Freitag, 9. November 2012
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JESUS DER SOHN GOTTES – 4. Teil

Sehen wir uns Jesus nun mit den Augen zweier seiner engen Gefährten an — Petrus und Johannes. Diese gewöhnlichen Fischer gehörten zu seinen ersten Nachfolgern. Für die Pharisäer waren sie "ungelehrte und gewöhnliche Menschen" und gehörten zum Volk des Landes, Leute, auf die man herabblickte, weil sie nicht so unterwiesen waren wie die Rabbis. Viele solche Menschen, die "sich abmühten und beladen waren" unter dem Joch der religiösen Traditionalisten, sehnten sich nach geistiger Erleuchtung. Professor Charles Guignebert von der Sorbonne erklärte, daß "ihr Herz durch und durch Jahwe (Jehova) gehörte". Jesus wandte jenen Menschen von niedrigem Rang nicht den Rücken zu und bevorzugte nicht die Wohlhabenden oder Einflußreichen. Er gab ihnen vielmehr durch sein Lehren und durch seine Taten Aufschluß über den Vater.

Petrus kannte Jesu fürsorgliche Einstellung aus eigener Erfahrung. Kurz nachdem Petrus sich Jesus im Dienst angeschlossen hatte, wurde seine Schwiegermutter krank und hatte Fieber. Als Jesus zum Haus des Petrus kam, nahm er sie bei der Hand, und das Fieber wich. Wir wissen nicht genau, wie diese Heilung vor sich ging, ebenso wie Ärzte heute nicht völlig erklären können, wie manche Genesung zustande kommt, aber das Fieber wich von dieser Frau. Wichtiger, als zu wissen, wie Jesus heilte, ist, zu verstehen, daß er sein Mitleid für Kranke und Leidende bewies, wenn er sie heilte. Er wollte den Menschen wirklich helfen, und das will auch sein Vater. Petrus konnte aus dem, was er mit Jesus erlebte, erkennen, daß der Schöpfer jeden für würdig hält und sich um ihn kümmert.

Zu einer späteren Zeit hielt sich Jesus im Tempel in Jerusalem im Vorhof der Frauen auf. Er beobachtete Leute, die Spenden in die Schatzkästen einwarfen. Die Reichen warfen viele Münzen ein. Mit großer Aufmerksamkeit verfolgte Jesus, wie eine arme Witwe zwei Münzen von sehr geringem Wert einwarf. Dann sagte er zu Petrus, Johannes und zu den anderen: "Wahrlich, ich sage euch, daß diese arme Witwe mehr eingeworfen hat als alle, die Geld in die Schatzkästen einwarfen; denn sie alle haben von ihrem Überfluß eingeworfen; sie aber hat von ihrem Mangel alles eingeworfen, was sie hatte".

Wir sehen, daß Jesus auf das Gute bei den Menschen achtete und daß er die Bemühungen eines jeden schätzte. Wie hat sich das nach unserer Ansicht auf Petrus und die anderen Apostel ausgewirkt? Petrus hatte aus Jesu Beispiel erkannt, wie Jehova ist, und er zitierte deshalb später aus einem Psalm: "Die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihr Flehen". Fühlen wir uns nicht zu dem Schöpfer und seinem Sohn hingezogen, die bei uns auf das Gute achten und unsere inständigen Bitten hören?

Nachdem Petrus etwa zwei Jahre lang mit Jesus zusammen gewesen war, war er sich sicher, daß Jesus der Messias war. Einmal fragte Jesus seine Jünger: "Was sagen die Menschen, wer ich sei?" Er bekam verschiedene Antworten. Dann fragte er sie: "Ihr aber, was sagt ihr, wer ich sei?" Petrus erwiderte zuversichtlich: "Du bist der Christus." Was Jesus dann tat, befremdet uns vielleicht. Er "gebot ihnen ausdrücklich, zu niemandem darüber zu sprechen". Jesus war persönlich unter ihnen und wollte nicht, daß die Menschen ihre Schlußfolgerung lediglich auf das stützten, was sie vom Hörensagen wußten. Ebenso möchte der Schöpfer — und darauf kommt es hier an —, daß wir selbst die soliden Beweise untersuchen, um herauszufinden, wer er ist. Er erwartet von uns, daß sich unsere Überzeugung auf Tatsachen stützt.

Wie man sich vorstellen kann, wurde Jesus von einigen seiner Landsleute trotz der zahlreichen Beweise, daß der Schöpfer ihn unterstützte, nicht akzeptiert. Viele, die auf ihre Stellung hielten oder politische Ziele verfolgten, waren von diesem redlichen und demütigen Messias nicht besonders angetan. Gegen Ende seines Dienstes sagte Jesus: "Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind — wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken . . . versammelt! Ihr aber habt nicht gewollt. Seht! Euer Haus wird euch verödet überlassen". Diese für jene Nation veränderte Situation kennzeichnete einen wichtigen Schritt in der Verwirklichung des Vorsatzes Gottes zum Segen aller Nationen.

Bald darauf hörten Petrus und drei weitere Apostel, wie Jesus eine ausführliche Prophezeiung über "den Abschluß des Systems der Dinge" äußerte. Was Jesus vorhersagte, erfüllte sich erstmals während des Angriffs der Römer auf Jerusalem und der Zerstörung der Stadt in der Zeit von 66 bis 70 u. Z. Die Geschichte belegt, daß das, was Jesus vorausgesagt hatte, auch eintraf. Petrus war Zeuge von vielen Voraussagen, die Jesus gemacht hatte, und das wird in den beiden Büchern deutlich, die Petrus schrieb: 1. und 2. Petrus.

Während seines Dienstes hatte Jesus geduldig gegenüber den Juden, unter denen er sich befand, Güte geübt. Aber er hielt sich nicht davon zurück, Schlechtigkeit zu verurteilen. Das half Petrus, den Schöpfer in noch umfassenderem Sinn zu verstehen, und es sollte auch uns helfen. Als Petrus andere Dinge sah, durch die sich Jesu Prophezeiung erfüllte, schrieb er, daß Christen "die Gegenwart des Tages Jehovas . . . fest im Sinn" behalten sollten. Petrus sagte ferner: "Jehova ist hinsichtlich seiner Verheißung nicht langsam, wie es einige für Langsamkeit halten, sondern er ist geduldig mit euch, weil er nicht will, daß irgend jemand vernichtet werde, sondern will, daß alle zur Reue gelangen." Dann äußerte Petrus ermunternde Worte über "neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnen wird".

Schätzen wir wie Petrus die Eigenschaften Gottes, die sich in Jesus widerspiegeln, und setzen wir unser Vertrauen in seine Verheißungen für die Zukunft?

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