Freitag, 29. November 2013
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WAS GESCHIEHT BEIM TOD MIT DER SEELE? – 2. Teil
Viele, die sich zum Christentum bekennen, glauben, daß es in der Zukunft eine Auferstehung geben wird und daß dann die Körper mit den unsterblichen Seelen vereint werden. Die Auferstandenen würden anschließend ihrem endgültigen Geschick übergeben — Belohnung für diejenigen, die ein gutes Leben geführt haben, beziehungsweise Strafe für die Bösen.
Diese Auffassung klingt einfach. Aber die Verfechter der Unsterblichkeit der Seele haben Schwierigkeiten, zu erklären, was mit der Seele in der Zeit zwischen dem Tod und der Auferstehung geschieht. Tatsächlich hat der „Zwischenzustand“, wie er häufig bezeichnet wird, jahrhundertelang zu Spekulationen Anlaß gegeben. Einige meinen, die Seele komme während dieses Zeitraums in das Fegefeuer, wo sie von läßlichen Sünden geläutert werden könne, damit sie für den Himmel geeignet sei.
Wie wir jedoch bereits feststellten, ist die Seele einfach die Person. Wenn die Person stirbt, stirbt die Seele. Dahergibt es nach dem Tod keine mit Bewußtsein verbundene Existenz. Als Lazarus starb, sagte Jesus Christus schließlich auch nicht, er würde sich im Fegefeuer, im Limbus oder in irgendeinem anderen „Zwischenzustand“ befinden. Statt dessen erklärte Jesus einfach: „Lazarus ist eingeschlafen“. Jesus, der die Wahrheit darüber kannte, was beim Tod mit der Seele geschieht, war eindeutig davon überzeugt, daß Lazarus ohne Bewußtsein war, nicht anderswo existierte.
In der Bibel heißt es über jemand, der stirbt: „Sein Geist geht aus, er kehrt zurück zu seinem Erdboden“. Bedeutet das, daß ein leibfreier Geist buchstäblich ausfährt und nach dem Tod einer Person weiterlebt? Das kann nicht sein, denn der Psalmist sagt gleich anschließend: „An jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich“ („ist es aus mit all seinen Plänen“, Einheitsübersetzung).
Was ist der Geist, und inwiefern geht er aus, wenn eine Person stirbt?
Die Grundbedeutung der in der Bibel mit „Geist“ (hebräisch: ruach; griechisch: pneuma) übersetzten Wörter ist „Atem, Odem“. Deshalb wird in der JerusalemerBibel statt „Sein Geist geht aus“ die Wendung „Sein Odem verläßt ihn“ gebraucht. Doch das Wort „Geist“ schließt viel mehr ein als nur den Atmungsvorgang. In Verbindung mit der Beschreibung der Vernichtung von menschlichem und tierischem Leben in der weltweiten Flut heißt es beispielsweise in 1. Mose 7:22: „Alles, in dessen Nase der Odem der Lebenskraft (Kraft = Geist; hebräisch: ruach) wirksam war, starb, nämlich alles, was auf dem trockenen Boden war.“
Geist“ kann sich somit auf die Lebenskraft beziehen, die in allen lebenden Geschöpfen wirksam ist, sowohl in Menschen als auch in Tieren, und die durch die Atmung aufrechterhalten wird.
Veranschaulichung: Elektrischer Strom treibt ein Gerät an. Wird der Strom unterbrochen, funktioniert das Gerät nicht mehr. Der Strom führt kein Eigenleben. Ähnlich ist es, wenn jemand stirbt: Sein Geist hört auf, seine Körperzellen zu beleben. Er verläßt den Körper nicht und geht auch in keinen anderen Bereich über.
Aber warum heißt es dann in Prediger 12:7, daß beim Tod einer Person folgendes geschieht: „Der Geist selbst kehrt zu dem wahren Gott zurück, der ihn gegeben hat.“? Bedeutet das, daß der Geist buchstäblich das Weltall durcheilt, bis er in Gottes Gegenwart gelangt? Das wird dadurch keineswegs ausgesagt. Denken wir daran, daß der Geist die Lebenskraft ist. Wenn diese Lebenskraft erst einmal erloschen ist, kann nur Gott allein sie wiederherstellen. Wenn der Geist „zu dem wahren Gott zurückkehrt“, geschieht das somit in dem Sinn, daß jede Hoffnung auf künftiges Leben für den Betreffenden jetzt völlig auf Gott beruht.
Nur Gott kann den Geist oder die Lebenskraft wiederherstellen, es bewirken, daß eine Person wieder zum Leben kommt. Beabsichtigt Gott, das tatsächlich zu tun?

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