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Sonntag, 29. Juli 2012
ZU WEM SOLL MAN BETEN?

In Apostelgeschichte 7:59 heißt es: "Sie fuhren fort, Stephanus zu steinigen, während er flehte und sprach: ,Herr Jesus, nimm meinen Geist auf.‘ " Nach der Bibel ist Jehova der "Hörer des Gebets" und daher hat dieser Text einige Fragen aufgeworfen. Hat Stephanus wirklich zu Jesus gebetet? Würde das den Schluss zulassen, dass Jesus dieselbe Person ist wie Jehova?

In Herders Laien-Bibel heißt es, dass Stephanus "(Gott) anrief". Da überrascht es nicht, dass viele die Meinung des Bibelkommentators Matthew Henry teilen, der schrieb: "Bei dieser Gelegenheit betet Stephanus zu Christus, und das müssen auch wir tun." Dieser Standpunkt ist allerdings nicht richtig. Warum?

In einem Bibelkommentar wird zugegeben: "Das Wort Gott kommt nicht im Urtext vor und sollte auch nicht in der Übersetzung stehen. Man findet es in keiner der alten . . . [Handschriften] oder Übersetzungen" (Barnes' Notes on the New Testament). Warum wurde denn dieses Wort in den Vers eingefügt? Gemäß dem Gelehrten Abiel Abbot Livermore handelt es sich dabei um "ein Beispiel der sektiererischen Neigung der Übersetzer". Die meisten modernen Übersetzungen vermeiden daher die falsche Bezugnahme auf Gott.

Trotzdem steht in vielen Übersetzungen, dass Stephanus zu Jesus "betete". Und wie aus der Fußnote in der Neuen-Welt-Übersetzung hervorgeht, kann man das Wort "flehte" auch mit "anrief" oder "betete" wiedergeben. Kann man daraus schlussfolgern, dass Jesus der allmächtige Gott ist? Nein. Gemäß dem Wörterbuch zum Neuen Testament von Walter Bauer hat das griechische Wort epikaleo auch die Bedeutung von "anrufen, herbeirufen" oder "appellieren". Paulus gebrauchte dieses Wort, als er sagte: "Ich berufe mich auf Cäsar!" (Apostelgeschichte 25:11). In der Lutherbibel heißt es daher richtig: "[Stephanus] rief den Herrn an".

Was veranlasste Stephanus zu diesem Ausruf? Laut Apostelgeschichte 7:55, 56 war Stephanus "voll heiligen Geistes, schaute unverwandt zum Himmel empor und erblickte die Herrlichkeit Gottes und Jesus, zur Rechten Gottes stehend". Normalerweise hätte Stephanus seine Bitte im Namen Jesu an Jehova gerichtet. Als er aber den auferstandenen Jesus in einer Vision sah, zögerte er nicht, sich direkt an ihn zu wenden, und sagte: "Herr Jesus, nimm meinen Geist auf." Stephanus wusste, dass Jesus die Befugnis erhalten hatte, Tote aufzuerwecken. Daher bat er Jesus, seinen Geist, das heißt seine Lebenskraft, so lange aufzubewahren, bis er ihn zu Unsterblichkeit im Himmel auferwecken würde.

Ist es richtig, aus dem kurzen Ausruf des Stephanus zu schlussfolgern, dass man zu Jesus beten sollte? Auf keinen Fall. Zum einen machte Stephanus einen ganz klaren Unterschied zwischen Jesus und Jehova, denn aus dem Bericht geht hervor, dass er Jesus "zur Rechten Gottes stehend" sah. Zum anderen waren die Begleitumstände alles andere als gewöhnlich. Es wird nur einmal noch davon berichtet, dass jemand unter ähnlichen Umständen direkt zu Jesus sprach. Das geschah, als der Apostel Johannes Jesus in einer Vision sah.

Christen richten alle ihre Gebete an Jehova Gott und glauben auch heute unerschütterlich daran, dass Jesus "die Auferstehung und das Leben" ist. Genauso wie Stephanus kann uns der Glaube an die Macht Jesu, seine Nachfolger aufzuerwecken, in schweren Zeiten Kraft und Mut geben.

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kann diese herrlichkeit bitte mal mein konto auffüllen, mehr braucht es ja nicht in schwerer zeit kraft und mut zu erlangen...

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Zum Konto auffüllen....
.....braucht man Kraft und Mut und vor allen Dingen den Willen auch etwas zu tun bzw. zu arbeiten. Gott gibt uns die Kraft und den Mut kostenlos, und damit kann dann jeder sich selbst eine Arbeit suchen.

Jehova Gott hat uns das Paradies versprochen, nicht das Schlaraffenland.

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sehen sie, ich bin seit 49 jahren evangelischer christ, das auch immer noch gerne, seit 31 jahren verdiene ich mit der geschenkten kraft mein geld und habe vier kinder fast grossbekommen.
gestern war ich in einer katholischen messe, weil die ökumene mich umtreibt.
ich will kein schlaraffenland, ich will mein auskommen.
mein kommentar bezog sich auf die übertriebene pathetik hier.
man kann das auch harmloser, überzeugender, weniger schulmeisterlich.

ein schönes leben ihnen noch und gott sei mit ihnen.

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Pathos bzw. Pathetik
Das Pathos bezeichnet in der Rhetorik ein Überzeugungsmittel der Rede. Seit seiner ersten systematischen Definition in der griechischen Rhetorik, die für alle folgenden Traditionen grundlegend ist, hat das Wort vielerlei Bedeutungsveränderungen erfahren. Umgangssprachlich versteht man heute darunter eine emotionale, theatralische und tendenziell übertriebene Form der Artikulation.

Wenn „pathetisch“ dagegen im Sinne von „theatralisch“ verwendet wird, weist das zurück auf eine tradierte Stil-Skepsis, die auf der Opposition von Authentizität und Künstlichkeit aufbaut.

Da ich hier die Bibel oder die heilige Schrift oder das Wort Gotte als Grundlage heranziehe (Sie können sich aussuchen wie Sie es lieber nennen) finde ich es als Christ nicht angebracht, die Worte unseres Schöpfers als "Pathetik" zu bezeichnen. Aber das ist nun mal Ihre Meinung und ich respektiere das.

Vielen Dank für Ihre Wünsche

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nur noch ein wort, die bibel wurde ausschliesslich von menschen geschrieben, sie ist bei weitem nicht das wort unseres schöpfers. eher ist sie der ein jämmerliche versuch in worte zu fassen, was man sich erbeten und auch erleben muss.
gott spricht durch das leben.
vielleich kommen wir doch noch in einen austausch, ich weiss, manchmal kann ich zu direkt sein...

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Sie sind ev. Christ
Wenn diese Aussage stimmt, erklären Sie mir bitte, auf was sich Ihre Religion stützt?

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wenn sie zweifeln, dann zweifeln sie.
blessed are those who struggle...
ich denke es reicht aus zu sagen, dass man gerne christ ist.
und ich habe nicht den anspruch eine eigene religion zu haben.
ich glaube, sie haben noch viel vor im leben.

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Christ...
... ist eine Bezeichnung für die Nachfolger von Jesus Christus. Und über Jesus Christus und seinem Vater Jehova Gott steht nun mal in der Bibel.

Zitat von Ihnen: "...die bibel wurde ausschliesslich von menschen geschrieben, sie ist bei weitem nicht das wort unseres schöpfers. eher ist sie der ein jämmerliche versuch in worte zu fassen, was man sich erbeten und auch erleben muss."

Meine Frage, worauf sich Ihr Glaube begründet und auch Ihre Bezeichnung als Christ ist aufgrund dieser Aussage doch wirklich nachvollziehbar.

Einen schönen Tag

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