Dienstag, 2. Dezember 2014
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Was man über Weihnachten wissen sollte
Millionen Menschen auf der Erde treffen zurzeit wieder Vorbereitungen, um die Weihnachtstage zu genießen. Vielleicht gehören auch wir persönlich dazu. Oder wir zählen zu denen, die sich an den religiösen Gepflogenheiten dieses allseits beliebten Festes in der Regel nicht beteiligen. Wie dem auch sei, wir werden uns dem Einfluss von Weihnachten wahrscheinlich nicht entziehen können. Sogar in nichtchristlichen Ländern sind nämlich die Geschäftswelt und die Unterhaltungsbranche davon durchdrungen.
Was wissen wir persönlich über Weihnachten? Ist in der Bibel eine Stütze für die Feier der Geburt Christi zu finden? Welchen Hintergrund hat dieses populäre Fest, das alljährlich Ende Dezember begangen wird?
Nimmt man sich ein wenig Zeit, um etwas über dieses Thema nachzulesen, dann stellt man fest, dass Weihnachten nicht im wahren Christentum wurzelt. Viele Bibelgelehrte verschiedener Glaubensrichtungen bestätigen das. Wenn wir dies im Sinn behalten, dürfte es uns nicht überraschen, dass das englische Parlament unter Cromwell Weihnachten im Jahr 1647 per Dekret zu einem Tag der Buße machte und es dann 1652 ganz und gar verbot. Von 1644 bis 1656 trat das Parlament jedes Jahr absichtlich am 25. Dezember zusammen. Die Historikerin Penne L. Restad schreibt: „Geistliche, die Predigten über die Geburt Christi hielten, riskierten, inhaftiert zu werden. Wenn Kirchenvorsteher ihre Kirche schmückten, mussten sie mit Geldstrafen rechnen. Die Geschäfte blieben von Gesetzes wegen an Weihnachten wie an allen anderen regulären Geschäftstagen geöffnet.“ Weshalb ergriff man diese drastischen Maßnahmen? Nach Ansicht puritanischer Reformer durfte die Kirche keine Traditionen einführen, die nicht in der Bibel enthalten sind. Vehement predigten sie gegen das Weihnachtsfest und verbreiteten Schriften, in denen es verurteilt wurde.
Ähnliche Einstellungen herrschten in Nordamerika. Zwischen 1659 und 1681 war Weihnachten in der Kolonie Massachusetts Bay verboten. Gemäß einem damals erlassenen Gesetz waren Weihnachtsfeierlichkeiten jeglicher Art und Weise untersagt. Zuwiderhandlungen wurden mit einer Geldstrafe geahndet. Das Feiern von Weihnachten bereitete nicht nur den Puritanern in Neuengland Unbehagen, sondern auch einigen Gruppen in den mittleren Kolonien. Die Quäker in Pennsylvanien waren in ihrer Haltung im Hinblick auf Weihnachten ebenso unnachgiebig wie die Puritaner. In einer Quelle heißt es: „Kurz nachdem die Amerikaner ihre Unabhängigkeit erlangt hatten, teilte Elizabeth Drinker, selbst Quäkerin, die Einwohner Philadelphias in drei Kategorien ein. Es gab Quäker, die Weihnachten nicht höher einstuften als jeden anderen Tag auch, ferner solche, die religiös waren, und der Rest verbrachte es in Ausschweifung und ausgelassenen Feierlichkeiten.“
Henry Ward Beecher, ein bekannter amerikanischer Prediger, der in einem streng kalvinistischen Elternhaus aufwuchs, wusste noch im Alter von dreißig Jahren kaum etwas über Weihnachten. „Mir war der Weihnachtstag fremd“, schrieb Beecher 1874.
Die frühen baptistischen und kongregationalistischen Gemeinden sahen ebenfalls keine biblische Veranlassung für das Feiern der Geburt Christi. Gemäß einer Quelle soll die Baptistenkirche in Newport (Rhode Island, USA) Weihnachten erst am 25. Dezember 1772 zum ersten Mal gefeiert haben. Das war ungefähr 130 Jahre nach Gründung der frühesten Baptistenkirche in Neuengland.
In dem Werk New Catholic Encyclopedia wird zugegeben: Das Datum der Geburt Christi ist unbekannt. In den Evangelien wird weder der Tag noch der Monat genannt. Nach der Hypothese, die H. Usener aufstellte und die die meisten Gelehrten heute anerkennen, legte man die Geburt Christi auf den Tag der Wintersonnenwende fest (25. Dezember nach dem julianischen Kalender, 6. Januar nach dem ägyptischen Kalender), weil die heidnischen Mithraverehrer an dem Tag, an dem die Sonne den südlichen Wendekreis passiert und nach Norden zurückzukehren beginnt, das Fest dies natalis Solis invicti (Geburtstag der unbesiegbaren Sonne) feierten. Am 25. Dezember 274 ließ Aurelian den Sonnengott als „Herrn des Reiches“ ausrufen und weihte ihm auf dem Marsfeld einen Tempel. Das Weihnachtsfest kam zu einer Zeit auf, als der Sonnenkult in Rom besonders eifrig betrieben wurde.
In der Cyclopædia von M’Clintock und Strong heißt es: „Die Beobachtung des Weihnachtsfestes ist nicht von Gott geboten worden, noch ist es neutestamentlichen Ursprungs. Der Geburtstag Christi kann aus dem Neuen Testament nicht ermittelt werden, auch nicht aus irgendeiner anderen Quelle.“
Sollten sich wahre Christen in Anbetracht dieser Tatsachen an Weihnachtsbräuchen beteiligen? Gefällt es Gott, wenn die Anbetung, die ihm dargebracht wird, mit den Glaubensansichten und -praktiken derjenigen vermischt wird, die ihn nicht anbeten? In Kolosser 2:8 lesen wir die warnenden Worte des Apostels Paulus: „Seht zu, dass nicht jemand da sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und leeren Trug gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den elementaren Dingen der Welt und nicht gemäß Christus.“
Ferner schrieb der Apostel: „Lasst euch nicht in ein ungleiches Joch mit Ungläubigen spannen. Denn welche Gemeinschaft besteht zwischen Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Teilhaberschaft hat Licht mit Finsternis? Welche Harmonie besteht ferner zwischen Christus und Belial (Satan)? Oder welchen Anteil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen?“ (2. Korinther 6:14, 15).
Wegen all der unwiderlegbaren Beweise beteiligen sich Jehovas Zeugen nicht an Weihnachtsfeiern. Sie bemühen sich in Übereinstimmung mit der Bibel um „die Form der Anbetung, die vom Standpunkt unseres Gottes und Vaters aus rein und unbefleckt ist“, indem sie „sich selbst von der Welt ohne Flecken bewahren“.

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