Die Dreieinigkeit bzw. Trinität ist keine biblische Lehre !
In der gesamten Heiligen Schrift wird die Persönlichkeit Jesu Christi nicht in einer verborgenen Sprache dargestellt, in einer Sprache, die von Geistlichen hätte interpretiert und Jahre später als ein Geheimnis hätte formuliert werden müssen, das niemand versteht. Jesus Christus wird als der "Sohn Gottes", nicht als "Gott Sohn", bezeichnet. Gerade die Tatsache, daß er "Sohn" genannt wird, zeigt, daß er einen Anfang hatte. Deshalb spricht die Bibel von ihm als dem "Erstgeborenen aller Schöpfung" und dem "Anfang der Schöpfung Gottes".
Sogar nach seiner Auferstehung und Himmelfahrt erlangte Jesus nicht eine Stellung der Gleichheit mit seinem Vater. Der inspirierte Apostel Paulus schrieb in 1. Korinther 11:3: "Ich will indes, daß ihr wißt, daß das Haupt jedes Mannes der Christus ist; das Haupt einer Frau aber ist der Mann; das Haupt des Christus aber ist Gott." 1. Korinther 15:28: "Wenn ihm aber alle Dinge unterworfen sein werden, dann wird sich auch der Sohn selbst dem unterwerfen, der ihm alle Dinge unterworfen hat, so daß Gott allen alles sei."
In dem Bibelbuch Offenbarung spricht der verherrlichte Herr Jesus Christus von seinem Vater wiederholt als von "meinem Gott". In Offenbarung 3:12 lesen wir zum Beispiel: "Wer siegt — ihn will ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und er wird auf keinen Fall mehr aus ihm hinausgehen, und ich will den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das von meinem Gott aus dem Himmel herabkommt, und diesen meinen neuen Namen auf ihn schreiben." Dies ist in völliger Übereinstimmung mit der Erklärung, die Jesus Maria Magdalene früher gegeben hatte, Johannes 20:17: "Jesus sprach zu ihr: "Hör auf, dich an mich zu klammern. Denn ich bin noch nicht zum Vater aufgefahren. Geh jedoch zu meinen Brüdern hin, und sag ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott."
In Anbetracht des deutlichen Zeugnisses der Heiligen Schrift ist die Dreieinigkeitslehre das, was sie gemäß der New Catholic Encyclopedia zugegebenermaßen ist — ein Geheimnis, formuliert von Menschen, die Jahre nach der Niederschrift der Heiligen Schrift lebten. Die Formulierung dieses Geheimnisses in einer angeblich "genauen Terminologie" hat die ganze Sache in Wirklichkeit so verwirrt, daß Millionen Menschen im Laufe der Jahrhunderte nicht in der Lage waren, den Unterschied zwischen den Bezeichnungen "Sohn Gottes" und "Gott Sohn" zu erkennen. Statt ihre "Knie im Namen Jesu zu beugen und offen anzuerkennen, daß Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vater"', haben sie etwas angebetet, was sie, wie sie selbst zugeben, nicht verstehen — einen mysteriösen dreieinigen Gott. Philipper 2:10, 11: "So daß sich im Namen Jesu jedes Knie beuge, derer, die im Himmel, und derer, die auf der Erde, und derer, die unter dem Erdboden sind, und jede Zunge offen anerkenne, daß Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters."
Die Dreieinigkeitslehre hat es somit Millionen Menschen unmöglich gemacht, Gott "mit Geist und Wahrheit" anzubeten, und durch diese Lehre wurde Gott entehrt, da sie verneint, daß Gott allein der höchste Souverän des Universums ist.
Johannes 4:24: "Gott ist ein GEIST, und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten."
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„Konstantin führte den Vorsitz, wobei er die Verhandlungen leitete und selbst die entscheidende Formel . . ., die das Verhältnis Christi zu Gott im Nizäischen Glaubensbekenntnis ausdrückt, nämlich ‚wesenseins . . . [homooúsios] mit dem Vater‘ vorschlug . . . Aus Furcht vor dem Kaiser unterschrieben alle Bischöfe außer zweien das [Nizäische] Bekenntnis — viele von ihnen entgegen ihrer eigenen Überzeugung.“
War dieser heidnische Herrscher etwa aufgrund seiner biblisch begründeten Überzeugung eingeschritten? Nein. In dem Buch Epochen der Dogmengeschichte heißt es: „Konstantin . . . hatte im Grunde nicht das geringste Verständnis für die Fragen, um die es in der griechischen Theologie ging.“ Aber er verstand, daß Religionsstreitigkeiten die Einheit seines Reiches gefährdeten, und es war sein Ziel, sie beizulegen.
Wurde damals die Dreieinigkeitslehre festgelegt?
Wurde die Dreieinigkeit auf dem Konzil von Nizäa als Lehre der Christenheit festgelegt oder bestätigt? Viele denken, das sei der Fall gewesen. Doch die Tatsachen sehen anders aus.
In dem von jenem Konzil verkündigten Glaubensbekenntnis wurden zwar Dinge über den Sohn Gottes behauptet, die es verschiedenen Geistlichen erlauben könnten, ihn in gewisser Hinsicht als Gott, dem Vater, gleich anzusehen. Aber es ist sehr aufschlußreich, festzustellen, was im Nizäischen Glaubensbekenntnis nicht gesagt wurde. In seiner ursprünglichen Fassung hatte es folgenden Wortlaut:
„Wir glauben an einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge; und an einen Herrn, Jesus Christus, den Sohn Gottes, aus dem Vater gezeugt, den Einziggeborenen, das heißt aus dem Wesen des Vaters, Gott aus Gott, Licht vom Licht, wahrhaftigen Gott aus wahrhaftigem Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch den alle Dinge geworden sind, sowohl die im Himmel als auch die auf Erden; der um uns Menschen und um unseres Heiles willen herabgekommen und Fleisch geworden ist, Mensch geworden ist, gelitten hat und am dritten Tage auferstanden ist, aufgefahren in die Himmel, und kommen wird, um Lebende und Tote zu richten; und an den Heiligen Geist.“
Sagt dieses Glaubensbekenntnis aus, der Vater, der Sohn und der heilige Geist seien drei Personen in einem Gott? Sagt es aus, die drei seien gleich an Ewigkeit, Macht, Rang und Weisheit? Nein, das ist nicht der Fall. Von einer Formel, die besagt, drei Personen seien in einem Gott, findet man darin nicht die geringste Spur. Durch das ursprüngliche Nizäische Glaubensbekenntnis wurde die Dreieinigkeit weder festgelegt noch bestätigt.
Jenes Bekenntnis stellte bestenfalls den Sohn insofern auf die gleiche Stufe wie den Vater, als sie „eines Wesens“ sein sollten. Dergleichen sagt es aber nirgendwo über den heiligen Geist. Es heißt lediglich: „Wir glauben . . . an den Heiligen Geist.“ Das ist nicht die Dreieinigkeitslehre der Christenheit.
Selbst der Schlüsselausdruck „eines Wesens“ (homooúsios) bedeutete nicht notwendigerweise, daß das Konzil an eine numerische Gleichheit von Vater und Sohn glaubte. In der New Catholic Encyclopedia lesen wir:
„Es ist zweifelhaft, ob das Konzil die numerische Wesensgleichheit von Vater und Sohn bestätigen wollte.“
Selbst wenn das Konzil hätte sagen wollen, Vater und Sohn seien numerisch eins, so hätte das immer noch keine Dreieinigkeit ergeben. Es wären nur zwei Personen in einem Gott gewesen, nicht drei, wie es die Dreieinigkeitslehre erfordert.
„Standpunkt einer Minderheit“
Glaubten alle in Nizäa anwesenden Bischöfe, der Sohn sei Gott gleich? Nein, es gab widersprüchliche Standpunkte. Da war beispielsweise Arius, der lehrte, daß der Sohn einen zeitlich begrenzten Anfang gehabt habe und darum nicht Gott gleich, sondern ihm in jeder Hinsicht untergeordnet sei. Athanasius glaubte andererseits, daß der Sohn in gewisser Hinsicht Gott gleich sei. Und es gab noch andere Ansichten.
Hinsichtlich der Entscheidung des Konzils, den Sohn als wesensgleich (Gleichheit der Substanz) mit Gott zu bezeichnen, erklärt Martin Marty: „Nizäa verkörperte eigentlich den Standpunkt einer Minderheit; die Regelung war unsicher und war auch für viele, die die arianische Anschauung nicht teilten, unannehmbar.“ Desgleichen heißt es in dem Buch A Select Library of Nicene and Post-Nicene Fathers of the Christian Church: „Einen eindeutig formulierten Lehrsatz im Widerspruch zum Arianismus befürwortete nur eine Minderheit, diese Minderheit aber trug den Sieg davon.“ Und in Epochen der Dogmengeschichte wird bemerkt:
„Was vielen Bischöfen und Theologen aus dem Osten vor allem anstößig war, war jener Begriff, den Konstantin selbst in das Bekenntnis eingefügt hatte, eben das homousios [„eines Wesens“], das in den folgenden Kämpfen zwischen Orthodoxie und Häresie zum eigentlichen Streitobjekt werden sollte.“
Nach dem Konzil ging der Streit jahrzehntelang weiter. Die Befürworter der Idee, den Sohn mit dem allmächtigen Gott gleichzustellen, fielen sogar zeitweise in Ungnade. So sagt Martin Marty von Athanasius: „Seine Popularität schwankte, und er wurde so oft verbannt [in den Jahren nach dem Konzil], daß er praktisch zum Pendler wurde.“ Athanasius verbrachte Jahre in der Verbannung, weil politische und kirchliche Würdenträger seine Ansichten bekämpften, wonach der Sohn Gott gleich sei.
Die Behauptung, das Konzil von Nizäa im Jahr 325 u. Z. habe die Dreieinigkeitslehre festgelegt oder bestätigt, ist somit unzutreffend. Was später zur Lehre von der Dreieinigkeit wurde, existierte zu diesem Zeitpunkt einfach nicht. Die Vorstellung, der Vater, der Sohn und der heilige Geist seien jeder wahrer Gott und gleich an Ewigkeit, Macht, Rang und Weisheit, aber nur e i n Gott — drei Personen in einem Gott —, wurde weder von jenem Konzil noch von den frühen Kirchenvätern entwickelt. So heißt es in dem Werk The Church of the First Three Centuries:
„Die heute populäre Lehre von der Dreieinigkeit . . . findet in den Schriften Justins [des Märtyrers] keine Stütze; und das kann von allen vornizäischen Vätern gesagt werden; das heißt von allen christlichen Schriftstellern der drei Jahrhunderte nach der Geburt Christi. Zugegeben, sie sprechen von dem Vater, dem Sohn und dem prophetischen oder heiligen Geist, sagen aber nicht, daß sie in irgendeinem Sinn gleich groß, numerisch e i n Wesen oder drei in Einem seien, wie das von Trinitariern heute verstanden wird. Genau das Gegenteil ist der Fall. Die Lehre von der Dreieinigkeit, wie diese Väter sie darstellten, war grundlegend verschieden von der heutigen Lehre. Das erklären wir für eine unwiderlegbare Tatsache wie jede andere Tatsache in der Entwicklung menschlicher Anschauungen.“
„Man zeige uns einen einzigen Schriftsteller von Rang aus den ersten drei Jahrhunderten, der an diese Lehre glaubte, wie sie heute vertreten wird!“
Allerdings war Nizäa ein Wendepunkt. Das Konzil machte es möglich, offiziell zu akzeptieren, daß der Sohn dem Vater gleich sei, was der späteren Auffassung von der Dreieinigkeit den Weg bahnte. In dem Buch Second Century Orthodoxy bemerkt J. A. Buckley:
„Wenigstens bis zum Ende des zweiten Jahrhunderts blieb die Gesamtkirche in einer grundlegenden Auffassung vereint; sie alle bejahten die Oberhoheit des Vaters. Sie alle betrachteten Gott, den Vater und Allmächtigen, allein als Höchsten, Unveränderlichen, Unbeschreiblichen, der ohne Anfang ist. . . .
Nach dem Weggang dieser Schriftsteller und führenden Männer des zweiten Jahrhunderts sah sich die Kirche . . . langsam, aber unerbittlich auf den Punkt zusteuern, . . . und auf dem Konzil zu Nizäa erreichte das allmähliche Untergraben des ursprünglichen Glaubens seinen Gipfel. Dort zwang eine aufbrausende Minderheit einer sich stillschweigend fügenden Mehrheit ihre Häresie auf, und mit den politischen Gewalten im Rücken nötigte, überredete und schüchterte sie die ein, die bemüht waren, die ursprüngliche Reinheit ihres Glaubens in makellosem Zustand zu erhalten.“
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Das trifft jedoch nicht ganz zu. Das Konzil von Nizäa erklärte zwar, daß Christus wesenseins mit Gott sei, was den Grund für die Trinitätstheologie legte, aber von einer Trinität war noch nicht die Rede. Auf diesem Konzil wurde nichts davon gesagt, daß der heilige Geist die dritte Person eines dreieinigen Gottes sei.
Keiner der auf dem nizäischen Konzil versammelten Bischöfe befürwortete jedoch eine Trinität. Sie entschieden lediglich über Jesu Natur, nicht aber über die Rolle des heiligen Geistes. Wenn die Dreieinigkeit eine eindeutige biblische Wahrheit gewesen wäre, hätten sie sie dann nicht auf diesem Konzil unterbreiten müssen?
Ein Aufsatz in der Augustinerzeitschrift Ostkirchliche Studien (4/83) beschäftigt sich mit der Bedeutung von vier Kirchenvätern des 4. Jahrhunderts und ihrem Einfluß auf die orthodoxe Kirche. Es ist von den drei „Kappadokiern“ (Basileios, Gregorios von Nazianz und Gregorios von Nyssa) sowie von Johannes Chrysostomos die Rede. Mit der griechischen Kultur zutiefst verbunden — sie waren durch die Schule griechischer Philosophie gegangen —, verstanden sie es, heidnische Philosophie mit „christlichem“ Gedankengut zu vereinen. „Die Einbeziehung des antiken Erbes zur Erhellung und Durchdringung des christlichen Glaubensgutes hatte bereits seit dem 3. Jahrhundert in Alexandreia begonnen“, heißt es in dem Aufsatz. „Das Erste Ökumenische Konzil von Nikaia [Nizäa] (325) hatte sich eines griechisch-philosophischen Terminus bedient, um das Christusdogma zu formulieren. Auf diesem Grund bauten die Kappadokier weiter, allen voran Basileios, der gegen den Arianismus [Ablehnung der Dreieinigkeitslehre] des Kaisers und vieler Bischöfe die Glaubensentscheidung von Nikaia durchtrug und dabei zugleich die Glaubenslehre vom Dreieinigen Gott in der Lehre vom Heiligen Geist zur Vollendung führte. Er tat es unbeschwert mit Begriffen aus der Philosophie der Alten und mit Beispielen aus ihrer Geschichte, wenn er . . . den Kult des Kaiserbildes zur Erhellung des Dreifaltigkeitsdogmas benützte.“
In dem Aufsatz wird u. a. das Buch Geschichte des byzantinischen Staates von Georg Ostrogorsky (München 1952, S. 26) zitiert, in dem es heißt: „Das christliche Byzanz verabscheut weder die heidnische Kunst noch die heidnische Weisheit . . . Griechische Wissenschaft und Philosophie . . . gehören zum Bildungsgut des frömmsten Byzantiners. Die byzantinische Kirche selbst macht sich das Ideengut der antiken Philosophie zu eigen und verwendet ihren Begriffsapparat bei der Ausgestaltung der christlichen Dogmenlehre.“
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