Die Voraussagen sind echt!
Betrachten wir, was Jesaja darüber schrieb, wie es mit Babylon ausgehen sollte: "Babylon, die Zierde der Königreiche, die Schönheit des Stolzes der Chaldäer, soll werden wie Sodom und Gomorra, als Gott sie umkehrte. Sie wird niemals bewohnt werden, noch wird sie Generation um Generation verweilen". Welchen Verlauf nahm das Geschehen?
Tatsache ist, daß Babylon über lange Zeit auf ein komplexes Bewässerungssystem von Dämmen und Kanälen angewiesen war, die zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris verliefen. Allem Anschein nach wurde dieses Wasserversorgungssystem um 140 v. u. Z. bei der Eroberung durch die Parther so stark beschädigt, daß es im Grunde funktionsunfähig wurde. Die Folgen? In der Encyclopedia Americana heißt es: "Der Boden wurde mit Mineralsalzen gesättigt, und an der Oberfläche bildete sich eine Kruste von Alkalien, so daß die landwirtschaftliche Nutzung unmöglich wurde." Etwa 200 Jahre später war Babylon zwar immer noch eine volkreiche Stadt, aber sie blieb es nicht mehr lange. Im 3. Jahrhundert beschrieb der Historiker Dio Cassius (um 150 bis 235 u. Z.) einen Besucher Babylons, der nichts vorfand als "Dämme und Steine und Trümmer" (LXVIII, 30). Bezeichnenderweise lebte Jesaja derzeit schon lange nicht mehr, und sein vollständiges Buch war bereits seit Jahrhunderten im Umlauf. Würden wir Babylon heute besuchen, sähen wir von dieser ehemals herrlichen Stadt nur Trümmer. Alte Städte wie Rom, Jerusalem und Athen bestehen heute noch, aber Babylon ist verwüstet, unbewohnt und eine Trümmerstätte; es ist genauso, wie Jesaja es vorhersagte. Die Voraussage traf ein.
Befassen wir uns jetzt mit Jesajas Beschreibung des kommenden Messias. Gemäß Jesaja 52:13 sollte dieser besondere Diener Gottes schließlich "hochgestellt und sehr erhöht sein". Doch im darauffolgenden Kapitel (Jesaja 53) wurde prophezeit, daß der Messias vor dieser Erhöhung eine überraschend andere Erfahrung durchmachen müßte. Die in diesem Kapitel aufgezeichneten Einzelheiten erstaunen uns vielleicht; es ist ein Kapitel, das als messianische Prophezeiung breite Anerkennung gefunden hat.
Wie darin zu lesen ist, würde der Messias von seinen Landsleuten verachtet werden. In der Gewißheit, daß dies geschehen würde, schrieb Jesaja es so, als habe es sich bereits ereignet: "Er war verachtet und war von Menschen gemieden" (Vers 3). Diese schlechte Behandlung wäre völlig ungerechtfertigt, weil der Messias den Menschen Gutes tun würde. "Unsere Krankheiten hat er selbst getragen", schrieb Jesaja und schilderte damit die Heilungen, die der Messias vollbrachte (Vers 4). Ungeachtet dessen würde der Messias angeklagt und ungerechterweise verurteilt werden, würde aber vor seinen Anklägern schweigen (Vers 7 und 8). Er würde sich ausliefern lassen, um zusammen mit Verbrechern getötet zu werden; bei seiner Hinrichtung sollte sein Leib durchstochen werden (Vers 5, 12). Obwohl er wie ein Verbrecher sterben würde, sollte er wie ein Reicher begraben werden (Vers 9). Wiederholt sagte Jesaja auch, daß der zu Unrecht erlittene Tod des Messias sündensühnende Kraft hätte und die Übertretungen anderer Menschen zudecken würde (Vers 5, 8, 11, 12).
All das bewahrheitete sich. Die historischen Darstellungen, die von Jesu Zeitgenossen — Matthäus, Markus, Lukas und Johannes — aufgezeichnet wurden, bestätigen, daß das, was Jesaja vorausgesagt hatte, tatsächlich eintraf. Einige der Ereignisse trugen sich nach dem Tod Jesu zu, und somit hatte er die Gegebenheiten nicht manipulieren können .
Die vollständige Erfüllung der messianischen Prophezeiung Jesajas hat sich die Jahrhunderte über nachhaltig auf aufrichtige Bibelleser ausgewirkt, auch auf solche, die vorher nicht an Jesus glaubten. Der Gelehrte William Urwick bemerkt: "Viele Juden, die den Grund für ihre Bekehrung zum Christentum schriftlich niederlegten, gestanden, daß die Lektüre dieses Kapitels (Jesaja 53) ihren Glauben an ihr früheres Glaubensbekenntnis und ihre früheren Lehrer erschüttert hatte" (The Servant of Jehovah).
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