für schlimme Übel", heißt es in der Encyclopædia of Religion and Ethics. "Das Zeitalter der Jesuiten und der Inquisition wurde zu einem Ende gebracht . . ., nur um von etwas noch Niedrigerem gefolgt zu werden. Wenn es im Mittelalter viel ehrliche Unwissenheit gab, so gibt es jetzt viel organisierte Falschheit."
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Martin Luther
Am 31. Oktober 1517 versetzte Luther die religiöse Welt in Aufruhr, als er seine 95 Thesen über den Ablaß an die Tür einer Kirche von Wittenberg anschlug.
Der Ablaßhandel geht auf die Kreuzzüge zurück. Gläubigen, die bereit waren, ihr Leben in einem "heiligen" Krieg aufs Spiel zu setzen, wurde Nachlaß von Sündenstrafen gewährt. Später wurde der Ablaß auch denjenigen erteilt, die die Kirche finanziell unterstützten. Bald war der Ablaß eine willkommene Gelegenheit, Gelder für den Bau von Kirchen, Klöstern und Krankenhäusern zu sammeln. "Die prächtigsten Monumente des Mittelalters wurden auf diese Weise finanziert", sagt Roland Bainton, Professor für Religionsgeschichte, und nennt den Ablaß das "Bingo des 16. Jahrhunderts".
Mit der scharfen Zunge, für die er bekannt war, fragte Luther: "Warum befreit denn der Papst nicht aus dem Fegfeuer rein aus dem Drange heiliger Liebe und bewogen von der höchsten Noth der Seelen — das wäre doch billig Ursache genug für ihn! — wenn er doch unzählige Seelen erlöst um elenden Geldes willen?" Über die Beschaffung von Geldern für den Neubau der Peterskirche sagte Luther, daß, "wenn der Papst den Schacher der Ablaßprediger wüßte, er lieber den Dom S. Petri würde zu Asche verbrennen lassen, als daß derselbe von Haut, Fleisch und Knochen seiner Schafe sollte erbaut werden".
Luther griff auch den katholischen Antisemitismus an und riet, gegenüber den Juden nicht das Gebot des Papstes, sondern Christi Gebot der Liebe zu befolgen. Über die Reliquienverehrung spottete er, daß einer behaupte, eine Feder aus einem Flügel des Engels Gabriel zu haben, und daß der Bischof von Mainz angeblich eine Flamme aus Moses' brennendem Dornbusch besitze. Er fragte, wie es angehen könne, daß in Deutschland achtzehn Apostel begraben seien, wenn Christus doch nur zwölf gehabt habe.
Die Kirche reagierte auf Luthers Angriffe mit dem Bann. Kaiser Karl V. verhängte, sich dem päpstlichen Druck beugend, die Reichsacht über Luther. Daraufhin kam es zu so heftigen Spannungen, daß 1530 der Augsburger Reichstag einberufen wurde, um über die Gegensätze zu verhandeln. Das Bemühen um Zugeständnisse schlug fehl, und so wurde eine grundlegende Erklärung der lutherischen Glaubenslehre verfaßt. Dabei handelte es sich um das Augsburger Bekenntnis, das sozusagen die Geburt der ersten protestantischen Kirche ankündigte.
Ulrich Zwingli
Zwingli hob die Bibel als höchste und einzige Autorität für die Kirche hervor. Er wurde zwar durch Luthers Beispiel ermutigt, lehnte es aber ab, lutherisch genannt zu werden, da er, wie er sagte, Christi Lehre aus Gottes Wort, nicht von Luther, gelernt habe. Auch war er sich mit Luther über das Abendmahl uneinig sowie über das Verhältnis eines Christen zur weltlichen Obrigkeit.
Die beiden Reformer begegneten sich nur einmal, und zwar 1529 beim Marburger Religionsgespräch, das in dem Buch The Reformation in Crisis als "eine Art religiöses Gipfeltreffen" bezeichnet wird. Es heißt: "Die beiden Männer gingen nicht als Freunde auseinander, doch . . . die am Ende des Gesprächs veröffentlichten Artikel, die von allen Teilnehmern unterzeichnet wurden, verbargen geschickt das Ausmaß der Spaltung."
Zwingli hatte auch Probleme mit seinen eigenen Anhängern. Im Jahre 1525 trennten sich einige von ihm, weil sie mit ihm in der Frage des Staatskirchentums uneinig waren, das er bejahte, sie aber verwarfen. Als sogenannte Wiedertäufer betrachteten sie die Kindertaufe als unnütze Formsache und beschränkten die Taufe auf erwachsene Gläubige. Sie lehnten außerdem den Gebrauch von Waffen ab, selbst in vermeintlich gerechten Kriegen. Tausende von ihnen wurden wegen ihres Glaubens zu Tode gebracht.
Johannes Calvin
Viele Gelehrte sehen Calvin als den größten Reformator an. Er verlangte von der Kirche, zu den ursprünglichen Grundsätzen des Christentums zurückzukehren. Aber eine seiner Hauptlehren, die Prädestination (Vorherbestimmung), erinnert an Lehren im antiken Griechenland. Nach Ansicht der Stoiker bestimmte Zeus alles, und der Mensch muß sich dem Unausweichlichen fügen. Diese Lehre ist eindeutig nicht christlich.
In Calvins Tagen wurden französische Protestanten als Hugenotten bekannt. Sie wurden heftig verfolgt. Beginnend am 24. August 1572 mit dem Blutbad der Bartholomäusnacht, schlugen in Frankreich katholische Heere zunächst in Paris und dann im ganzen Land Tausende von ihnen nieder. Doch die Hugenotten griffen ebenfalls zum Schwert und brachten in blutigen Religionskriegen gegen Ende des 16. Jahrhunderts viele ums Leben. So ließen sie die Anweisung Jesu außer acht: "Fahrt fort, eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen".
Calvin gab durch seine Methoden, seine religiöse Überzeugung zu fördern, ein Beispiel, das der protestantische Geistliche Harry Emerson Fosdick als grausam und entsetzlich bezeichnete. Unter der Kirchenordnung, die Calvin in Genf einführte, wurden innerhalb von vier Jahren 58 Menschen hingerichtet und 76 verbannt; Ende des 16. Jahrhunderts waren schätzungsweise 150 auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden. Zu diesen gehörte Michael Servet, ein spanischer Mediziner und Theologe, der die Dreieinigkeitslehre verwarf, was ihn in den Augen aller zum Ketzer machte. Die katholische Obrigkeit verbrannte ihn in effigie (symbolisch); die Protestanten gingen einen bedeutsamen Schritt weiter und verbrannten ihn auf dem Scheiterhaufen.
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Die ersten Christen lehrten kein Fegefeuer, beteten keine Bilder an, huldigten keinen "Heiligen" und verehrten keine Reliquien. Sie betätigten sich nicht politisch und nahmen nicht zu buchstäblicher Kriegführung Zuflucht. Doch im 15. Jahrhundert traf auf viele, die ihre Nachahmer zu sein behaupteten, von alldem nichts mehr zu.
"Die ersten Brutstätten der Ketzerei gegen den Katholizismus gab es um das Jahr 1000 in Frankreich und in Norditalien", heißt es in The Collins Atlas of World History. Manche der ersten sogenannten Ketzer waren nur in den Augen der Kirche Ketzer. Es ist heute schwierig, genau zu beurteilen, in welchem Maße sich einzelne Ketzer an das frühe Christentum hielten. Dennoch bemühten sich offensichtlich zumindest einige, dies zu tun.
Zu Beginn des 9. Jahrhunderts verurteilte Erzbischof Agobard von Lyon die Bilderanbetung und das Anrufen "Heiliger". Ein Archidiakon des 11. Jahrhunderts, Berengar von Tours, wurde exkommuniziert, weil er an der Transsubstantiation zweifelte, wonach das in der katholischen Messe verwendete Brot und der Wein in den Leib und in das Blut Christi verwandelt werden. Ein Jahrhundert später lehnten Peter von Bruys und Heinrich von Lausanne die Kindertaufe und die Anbetung des Kreuzes ab. Heinrich verlor deshalb seine Freiheit, Peter sein Leben.
"Um die Mitte des zwölften Jahrhunderts waren die westeuropäischen Städte von ketzerischen Sekten durchsetzt", berichtet der Historiker Will Durant. Die bedeutsamste dieser Gruppen waren die Waldenser. Sie traten gegen Ende des 12. Jahrhunderts unter dem französischen Kaufmann Pierre Valdès (Petrus Waldes) hervor. Unter anderem stimmten sie mit der Kirche nicht überein, was die Anbetung Marias, die Beichte, die Totenmessen, den päpstlichen Ablaß, den Zölibat und den Gebrauch von Waffen betraf. Die Bewegung dehnte sich rasch in Frankreich und Norditalien aus sowie in Flandern, Deutschland, Österreich und Böhmen.
In England verurteilte der Oxfordgelehrte John Wyclif, der später als der "Morgenstern der englischen Reformation" bekannt wurde, die "machthungrige Hierarchie" des 14. Jahrhunderts. Er und seine Gefährten übersetzten die gesamte Bibel ins Englische und machten sie so den einfachen Bürgern zum erstenmal zugänglich. Wyclifs Anhänger wurden als Lollarden bezeichnet. Sie predigten öffentlich und verbreiteten Schriften und Teile der Bibel. Dieses "ketzerische" Verhalten behagte der Kirche ganz und gar nicht.
Wyclifs Vorstellungen verbreiteten sich weithin. In Böhmen erregten sie die Aufmerksamkeit von Jan Hus (Johannes Huß), dem Rektor der Prager Universität. Hus zweifelte die Rechtmäßigkeit des Papsttums an und bestritt, daß die Kirche auf Petrus gegründet sei. Nach einem Streit über den Ablaßhandel wurde Hus wegen Ketzerei angeklagt und 1415 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Gemäß katholischer Lehre kann durch den Ablaß die Strafe für Sünden teilweise oder ganz nachgelassen werden, so daß die Strafe und Läuterung im Fegefeuer vor dem Eintritt in den Himmel verkürzt oder aufgehoben wird.
Es wurden weiterhin Reformen verlangt. Girolamo Savonarola, ein italienischer Dominikanerprediger des 15. Jahrhunderts, klagte: "Die Schändlichkeit fängt in Rom an und geht durch das Ganze. . . . Fang nur von Rom an, und du wirst finden, daß sie alle ihre geistlichen Pfründen durch Simonie gewonnen haben. . . . Die Huren gehen öffentlich zu St. Peter, jeder Priester hat seine Konkubine." Selbst Kardinäle erkannten diese Mißstände. Im Jahre 1538 lenkten sie die Aufmerksamkeit Papst Pauls III. in einer an ihn gerichteten Denkschrift auf parochiale, finanzielle, gerichtliche und sittliche Mißstände. Doch das Papsttum führte die offensichtlich notwendigen Reformen nicht durch, was dann die Reformation hervorrief. Zu den Anführern gehörten Martin Luther, Ulrich Zwingli und Johannes Calvin.
Martin Luther, 1483 geboren, Priesterweihe mit 23 Jahren, studierte in Wittenberg Theologie, promovierte 1512 in Wittenberg zum Doktor der Theologie, starb im Alter von 62 Jahren.
Ulrich Zwingli, geboren in der Schweiz, etwa zwei Monate nach Luther, 1506 Priesterweihe, fiel mit 47 Jahren im Kampf als protestantischer Feldprediger.
Johannes Calvin, 25 Jahre nach Luther und Zwingli geboren, zog als junger Mann von Frankreich in die Schweiz, richtete in Genf einen faktischen Kirchenstaat auf, starb mit 54 Jahren.
Einige Möchtegernreformatoren stimmten zwar grundsätzlich Luther zu, hielten sich aber zurück. Unter ihnen war der niederländische Gelehrte Desiderius Erasmus. 1516 veröffentlichte er als erster das "Neue Testament" in der griechischen Ursprache. "Er war ein Reformator", heißt es in der Publikation Edinburgh Review, "bis die Reformation eine schreckliche Wirklichkeit wurde."
Andere hingegen trieben die Reformation voran, und in Deutschland und Skandinavien verbreitete sich rasch das Luthertum. 1534 löste sich England vom päpstlichen Joch. Schottland zog unter dem Reformator John Knox bald nach. In Frankreich und Polen wurde der Protestantismus vor dem Ende des 16. Jahrhunderts gesetzlich anerkannt.
Der Begriff "Protestant" wurde 1529 auf dem Reichstag zu Speyer zum erstenmal auf Anhänger Luthers angewandt. Sie protestierten gegen eine Entscheidung, durch die den Katholiken größere Freiheit gewährt wurde als ihnen.
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Die ersten Christen lehrten kein Fegefeuer, beteten keine Bilder an, huldigten keinen "Heiligen" und verehrten keine Reliquien. Sie betätigten sich nicht politisch und nahmen nicht zu buchstäblicher Kriegführung Zuflucht. Doch im 15. Jahrhundert traf auf viele, die ihre Nachahmer zu sein behaupteten, von alldem nichts mehr zu.
"Die ersten Brutstätten der Ketzerei gegen den Katholizismus gab es um das Jahr 1000 in Frankreich und in Norditalien", heißt es in The Collins Atlas of World History. Manche der ersten sogenannten Ketzer waren nur in den Augen der Kirche Ketzer. Es ist heute schwierig, genau zu beurteilen, in welchem Maße sich einzelne Ketzer an das frühe Christentum hielten. Dennoch bemühten sich offensichtlich zumindest einige, dies zu tun.
Zu Beginn des 9. Jahrhunderts verurteilte Erzbischof Agobard von Lyon die Bilderanbetung und das Anrufen "Heiliger". Ein Archidiakon des 11. Jahrhunderts, Berengar von Tours, wurde exkommuniziert, weil er an der Transsubstantiation zweifelte, wonach das in der katholischen Messe verwendete Brot und der Wein in den Leib und in das Blut Christi verwandelt werden. Ein Jahrhundert später lehnten Peter von Bruys und Heinrich von Lausanne die Kindertaufe und die Anbetung des Kreuzes ab. Heinrich verlor deshalb seine Freiheit, Peter sein Leben.
"Um die Mitte des zwölften Jahrhunderts waren die westeuropäischen Städte von ketzerischen Sekten durchsetzt", berichtet der Historiker Will Durant. Die bedeutsamste dieser Gruppen waren die Waldenser. Sie traten gegen Ende des 12. Jahrhunderts unter dem französischen Kaufmann Pierre Valdès (Petrus Waldes) hervor. Unter anderem stimmten sie mit der Kirche nicht überein, was die Anbetung Marias, die Beichte, die Totenmessen, den päpstlichen Ablaß, den Zölibat und den Gebrauch von Waffen betraf. Die Bewegung dehnte sich rasch in Frankreich und Norditalien aus sowie in Flandern, Deutschland, Österreich und Böhmen.
In England verurteilte der Oxfordgelehrte John Wyclif, der später als der "Morgenstern der englischen Reformation" bekannt wurde, die "machthungrige Hierarchie" des 14. Jahrhunderts. Er und seine Gefährten übersetzten die gesamte Bibel ins Englische und machten sie so den einfachen Bürgern zum erstenmal zugänglich. Wyclifs Anhänger wurden als Lollarden bezeichnet. Sie predigten öffentlich und verbreiteten Schriften und Teile der Bibel. Dieses "ketzerische" Verhalten behagte der Kirche ganz und gar nicht.
Wyclifs Vorstellungen verbreiteten sich weithin. In Böhmen erregten sie die Aufmerksamkeit von Jan Hus (Johannes Huß), dem Rektor der Prager Universität. Hus zweifelte die Rechtmäßigkeit des Papsttums an und bestritt, daß die Kirche auf Petrus gegründet sei. Nach einem Streit über den Ablaßhandel wurde Hus wegen Ketzerei angeklagt und 1415 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Gemäß katholischer Lehre kann durch den Ablaß die Strafe für Sünden teilweise oder ganz nachgelassen werden, so daß die Strafe und Läuterung im Fegefeuer vor dem Eintritt in den Himmel verkürzt oder aufgehoben wird.
Es wurden weiterhin Reformen verlangt. Girolamo Savonarola, ein italienischer Dominikanerprediger des 15. Jahrhunderts, klagte: "Die Schändlichkeit fängt in Rom an und geht durch das Ganze. . . . Fang nur von Rom an, und du wirst finden, daß sie alle ihre geistlichen Pfründen durch Simonie gewonnen haben. . . . Die Huren gehen öffentlich zu St. Peter, jeder Priester hat seine Konkubine." Selbst Kardinäle erkannten diese Mißstände. Im Jahre 1538 lenkten sie die Aufmerksamkeit Papst Pauls III. in einer an ihn gerichteten Denkschrift auf parochiale, finanzielle, gerichtliche und sittliche Mißstände. Doch das Papsttum führte die offensichtlich notwendigen Reformen nicht durch, was dann die Reformation hervorrief. Zu den Anführern gehörten Martin Luther, Ulrich Zwingli und Johannes Calvin.
Martin Luther, 1483 geboren, Priesterweihe mit 23 Jahren, studierte in Wittenberg Theologie, promovierte 1512 in Wittenberg zum Doktor der Theologie, starb im Alter von 62 Jahren.
Ulrich Zwingli, geboren in der Schweiz, etwa zwei Monate nach Luther, 1506 Priesterweihe, fiel mit 47 Jahren im Kampf als protestantischer Feldprediger.
Johannes Calvin, 25 Jahre nach Luther und Zwingli geboren, zog als junger Mann von Frankreich in die Schweiz, richtete in Genf einen faktischen Kirchenstaat auf, starb mit 54 Jahren.
Einige Möchtegernreformatoren stimmten zwar grundsätzlich Luther zu, hielten sich aber zurück. Unter ihnen war der niederländische Gelehrte Desiderius Erasmus. 1516 veröffentlichte er als erster das "Neue Testament" in der griechischen Ursprache. "Er war ein Reformator", heißt es in der Publikation Edinburgh Review, "bis die Reformation eine schreckliche Wirklichkeit wurde."
Andere hingegen trieben die Reformation voran, und in Deutschland und Skandinavien verbreitete sich rasch das Luthertum. 1534 löste sich England vom päpstlichen Joch. Schottland zog unter dem Reformator John Knox bald nach. In Frankreich und Polen wurde der Protestantismus vor dem Ende des 16. Jahrhunderts gesetzlich anerkannt.
Der Begriff "Protestant" wurde 1529 auf dem Reichstag zu Speyer zum erstenmal auf Anhänger Luthers angewandt. Sie protestierten gegen eine Entscheidung, durch die den Katholiken größere Freiheit gewährt wurde als ihnen.
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Wer an einen allmächtigen, liebevollen Gott glaubt, sieht es als weise an, sich seinem Willen zu unterwerfen. Ihm ist bewußt, daß Gott durch Gesandte, die mit göttlicher Erkenntnis betraut sind, für Leitung sorgt. Einige dieser Gesandten werden von mehr als nur einer der großen Weltreligionen anerkannt. Beispielsweise betrachten die über 800 Millionen Anhänger des Islam Persönlichkeiten des Juden- oder des Christentums wie Adam, Noah, Abraham, Moses, David und Jesus als große Propheten Gottes. Doch ein siebter, so glauben sie, sei über alle anderen Gesandten erhöht worden — der Prophet Muhammad.
Der Name Islam ist bedeutsam; er bezeichnet Unterwerfung oder Hingabe — in diesem Fall in bezug auf das Gesetz und den Willen Allahs. Wer jenen Weg der Unterwerfung oder Hingabe geht, ist ein "Muslim", was "der sich Hingebende oder Unterwerfende" bedeutet. Derjenige, dem sich die Muslime unterwerfen sollen, ist Allah. Allah wird als persönlicher Name angesehen und ist eine Zusammenziehung der arabischen Wörter Al-Ilah mit der Bedeutung "der Gott". Der Name kommt im Qur'an etwa 2 700mal vor.
Muhammad Ibn Abdallah (Sohn des Abdallah), der Stifter des Islam, wurde um das Jahr 570 u. Z. in Mekka (Saudi-Arabien) geboren. Er war mit den polytheistischen Anschauungen und Ritualen um sich herum unzufrieden. Auch fühlte er sich weder zum Judaismus noch zum Christentum hingezogen. H. M. Baagil, ein muslimischer Autor, erklärt: "Da das Christentum stark von den Lehren Jesu abgewichen war, sandte Allah als Teil seines ursprünglichen Vorhabens seinen letzten Propheten, Muhammad, der als Erneuerer alle diese Veränderungen wieder berichtigen sollte."
Muhammad verlieh den Ritualen arabische Merkmale. Jerusalem und sein Tempel wurden durch Mekka und sein Heiligtum, die Kaaba, ersetzt. Der Samstag der Juden und der Sonntag der Christen wurden durch den Freitag als Tag des Gemeinschaftsgebets ersetzt. Und statt Moses oder Jesus galt nun Muhammad bei den Muslimen als Gottes herausragendster Prophet.
Etwa im Alter von 40 Jahren erklärte Muhammad, er sei zum Gesandten Gottes berufen worden. Zunächst teilte er seine Ansichten Verwandten und Freunden mit, und allmählich scharte er eine Anhängerschaft um sich. Der eigentliche Beginn der islamischen Zeitrechnung fällt in das Jahr 622 u. Z., als er von Mekka nach Medina auswanderte — ein Ereignis, das als Hedschra, "Auswanderung", bezeichnet wird. Daher werden muslimische Daten mit A. H. angegeben (Anno Hegirae, Jahr der Flucht).
Muhammad versuchte, den Juden in Medina seine neue Religion und seine Rolle als Prophet nahezubringen. Doch er konnte sie nicht überzeugen. Sie widersetzten sich und verschworen sich mit seinen Feinden in Mekka und Medina. Mit der Zeit wurden die Hauptstämme der Juden vertrieben, und ein Stamm, die Qurayzah, wurde vernichtet, indem man die Männer zu Tode brachte und die Frauen und Kinder versklavte.
Mekka wurde schließlich im Jahre 8 A. H. (630 u. Z.) kampflos eingenommen, ebenso der größte Teil der Arabischen Halbinsel. Einige Jahrzehnte nach Muhammads Tod führte ein Streit um die Nachfolge zu solchen Unruhen, daß die Glaubensgemeinde als Reaktion darauf gegenüber nichtislamischen Gruppen und Vorstellungen eine fast freundliche Haltung einnahm.
Der Islam ist ein Lebensweg, der den Staat, seine Gesetze, seine sozialen Einrichtungen und seine Kultur umfaßt, und daher ist er nicht nur eine Religion. Deshalb heißt es in dem Buch Early Islam, daß der Islam über 600 Jahre lang "die herausforderndste Religion der Welt war, die stärkste politische Macht und die wichtigste Kultur".
Innerhalb eines Jahrhunderts nach Muhammads Tod hatte sich ein arabisches Reich, das größer war als das Römische Reich in seiner Glanzzeit, so weit ausgedehnt, daß es sich von Indien über Nordafrika nach Spanien erstreckte und zur Übermittlung von Erfindungen beitrug, die die abendländische Zivilisation bereicherten. Es leistete hervorragende Beiträge auf dem Gebiet der Gesetzgebung, der Mathematik, Astronomie, Geschichte, Literatur, Geographie, Philosophie, Architektur, Medizin, Musik und der Sozialwissenschaften.
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Tatsächlich war jede jüdische religiöse Splittergruppe gegen Johannes den Täufer und denjenigen, den er als Messias ankündigte. Statt der Botschaft des Johannes zu glauben, wandten sich viele Priester, wie Josephus sagt, den Zeloten zu, einer Gruppe jüdischer Revolutionäre, die auf Selbstbestimmung aus waren. Jahrzehntelang widersetzten sich Gruppen wie diese der römischen Herrschaft, die 63 v. u. Z. Griechenland abgelöst hatte, und verübten Terrorakte. Im Jahre 66 u. Z. gingen sie schließlich zum offenen Aufstand über. Dies führte zur Zerstörung des jüdischen Tempels und zum Ende der Priesterschaft. Die Hoffnung auf den Messias verdüsterte sich.
Jahrhunderte zuvor, während oder vielleicht kurz nach dem Babylonischen Exil, wurde großer Nachdruck auf eine Kenntnis des Gesetzes gelegt. Man erbaute Synagogen, Zentren der Belehrung, und danach wurde der Tempel nur bei besonderen Anlässen und zum Darbringen von Opfern besucht. Im 1. Jahrhundert u. Z. war es daher üblich, Gott in Synagogen anzubeten. Nach der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 u. Z. wurden sie anscheinend als Ersatz für den Tempel betrachtet.
Da es keine Priesterschaft mehr gab, gewannen nun Lehrer, die sogenannten Rabbis, an Bedeutung. Die Sadduzäer existierten nicht mehr als einflußreiche Gruppe, und die Essener waren einfach verschwunden, so daß die Pharisäer als unbestrittene Führer hervortraten. Ellis Rivkin vom Hebrew Union College schildert ihren Einfluß wie folgt: "Das mündliche Gesetz der Pharisäer brachte die Mischna hervor, den palästinischen und den babylonischen Talmud, die gaonischen, mittelalterlichen und neuzeitlichen Responsen und die verschiedenen jüdischen Gesetzessammlungen." In der New Encyclopædia Britannica heißt es: "Noch heute behaupten die verschiedenen jüdischen Gruppen — ob orthodox, konservativ oder reformiert —, geistige Nachkommen der Pharisäer und der rabbinischen Weisen zu sein."
Schon vor 70 u. Z. lebten Millionen von Juden außerhalb Palästinas, vorwiegend in Syrien, Kleinasien, Babylonien und Ägypten. Nach 70 u. Z. wurden jedoch alle überlebenden Juden entwurzelt und zerstreut, worauf sie in der diaspora lebten — griechisch für "Zerstreuung". Doch selbst in der Diaspora behielten viele ihre Hoffnung auf Selbstbestimmung unter einem kommenden Messias bei. Der jüdische Führer Bar Kochba, der 132 u. Z. einen erfolglosen Aufstand gegen Rom anführte, erwies sich als falscher Messias. Gemäß der Jewish Encyclopedia erschienen von damals bis 1744 u. Z. 28 solche falschen Messiasse.
Somit wurden die messianischen Hoffnungen verständlicherweise unklar. Die Encyclopædia Judaica erklärt: "Die jüdische Ideologie des Mittelalters hat vom Altertum keine klare, einheitliche Vorstellung des Messias erhalten, . . . und die talmudische Literatur und die verschiedenen Midraschim enthalten viele gegensätzliche Ansichten." Bereits im 12. Jahrhundert sagte der jüdische Philosoph Moses Maimonides, die messianische Herrschaft sei womöglich nur ein Sinnbild für eine höhere Gesellschaftsform. Im 19. Jahrhundert ersetzten reformierte Juden "den Glauben an einen persönlichen Messias durch den Glauben an ein messianisches Zeitalter. . . . Die messianische Hoffnung wurde von ihrer traditionellen gedanklichen Verbindung mit der Rückkehr der Exiljuden nach Zion getrennt."
Kurz zuvor hatte die Haskala (Aufklärung), eine Bewegung in Europa, zusätzliche Verwirrung gestiftet. Sie trat für einen Judaismus ein, der bereit war, sich der westlichen Lebensweise anzupassen. Sie trug zur Entzweiung zwischen den Juden bei, die die Selbstbestimmung in einer wiederhergestellten jüdischen Heimat unter dem Messias als vorrangig betrachteten, und denjenigen, die die Eingliederung in das Leben ihres Geburtslandes für wichtiger ansahen.
Diese Entwicklungen, verbunden mit dem Aufkommen des Antisemitismus, waren Wegbereiter für den modernen Zionismus, der Ende des 19. Jahrhunderts von Theodor Herzl ins Leben gerufen wurde. Heute, im Mai 2013 — auf den Monat genau 65 Jahre nach der Gründung des Staates Israel —, erfreuen sich die Juden der Selbstbestimmung als jüdische Gemeinde in einer jüdischen Heimat, so wie es sich Herzl vorgestellt hatte. Hat sich ihre messianische Hoffnung verwirklicht?
Wenn ja, warum sehen dann einige Juden gemäß der Londoner Times "im Zionismus eine Profanität, die mit der Schaffung Israels Wirklichkeit wurde"? Warum gab der Historiker Theodore H. White, der selbst Jude war, offen zu: "Es gibt bei den Juden fast so viele verschiedene Sekten, die miteinander im Widerstreit liegen, . . . wie bei den Protestanten."? Warum schrieb das Magazin 1987 mit Bezug auf die sich streitenden religiösen Splittergruppen in der Knesset, dem aus 120 Mitgliedern bestehenden Parlament Israels: "Es muß eine dauerhafte Lösung gefunden werden, wenn Israel . . . nicht zu einem Haus werden soll, das unheilvoll in sich selbst entzweit ist."?
Die moderne jüdische Selbstbestimmung bietet kaum Hoffnung für die Zukunft. Dadurch, daß der Judaismus hinsichtlich der Verwirklichung seiner messianischen Hoffnung auf menschliche Politik vertraut, läßt er die Worte seiner eigenen Heiligen Schrift außer acht. (Bibel nach Zunz):
Psalm 118:8: "Besser ist es, sich bergen beim Ewigen, als auf Menschen vertrauen."
Psalm 146:3: "Vertrauet nicht auf Fürsten, auf den Menschensohn, bei dem nicht Hilfe ist".
Im Gegensatz zu den Schwierigkeiten, die viele Juden heute mit der Identifizierung ihrer messianischen Hoffnung haben, hatten eine Reihe ihrer Vorfahren im 1. Jahrhundert dabei überhaupt keine Probleme. Sie wurden Nachfolger desjenigen, den sie als den Messias anerkannten, und eifrige Verfechter einer Religion, die zu Recht als der "Weg des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe" bezeichnet werden kann.
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Siebzig Jahre Gefangenschaft in Babylon waren vorüber. Cyrus, der Eroberer Babylons und König von Persien, ließ die Juden in ihre Heimat zurückkehren (537 v. u. Z.). Doch dort, im Land der Verheißung, verwirklichte sich ihre Hoffnung auf Selbstbestimmung als freies Volk nicht. Sie hatten keinen König, und die politische Macht ihrer Statthalter wurde bald von der religiösen Macht des Hohenpriesters in den Schatten gestellt, der mit der Zeit als Oberhaupt des Volkes angesehen wurde.
Gemäß der Concise Jewish Encyclopedia entwickelte sich in dieser Zeit die Vorstellung von einem Messias — "der ideale Monarch künftiger Tage", der "nicht lediglich ein weiterer "gesalbter" Herrscher wäre, sondern der Herrscher, der Israels Feinde vernichten und eine herrliche Ära des Friedens und der Vollkommenheit herbeiführen würde".
Im 4. Jahrhundert v. u. Z. gerieten die Juden in den Machtbereich Alexanders des Großen. Doch war er offensichtlich nicht der Messias, den sie erwarteten, obwohl sein Reich einen starken Einfluß auf ihr Land, ihre Kultur und ihre Religion hatte.
Nach Alexanders Tod verblieb Palästina in griechischen Händen, zunächst unter den ägyptischen Ptolemäern und später unter den syrischen Seleukiden — beides Dynastien, die auf die Nachfolger Alexanders zurückgingen. Als der griechische Einfluß nachhaltiger wurde, betrachteten prominente und vornehme Juden die jüdischen Traditionen und Bräuche als veraltet. Führend war die Familie der Tobiaden, die während der Herrschaft des Seleukidenkönigs Antiochos IV. Epiphanes (175—164 v. u. Z.) Menelaus, der anscheinend zu dieser Familie gehörte, zum Hohenpriesteramt verhalf, und dies, obwohl Menelaus nicht aus dem traditionellen Priestergeschlecht Zadoks stammte, des Hohenpriesters in Salomos Tempel. Der griechische Einfluß wurde so stark, daß man die jüdischen religiösen Feste verbot und den Tempel zu einer griechischen Weihestätte machte.
Im Jahre 167 v. u. Z. rebellierten der jüdische Priester Mattathias und seine fünf Söhne, die allgemein als die Makkabäer oder Hasmonäer bezeichnet werden. Der Aufstand der Makkabäer, der ursprünglich religiöser Natur war, wurde bald zu einem politischen Kampf um die Selbstbestimmung der Juden. 165 v. u. Z. eroberten sie den Tempel zurück und weihten ihn wieder ein — ein Ereignis, das die Juden in der ganzen Welt heute jährlich als Chanukka, das achttägige Lichterfest, feiern. Doch ein Messias war immer noch nicht in Sicht.
Zu dieser Zeit "war nicht nur die religiöse und gesellschaftliche Führung des Volkes in den Händen der Priester", schreibt die jüdische Pictorial Biblical Encyclopedia, "sondern sie bildeten politisch und wirtschaftlich auch die stärkste und wohlhabendste Klasse in Jerusalem". Die Priester wurden jedoch so überheblich und so nachlässig in ihren Hirtenpflichten, daß sie von Nichtpriestern in der Auslegung des Gesetzes und in der Rechtsprechung ersetzt wurden. Diese Männer, die Schriftgelehrten, waren gewandt darin, Hintertürchen für Leute zu finden, die das Gesetz umgehen wollten.
In derselben Zeitspanne spaltete sich die jüdische Religion in miteinander wetteifernde Splittergruppen auf. Die Pharisäer lehrten, Gott habe Israel ein zweifaches Gesetz gegeben, teilweise schriftlich und teilweise mündlich. Auf der Grundlage des mündlichen Gesetzes rechtfertigten sie die hohepriesterliche Geschlechtslinie, nachdem die traditionelle Geschlechtslinie unterbrochen worden war. Die Sadduzäer hingegen leugneten das Bestehen eines mündlichen Gesetzes und behaupteten, nur ein direkter Nachkomme Zadoks dürfe als Hoherpriester dienen.
Die Bezeichnung "Pharisäer" stammt von einem Wort mit der Bedeutung "abgesondert", "getrennt" oder "ausgezeichnet". Man sagt, sie sei von ihren Gegnern gebraucht worden, um sie als Häretiker zu brandmarken. Andere behaupten, sie beziehe sich auf die "abgesonderte" oder "ausgezeichnete" Stellung, die sie beanspruchten, um sich von dem Volk des Landes, am-ha'arez, abzuheben, das sie als unrein betrachteten. Die Pharisäer waren äußerst selbstgerecht in ihrer Beachtung des schriftlichen und des mündlichen Gesetzes. Die ebenso starre Haltung der Sadduzäer gegenüber dem schriftlichen Gesetz "entstand nicht aus einem besonderen religiösen Empfinden heraus", schreibt der jüdische Autor Gaalyahu Cornfeld, "sondern als politische Waffe in ihrem Widerstand gegen die gesetzgebende Gewalt der Pharisäer".
Die Essener — eine weitere religiöse Gruppe — kamen anscheinend zur gleichen Zeit auf. Sie brachen mit der offiziellen Priesterschaft, nahmen von gottesdienstlichen Handlungen und Opfern im Tempel Abstand, hielten sich aber sonst genau an das Gesetz. Wie die Pharisäer, denen sie in vieler Hinsicht ähnelten, fielen sie dem hellenistischen Einfluß zum Opfer, indem sie den Glauben an eine unsterbliche Seele übernahmen.
Die Gruppe hatte wahrscheinlich nicht mehr als 4 000 Anhänger — alles Männer, von denen viele unverheiratet blieben. Sie lebten in Gemeinschaftshäusern in abgeschiedenen Gemeinden über ganz Palästina verteilt.
Die Encyclopædia Judaica spricht von ihrem angeblichen Pazifismus und behauptet, er sei "wahrscheinlich dem der neuzeitlichen Zeugen Jehovas ähnlich". Aber offensichtlich praktizierten die Essener nicht die strenge Neutralität, wie Jehovas Zeugen sie heute ausleben. In der jüdischen Pictorial Biblical Encyclopedia heißt es, daß die Essener "während des Aufstands gegen Rom heldenhaft kämpften, wobei sogar einige Anführer aus ihren Reihen kamen". Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus erwähnt einen solchen Anführer — ein gewisser "Johannes der Essener", der beim Aufstand von 66 u. Z. als jüdischer General diente.
Die Schriftrollen vom Toten Meer, die 1947 gefunden wurden, geben Aufschluß über die Kumran-Sekte, von der einige Gelehrte annehmen, sie sei mit den Essenern gleichzusetzen. Doch über die Vermutung, Johannes der Täufer und Jesus hätten dieser Gruppe angehört oder seien zumindest von ihr beeinflußt worden, sagt die New Encyclopædia Britannica: "Bedeutsame Argumente . . . sprechen gegen diese Annahme." Es gibt "wesentliche Unterschiede zwischen der Kumran-Sekte und Johannes dem Täufer . . . sowie Gegensätze zwischen den Ansichten der Sekte und der Reichweite des Wirkens Jesu, seiner Heilsbotschaft, seinem Verständnis des Gotteswillens . . . und besonders dem umfassenden Charakter seines Gebotes der Liebe und seiner Gemeinschaft mit Sündern und sozialen Außenseitern".
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Der Buddhismus, gestützt vom Taoismus, und der Konfuzianismus gehören zu den hauptsächlichen nichtchristlichen Religionen Koreas. Nachdem sie aus China eingeführt worden waren, gerieten sie unter den Einfluß des Schamanismus, der Volksreligion Koreas, und wurden gemäß der Encyclopedia of Religion "gesiebt, umgestaltet und in unterschiedlichem Maße den sozialen und intellektuellen Gegebenheiten der koreanischen Halbinsel angepaßt".
Eine andere Religion Koreas ist Chondokyo, die "Religion des himmlischen Weges", wie sie seit 1905 genannt wird. Sie wurde 1860 von Ch'oe Suun (Che-u) gegründet und hatte ursprünglich den Namen Tonghak, "östliche Lehre", im Gegensatz zu Sohak, "westliche Lehre", der Bezeichnung für das Christentum. Chondokyo wurde zum Teil ins Leben gerufen, um dem Christentum Widerstand zu leisten. Wie der deutsche Autor Gerhard Bellinger schrieb, versucht Chondokyo, "die konfuzianischen Ideale der Menschlichkeit und Gerechtigkeit mit der taoistischen Begierdelosigkeit und dem buddhistischen Erbarmen" zu verbinden, was auch in der Absicht des Religionsstifters lag. Chondokyo enthält außerdem Elemente des Schamanismus und des Katholizismus. Trotz seiner Behauptung, die religiöse Einheit zu fördern, sind bis 1935 mindestens 17 Sekten aus ihm hervorgegangen.
Entscheidend bei der "Religion des himmlischen Weges" ist der Glaube, daß der Mensch eigentlich ein Teil Gottes sei. Sain yoch'on ("Behandle den Menschen wie Gott") ist daher eine wichtige ethische Lehre, wonach man seine Mitmenschen mit "äußerster Rücksicht, Achtung, Aufrichtigkeit, Würde, Unparteilichkeit und Gerechtigkeit" behandeln sollte, erklärte Yong-choon Kim von der Universität von Rhode Island.
Da der Gründer Suun die gesellschaftliche Ordnung verändern wollte, um diese hohen Maßstäbe zu verwirklichen, stieß er auf den Widerstand der Regierung. Einmischung in die Politik führte sowohl bei ihm als auch bei seinem Nachfolger zur Hinrichtung. Diese Einmischung trug auch zum Ausbruch des chinesisch-japanischen Krieges im Jahre 1894 bei. Politische Betätigung ist kennzeichnend für die neueren koreanischen Religionen, von denen die Tonghak-Bewegung lediglich den Anfang machte. Oft geht es dabei hauptsächlich um Nationalismus, und Korea wird künftiger Weltruhm zugedacht.
Welcher "Weg" führt zum Leben?
Viele Religionen behaupten, der Weg der Wahrheit zu sein, der zum Heil führt. Der Konfuzianismus, der Taoismus und der Buddhismus werden zum Beispiel die "drei Wege" Chinas genannt. Die japanischen und die koreanischen Religionen gebrauchen ähnliche Bezeichnungen. Wie unterscheiden sich diese verschiedenen "Wege", wenn überhaupt?
Offensichtlich sind viele Asiaten der Ansicht, es spiele keine große Rolle, welchen religiösen "Weg" man einschlage. Aber Jesus Christus, dessen Religion im 1. Jahrhundert ebenfalls "Der Weg" genannt wurde, verwarf die Ansicht, alle religiösen Wege seien für Gott annehmbar.
Matthäus 7:13, 14 "Geht ein durch das enge Tor; denn breit und geräumig ist der Weg, der in die Vernichtung führt, und viele sind es, die auf ihm hineingehen; doch eng ist das Tor und eingeengt der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden.".
Sprüche 16:25: "Es gibt einen Weg, der vor einem Mann gerade ist, aber sein Ende sind danach die Wege des Todes."
Allerdings schenkten die meisten Juden des 1. Jahrhunderts seinen Worten kein Gehör. Sie hielten Jesus nicht für den wahren Messias und seine Religion nicht für den richtigen "Weg". Ihre Nachkommen warten noch heute — 19 Jahrhunderte später — auf ihren Messias.
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