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Philon, ein Verehrer Platons, bemühte sich, den Judaismus in Begriffen der griechischen Philosophie zu erklären. „Durch seine einzigartige Zusammenschau von platonischer Philosophie und biblischer Überlieferung bahnte er den Weg für spätere christliche und auch jüdische Denker“, heißt es in dem Buch Der Himmel — Eine Kulturgeschichte des ewigen Lebens. Was glaubte Philon in bezug auf die Seele? Das Buch sagt weiter: „Nach Philon kehrt die Seele nach dem Tod in ihren ursprünglichen, vorgeburtlichen Zustand zurück. Da sie zur Welt des Geistes gehört, ist das Leben im Leib nur ein kurzes und oftmals unglückliches Zwischenspiel.“
Andere jüdische Denker, die an die Unsterblichkeit der Seele glaubten, waren zum Beispiel Isaac Israeli, der bekannte jüdische Arzt des 10. Jahrhunderts, und Moses Mendelssohn, ein deutsch-jüdischer Philosoph des 18. Jahrhunderts.
Ein Werk, das das jüdische Denken und Handeln ebenfalls stark geprägt hat, ist der Talmud — die schriftliche Zusammenfassung des sogenannten mündlichen Gesetzes mit späteren Kommentaren und Erklärungen zu diesem Gesetz, zusammengestellt von Rabbinern zwischen dem 2. Jahrhundert u. Z. und dem Mittelalter. „Die Rabbiner des Talmuds“, sagt die Encyclopaedia Judaica, „glaubten an die Weiterexistenz der Seele nach dem Tod.“ Im Talmud ist sogar die Rede davon, daß die Toten Kontakt mit den Lebenden aufnehmen. „Vermutlich auf Grund des Einflusses des Platonismus glaubten die Rabbiner an die Präexistenz der Seelen“, erklärt die Encyclopaedia of Religion and Ethics.
In späteren jüdischen Geheimschriften, der Kabbala, ging man sogar so weit, die Reinkarnation zu lehren. Mit Bezug auf diese Lehre heißt es in der New Standard Jewish Encyclopedia: „Der Begriff scheint in Indien aufgekommen zu sein. In der Kabbala taucht er zum erstenmal im Buch Bahir auf, und vom Sohar an wurde er von Mystikern allgemein übernommen; im Glauben und in der Literatur der Chassidim spielt er eine wichtige Rolle.“ Im heutigen Israel wird die Reinkarnation weitgehend als jüdische Lehre anerkannt.
Die Vorstellung von der Unsterblichkeit der Seele gelangte somit durch den Einfluß der griechischen Philosophie in das Judentum, und die Auffassung wird heute von den meisten Richtungen akzeptiert.
Das wahre Christentum begann mit Christus Jesus. Miguel de Unamuno, ein bekannter spanischer Gelehrter des 20. Jahrhunderts, schrieb über Jesus: „Er glaubte vielleicht wie die Juden an eine Wiederauferstehung des Fleisches und NICHT wie der Grieche Plato an die Unsterblichkeit der Seele. Beweise dafür könnte man in jedem beliebigen exegetischen Werk aufrichtigen und ehrlichen Charakters finden.“ Unamuno kam zu dem Schluß: „Die Unsterblichkeit der Seele ist ein Dogma der HEIDNISCHEN Philosophie.“
Wann und wie drang dieses „Dogma der heidnischen Philosophie“ in das Christentum ein? In der New Encyclopaedia Britannica wird folgendes ausgeführt: „Von der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. an empfanden Christen, die in griechischer Philosophie etwas bewandert waren, das Bedürfnis, ihrem Glauben in entsprechenden Begriffen Ausdruck zu verleihen, und zwar zur Befriedigung ihres eigenen Intellekts und um gebildete Heiden zu bekehren. Die Philosophie, die ihnen am geeignetsten erschien, war der Platonismus.“
Zwei der damaligen Philosophen übten einen großen Einfluß auf die Lehren der Christenheit aus. Der eine war Origenes aus Alexandria (um 185—254 u. Z.) und der andere Augustinus von Hippo (354—430 u. Z.). Mit Bezug auf die beiden heißt es in der New Catholic Encyclopedia: „Erst von Origenes im Osten und dem hl. Augustinus im Westen wurde die Seele als eine geistige Substanz erklärt und aus ihrer Natur eine philosophische Vorstellung gebildet.“
Auf welcher Grundlage entwickelten Origenes und Augustinus ihre Vorstellungen von der Seele?
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Der Kreislauf der Wiedergeburt im Buddhismus
Ahnenverehrung in Japans Schintoismus
Unsterblichkeit im Taoismus
Ahnenverehrung im Konfuzianismus
Andere östliche Religionen: Dschainismus, Sikhismus
Praktisch alle Religionen versprechen ein Leben nach dem Tod, was auf dem Glauben beruht, der Mensch habe eine unsterbliche Seele, die nach dem Tod in einen anderen Bereich gelangen oder in ein anderes Geschöpf übergehen soll. Der Glaube an die menschliche Unsterblichkeit war von Anfang an ein fester Bestandteil der Religionen des Ostens.
Doch wie verhielt es sich mit dem Judentum, der Christenheit und dem Islam? Warum wurde diese Lehre von der Unsterblichkeit der Seele auch im Judentum, in der Christenheit und dem Islam zu einer Kernaussage?
Die Ursprünge des Judentums gehen etwa 4 000 Jahre zurück bis auf Abraham. Mit der Aufzeichnung der heiligen Hebräischen Schriften wurde im 16. Jahrhundert v. u. Z. begonnen, und sie waren um die Zeit vollendet, als Sokrates und Platon der Lehre von der Unsterblichkeit der Seele Form gaben. Wurde in den Schriften der Juden die Unsterblichkeit der Seele gelehrt?
Folgende Antwort wird in der Encyclopaedia Judaica gegeben: „Erst in nachbiblischer Zeit wurde die Grundlage für den eindeutigen und festen Glauben an die Unsterblichkeit der Seele gelegt, und er wurde erst dann einer der Eckpfeiler der jüdischen und der christlichen Religion.“ Weiter wird in dem Werk erklärt: „In biblischer Zeit wurde die Person als ein Ganzes betrachtet. Folglich wurde die Seele nicht scharf vom Körper unterschieden.“ In alter Zeit glaubten die Juden an die Auferstehung der Toten, und das „muß von dem Glauben an die Unsterblichkeit der Seele unterschieden werden“, wird in der Enzyklopädie ausgeführt.
Wie kam es dann, daß die Lehre zu „einem Eckpfeiler“ des Judentums wurde? Die Antwort liefert uns die Geschichte. Im Jahr 332 v. u. Z. nahm Alexander der Große weite Teile des Nahen Ostens in einem Blitzfeldzug ein. Bei seiner Ankunft in Jerusalem empfingen ihn die Juden mit offenen Armen. Gemäß Flavius Josephus, einem jüdischen Historiker des 1. Jahrhunderts, zeigten sie ihm sogar die Prophezeiung aus dem Buch Daniel, die über 200 Jahre zuvor aufgezeichnet worden war, in der die Eroberungen Alexanders in der Rolle des „Königs von Griechenland“ deutlich beschrieben wurden.
Daniel 8:5-8: „Und ich meinerseits gab weiter acht, und siehe, da war ein Ziegenbock, der vom Sonnenuntergang her über die Oberfläche der ganzen Erde kam, und er berührte die Erde nicht. Und was den Bock betrifft, da war ein auffälliges Horn zwischen seinen Augen. Und er kam weiter, bis zu dem Widder hin, der die zwei Hörner hatte, den ich vor dem Wasserlauf hatte stehen sehen; und er kam rennend auf ihn zu im Grimm seiner Kraft. Und ich sah ihn in enge Berührung mit dem Widder kommen, und er begann gegen ihn Erbitterung zu bekunden, und er ging daran, den Widder niederzuschlagen und seine zwei Hörner zu zerbrechen, und es erwies sich, daß keine Kraft in dem Widder war, um vor ihm standzuhalten. So warf er ihn zur Erde und zertrat ihn, und es erwies sich, daß der Widder niemand hatte, der ihn aus seiner Hand befreite. Und der Ziegenbock seinerseits tat über die Maßen groß; aber sobald er mächtig wurde, wurde das große Horn zerbrochen, und es kamen dann auffälligerweise vier an seiner Stelle empor, nach den vier Winden der Himmel hin.“
Daniel 8:21,22: „Und der haarige Ziegenbock steht für den König von Griechenland; und was das große Horn betrifft, das zwischen seinen Augen war, es steht für den ersten König. Und daß eins zerbrochen worden war, so daß an seiner Stelle schließlich vier aufstanden: Da sind vier Königreiche aus seiner Nation, die aufstehen werden, aber nicht mit seiner Kraft.“
Alexanders Nachfolger setzten sein Vorhaben der Hellenisierung fort, so daß alle Teile des Reiches von der griechischen Sprache, Kultur und Philosophie durchdrungen wurden. Eine Vermischung der beiden Kulturen — der griechischen und der jüdischen — war unvermeidlich.
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Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele geht eindeutig auf das alte Babylon zurück. Gemäß der Bibel, einem Buch, das sich durch geschichtliche Genauigkeit auszeichnet, wurde die Stadt Babel oder Babylon von Nimrod, einem Urenkel Noahs, gegründet. Nach der globalen Flut der Tage Noahs gab es nur eine Sprache und nur eine Religion. Durch die Gründung der Stadt und die Errichtung eines Turms darin brachte Nimrod eine andere Religion ins Dasein. Der Bibelbericht zeigt, daß sich nach der Sprachverwirrung in Babel die erfolglosen Turmbauer zerstreuten und anderswo einen neuen Anfang machten, wobei sie ihre Religion mitnahmen.
1. Mose 10:8-10: „Und Kusch wurde der Vater Nimrods. Er machte den Anfang, ein Gewaltiger auf der Erde zu werden. Er erwies sich als ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova. Deshalb gibt es eine Redensart: „So wie Nimrod, ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova.“ Und der Anfang seines Königreiches wurde Babel und Erech und Akkad und Kalne im Land Schinar.“
1.Mose 11:4-9: „Nun sagten sie: „Auf! Laßt uns eine Stadt und auch einen Turm bauen mit seiner Spitze bis in die Himmel, und machen wir uns einen berühmten Namen, damit wir nicht über die ganze Erdoberfläche zerstreut werden.“ Und Jehova fuhr dann herab, um die Stadt und den Turm zu sehen, die die Menschensöhne gebaut hatten. Darauf sprach Jehova: „Siehe! Sie sind e i n Volk, und sie haben alle e i n e Sprache, und dies fangen sie an zu tun. Ja, nun wird ihnen nichts, was sie zu tun gedenken, unerreichbar sein. Auf! Laßt uns hinabsteigen und dort ihre Sprache verwirren, damit sie nicht einer auf des anderen Sprache hören.“ Dementsprechend zerstreute sie Jehova von dort über die ganze Erdoberfläche, und sie hörten allmählich auf, die Stadt zu bauen. Deshalb gab man ihr den Namen Babel, weil dort Jehova die Sprache der ganzen Erde verwirrt hatte, und Jehova hatte sie von dort über die ganze Erdoberfläche zerstreut.“
Auf diese Weise breiteten sich die babylonischen Glaubenslehren über die ganze Erde aus.
Gemäß der Überlieferung starb Nimrod eines gewaltsamen Todes. Nach seinem Tod waren die Babylonier natürlicherweise geneigt, ihn als Gründer, Erbauer und ersten König ihrer Stadt zu ehren. Angesichts dessen, daß auch der Gott Marduk (Merodach) als Gründer Babylons galt, halten es manche Gelehrte für möglich, daß Marduk den vergötterten Nimrod darstellt. In diesem Fall müßte die Vorstellung, ein Mensch besitze eine Seele, die beim Tod überlebe, spätestens zu der Zeit, als Nimrod starb, allgemein bekannt gewesen sein. Auf jeden Fall offenbaren die Annalen der Geschichte, daß Babel oder Babylon nach der Flut der Geburtsort der Lehre von der Unsterblichkeit der Seele war.
Doch wie kam es, daß diese Lehre zu einer Kernaussage der meisten Religionen unserer Zeit wurde?
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Ein 70jähriger Gelehrter und Lehrer ist der Gottlosigkeit angeklagt und wird zudem beschuldigt, den Sinn junger Menschen durch seine Lehre zu verderben. Obwohl er in seinem Prozeß eine brillante Verteidigung vorbringt, wird er von befangenen Geschworenen schuldig gesprochen und zum Tod verurteilt. Wenige Stunden vor seiner Hinrichtung legt der betagte Lehrer den Schülern, die sich um ihn versammelt haben, eine ganze Reihe von Argumenten vor, um zu bekräftigen, daß die Seele unsterblich sei und man den Tod nicht fürchten müsse.
Der Verurteilte ist niemand anders alsSokrates, der berühmte griechische Philosoph des 5. Jahrhunderts v. u. Z. Sein Schüler Platon berichtet über diese Ereignisse in seinen Abhandlungen Apologie und Phaidon. Sokrates und Platon sollen zu den ersten Förderern der Vorstellung von einer unsterblichen Seele gehört haben. Sie waren allerdings nicht die Urheber dieser Lehre.
Die Ursprünge der Vorstellung von menschlicher Unsterblichkeit reichen noch viel weiter zurück. Sokrates und Platon gaben der Auffassung allerdings einen gewissen Schliff und machten daraus eine philosophische Lehre, wodurch sie für die gebildeten Schichten sowohl ihrer Tage als auch späterer Zeiten größere Anziehungskraft erhielt.
Bereits vor Sokrates und Platon glaubten die Griechen, die Seele überlebe beim Tod. Pythagoras, der berühmte griechische Mathematiker des 6. Jahrhunderts v. u. Z., war der Ansicht, die Seele sei unsterblich und der Seelenwanderung unterworfen. Vor ihm hatte bereits Thales von Milet, der als frühester bekannter griechischer Philosoph gilt, die Meinung vertreten, nicht nur Menschen, Tiere und Pflanzen hätten eine unsterbliche Seele, sondern auch Gegenstände wie Magnete, da sie ja Eisen bewegen können. Die alten Griechen behaupteten, die Seelen der Toten würden nach der Fahrt über den Fluß Styx in einen weitläufigen Bereich unter der Erde gelangen, der als Unterwelt bezeichnet wurde. Dort würden Richter das Urteil über die Seelen fällen, ob sie in einem von hohen Mauern umgebenen Gefängnis gequält werden oder in die Seligkeit des Elysiums eingehen sollten.
Im 7. Jahrhundert v. u. Z. trat weiter östlich, im Iran (oder Persien), ein Prophet namens Zoroaster auf. Er führte eine Anbetungsform ein, die als Zoroastrismus bekannt wurde. Es war die Religion des persischen Großreiches, das die Szene der Welt beherrschte, bevor Griechenland Großmachtstellung erlangte. Die zoroastrischen Schriften enthalten folgende Aussage: „In Unsterblichkeit soll die Seele des Gerechten ewig in Freude sein, aber in Qual soll die Seele des Lügners gewiß sein. Und diese Gesetze hat Ahura Masda (Bedeutung: „der weise Herr“) bestimmt durch seine souveräne Autorität.“
Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele war bereits ein Bestandteil der präzoroastrischen iranischen Religion gewesen. Die altiranischen Stämme sorgten zum Beispiel für die Seelen der Verstorbenen, indem sie diesen Nahrung und Kleidung opferten, die ihnen in der Unterwelt von Nutzen sein sollten.
Der Glaube an ein Leben nach dem Tod stand im Mittelpunkt der ägyptischen Religion. Nach Ansicht der Ägypter wurde die Seele des Toten von Osiris, dem Hauptgott der Unterwelt, beurteilt. In einem Papyrusdokument, das aus dem 14. Jahrhundert v. u. Z. stammen soll, wird gezeigt, wie Anubis, der Totengott, die Seele des Schreibers Hunefer vor Osiris führt. Auf einer Waage wird das Herz des Schreibers, das sein Gewissen darstellt, gegen die Feder aufgewogen, die die Göttin der Wahrheit und Gerechtigkeit auf ihrem Kopf trägt. Thot, ein anderer Gott, hält die Ergebnisse fest. Weil Hunefers Herz nicht mit schwerer Schuld beladen ist, wiegt es weniger als die Feder, und Hunefer wird der Eintritt in das Reich des Osiris gewährt, wo er Unsterblichkeit erlangt. In dem Papyrus wird auch ein weibliches Ungeheuer dargestellt, das neben der Waage steht, bereit, den Verstorbenen zu verschlingen, falls sein Herz die Prüfung nicht besteht. Da die Ägypter glaubten, das Überleben der Seele sei von der Bewahrung des Körpers abhängig, mumifizierten sie ihre Toten auch und bewahrten die Körper der Pharaonen in eindrucksvollen Pyramiden auf.
Verschiedene Zivilisationen der alten Zeit hatten somit e i n e Lehre gemeinsam: die Unsterblichkeit der Seele. Diese Lehre ist nicht biblisch!
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Woran denken wir, wenn wir die Wörter "Seele" und "Geist" hören? Viele glauben, dass es sich dabei um etwas Unsichtbares, Unsterbliches handelt, das beim Tod eines Menschen aus dem Körper entweicht und getrennt davon weiterexistiert. Da dieser Glaube so verbreitet ist, sind viele ganz erstaunt, wenn sie erfahren, dass die Bibel das überhaupt nicht lehrt. Aber was lehrt sie dann über die Seele und den Geist?
WAS DER "GEIST" IST
Untersuchen wir nun, was in der Bibel mit dem Wort "Geist" gemeint ist. Manche denken, "Geist" sei lediglich ein anderes Wort für "Seele". Doch das ist nicht der Fall. Wie die Bibel deutlich zeigt, beziehen sich "Geist" und "Seele" auf zwei verschiedene Dinge. Worin unterscheiden sie sich?
Wenn die Schreiber der Bibel über den "Geist" schrieben, gebrauchten sie das hebräische Wort rúach beziehungsweise das griechische Wort pneuma. Die Bedeutung dieser beiden Wörter geht aus der Heiligen Schrift selbst hervor. In Psalm 104:29 heißt es zum Beispiel: "Wenn du [Jehova] ihren Geist [rúach] wegnimmst, verscheiden sie, und zu ihrem Staub kehren sie zurück." In Jakobus 2:26 wird gesagt, dass "der Leib ohne Geist [pneuma] tot ist". In diesen Versen bezieht sich "Geist" also auf etwas, was einem Körper Leben gibt. Ohne Geist ist der Körper tot. Deshalb wird rúach in der Bibel nicht nur mit "Geist" übersetzt, sondern auch mit "Kraft" im Sinn von Lebenskraft. Über die Flut der Tage Noahs sagte Gott beispielsweise: "Ich bringe die Sintflut der Wasser über die Erde, um alles Fleisch, in dem die Lebenskraft [Kraft: rúach] wirksam ist, unter den Himmeln zu verderben" (1. Mose 6:17; 7:15, 22). Der "Geist" ist also eine unsichtbare Kraft (Lebensfunke), die alle Geschöpfe mit Leben erfüllt.
Seele und Geist sind nicht dasselbe. Der Körper braucht den Geist, ähnlich wie ein Radiogerät Strom braucht, nämlich um zu funktionieren. Nehmen wir zum Beispiel ein tragbares Radiogerät. Wenn man Batterien einlegt und das Radio einschaltet, bringt der Strom aus den Batterien sozusagen Leben in das Gerät. Ohne Batterien ist das Gerät tot. Genauso ist es, wenn man bei einem Radio mit Netzanschluss den Stecker aus der Steckdose zieht. Vergleichbar damit ist der Geist die Kraft, die unseren Körper zum Leben bringt. Der Geist kann — wie der Strom — auch nicht fühlen und nicht denken. Er ist eine unpersönliche Kraft. Fehlt dieser Geist, die Lebenskraft, im Körper der Menschen, "verscheiden sie", wie der Psalmist schrieb, "und zu ihrem Staub kehren sie zurück".
In Prediger 12:7 lesen wir über den Tod des Menschen: "Dann kehrt der Staub [des Körpers] zur Erde zurück, so wie er gewesen ist, und der Geist selbst kehrt zu dem wahren Gott zurück, der ihn gegeben hat." Wenn der Geist, also die Lebenskraft, aus dem Körper schwindet, stirbt der Körper und kehrt zu dem Ort zurück, von dem er ursprünglich kam — zur Erde. Damit vergleichbar kehrt die Lebenskraft wieder zu dem zurück, von dem sie ausging — zu Gott (Hiob 34:14, 15; Psalm 36:9). Das bedeutet nicht, dass die Lebenskraft buchstäblich zum Himmel aufsteigt. Es bedeutet vielmehr, dass die Hoffnung eines Verstorbenen auf künftiges Leben ganz und gar von Jehova Gott abhängt. Das Leben dieses Menschen liegt dann sozusagen in Gottes Hand. Nur durch Gottes Macht kann der Geist oder die Lebenskraft zurückgegeben werden, sodass eine Person wieder leben kann.
Wie beruhigend ist es doch, zu wissen, dass Gott genau das für all diejenigen tun wird, die "in den Gedächtnisgrüften" ruhen! (Johannes 5:28, 29). Zur Zeit der Auferstehung wird Jehova für eine Person, die im Tod schläft, einen neuen Körper bilden und diesen zum Leben bringen, indem er Geist, das heißt Lebenskraft, in ihn legt. Was für ein Freudentag das doch sein wird!
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