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Mittwoch, 31. Dezember 2014
SILVESTER- und NEUJAHRSFEIERN
Der Silvesternachmittag ist immer ungewöhnlich ruhig“, sagt ein Arzt in Brasilien. „Gegen 23 Uhr geht es dann los. Ein stetiger Strom von Patienten erreicht uns: Verletzte mit Stichwunden oder Schussverletzungen, Teenager, die bei Autounfällen verletzt wurden, und misshandelte Ehefrauen. Fast immer ist Alkohol mit im Spiel.“

Angesichts dessen überrascht es wohl kaum, dass in einer brasilianischen Zeitung der erste Tag eines neuen Jahres als internationaler Tag der Katerstimmung bezeichnet wird. Eine europäische Nachrichtenagentur spricht davon, dass „Neujahr etwas für den Gelegenheitshedoniker ist“ und dass es sich dabei um „eine weitere Runde im ewigen Wettkampf zwischen Mensch und Alkohol“ handelt.

Zugegebenermaßen feiert nicht jeder den Jahreswechsel, indem er zu viel trinkt und gewalttätig wird. Viele verbinden mit diesem Anlass schöne Erinnerungen. „Als Kinder konnten wir es kaum erwarten, bis Silvester war. Es gab immer reichlich zu essen und zu trinken. Und wir haben viele Spiele gemacht. Um Mitternacht haben wir uns dann umarmt und geküsst; und jeder hat dem anderen ein gutes neues Jahr gewünscht.“

Heute sind viele der Ansicht, sie feierten den Jahreswechsel, ohne dabei den Bogen zu überspannen. Dennoch tun Christen gut, den Ursprung und die Bedeutung dieser beliebten Feiern zu untersuchen. Stehen Silvester- und Neujahrsfeiern im Widerspruch zu biblischen Lehren?

Neujahrsfeiern sind nichts Neues. Alte Inschriften lassen erkennen, dass es solche Feiern bereits im dritten Jahrtausend v. u. Z. in Babylon gab. Das Fest, das man dort Mitte März feierte, war bedeutsam. „Zu jener Zeit entschied der Gott Marduk über das Geschick des Landes im kommenden Jahr“, so heißt es in der World Book Encyclopedia. In Babylon feierte man den Jahreswechsel 11 Tage lang, und zwar mit Opfern, Umzügen und Fruchtbarkeitsriten.

Auch bei den Römern fing das Jahr früher einmal im Monat März an. Im Jahr 46 v. u. Z. verfügte Kaiser Julius Cäsar allerdings, den Jahresbeginn auf den 1. Januar zu verlegen. Der Tag war bereits Janus geweiht, dem Gott des Anfangs. Von nun an sollte dieser Tag auch für die Römer der erste Tag des Jahres sein. Das Datum hatte sich zwar geändert, aber die Ausgelassenheit blieb bestehen. In der Cyclopedia von McClintock und Strong wird gesagt, dass die Menschen sich am ersten Januar „Ausschweifungen und heidnischem Aberglauben in seinen verschiedenen Formen hingaben“.
Abergläubische Bräuche spielen auch heute bei Silvester- und Neujahrsfeiern eine Rolle. In Gegenden Südamerikas beispielsweise begrüßen viele das neue Jahr, indem sie auf dem rechten Fuß stehen. Andere veranstalten ein Hupkonzert oder lassen Knallkörper krachen. Nach einem tschechischen Brauch isst man zu Silvester Linsensuppe, wohingegen man nach slowakischer Tradition Geld oder Fischschuppen unter die Tischdecke legt. Durch solche Bräuche, die das Unglück fernhalten und Wohlstand garantieren sollen, wird lediglich der alte Glaube aufrechterhalten, die Jahreswende sei eine Zeit, in der über das Schicksal entschieden wird.

Die Bibel ermahnt Christen „anständig zu wandeln, nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen“. Da genau diese in der Bibel verurteilten Ausschweifungen für Silvester- und Neujahrsfeiern typisch sind, feiern Christen nicht mit. Das heißt nicht, dass Christen Spaßverderber sind. Im Gegenteil, sie wissen, dass in der Bibel Anbeter des wahren Gottes wiederholt aufgefordert werden, sich zu freuen — und das aus einer ganzen Reihe von Gründen. Die Bibel erkennt auch an, dass mit der Freude oft Essen und Trinken einhergeht.

Prediger 9:7: „Geh, iß deine Speise mit Freuden, und trink deinen Wein mit gutem Herzen, denn der wahre Gott hat bereits Wohlgefallen gefunden an deinen Werken.“
Allerdings gehen die Wurzeln der Silvester- und Neujahrsfeiern, wie bereits festgestellt, auf heidnische Bräuche zurück. Da falsche Anbetung in den Augen Jehovas unrein und verabscheuungswürdig ist, weisen Christen Praktiken zurück, die einen solchen Ursprung haben. Der Apostel Paulus schrieb: „Welche Gemeinschaft besteht zwischen Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Teilhaberschaft hat Licht mit Finsternis? Welche Harmonie besteht ferner zwischen Christus und Belial?“ Aus gutem Grund schrieb er außerdem: „Hört auf, das Unreine anzurühren“.

Christen ist auch bewusst, dass abergläubische Bräuche keine Garantie für Glück und Wohlstand sind — besonders weil man sich durch die Teilnahme an solchen Feiern Gottes Missfallen zuziehen kann. Außerdem ermahnt die Bibel Christen, in ihrem Leben Mäßigkeit und Selbstbeherrschung erkennen zu lassen. Für jemanden, der sich dazu bekennt, den Lehren Christi zu folgen, wäre es eindeutig unangebracht, bei einer Feier mitzumachen, für die Ausgelassenheit und Ausschweifungen bezeichnend sind.

Auch wenn Silvester- und Neujahrsfeiern reizvoll und ansprechend fürs Auge sein mögen, die Aufforderung der Bibel lautet: „Hört auf, das Unreine anzurühren“ sowie: „Lasst uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes.“ Denjenigen, die sich danach richten, garantiert Jehova etwas Herzerwärmendes. Ja, er verspricht denen, die ihm gegenüber loyal sind, ewige Segnungen und ewigen Wohlstand.

1. Korinther 10:31: „Darum, ob ihr eßt oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes.“

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