Betrachten wir einmal folgenden Bericht aus Johannes 11:1-15:
Das Geschehen trug sich im Jahr 32 u. Z. in dem kleinen Ort Bethanien zu, der 3 Kilometer von Jerusalem entfernt lag. Dort lebte Lazarus mit seinen Schwestern Martha und Maria. Sie waren enge Freunde Jesu. Eines Tages erkrankte Lazarus schwer. Unverzüglich unterrichteten seine beunruhigten Schwestern Jesus, der sich auf der anderen Seite des Jordan befand. Jesus hatte Zuneigung zu Lazarus und zu seinen Schwestern, deshalb machte er sich etwas später auf den Weg nach Bethanien. Unterwegs erklärte Jesus seinen Jüngern: „Lazarus, unser Freund, ist zur Ruhe gegangen, doch begebe ich mich dorthin, um ihn aus dem Schlaf zu wecken.“ Da die Jünger die Bedeutung dieser Aussage nicht sofort begriffen, sagte Jesus offen: „Lazarus ist gestorben“.
Johannes 11:20-25:
Als Martha hörte, daß Jesus nach Bethanien komme, lief sie ihm entgegen. Gerührt von ihrem Kummer, versicherte Jesus ihr: „Dein Bruder wird auferstehen.“ Martha antwortete: „Ich weiß, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tag.“ Daraufhin erklärte Jesus ihr: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer Glauben an mich ausübt, wird zum Leben kommen, auch wenn er stirbt“.
Johannes 11:38-44:
Jesus ging dann zum Grab und ordnete an, den Stein wegzunehmen, der den Eingang verschloß. Nachdem Jesus laut gebetet hatte, sagte er gebieterisch: „Lazarus, komm heraus!“ Und während die Augen aller auf das Grab gerichtet waren, kam Lazarus tatsächlich heraus. Jesus hatte Lazarus auferweckt — er hatte das Leben eines Menschen wiederhergestellt, der 4 Tage lang tot gewesen war.
Martha glaubte bereits, daß es eine Auferstehung geben würde. Die durch ein Wunder bewirkte Wiederherstellung des Lazarus zum Leben diente dazu, ihren Glauben zu stärken und anderen Glauben einzuflößen.
Was ist mit dem Begriff „Auferstehung“ genau gemeint?
Das Wort „Auferstehung“ ist eine Übersetzung des griechischen Wortes anastasis, das wörtlich „ein Aufstehen“ bedeutet. Hebräische Übersetzer des Griechischen haben anastasis mit dem hebräischen Ausdruck techijjath hammethim wiedergegeben, der „Wiederbelebung der Toten“ bedeutet.
Auferstehung bedeutet somit das Aufstehen einer Person aus dem unbelebten Todeszustand — die Wiederherstellung des Lebensmusters des Betreffenden.
Da Jehova Gott unendliche Weisheit und ein vollkommenes Erinnerungsvermögen besitzt, kann er eine Person ohne weiteres auferwecken. Für ihn ist es kein Problem, sich an das Lebensmuster eines Verstorbenen zu erinnern — an seine Persönlichkeitsmerkmale, an seine persönliche Lebensgeschichte und an alle Einzelheiten seines Wesens. Jehova ist auch der Urheber des Lebens. Daher kann er leicht dieselbe Person zum Leben zurückbringen, indem er ihr dieselbe Persönlichkeit in einem neu gebildeten Körper gibt. Außerdem ist, wie die Begebenheit mit Lazarus zeigt, Jesus Christus sowohl bereit als auch imstande, die Toten aufzuerwecken.
Die biblische Lehre von der Auferstehung ist mit der Lehre von der Unsterblichkeit der Seele allerdings unvereinbar. Würde eine unsterbliche Seele nach dem Tod weiterleben, müßte niemand auferweckt oder zum Leben zurückgebracht werden. Tatsächlich sagte Martha nichts von einer unsterblichen Seele, die nach dem Tod woanders weiterlebt. Sie glaubte nicht, daß Lazarus bereits in irgendeinen geistigen Bereich übergegangen war, wo er weiterexistierte. Im Gegenteil, sie zeigte ihren Glauben an Gottes Vorsatz, die Auswirkungen des Todes rückgängig zu machen. Sie sagte: „Ich weiß, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tag“.
Lazarus erzählte auch keine Erfahrungen von einem Leben nach dem Tod, es gab nichts zu berichten.
Aus der Bibel geht somit eindeutig hervor, daß die Seele stirbt und die Auferstehung das Mittel gegen den Tod ist. Doch seit der erste Mensch, Adam, auf der Erde lebte, sind doch schon Milliarden von Menschen gestorben.
Wer wird auferweckt werden, und wo?
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