Es kommt nicht selten vor, daß Menschen andere im Lichte ihrer eigenen Gedanken und Handlungen betrachten und beurteilen. Gestützt auf einen Maßstab, der ihnen persönlich paßt, haben es sich sogar viele angemaßt, über die Richtigkeit der Taten Gottes ein Urteil zu fällen. Genau das haben auch untreue Israeliten vergangener Zeiten getan.
Aber der höchste Souverän des Universums, Jehova Gott, ließ nicht zu, daß sich jene Israeliten immer einbilden konnten, "daß er bestimmt ihnen gleich werden" und die Dinge so betrachten würde wie sie. Er "wies sie zurecht, und er brachte die Dinge vor ihren Augen in Ordnung". Wie? Damals, im achten Jahrhundert v. u. Z., erklärte Jehova Gott durch seinen Propheten Jesaja Kapitel 55, Verse 8 und 9:
"Denn eure Gedanken sind nicht meine Gedanken, noch sind meine Wege eure Wege" ist der Ausspruch Jehovas. "Denn wie die Himmel höher sind als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken."
Durch diese Worte wurde auf die Tatsache hingewiesen, daß die abtrünnigen Israeliten gegenüber Jehovas Verfahrensweise mit der Menschheit einen verkehrten Standpunkt einnahmen. In welcher Hinsicht? Nun, unter anderem erkannten sie nicht, daß der Zustand, in dem sich jemand zur Zeit der Vollstreckung von Jehovas Gerichtsurteilen befindet, entscheidend dafür ist, ob er am Leben bleibt oder vernichtet wird.
Jemandem werden frühere Verfehlungen nicht angerechnet werden, wenn er wirklich bereut und sein Leben Gottes Maßstäben angepaßt hat. Andererseits werden jemandem seine gerechten Taten nicht zum Verdienst gereichen, wenn Gott bei der Vollstreckung seiner Gerichtsurteile feststellt, daß der Betreffende im Gegensatz zu den Wegen Gottes wandelt.
Deshalb appellierte Jehova an die untreuen Israeliten, ihre selbstsüchtigen Wege aufzugeben und in Übereinstimmung mit seinen Wegen zu leben.
Jesaja 55:6, 7: "Suchet Jehova, während er sich finden läßt. Ruft ihn an, während er sich als nahe erweist. Der Böse verlasse seinen Weg und der schadenstiftende Mann seine Gedanken; und er kehre um zu Jehova, der sich seiner erbarmen wird, und zu unserem Gott, denn er wird in großem Maße vergeben"
Als die Christenversammlung im ersten Jahrhundert u. Z. gegründet wurde, begann Jehova Gott durch seine Diener, Menschen aller Nationen zu ermuntern, ihre verkehrten Wege zu verlassen. Denen, die auf dem Areopag im alten Athen (Griechenland) versammelt waren, sagte der Apostel Paulus:
Apostelgeschichte 17:29, 30: "Da wir nun Gottes Geschlecht sind, sollten wir nicht meinen, das Göttliche Wesen sei gleich dem Gold oder Silber oder Stein, gleich einem Gebilde der Kunst und Findigkeit des Menschen. Wohl hat Gott über die Zeiten solcher Unwissenheit hinweggesehen, doch läßt er jetzt den Menschen sagen, daß sie alle überall bereuen sollten."
Zur Reue gehört ein von Herzen kommender Kummer darüber, daß man seine eigenen Wege gegangen ist, statt Gottes Wegen zu folgen. Wie im alten Israel und wie im ersten Jahrhundert u. Z. möchten auch heute viele nicht anerkennen, daß Gottes Wege höher sind als ihre eigenen. Sie ziehen es vor, nach ihren eigenen Maßstäben zu handeln.
Es gibt Menschen, die meinen, sie hätten das Recht, unehrliche Methoden anzuwenden, um ein "anständiges" Leben führen zu können. Sie mögen Arbeit von minderwertiger Qualität leisten, schlechtes Material benutzen und trotzdem den Preis für gutes Material berechnen, ihren Arbeitgeber bestehlen oder auf andere Weise versuchen, an Dinge zu gelangen, auf die sie kein Recht haben. Sie haben die Einstellung: "Wir sorgen für uns, so gut wir können. Gott sorgt nicht für unseren Lebensunterhalt." Daher haben sie nicht den Wunsch, dem Gebot der Bibel zu gehorchen.
Epheser 4:28: "Wer stiehlt, stehle nicht mehr, sondern er arbeite vielmehr hart, indem er mit seinen Händen gute Arbeit leiste, damit er etwas habe, um einem Bedürftigen davon abzugeben."
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