Dienstag, 9. Oktober 2012
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GOTT KENNENLERNEN DURCH DIE BIBEL – 2. Teil

Voraussagen, die eingetroffen sind

Nicht wenige Bibelschreiber zeichneten Prophezeiungen auf. Ihnen lag es fern, für sich zu beanspruchen, sie könnten die Zukunft voraussagen; diese Schreiber gaben dem Schöpfer die Ehre. Jesaja zum Beispiel bezeichnete Gott als den, "der von Anfang an den Ausgang kundtut".

Die Fähigkeit, Ereignisse vorherzusagen, die sich Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte später zutragen sollten, kennzeichnet den Gott Jesajas als einzigartig; er ist kein bloßer Götze gleich denen, die in der Vergangenheit angebetet wurden und auch heute noch verehrt werden. Prophezeiungen liefern uns überzeugende Beweise, daß die Bibel keinen menschlichen Autor hat.

Ein Vergleich des Inhalts des Buches Jesaja mit historischen Daten ergibt, daß das Buch um das Jahr 732 v. u. Z. geschrieben wurde. Jesaja sagte den Bewohnern von Jerusalem und Juda Unheil voraus, weil sie Blutschuld auf sich geladen und sich des Götzendienstes schuldig gemacht hatten. Das Land sollte, wie Jesaja vorhersagte, verwüstet werden, Jerusalem und sein Tempel würden zerstört und die Überlebenden in die Gefangenschaft nach Babylon geführt werden. Doch Jesaja prophezeite auch, daß Gott die Gefangenen als Nation nicht vergessen würde. In dem Buch wird vorausgesagt, ein fremdländischer König namens Cyrus würde Babylon erobern und die Juden befreien, damit sie in ihr Heimatland zurückkehren könnten. Ja, Jesaja beschreibt Gott als den, "der von Cyrus spricht: ‚Er ist mein Hirt, und alles, woran ich Gefallen habe, wird er ausführen‘; auch indem ich von Jerusalem sage: ‚Es wird wieder erbaut werden‘ und vom Tempel: ‚Deine Grundlage wird dir gelegt werden‘ ".

In Jesajas Tagen, im 8. Jahrhundert v. u. Z., mögen solche Vorhersagen eher unglaubhaft geklungen haben. Zu jener Zeit war Babylon alles andere als eine Militärmacht. Es unterstand dem assyrischen Großreich, der eigentlichen Weltmacht jener Tage. Nicht weniger abwegig wäre der Gedanke gewesen, daß ein besiegtes Volk, das in ein fernes Land ins Exil geführt worden war, freikommen und sein Land zurückfordern konnte. "Wer hat so etwas gehört?" schrieb Jesaja.

Was stellen wir aber fest, wenn wir zweihundert Jahre weitergehen? Der anschließende Verlauf der Geschichte der Juden bewies, daß sich Jesajas Prophezeiung in allen Einzelheiten erfüllte. Babylon erstarkte tatsächlich und zerstörte dann Jerusalem. Der Name des persischen Königs (Cyrus), seine Eroberung Babylons und die Rückkehr der Juden sind historisch unbestritten. Die Prophezeiung erfüllte sich so genau bis ins einzelne, daß Kritiker im 19. Jahrhundert behaupteten, das Buch Jesaja sei gefälscht; im Grunde sagten sie: "Jesaja könnte die ersten Kapitel geschrieben haben, aber ein anderer Schreiber, der in der Zeit des Königs Cyrus lebte, hat später den übrigen Teil des Buches so gestaltet, daß es sich wie eine Prophezeiung liest." Jemand könnte zwar so etwas aufbringen, aber wie lauten die Tatsachen?

Die Voraussagen in dem Buch Jesaja beschränken sich nicht auf Ereignisse um Cyrus und die jüdischen Exilanten. Jesaja sagte auch voraus, wie es mit Babylon enden würde, und sein Buch liefert zahlreiche Details über einen kommenden Messias oder Befreier, der zunächst leiden würde und dann verherrlicht werden sollte. Können wir herausfinden, ob diese Vorhersagen lange im voraus niedergeschrieben wurden und somit wirklich Prophezeiungen waren, die sich erfüllten?

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