Mittwoch, 12. Juni 2013
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CHRISTENHEIT UND BLUTSCHULD – 2. Teil

Diese Worte, die vor Jahrhunderten in bezug auf das abtrünnige Israel gesagt wurden, treffen ebenso auf alle falschen Religionen zu, ganz besonders aber auf die Christenheit

Psalm 106:38: „So vergossen sie fortgesetzt unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten. Und das Land wurde durch Blutvergießen entweiht.“

Man denke nur an die Millionen Opfer des Holocaust — eine Tragödie, an der die Kirchen der Christenheit nicht unschuldig waren.

In Deutschland schwieg die Geistlichkeit noch zu einer anderen, weniger bekannten, aber nicht minder tragischen Angelegenheit. Im Jahre 1927, zwei Jahre nachdem Hitler in dem Buch Mein Kampf seine Rassenlehre dargelegt hatte, veröffentlichte der katholische Schriftleiter und Moraltheologe Joseph Mayer ein Buch mit bischöflicher Druckerlaubnis, in dem es hieß: „Die Geisteskranken, die moralisch Irren und andere Minderwertige haben so wenig ein Recht, Kinder zu erzeugen, als sie ein Recht haben, Brand zu stiften.“ Der evangelische Pastor Friedrich von Bodelschwingh behauptete, die Sterilisierung Behinderter entspreche dem Willen Jesu.

Diese von religiöser Seite unterstützte Einstellung war wegbereitend für den von Hitler im Jahre 1939 herausgegebenen „Euthanasie-Erlaß“, der den Tod von mehr als 100 000 seelisch kranken und geistig behinderten Bürgern zur Folge hatte und zur Zwangssterilisierung von schätzungsweise 400 000 Personen führte.

Erst im Jahre 1985, 40 Jahre nach Kriegsende, hat die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland öffentlich erklärt: „Wir bekennen, daß wir in unserer Kirche zu wenig Widerstand gegen die Zwangssterilisierung, die Ermordung kranker und behinderter Menschen und gegen unmenschliche Menschenversuche geleistet haben. Wir bitten die überlebenden Opfer und die hinterbliebenen Angehörigen der Ermordeten um Vergebung.“

Allerdings bewirkte der scharfe Protest des Bischofs von Münster am 3. August 1941, der die Massentötungen als Mord anprangerte, daß sie nicht mehr in so großem Ausmaß durchgeführt wurden. Aber warum mußten 19 Monate vergehen und 60 000 Menschen sterben, ehe dieser öffentliche Protest zu hören war?

Die Blutschuld der Religion

Die meisten Religionen behaupten, das Leben heiligzuhalten und daran interessiert zu sein, die Menschen vor Schaden zu bewahren. Warnt die Geistlichkeit ihre Schafe jedoch ständig vor den gesundheitlichen Gefahren des Rauchens, des Drogenmißbrauchs einschließlich des Alkohols, der Blutaufnahme in den Körper und der Promiskuität? Was noch wichtiger ist: Verurteilt sie wie die Bibel diese Werke des Fleisches, und erklärt sie den Menschen, daß einem eine solche Handlungsweise Gottes Mißfallen einträgt?

Galater 5:19-21: „Nun sind die Werke des Fleisches offenbar, und sie sind: Hurerei, Unreinheit, zügelloser Wandel, Götzendienst, Ausübung von Spiritismus, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, Wortzänkereien, Spaltungen, Sekten, Neidereien, Trinkgelage, Schwelgereien und dergleichen Dinge. Vor diesen Dingen warne ich euch im voraus, so wie ich euch im voraus gewarnt habe, daß die, die solche Dinge treiben, Gottes Königreich nicht erben werden.“

Natürlich gibt es Geistliche, die das tun. Und die katholische Kirche sowie viele fundamentalistische Kirchen verurteilen Abtreibungen, weil sie das Leben heilighalten, und sagen, wer abtreibe, vergieße unschuldiges Blut. Doch die Abtreibungsgesetze im katholischen Italien gehören zu den liberalsten in Europa.

Auch der Buddhismus verurteilt die Abtreibung. Dennoch hat man in Japan, wo 70 Prozent der Bevölkerung buddhistisch sind, in einem einzigen Jahr 618 000 Abtreibungen vorgenommen. Nun erhebt sich die Frage: Was ist das Kriterium zur Beurteilung einer Religion: ihre offiziellen Verlautbarungen und die Äußerungen ihrer Geistlichen oder die Handlungsweise einer großen Zahl ihrer anerkannten Mitglieder?

Ein anderes Beispiel dafür, daß die Geistlichkeit es versäumt, den Bösen zu warnen, hängt mit der biblischen Chronologie und der Erfüllung biblischer Prophezeiungen zusammen. Beides läßt erkennen, daß im Jahre 1914 Gottes himmlisches Königreich unter Jesus Christus aufgerichtet worden ist. Obschon die Christenheit jeden Dezember den angeblichen Geburtstag Christi feiert, machen ihn die Geistlichen nicht als regierenden König bekannt. Somit handeln sie ähnlich wie die jüdischen Führer vor 1 900 Jahren, die ihn nicht als designierten König annahmen.

Geistliche, ganz gleich von welcher Kirche, die ihre Herde nicht vor den Konsequenzen warnen, mit denen man rechnen muß, wenn man den Moralgesetzen Gottes nicht gehorcht und sich nicht dem regierenden Königreich Gottes unterwirft, laden gemäß Hesekiel 33:8 Blutschuld auf sich. Ihr Schweigen ist nichts anderes als ein tatenloses Zuschauen, wie Millionen Schafe ihrer Herde Blutschuld auf sich laden.

Hesekiel 33:8: „Wenn ich zu einem Bösen spreche: O Böser, du wirst ganz bestimmt sterben!, du aber nicht tatsächlich freiheraus redest, um den Bösen vor seinem Weg zu warnen, wird er selbst als Böser in seiner eigenen Vergehung sterben, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern.“

Ja, die falsche Religion hat dadurch, daß sie ihre Rocksäume mit unschuldigem Blut besudelt hat, das lebengebende Blut Christi Jesu geleugnet. Deshalb wird das Blut, das an ihren Rocksäumen klebt, bald, sehr bald, ihr eigenes Blut sein.

Offenbarung 18:8: „Darum werden an e i n e m Tag ihre Plagen kommen, Tod und Trauer und Hungersnot, und sie wird gänzlich mit Feuer verbrannt werden, denn Jehova Gott, der sie gerichtet hat, ist stark.“

Für die falsche Religion wird es kein Entrinnen geben, denn die falsche Religion wird von ihrer Vergangenheit eingeholt.



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