Alexander vertrieb die Perser aus Ägypten und wurde dort als Befreier gefeiert. In dem Buch Man, Myth & Magic wird gesagt: "Er wurde als Pharao anerkannt, und als er das Orakel des Gottes Ammon besuchte, . . . wurde er formell von den Priestern als "Sohn des Ammon" gepriesen." Offenbar geht die Legende, wonach er der Sohn des Zeus, des Hauptgottes des griechischen Pantheons, gewesen sei, auf dieses Ereignis zurück.
Alexander stieß nach Osten vor und betrat schließlich indisches Territorium. Unterwegs eroberte er Babylon, das Herkunftsland zahlreicher Vorstellungen, die in der Mythologie und der Religion seines Heimatlandes zu finden waren. Daher schien sein Vorhaben angebracht zu sein, Babylon zur Hauptstadt seines Großreiches zu machen. Aber am 13. Juni 323 v. u. Z. verließ den griechischen Gott die Kraft, und er starb nach etwas mehr als zwölfjähriger Herrschaft im Alter von 32 Jahren.
Nach dem Tod Alexanders verlagerte sich die Weltmacht allmählich nach Rom. Der Feldherr Julius Cäsar, Herrscher des römischen Staates, wurde 44 v. u. Z. ermordet, und nach ungefähr 13 unruhigen Jahren schaltete sein Adoptivsohn Oktavianus seine Rivalen aus und ging 31 v. u. Z. daran, das Römische Reich zu gründen.
Das Buch Kaiserliches Rom bezeichnet Oktavianus als den "größten der vielen Kaiser Roms. . . . Die Römer nannten ihn "Augustus", den Verehrungswürdigen, die Provinzialen feierten ihn als Gott." Als wollte Augustus diese Ansichten bestätigen, ließ er Siegelringe mit seinem Porträt und dem des Alexander anfertigen, der vor ihm verstorben war. Augustus wurde später vom römischen Senat zu den Göttern erhoben, und im ganzen Reich baute man ihm zu Ehren Schreine.
Heute würde niemand seine Hoffnung, was weltweiten Frieden und Sicherheit betrifft, auf römische oder griechische Götter setzen — weder auf die mythischen Göttergestalten, die vom Olymp aus herrschten, noch auf die menschlichen, die mit politischer Macht ausgestattet waren. Und dennoch hat die falsche Religion von ihren asiatischen Ursprüngen bis auf den heutigen Tag die Menschen dazu verleitet, ihr Vertrauen auf mythische Götter zu setzen, die zwar einen großen Namen tragen, ihn aber nicht verdienen.
Passenderweise schrieb Alexanders Lieblingsdichter Homer: "Wie nichtig ist der Name ohne Verdienst."
Man sagt, Homers Ilias sei für die Griechen "eine Quelle der moralischen und sogar der praktischen Belehrung" gewesen. Heute werden viele andere Schriften ähnlich eingestuft.
Wie man solche religiösen Bestseller richtig beurteilt, wird als Nächstes behandelt.
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