Mittwoch, 18. Juli 2012
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ZUFALL ODER DESIGN? 2. Teil

Von den Möwenbeinen kopiert

Warum friert eine Seemöwe nicht, wenn sie lange auf dem Eis steht? Wie kommt es, dass ihre Körperwärme nicht verloren geht? Das liegt zum Teil an einem faszinierenden Konstruktionsprinzip, das man bei einigen Tieren in kalten Regionen findet. Es ist das Prinzip des Gegenstromwärmetauschers.

Wie funktioniert so ein Wärmetauscher? Um das besser zu verstehen, kann man sich zwei Wasserleitungen vorstellen, die fest zusammengebunden sind. Durch die eine strömt heißes, durch die andere kaltes Wasser. Fließt das Wasser in beiden Leitungen in derselben Richtung, wird etwa die Hälfte der Wärme von dem heißen auf das kalte Wasser übertragen. Fließt das Wasser jedoch in entgegengesetzter Richtung, überträgt sich fast die gesamte Wärme auf das kalte Wasser.

Wenn die Seemöwe auf dem Eis steht, wird durch die "Wärmetauscher" in ihren Beinen das Blut, das von den kalten Füßen in den Körper zurückkehrt, erwärmt. Die "Wärmetauscher" erhalten die Körperwärme aufrecht und verhindern, dass über die Füße Wärme verloren geht. Arthur P. Fraas, ein Maschinenbau- und Flugzeugingenieur, beschreibt dieses Prinzip als "eine der effektivsten Methoden zur Wärmerückgewinnung überhaupt". Es ist so genial, dass man es kopiert hat.

WER IST DER ERFINDER?

Die amerikanische Weltraumbehörde NASA arbeitet zurzeit an einem mehrbeinigen Roboter, der sich wie ein Skorpion fortbewegen soll. In Finnland hat man einen sechsbeinigen Laufroboter für die Forstwirtschaft konzipiert, der wie ein Rieseninsekt über Hindernisse hinwegklettert. Man hat Textilien mit winzigen Borsten entwickelt, die sich wie Kiefernzapfen öffnen und schließen und so dazu beitragen, die Körpertemperatur zu regulieren. Ein Autohersteller hat ein Modell entworfen, das den überraschend "windschnittigen" Körperbau des Kofferfischs nachempfindet. Auch untersuchen Forscher die Stoßfestigkeit des Schneckengehäuses der Abalone, um leichtere und stabilere Schutzausrüstung herzustellen.

Die Natur liefert so viele gute Ideen, dass man eigens eine Datenbank erstellt hat,
in der mittlerweile Tausende unterschiedliche Funktionsprinzipien erfasst sind. Laut dem Economist können Wissenschaftler darauf zugreifen, um "für ihre Konstruktionsprobleme Lösungen aus der Natur" zu finden. Die in dieser Datenbank erfassten Konzepte werden auch als "biologische Patente" bezeichnet. Ein Patentinhaber ist normalerweise ein Unternehmen oder eine Person, die eine neue Erfindung durch amtliche Registrierung rechtlich schützen lässt. Der Economist sagt über die erwähnte Datenbank: "Wenn Forscher biomimetische Lösungen als ‚biologische Patente‘ bezeichnen, unterstreichen sie damit nur, dass eigentlich die Natur die Patentinhaberin ist."

Woher hatte die Natur all diese brillianten "Ideen"?
Viele Wissenschaftler führen das augenfällige Design in der Natur darauf zurück, dass die Evolution ja Millionen Jahre herumprobieren konnte. Einige Forscher kommen aber zu einem ganz anderen Schluss. So schrieb der Biochemiker Michael Behe in der New York Times vom 7. Februar 2005: "Der starke Eindruck von Design [in der Natur] erlaubt ein entwaffnend einfaches Argument: Wenn es aussieht, läuft und schnattert wie eine Ente, dann sind wir berechtigt zu schließen, dass es eine Ente ist — solange es keinen zwingenden Beweis des Gegenteils gibt." Sein Fazit? "Design sollte nicht übersehen werden, bloß weil es so offensichtlich ist."

Hierzu eine Überlegung: Hochgebildete Forscher können die Konstruktionsvorbilder in der Natur nur grob imitieren, um ihre kniffligen Konstruktionsprobleme zu lösen. DIE EIGENTLICHE GENIALE IDEE WIRD EINFACH EINER INTELLIGENZLOSEN EVOLUTION ZUGESCHRIEBEN. Klingt das einleuchtend? Wenn schon hinter der Nachahmung ein intelligenter Kopf stecken muss, wie ist es dann erst mit dem Original? Wer verdient mehr Anerkennung? Der Erfinder oder die Studenten, die mit seinen Entwürfen arbeiten?

Logische Schlussfolgerung

Das auffällige Design in der Natur veranlasst viele dazu, sich dem Eindruck des Bibelschreibers Paulus anzuschließen, der sagte: "Seine Gottes unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, sodass sie unentschuldbar sind" (Römer 1:19, 20).

REINER ZUFALL ODER DURCHDACHTE GESTALTUNG?

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