Mittwoch, 13. Februar 2013
...bereits 1041 x gelesen
WIRD FASTEN VON GOTT VERLANGT ?

Definition von Fasten: Sich für eine bestimmte Zeit ganz der Nahrung enthalten.

Richtig motiviertes Fasten war ein Ausdruck von gottgefälligem Kummer und von Reue über begangene Sünden. Fasten war auch angebracht, wenn jemand in großer Gefahr war, dringend Gottes Führung benötigte, Prüfungen erduldete und Versuchungen ausgesetzt war oder wenn jemand studieren, nachsinnen oder sich auf Gottes Vorsätze konzentrieren wollte. Fasten war keine selbstauferlegte Form der Strafe, sondern ein Demütigen vor Jehova. Jesus fastete 40 Tage, genau wie Moses und Elia, die beide zusammen mit Jesus bei seiner Umgestaltung in einer Vision erschienen


Im mosaischen Gesetz kommt der Begriff "Fasten" nicht vor, doch in Verbindung mit dem Sühnetag heißt es: "Ihr sollt eure Seelen in Betrübnis beugen". Damit ist nach allgemeiner Auffassung ein Fasten gemeint, und diese Ansicht wird durch Psalm 35:13 gestützt: "Was mich betrifft, meine Kleidung war Sacktuch, als sie krank wurden, mit Fasten beugte ich meine Seele in Betrübnis, und mein Gebet kehrte stets in meinen Busen zurück."


Damit das Fasten Gott wohlgefällig sein kann, muß es mit einer Umkehr von begangenen Sünden verbunden sein. Durch den Propheten Jesaja ließ Jehova erklären, was er unter echtem Fasten versteht: "Ist nicht dies das Fasten, das ich erwähle? Die Fesseln der Bosheit zu lösen, die Bande der Jochstange loszumachen und die Zerschlagenen frei wegzusenden und daß ihr jede Jochstange entzweibrechen solltet? Ist es nicht, dem Hungrigen dein Brot auszuteilen und daß du die Niedergedrückten, Heimatlosen in dein Haus bringen solltest? Daß du, falls du jemand nackt sehen solltest, ihn bedecken sollst und daß du dich vor deinem eigenen Fleisch nicht verbergen solltest?" (Jesaja 58:6, 7).


Als Jesus auf der Erde lebte, gab er seinen Jüngern den Rat: "Hört auf, wenn ihr fastet, ein trübseliges Gesicht zu machen wie die Heuchler, denn sie verstellen ihr Gesicht, um den Menschen als Fastende zu erscheinen. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben bereits ihren vollen Lohn. Du aber, wenn du fastest, öle dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit du nicht den Menschen als ein Fastender erscheinst, sondern deinem Vater, der im Verborgenen ist; dann wird dein Vater, der im Verborgenen zusieht, dir vergelten". Er spielte hier auf das heuchlerische Fasten der Pharisäer an, auf das er bei einer anderen Gelegenheit in einem Gleichnis Bezug nahm. Bei den Pharisäern war es üblich, zweimal in der Woche, am 2. und am 5. Tag, zu fasten.


Manche religiöse Sekten haben ihren Mitgliedern das Fasten vorgeschrieben, aber die Bibel gebietet Christen nicht, zu fasten. Als Jesus mit seinen Jüngern über das Fasten sprach, wie oben erwähnt, standen er und seine Jünger noch unter dem mosaischen Gesetz und begingen den Sühnetag mit seiner Fastenzeit.


Einige haben Matthäus 9:15 ("Darauf sagte Jesus zu ihnen: "Die Freunde des Bräutigams haben doch nicht etwa Grund zu trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann werden sie fasten.") als ein Fastengebot für Christen aufgefaßt. In Wirklichkeit aber sagte Jesus lediglich voraus, was nach seinem Tode geschehen werde. Als er noch bei seinen Jüngern auf der Erde war, war es nicht angebracht, daß sie fasteten. Als er aber starb, trauerten und fasteten sie. Nach seiner Auferstehung und besonders nach der Ausgießung des heiligen Geistes hatten sie keinen Grund mehr, aus Trauer zu fasten.


Gewiß waren Christen nicht verpflichtet, am Jahrestag des Todes des Herrn zu fasten, denn als der Apostel Paulus Mißbräuche berichtigte, die sich in Verbindung mit dem Einnehmen des Abendessens an der Zusammenkunftsstätte vor dem Abendmahl des Herrn eingeschlichen hatten, sagte er: "Habt ihr denn nicht Häuser, um dort zu essen und zu trinken? . . . Darum, meine Brüder, wenn ihr zusammenkommt, um es das Abendmahl des Herrn zu essen, so wartet aufeinander. Ist jemand hungrig, so esse er zu Hause, damit ihr nicht zum Gericht zusammenkommt" (1. Korinther 11:22, 33, 34).


Das Fasten ist zwar kein religiöses Erfordernis, dennoch fasteten die Christen bei bestimmten Gelegenheiten. Als Barnabas und Paulus mit einem besonderen Missionarauftrag nach Kleinasien gesandt wurden, tat man dies unter Fasten und Beten. Auch wurde "unter Fasten" gebetet, wenn in einer neuen Versammlung Älteste ernannt wurden.

Römer 14:5, 6: "E i n e r urteilt, e i n Tag sei über einem anderen; ein anderer urteilt, e i n Tag sei wie alle anderen; jeder Mensch sei in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt. Wer den Tag beobachtet, beobachtet ihn für Jehova. Auch wer ißt, ißt für Jehova, denn er sagt Gott Dank; und wer nicht ißt, ißt nicht für Jehova und sagt Gott dennoch Dank."

Christen ist daher das Fasten weder geboten noch verboten worden.


... link (1 Kommentar)   ... comment