Bald näherte sich Israel dem Land Kanaan, das in der Bibel das Land der Verheißung genannt wird. Es war von mächtigen Völkern bewohnt, die von sittlich entwürdigenden Praktiken durchsetzt waren. Der Schöpfer hatte sie 400 Jahre lang gewähren lassen, aber jetzt entschied er sich gerechterweise dafür, das Land an das Volk Israel zu übergeben . Als Vorbereitung sandte Moses 12 Kundschafter in das Land. 10 von ihnen glaubten nicht, daß Jehova die Macht hatte, sie zu retten. Auf Grund ihres Berichts murrte das Volk gegen Gott und verschwor sich, nach Ägypten zurückzukehren. Daraufhin verurteilte Gott die Israeliten zu 40 Jahren Wildniswanderung.
Obwohl sie gegenüber Jehova beleidigend gehandelt hatten, erhielt er sie am Leben und zeigte so, daß sie von ihm abhängig waren. Zum Beispiel blieben sie in der Wildnis am Leben, weil er die Nation mit Manna versorgte, einer eßbaren Substanz, die wie Flachkuchen mit Honig schmeckte. Aus dem, was sie dort erlebten, hätten sie viel lernen sollen. Es sollte beweisen, wie wichtig es war, dem barmherzigen Gott zu gehorchen und sich auf ihn zu verlassen.
Nach dem Tod des Moses beauftragte Gott Josua, Israel anzuführen. Dieser tapfere, loyale Mann brachte die Nation nach Kanaan und nahm mutig die Eroberung des Landes in Angriff. Innerhalb kurzer Zeit besiegte Josua 31 Könige und besetzte den größten Teil des Landes der Verheißung. Der spannende Geschichtsbericht ist in dem Buch Josua nachzulesen.
Während des gesamten Wildnisaufenthalts und in den ersten Jahren im Land der Verheißung wurde die Nation von Moses und danach von Josua geführt. Die Israeliten brauchten keinen menschlichen König, denn Jehova war ihr Souverän. Er sorgte dafür, daß ernannte ältere Männer am Stadttor Rechtsfälle anhörten. Diese Männer erhielten die Ordnung aufrecht und standen den Menschen in geistiger Hinsicht bei.
5. Mose 16:18: "Du solltest dir Richter und Beamte einsetzen innerhalb all deiner Tore, die Jehova, dein Gott, dir nach deinen Stämmen gibt, und sie sollen das Volk mit gerechtem Gericht richten."
Einen faszinierenden kurzen Einblick in die Art und Weise, wie die älteren Männer einen Rechtsfall behandelten, gestützt auf das Gesetz in 5. Mose 25:7-9: "Wenn nun der Mann kein Gefallen daran findet, die Witwe seines Bruders zu nehmen, dann soll seines Bruders Witwe zum Tor hinaufgehen zu den älteren Männern und sprechen: Der Bruder meines Mannes hat sich geweigert, den Namen seines Bruders in Israel zu bewahren. Er hat nicht eingewilligt, die Schwagerehe mit mir zu vollziehen. Und die älteren Männer seiner Stadt sollen ihn rufen und zu ihm reden, und er soll dastehen und sagen: Ich habe kein Gefallen daran gefunden, sie zu nehmen. Darauf soll die Witwe seines Bruders vor den Augen der älteren Männer an ihn herantreten und ihm die Sandale von seinem Fuß ziehen und ihm ins Angesicht speien und antworten und sagen: So sollte dem Mann getan werden, der seines Bruders Haus nicht aufbauen wird" vermittelt das Buch Ruth.
Im Verlauf der Jahre zogen sich die Israeliten als Nation oft Gottes Mißfallen zu, weil sie ihm wiederholt nicht gehorchten und sich kanaanitischen Göttern zuwandten. Wenn sie aber in eine schwere Notlage gerieten und zu Jehova um Hilfe riefen, gedachte er ihrer. Er erweckte Richter, die sie bei der Befreiung anführten und sie aus der Hand tyrannischer Nachbarvölker retteten. Im Buch Richter werden die Großtaten von 12 dieser mutigen Richter lebhaft geschildert.
Der Bericht lautet: "In jenen Tagen gab es keinen König in Israel. Jeder war es gewohnt zu tun, was in seinen eigenen Augen recht war" (Richter 21:25). Das Gesetz enthielt sittliche Normen, so daß das Volk, unterstützt von den älteren Männern und unterwiesen von den Priestern, eine Grundlage dafür hatte, "zu tun, was in seinen eigenen Augen recht war", und dadurch geschützt zu sein.
Außerdem sah das Gesetz eine Stiftshütte oder einen transportablen Tempel vor, wo Opfer dargebracht wurden. Sie diente als Zentrum der wahren Anbetung und trug damals dazu bei, die Nation zu einigen.
... comment
...bereits 558 x gelesen