10 Plagen
Plage 9
"Eine tiefe Finsternis setzte im ganzen Land Ägypten für drei Tage ein" — die neunte Plage. Ra, dem Sonnengott, Sekhmet, der Göttin, die die Sonnenscheibe trug, und Thot, dem Mondgott, ging buchstäblich das Licht aus.
2. Mose 10:22: "Moses streckte sogleich seine Hand gegen die Himmel aus, und eine tiefe Finsternis setzte im ganzen Land Ägypten für drei Tage ein."
Plage 10
Und welch ein Geschrei, als die Erstgeborenen der Ägypter plötzlich getötet wurden, "denn da war kein Haus, wo nicht ein Toter war", auch nicht das "große Haus" Pharaos. Da Pharao für einen Nachkommen des Sonnengottes Ra gehalten wurde, war der unerwartete Tod seines Erstgeborenen mit dem Tod eines Gottes gleichzusetzen. Welch überwältigende Niederlage für Bes, den Beschützer des Königshauses, und Buto, die Verteidigerin des Königs!
2. Mose 12:29, 30: "Und es geschah, daß Jehova um Mitternacht jeden Erstgeborenen im Land Ägypten schlug, vom Erstgeborenen Pharaos, der auf seinem Thron saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen, der im Kerkerloch war, und alles Erstgeborene des Viehs. Dann stand Pharao in der Nacht auf, er und alle seine Diener und alle anderen Ägypter; und es begann sich ein großes Geschrei unter den Ägyptern zu erheben, denn es gab kein Haus, wo nicht ein Toter war."
Entehrt und gedemütigt — nicht nur einmal, sondern zehnmal — jagten der rachsüchtige Pharao und seine Streitkräfte wie wahnsinnig hinter den wegziehenden Israeliten her. In einem alten Gedicht zu Ehren des wenig bekannten Pharaos Ni-maat-Re heißt es prahlerisch: "Kämpft in seinem Namen . . . Es gibt kein Grab für einen Rebellen gegen seine Majestät, und sein Leichnam wird ins Wasser geworfen." Doch der Pharao, der die zehn Plagen erlebt hatte, landete selbst im Wasser und kam um. "Pharao, die Verkörperung des Gottes Horos hier auf der Erde, Erbe des Königtums von Atum, der Sohn des Sonnengottes Ra", wie er in einem Nachschlagewerk beschrieben wird, war durch die Hand des israelitischen Gottes, gegen dessen Majestät er sich aufgelehnt hatte, im Roten Meer umgekommen.
Es ist nicht möglich, mit Sicherheit zu bestimmen, welcher Pharao damals an der Macht war. Nach Ansicht von Ägyptologen kommen dafür unter anderem Thutmosis III., Amenhotep II. oder Ramses II. in Frage.
2. Mose 14:27, 28: "Moses streckte sogleich seine Hand über das Meer aus, und das Meer begann beim Anbruch des Morgens zu seinem normalen Stand zurückzukehren. Die ganze Zeit flohen die Ägypter vor der Begegnung damit, aber Jehova schüttelte die Ägypter ab, mitten ins Meer hinein. Und die Wasser kehrten unaufhörlich zurück. Schließlich bedeckten sie die Kriegswagen und die Berittenen, die zu allen Streitkräften Pharaos gehörten und die hinter ihnen her ins Meer gegangen waren. Auch nicht e i n e r von ihnen wurde übriggelassen."
Obwohl in der New Encyclopædia Britannica behauptet wird, der Exodusbericht enthalte "legendenhafte Elemente", heißt es bedeutsamerweise darin auch, daß "heutige Gelehrte zu der Auffassung neigen, hinter diesen Legenden stecke ein solider wahrer Kern". In bezug auf die Schwierigkeit, ägyptische Dynastien anhand von Königslisten zeitlich einzuordnen, sagt die Britannica außerdem: "Der schwache Punkt bei diesen Listen als historischen Aufzeichnungen besteht darin, daß sie nur die Namen der Könige enthalten, die man der Ehre für würdig achtete; viele bescheidene und gewisse unbeliebte Herrscher wurden völlig übersehen — sie wurden aus den Aufzeichnungen gestrichen."
Überrascht es angesichts dieser geschichtlichen Ungenauigkeit und der Manipulation der Tatsachen, daß die verheerende Niederlage für Ägypten und seine falschen Götter einfach "gestrichen" wurde? Man darf nicht vergessen, daß die Geschichtsschreiber unter der Anleitung von Priestern tätig waren, deren Hauptinteresse offensichtlich darin bestand, ihre Stellung zu behaupten und das Ansehen ihrer Götter zu wahren.
In Anbetracht dieser Geschehnisse aus alter Zeit kann die Zukunft all denen nichts Gutes bringen, die für neuzeitliche Entsprechungen der Religion Ägyptens eintreten. Nur diejenigen, die damals die wahre Religion ausübten — die Israeliten und eine Reihe Ägypter, die sich ihnen zugesellten —, überlebten den Kampf der Götter unversehrt. Was ist aus ihnen geworden?
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