In jeder Minute, die der Zeiger auf unserer Armbanduhr weiterrückt, sterben mehr als 30 Menschen an Infektionskrankheiten, 11 verlieren den Kampf gegen Krebs, und 9 sterben an Herzerkrankungen. Wie wir wissen, sind dies nur einige der Krankheiten, die die Menschen plagen; viele leiden und sterben aus anderen Gründen.
In der Empfangshalle des UNO-Gebäudes in New York tickte 1996 eine Uhr symbolisch einmal für jedes Kind, das in einer armen Familie geboren wurde — 47mal in der Minute. Aus einer anderen Perspektive gesehen: Bei jeder Umdrehung der Erde gehen 20 Prozent der Bevölkerung hungrig zu Bett. Und was wäre, wenn wir die Zahl der Verbrechen errechnen wollten, die dort verübt werden, wo wir leben?
Wir müssen der Tatsache ins Auge sehen, daß das Leid in der Welt, in der wir leben, überhandnimmt.
Warum greift solches Leid und Elend um sich? Und warum gebietet der Schöpfer dem nicht Einhalt? Wegen solcher Leiden wenden sich viele von Gott ab. Ein Polizist erklärt seine Reaktion: "Der Gedanke, ein souveräner, liebevoller Gott beherrsche das Universum, lag mir nie so fern."
Auch wir fragen uns womöglich: "Warum gibt es solches Leid?" Was ist die Ursache, und ist der Schöpfer besorgt darüber?
Auf der Erde gibt es Millionen Menschen, die glauben, die Ursache des Leids läge in jemandes Vergangenheit — seine gegenwärtigen Leiden seien die Strafe für das, was er in einem früheren Leben verübt habe. "Das menschliche Leiden stammt aus unserer Gebundenheit an das Karma. Denn wir alle tragen seit der Geburt eine schwere Last an Karma, das sich aus früheren Leben angesammelt hat." Diese Ansicht äußerte Daisetz T. Suzuki, ein Philosoph und Förderer des Zen in der westlichen Gesellschaft. Die weisen Männer der Hindus hatten "das Gesetz des Karmas" aufgestellt, als sie nach einer Erklärung für das menschliche Leid suchten. Ist ihre Erklärung für das Leid aber vernünftig und wirklich zufriedenstellend?
Eine Buddhistin erzählte: "Ich dachte, es habe keinen Sinn, für etwas leiden zu müssen, womit ich geboren wurde, von dem ich aber nichts wußte. Ich mußte es als mein Schicksal hinnehmen." Sie fand diese Erklärung für das Leid unbefriedigend. Und wir mögen das genauso sehen. Die Vorstellung von einer Wiedergeburt ist uns möglicherweise fremd, aber ihr liegt eine Lehre zugrunde, die überall in der Christenheit und anderswo anzutreffen ist, nämlich die Lehre, daß der Mensch eine unsterbliche Seele hat, die nach dem Tod des Körpers weiterlebt. Diese "Seele" soll Leiden ausgesetzt sein — entweder in einem gegenwärtigen Leben oder im Leben nach dem Tod.
Solche Vorstellungen sind weit verbreitet. Aber was beweist, daß sie begründet sind? Ist es bei solch wichtigen Angelegenheiten nicht vernünftiger, sich an das zu halten, was der Schöpfer sagt? Menschliche Vorstellungen und feste Überzeugungen können falsch sein, wohingegen Gottes Äußerungen zuverlässig sind.
Es wurde schon erwähnt, daß durch die Sünde unserer Ureltern die für den Menschen schlimmste Tragödie herbeigeführt wurde — der Tod. Der Schöpfer warnte Adam: "An dem Tag, an dem du . . . [ungehorsam bist oder sündigst], wirst du ganz bestimmt sterben". Gott sprach nicht davon, daß Adam eine unsterbliche Seele hätte; er war ein Mensch. In biblischem Sinn bedeutet es, daß er eine Seele war. Als Adam starb, starb somit die Seele namens Adam. Er war danach nicht bei Bewußtsein und litt auch nicht.
Die Lehren vom Karma, von Kreisläufen der Wiedergeburt oder von einer unsterblichen Seele, die in einem späteren Dasein leidet, werden nicht von unserem Schöpfer vertreten, noch stimmt er ihnen zu.
Wenn wir aber die Folgen der Sünde Adams erkennen, verstehen wir besser, warum es heute Leid gibt.
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