Der Apostel Johannes war ein anderer Jünger, der mit Jesus engen Umgang hatte und der uns deshalb helfen kann, ein noch umfassenderes Verständnis über den Schöpfer zu erlangen. Johannes schrieb ein Evangelium und drei Briefe (1., 2. und 3. Johannes). In einem der Briefe gewährte er den folgenden Einblick: "Wir wissen . . ., daß der Sohn Gottes gekommen ist, und er hat uns verstandesmäßig befähigt, den Wahrhaftigen (den Schöpfer) zu erkennen. Und wir sind in Gemeinschaft mit dem Wahrhaftigen durch seinen Sohn Jesus Christus. Dies ist der wahre Gott und ewiges Leben".
Es erforderte von Johannes "verstandesmäßige Befähigung", Erkenntnis über "den Wahrhaftigen" zu erlangen. Was erkannte Johannes in bezug auf die Eigenschaften des Schöpfers? "Gott ist Liebe", schrieb Johannes, "und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gemeinschaft mit Gott." Warum konnte sich Johannes dessen so sicher sein? "Die Liebe besteht in dieser Hinsicht nicht darin, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und seinen Sohn . . . gesandt hat", damit er sein Leben als Lösegeld für uns hingebe. Wie Petrus war auch Johannes von der Liebe berührt, die Gott dadurch zeigte, daß er seinen Sohn sandte, damit er zu unseren Gunsten sterbe.
Da Johannes Jesus sehr nahestand, konnte er die Gefühle Jesu gut verstehen. Eine Begebenheit, die sich in Bethanien zutrug, in der Nähe von Jerusalem, beeindruckte Johannes zutiefst. Nachdem Jesus gehört hatte, daß sein Freund Lazarus sehr krank sei, begab er sich nach Bethanien. Als er und die Apostel eintrafen, war Lazarus aber schon mindestens vier Tage tot. Johannes wußte, daß der Schöpfer, der Quell menschlichen Lebens, Jesus unterstützte. Konnte Jesus Lazarus jedoch auferwecken? Jesus sagte zu Martha, der Schwester des Lazarus: "Dein Bruder wird auferstehen".
Dann sah Johannes eine andere Schwester des Lazarus, Maria, zu Jesus kommen. Wie reagierte Jesus? Er "seufzte . . . im Geist und wurde beunruhigt". Johannes beschrieb Jesu Reaktion mit einem griechischen Wort (in Deutsch mit "seufzte" wiedergegeben), das den Sinn von "sich dem Herzen entringende tiefe Gefühle" hat. Johannes konnte sehen, daß Jesus "beunruhigt" oder innerlich bewegt und sehr bekümmert war. Jesus verhielt sich nicht gleichgültig oder distanziert. Er "brach in Tränen aus". Jesus hatte eindeutig tiefe innige Gefühle; das half Johannes, die Gefühle des Schöpfers zu verstehen, und es sollte uns ebenso helfen.
Johannes wußte, daß Jesu Gefühle mit positiven Handlungen verknüpft waren, denn er hörte Jesus ausrufen: "Lazarus, komm heraus!" Und so geschah es. Lazarus kehrte zum Leben zurück und kam aus der Gruft heraus. Was für eine Freude dies bei seinen Schwestern und anderen Zuschauenden ausgelöst haben muß! Viele setzten dann Glauben in Jesus. Seine Feinde konnten nicht leugnen, daß er die Auferstehung bewirkt hatte, aber als sich die Nachricht darüber verbreitete, "hielten sie Rat, um Lazarus zu töten" und auch Jesus.
Die Bibel beschreibt Jesus als den genauen Abdruck des Wesens des Schöpfers selbst. Somit liefert der Dienst Jesu umfassende Beweise dafür, daß er und sein Vater die verheerenden Auswirkungen von Krankheit und Tod unbedingt ungeschehen machen möchten. Und das geht über die wenigen Auferweckungen hinaus, die in der Bibel aufgezeichnet worden sind. Johannes war anwesend, als Jesus sogar sagte: "Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine (des Sohnes) Stimme hören und herauskommen werden". Zu beachten ist, daß statt des allgemeinen Wortes für Grab hier ein Wort gebraucht wird, das mit "Gedächtnisgrüfte" wiedergegeben wird. Warum?
Gottes Gedenken spielt hierbei eine Rolle. Bestimmt kann sich der Schöpfer des ganzen Universums in allen Einzelheiten an jeden unserer verstorbenen Angehörigen erinnern, wozu sowohl angeborene als auch erworbene Merkmale gehören. Und es ist nicht nur so, daß Gott sich daran erinnern kann. Sowohl er selbst als auch sein Sohn wollen es. In bezug auf die wunderbare Aussicht auf eine Auferstehung sagte der treue Hiob über Gott: "Wenn ein kräftiger Mann stirbt, kann er wieder leben? . . . Du (Jehova) wirst rufen, und ich, ich werde dir antworten. Nach dem Werk deiner Hände wirst du dich sehnen".
Was für einen wunderbaren Schöpfer wir haben, einen Schöpfer, der unsere Anbetung verdient!
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