Nachdem Kain seinen Bruder Abel umgebracht hatte, sagte Jehova zu ihm: "Das Blut deines Bruders schreit vom Erdboden her zu mir". Als Jehova von Abels Blut sprach, meinte er Abels Leben. Kain hatte Abels Leben ausgelöscht und nun erwartete ihn eine Strafe. Es war, als würde Abels Blut — sein Leben — zu Jehova nach Gerechtigkeit schreien.
Nach der Flut zur Zeit Noahs wurde aufs Neue deutlich gemacht, dass zwischen dem Leben und dem Blut ein Zusammenhang besteht. Vor der Sintflut ernährten sich die Menschen nur von Früchten, Gemüse, Getreide und Nüssen. Nach der Flut sagte Jehova zu Noah und dessen Söhnen: "Jedes sich regende Tier, das am Leben ist, möge euch zur Speise dienen. Wie im Fall der grünen Pflanzen gebe ich euch gewiss das alles." Allerdings machte Gott folgende Einschränkung: "Nur Fleisch mit seiner Seele, seinem Leben — seinem Blut — sollt ihr nicht essen". Jehova sieht also eindeutig eine ganz enge Verbindung zwischen dem Leben und dem Blut. Wir beweisen Ehrfurcht vor dem Blut, wenn wir kein Blut essen. Das Gesetz, das Jehova den Israeliten gab, besagte:
3. Mose 17:13, 14: "Was irgendeinen Mann von den Söhnen Israels betrifft oder einen ansässigen Fremdling, der als Fremdling in eurer Mitte weilt, welcher ein wildlebendes Tier oder einen Vogel auf der Jagd fängt, der gegessen werden darf, er soll in diesem Fall sein Blut ausgießen und es mit Staub bedecken. Denn die Seele von jeder Art Fleisch ist sein Blut durch die Seele darin. Demzufolge sprach ich zu den Söhnen Israels: Ihr sollt nicht das Blut von irgendeiner Art Fleisch essen, weil die Seele von jeder Art Fleisch sein Blut ist. Jeder, der es ißt, wird vom Leben abgeschnitten werden."
Das Gebot, kein Tierblut zu essen, das Gott etwa 800 Jahre zuvor erstmals Noah auferlegt hatte, war also nach wie vor in Kraft. Jehovas Standpunkt war klar: Seine Diener durften das Fleisch von Tieren essen, aber nicht das Blut. Dieses mussten sie auf die Erde ausgießen, wodurch sie Gott das Leben des Geschöpfes praktisch zurückgaben.
Für Christen gilt heute ein ähnliches Gebot. Im 1. Jahrhundert versammelten sich die Apostel und andere Männer, die unter Jesu Nachfolgern die Führung hatten, um zu entscheiden, welche Gebote von der ganzen Christenversammlung zu befolgen seien. Sie kamen zu folgendem Schluss:
Apostelgeschichte 15:28, 29: "Denn der heilige Geist und wir selbst haben es für gut befunden, euch keine weitere Bürde aufzuerlegen als folgende notwendigen Dinge: euch von Dingen zu enthalten, die Götzen geopfert wurden, sowie von Blut und von Erwürgtem und von Hurerei. Wenn ihr euch vor diesen Dingen sorgfältig bewahrt, wird es euch gutgehen. Bleibt gesund!"
Wir müssen uns also des "Blutes enthalten". In Gottes Augen ist das genauso wichtig, wie sich vor Götzendienst und sexueller Unmoral zu hüten. Schließt das Gebot, sich des Blutes zu enthalten, Bluttransfusionen ein? Ja. Das Gebot, sich des Blutes zu enthalten, bedeutet also, dass wir niemandem erlauben würden, uns Blut zu übertragen.
Wenn nun aber ein Christ schwer verletzt ist oder sich einer größeren Operation unterziehen muss, was dann? Vielleicht sagen die Ärzte, dass er ohne Bluttransfusion sterben wird. Dieser Christ möchte natürlich nicht sterben. Er betrachtet sein Leben als ein wertvolles Geschenk von Gott, und um es zu erhalten, würde er anderen Behandlungsmethoden zustimmen, bei denen Gottes Gesetz nicht missachtet wird. Er würde also nach Möglichkeit entsprechende ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und in eine der vielfältigen Behandlungsalternativen ohne Blut einwilligen.
Würde ein Christ das Gesetz Gottes übertreten, nur um in dem heutigen System der Dinge ein wenig länger zu leben? Jesus sagte:
Matthäus 16:25: "Wer immer seine Seele retten will, wird sie verlieren; wer immer aber seine Seele um meinetwillen verliert, wird sie finden".
Keiner von uns will sterben. Würden wir jedoch Gottes Gesetz übertreten, um unser gegenwärtiges Leben zu retten, dann würden wir unser ewiges Leben aufs Spiel setzen. Es ist viel vernünftiger, darauf zu vertrauen, dass Gottes Gesetze richtig sind und dass unser Lebengeber — falls wir aus irgendeinem Grund sterben — in der Auferstehung an uns denken und uns unser kostbares Leben wiederschenken wird.
Treue Diener Gottes sind heute fest entschlossen, Gottes Anweisungen über die Verwendung von Blut zu befolgen. Sie essen kein Blut — egal in welcher Form. Und sie lassen sich auch zu medizinischen Zwecken kein Blut geben.
Sie sind sicher, dass der Erschaffer des Blutes weiß, was das Beste für sie ist.
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