Montag, 10. Juni 2013
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KURZ VOR WIEDERHERSTELLUNG DES CHRISTENTUMS – 3. Teil

Offensichtlich war eine Wiederherstellung notwendig — die Wiederherstellung der wahren Anbetung!

Prediger 3:1: "Für alles gibt es eine bestimmte Zeit, ja eine Zeit für jede Angelegenheit unter den Himmeln."

Im ersten Jahrhundert stellte Jesus die wahre Anbetung in Form des Christentums wieder her. Aber er sagte einen Abfall voraus. Er erklärte, wahre Christen — vergleichbar mit Weizen — und falsche Christen — vergleichbar mit Unkraut — würden "zusammen wachsen bis zur Ernte". Zu jener Zeit würden Engel "das Unkraut zusammenlesen und im Feuer verbrennen", während wahre Christen zusammengebracht würden, um in Gottes Gunst zu gelangen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die bestimmte Zeit für die Wiederherstellung der wahren Anbetung gekommen.

Charles Taze Russell kam 1852 in Pittsburgh (Pennsylvanien, USA) zur Welt und bekundete schon als Kind großes Interesse an der Bibel. Er war Anfang 20, als er das Geschäft seines Vaters verließ, um seine ganze Zeit dem Predigen zu widmen. Als er 1916 im Alter von 64 Jahren starb, hatte er laut Berichten über 30 000 Predigten gehalten sowie Bücher geschrieben, die insgesamt über 50 000 Seiten ausmachten.

Russell anerkannte zwar das lobenswerte Werk anderer in Verbindung mit der Bibel, doch er war sich bewußt, daß es nicht ausreichte, lediglich die Bibel zu übersetzen, zu drucken und zu verbreiten. Daher begann er 1879, die Zeitschrift herauszugeben, die heute als Der Wachtturm bekannt ist. In der ersten Ausgabe hieß es: "Wir sind zu sehr geneigt zu fragen: Was sagt meine Kirche über irgendeine Frage?, statt: Was sagt die Heilige Schrift? Es wird zuviel Theologie studiert und die Bibel zuwenig. In dem Gedanken, daß die heiligen Schriften vermögend sind, uns weise zu machen, und daß das Zeugnis Jehovas zuverlässig ist und den Einfältigen weise macht, wollen wir Gottes Wort untersuchen."

Heute, nach 110 Jahren ununterbrochenen Erscheinens, untersucht Der Wachtturm (der nun in über 100 Sprachen erscheint) weiterhin Gottes Wort. Millionen haben erkannt, daß er ihnen hilft, die biblischen Lehren zu untersuchen, zu verstehen und anzuwenden.

Russell unterschied sich von vielen seiner auf Reformen bedachten Zeitgenossen darin, daß er keine neue Art der Hinwendung zu Gott predigte, sich keiner göttlichen Visionen oder Offenbarungen rühmte, keine esoterischen Botschaften in Form verborgener Bücher oder anderem entdeckte und niemals behauptete, physisch Kranke heilen zu können. Außerdem behauptete er nicht, die Bibel auslegen zu können. Als williges Werkzeug in der Hand Gottes widerstand er allen Versuchungen, seine "eigene Kerze" das göttliche Licht überstrahlen zu lassen.

"Die Wahrheit und nicht ihr Diener soll geehrt und verkündigt werden", schrieb Russell 1900. "Man will dem Prediger Wahrheit zuschreiben und vergißt dabei, daß alle Wahrheit von Gott ist, der nach Belieben den einen oder anderen Diener bei ihrer Verkündigung gebraucht." Das ist der Hauptgrund, warum die Verfasser und Übersetzer der Wachtturm-Publikationen sowie die Mitglieder des Übersetzungskomitees der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift anonym bleiben wollen.

Im ersten Jahrhundert kündigte Johannes der Täufer das baldige Erscheinen Jesu als des von Gott bestimmten Königs an. Im 19. Jahrhundert war die Zeit gekommen, das bevorstehende Erscheinen dieses Königs in himmlischer Macht anzukündigen. Deshalb wurde in Zion's Watch Tower in der Ausgabe vom März 1880 erklärt: "Die Heidenzeiten erstrecken sich bis 1914, und das himmlische Königreich wird bis dahin nicht die volle Herrschaft haben."

Die Gruppe, die heute als Jehovas Zeugen bekannt ist, hatte schon vor gut hundert Jahren den Ruf, der Welt bekanntzumachen, daß das Jahr 1914 durch den Beginn des Königreiches Gottes gekennzeichnet würde. Die Inthronisierung des von Gott eingesetzten Königs war ein Schritt, der dem endgültigen Auslöschen der flackernden Kerze der falschen Religion vorausging; dann wird das göttliche Licht nicht länger verdunkelt werden.

Als das 19. Jahrhundert dem Ende zuging, gab es nichts, wodurch sich die Christenheit als Gottes Diener auszeichnete. Sie verdiente es, von Gott verlassen zu werden. Die Zeit ihres Gerichts hatte sich genaht.

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